Rose of Darkness
Disclaimer: Mir gehört mal wieder nichts. schluchz Außer ein paar selbsterdachte Figuren.
Heute sitz ich nichts Böses ahnend vor meinem Compi und plötzlich küsst mich die Muse. Nach ein paar Minuten hat sich in meinem Kopf die grobe Handlung einer Story entwickelt und wie ich nun mal bin, hab ich gleich mal angefangen zu schreiben. Ich hoffe es gefällt euch.
Ach ja... wird natürlich einen SS/HG story. zwinker Seit meiner ersten FanFic mit diesem Pairing hab ich mich hoffnungslos damit infiziert. g
-1- Der Streit
„ Ihr wollt WAS???"Alle Köpfe im Gemeinschaftsraum der Gryffindors drehten sich nach Hermine um. Sie war von ihrem Sessel aufgesprungen und starrte ihre beiden besten Freunde völlig fassungslos an.
„Pss, Mine, nicht so laut! Setz dich wieder."Ron zupfte hektisch an ihrem Umhang. „Es soll doch nicht jeder mitbekommen."
„Und das ist auch gut so", herrschte die Brünette ihren Freund an. „Das ist nämlich unglaublich... unglaublich dumm und... und unehrlich und das hätte ich nie von euch gedacht!"
„Hermine bitte!"Eindringlich sah Harry das zornige Mädchen an. „Vielleicht hast du ja recht", trat er den diplomatischen Rückzug an.
„Wie kommt ihr nur auf so eine dumme Idee! Snape vor den Prüfungen die Unterlagen klauen!"Fassungslos schüttelte sie den Kopf, ließ sich aber wieder auf den bequemen Sessel fallen. „Und ich soll euch auch noch dabei helfen!"
„Wir wollen die Unterlagen doch nicht klauen! Nur... uns kurz ansehen." Ron setzte einen verschwörerischen Blick auf. Er hatte sich viel von seinen großen Brüdern abgeschaut. „Snape wird absolut miese Aufgaben drannehmen, die kaum einer von uns können wird und..."
Hermine fiel ihm unwirsch ins Wort: „ICH werde die Aufgaben können und zwar weil ich gelernt habe, sieben Jahre lang und nicht jetzt erst, ein Jahr vor den Abschlussprüfungen, auf die Idee komme, langsam mal damit anzufangen."Wütend biss sie sich auf die Unterlippe. Das durfte doch alles nicht wahr sein!
„Hör mal zu Hermine", nun ergriff Harry das Wort, „Snape wird uns alle reinreiten wollen und uns als kleines Abschiedsgeschenk unsere Zukunft verbauen. Wie ich ihn kenne hat er in den Ferien bestimmt schon alle Prüfungsbögen fertig gemacht. Alles was wir wollen ist, uns ab und zu mal in sein Büro zu schleichen und anzusehen, was er drannimmt."
„Was heißt hier ab und zu? Glaubt ihr man kann in Snapes Büro einfach so spazieren gehen? Wie soll das gehen? Und außerdem Harry: Ihr allein habt euch die Zukunft verbaut. Vielleicht hättet ihr wirklich etwas öfter eure Hausaufgaben selbst machen sollen."
„Wie das gehen soll?"Harry lachte leise. „Ganz einfach: Wir haben Dads alten Umhang. Damit werden wir von niemandem gesehen. Und da Snape sein Büro bestimmt mit etlichen Schutzzaubern belegt hat, dachten wir, dass..."
„Ihr habt die ganze Sache schon genau geplant, oder?"Erneut brauste Hermine auf und ballte unbewusst ihre Hand zur Faust. Ihre Freunde wollten das doch nicht wirklich tun!? Betrügen! Das... das war doch überhaupt nicht ihre Art, vor allem Harry hatte auf sie nie den Eindruck gemacht, dass...
„So eine Sache muss auch gut geplant sein."Nun sprach wieder Ron. „Ich hab mich schon mal rein Interesse halber bei Dad erkundigt, was für Schutzzauber er für sein Büro benutzt. Na-natürlich nicht auffällig, du brauchst nicht so entsetzt gucken Mine, ich habe ihn nur in ein Gespräch über Muggelalarmanlagen...", Ron brauchte ein paar Anläufe bis er das ganze Wort ausgesprochen hatte, „ verwickelt. Und da hat er gesagt er wüsste gar nicht, wie Muggel so leichtsinnig sein können, er bevorzuge da lieber den und den Spruch.
Wie man sie umgeht hat er natürlich nicht gesagt. Und wir brauchen dich damit du..."
„Aber Harry...", Hermines Blick wechselte flehend zum Jungen-der-lebt, „wenn ihr erwischt werden und außerdem... ich hätte so etwas nie... nie von dir gedacht! Du baust doch sonst so auf Ehrlichkeit!"
