-6- My home is my castle

Das erste, was Hermine vernahm, nachdem sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, waren die vertrauten Geräusche einer Stadt- oder jedenfalls die Geräusche eines Vorortes einer Stadt.

Stetiger Autolärm drang zu ihr herüber, hin und wieder bellte ein Hund und in der Ferne waren mehrere Feuerwehrsirenen zu vernehmen.

Nur in der Straße, in der sie sich befand, war es vollkommen still.

In einer Mischung aus Angst und Neugier sah sie sich um. Große im viktorianischen Stil gehaltene Häuser säumten die lange Straße und warfen beunruhigende Schatten auf den Asphalt.

Der unheimliche Eindruck wurde noch durch die einzige Straßenlaterne, die unglücklicherweise flackerte, verschärft, und dass in keinem der Häuser Licht brannte machte Hermine auch nicht gerade mehr Mut.

Zitternd wandte sie sich dem Haus zu ihrer Rechten zu und stellte nicht wirklich überrascht fest, dass in diesem mehrere Fenster erleuchtet waren.

Hermine hatte eine ungefähre Vorstellung davon, wer in eben diesem Hause wohnte und als hätte jemand –genauer gesagt Xenia- ihre Gedanken gelesen, öffnete sich die große Tür und eine viel zu vertraute Stimme ließ Hermine in ein viel zu vertrautes Schaudern über den Rücken laufen.

„Komm doch rein, Kätzchen." Xenia grinste Hermine wissend an. „Du hast ganz schön lange gebraucht."

Aus irgendeinem Grund hatte Hermine das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen. „Ich wurde aufgehalten." Mit gesenktem Blick trat sie an Xenia vorbei durch die Tür und fand sich im nächsten Moment in einer Art Empfangssalon wieder.

Der Fußboden bestand aus dunklem Parkett und an den Wänden hingen teuer aussehende Bilder. Von der rechten Seite der Haustür aus führte eine breite Treppe mit edlem Holzgeländer weitläufig nach oben und gegenüber von Hermine versperrte eine reichverzierte Schiebetür die Sicht auf das dahinterliegende Zimmer.

Die beiden Sessel, die wohl noch aus der Barockzeit stammten, vervollständigten den Eindruck sich in einem sehr edlen Haushalt zu befinden.

Nicht mal Malfoy hätte hier dran was auszusetzen. Dachte Hermine beeindruckt. Obwohl… Xenia passt mit ihren Lederhosen nicht wirklich in das Bild. Unwillkürlich grinsend sah sie zu der Vampirin hinüber, die daraufhin sofort ein beleidigtes Gesicht zog.

„Hast du ein Problem?"

„Nein", Hermine schüttelte lächelnd den Kopf. Langsam aber sicher ließ ihre Angst vor Xenia nach. „Schönes Haus."

Ihr Gegenüber schien durch dieses Kompliment etwas besänftigt.

„Na, komm schon. Sonst denken die anderen wieder, ich hätte dir was getan." Zielsicher ging sie auf die Schiebetür zu und Hermine bewunderte neidisch die Eleganz und Leichtigkeit mit der Xenia sich bewegte.

Nach der Tür ging ein breiter Flur nach rechts ab und von diesem aus immer wieder kleinere Flure. Nach kurzer Zeit trat Xenia durch eine große weiße Tür deren oberes Ende einen weiten Bogen beschrieb.

Kaum hatte Hermine den Raum betreten, blieb ihr vor Staunen der Mund offen stehen.

Dieses Zimmer war riesig, aber gleichzeitig unglaublich gemütlich.

Es schien in zwei Hälften unterteilt zu sein.

In der Linken dominierten große Bücherregale, die Hermines Herz höher schlagen ließen.

Ein großer runder Tisch stand zwischen den Regalen und auf ihm waren mehrere Pergamentblätter und auch ganz normale Schulhefte verteilt.