„Ja Hermine, sonst!"Die junge Frau zuckte aufgrund seiner Heftigkeit und der Wut in seinen Augen zurück. „Ich möchte Auror werden, Hermine, nichts möchte ich lieber als gegen die Dunkle Seite zu kämpfen. Aber Snape wird mich durchfallen lassen, sobald er die Möglichkeit dazu sieht. Hermine ich will kein Quidditschspieler werden, auch kein Mitarbeiter im Ministerium oder sonst irgendetwas! Ich will für das Gute kämpfen! Und diese Chance werde ich mir nicht von einem dummen Lehrer versauen lassen, der mich nicht mag!"
„Harry, das versteh ich ja, aber... das ist Betrug! Und ihr wollt mich auch noch da reinziehen!"Inzwischen war Hermine weniger wütend als verzweifelt. Sie konnte Harrys Beweggründe ja verstehen, aber...
„Och komm schon, Hermine", Ron sah sie beruhigend an. „Richtig „reinziehen"ist das nicht. Du musst nur rausfinden was Snape sonst noch für Schutzzauber verwenden könnte und irgendwie herausfinden, wie man sie aufheben kann."
„W-was...?" Geschockt sah Hermine ihren Freund an.
„Ja", Ron wusste nicht wo das Problem lag, „ich meine das ist doch reine Sucharbeit. Du verbringst deine Zeit doch gerne in der Bibliothek. Und wegen den anderen Zaubern von Snape mach dir keine Sorgen, du bist doch Hermine Granger, du schaffst das schon."
„Ja, aber zu lange dauern darf es nicht."Harry stützte überlegend den Kopf in seine Hand, „Wir müssen uns nach und nach reinschleichen. Um alle Aufgaben in einer Nacht anzusehen, werden wir keine Zeit haben. Das Risiko erwischt zu werden ist dann größer. Wenn wir dann wissen was drankommt, kannst du uns die Lösungen sagen. Also was..."
Harry kam nicht dazu zu ende zu sprechen. Mit einem lauten Schaben hatte Hermine den Sessel zurückgeschoben und war aus dem Gemeinschaftsraum gerannt.
Ohne daran zu denken, dass sie das Schloss zu so später Stunde nicht mehr verlassen durfte, rannte Hermine zum See, nicht merkend, wie ihr Tränen über die Wange liefen.
Wie konnten die beiden nur!
Schluchzend strebte Hermine einen Teil des Ufers an, der durch Schilf vor neugierigen Blicken geschützt war. Hier saß sie oft, dachte nach und weinte manchmal auch.
Doch heute fand sie „ihren"Platz besetzt vor. Hermine drückte das Schilf auseinander und stand dann einem aufgeschreckten, nur noch halbbekleideten Paar aus der 5. Klasse gegenüber.
„Oh... ähm... tschuldigung."Völlig verwirrt machte Hermine sich auf den Rückzug.
Sie wollte allein sein, einfach nur allein sein. Doch wo?
Schnell rannte sie weiter um den See herum, ohne zu merken, dass sie sich immer weiter vom Schloss entfernte.
Nachdem sie sich durch dorniges Gestrüpp geschlagen und eine kleine Baumgruppe durchquert hatte, ließ sie sich schließlich in weiches Gras fallen und wischte sich über die Augen.
Wie konnten die beiden nur! Sie wollten Betrügen! Einerseits konnte Hermine Harrys Beweggründe ja verstehen. Vermutlich hatte Recht mit dem, was Snape betraf, und wenn er und Ron unbedingt der Meinung waren ihrer Zukunft retten zu müssen...
Schön, dann solltet sie eben tun, was sie nicht lassen konnten. Warum verletzte es sie so?
Nachdenklich horchte Hermine in sich hinein. Es war nicht die Erkenntnis, dass ihre Freunde sich durch die Prüfungen mogeln wollten, die sie so verletzte, nein, es war die Aufgabe die sie in dem Plan innehatte.
Es grenzte schon an eine bodenlose Frechheit, sie, Hermine Granger, einfach so in diesen Plan mit einzubeziehen, noch schlimmer war aber, dass ihre Freunde sie nicht mal gefragt hatten.
Ja klar, Hermine wird schon mitmachen, sie kann ihre Freunde doch nicht im Stich lassen. Die junge Frau lachte bitter. Wahrlich, wahrscheinlich hätte sie sich irgendwann breitschlagen lassen, wenn Ron und Harry ihr eröffnet hätten, Snape um seine Genugtuung bringen zu wollen.
Aber nicht so!
Der Plan war fertig gewesen und sie war nur ein einfacher Teil von ihm gewesen. Sie war nicht als Freundin eingeplant worden, sondern als... als...ja als Alleswisserin. Sie hatte gefälligst zu funktionieren und ihre Zeit in der Bibliothek abzusitzen, damit die Herren Zauberer an ihre Prüfungen kamen.
Genau genommen machten Ron und Harry bei ihrem Plan keinen Finger krumm. Sie würden ohne Probleme in Snapes Büro spazieren und sich die Prüfungen ansehen, nachdem ihre liebe Freundin stundenlang über den verschiedensten Büchern gebrütet hatte und alle Gegenzauber parat hatte.
Hermine schnaubte. Und dann würde sie ihnen auch noch die Lösungen sagen müssen. Selbst um sich die Ergebnisse selbst zu erarbeiten waren die beiden zu faul!
Hermine vergrub das Gesicht in den Händen. Was war sie für ihre Freunde eigentlich? Wann wollten die beiden mal Zeit mit ihr verbringen und nicht nur mit ihrem Fleiß?
So oft schon hatte Hermine sie gebeten mit ihr in Hogsmeade in eine Buchhandlung zu besuchen. Auf Dauer wurde das Stöbern in den Regalen einfach langweilig.
Aber immer hatten sie sie nur nach Hogsmeade begleitet und waren dann in Qualität für Quidditsch verschwunden.
Wann waren sie einfach mal zu ihr gekommen, um mit ihr zu reden? Hatte sie mit den beiden jemals ein ernstes Gespräch geführt?
Nein, die beiden kamen immer nur, wenn sie sie brauchten. Hermine sag mir dies, Hermine sag mir das! Hermine helf mir bei meinen Hausaufgaben, Hermine gib mir Nachhilfe!
Oder, die beliebteste Variante: Hermine, wir müssen mal wieder die Welt retten, überleg dir mal bitte wie!
Oh wie sie es hasste!
Freundlich wie sie war, hatte Hermine den beiden ihre Hilfe natürlich nie verwehrt. Warum auch? Sie waren doch Freunde.
Im Moment fragte Hermine sich allerdings, ob sie das wirklich waren oder ob sie für Harry und Ron nur den einfachsten Weg darstellte, an Lösungen in allen Lebenslagen zu kommen.
Heute hatten sie das Fass zum überlaufen gebracht.
Hermine du schaffst das schon!
Ein weiteres Mal lachte das Mädchen freudlos auf. Natürlich, sie war ja eine Besserwisserin, wie Snape sie so gerne betitelte. Ja, aber manchmal war sie das wirklich nicht freiwillig.
Ein paar arme Grasbüschel mussten ihre Leben lassen, als Hermine einen Entschluss fasste.
Sie würde Ron und Harry auf keinen Fall helfen. Nicht nur bei den Prüfungen, sondern generell.
Die beiden mussten irgendwann einsehen, dass sie auch ein lebendes Wesen war, das Gefühle außer Ehrgeiz hatte.
Hermine lächelte mit zusammengepressten Lippen.
Oh ja, jetzt würde sie nicht mehr „funktionieren"und auf Abruf mit einem Plan oder mit Nachforschungen bereit stehen. Ok, wenn es um das Ende der Welt oder um Voldemort ginge, dann würde sie natürlich helfen, aber mit ihren persönlichen Angelegenheiten sollten die beiden in ihrem letzten Schuljahr alleine klar kommen.
Hermine fühlte wie ihr ein schwerer Stein vom Herzen fiel. Endlich hatte sie für sich selbst Klarheit geschafft.
Seufzend legte sie sich auf den Rücken und betrachtete die Sterne ohne an irgendetwas zu denken.
Plötzlich hörte sie ein Geräusch. Sofort saß Hermine senkrecht im Gras und lauschte angestrengt in die Dunkelheit.
Schon wieder! Es hörte sich nach einem Lachen an. Waren noch mehr Schüler hier draußen?
Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft sah Hermine sich die Umgebung an.
Sie war noch nie hier gewesen. Das Schloss konnte man nicht mehr erkennen. Sie erkannte die Baumgruppe zu ihrer Rechten, obwohl eine Gruppe war es nicht, eher ein kleiner Wald.
Zu ihrer Linken ebenfalls Bäume... aus dieser Richtung kam das Lachen und nun auch leise Frauenstimmen.
Hermine schluckte und unterdrückte die Angst, die in ihr keimte.
Sie war sich sicher: Sie war weit weg vom Schloss, so weit, dass wahrscheinlich noch kein Schüler jemals hier gewesen war.
Wieder das Lachen, und noch mehr lebhafte Stimmen. Sie hörten sich fröhlich an, übermütig.
In Hermines Kopf arbeitete es. Sollte sie so schnell wie möglich zurück zum Schloss rennen oder den mysteriösen Stimmen auf den Grund gehen?
Neugierig wie sie nun einmal war, entschied sie sich für letzteres.
So, das war das erste Pitelchen. Würde gerne eure Meinung wissen.