Die ganze hintere Seite des Zimmers bestand aus einer Fensterfront, nur geteilt durch ein Stück Wand, an dem der Kamin, vor dem drei urgemütliche Sessel angeordnet waren, angebracht war.

Die rechte Zimmerhälfte sah aus wie ein typisches Wohnzimmer.

Eine breite Couch stand an der Wand, vor ihr ein zierlicher Couchtisch und ein Fernseher.

An der Seitenwand waren mehrere Schränke mit gläsernen Türen angebracht worden und ihnen standen Dinge wie hübsche Vasen und anderes Dekoratives Zeug, dass im Gegensatz zu dem meisten Tineff der in Wohnzimmern zu stehen pflegte, wirklich dekorativ und vor allem sehr, sehr alt aussah.

„Und, was meinst?"

Erst jetzt nahm Hermine außer dem Sofa auch noch die drei Frauen wahr, die drauf saßen.

Stella sah sie aus dunklen, angenehmen braunen Augen an.

„So ein schönes Haus", war alles was Hermine hingerissen hauchen konnte. Sie war wirklich beeindruckt. Geld, Stil und Geschmack so wie eine Mischung aus modisch und altmodisch trafen hier auf einmalige Weise aufeinander.

„Geschmack hat sie wenigstens."

Hermine musste zweimal hinsehen, um zu glauben, dass Dominique einen Joghurtbecher in der Hand hielt.

„Warum habt ihr mich hierher geholt? Ich wollte doch nur meinen Zauberstab wieder haben." In ihrer Stimme schwang mehr Vorwurf mit als sie eigentlich beabsichtigt hatte.

„Willst du wieder gehen?" Eisblaue Augen bohrten sich in Hermines und die junge Frau sah Kathryn unsicher an. „Ähh… also wenn ihr euch schon die Mühe gemacht habt meinen Zauberstab in eine Portschüssel zu verwandeln…."

Sie wurde von Stellas leisem Lachen unterbrochen. „Auf den Mund gefallen ist sie ja nicht."

„Sie ist ja auch eine Gryffindor", gab Dominique zurück, als wäre damit alles klar. „Willst du dich nicht setzen, Kätzchen?"

Überrascht stellte Hermine fest, dass Xenia irgendwie einen der Sessel aus der Arbeitsecke des Zimmers zu sich befördert und sich drauf fallen gelassen hatte.

„Äh… doch." Mit ihrem Zauberstab winkte sie den zweiten Sessel heran und setzte sich den drei Vampirinnen gegenüber. Da Xenia neben ihr saß, konnte sie nicht von dieser beobachtet werden und diese Tatsache beruhigte sie ungemein.

„Mh…in… in welchen Häusern wart ihr eigentlich?"

Dominique wechselte einen kurzen Blick mit den anderen und grinste dann. „Rate mal."

Oh Gott! Wenn ich jetzt nicht aufpasse, kann ich in ganz schöne Schwierigkeiten geraten. Nachher stecke ich eine ehemalige Gryffindor nach Slytherin.

„Also…", sie wollte mit den leichtesten anfangen, „Xenia war in Slytherin."

„Ist das sie eindeutig?", kam es maulig von der Seite und Hermine konnte nicht anders, als ein lebensgefährliches, promptes „Ja!" zu antworten.

„Und Dominique… mhm…" Das war schwierig. Die jüngste der vier, die aber auch die Anführerin zu sein schien, machte auf sie viele Eindrücke. Mutig, intelligent, entschlossen,… Obwohl, diese Eigenschaften passten zu allen. „Gryffindor?" Immerhin hatte sie sich vorhin indirekt für Gryffindor ausgesprochen.

Ein zustimmendes Nicken ließ Hermine lächeln. Bis jetzt lief es ja ganz gut.

„Ok und Kathryn…" Das war noch schwieriger. Kathryn hatte bis jetzt am wenigsten gesagt. Wäre sie eine Slytherin hätte sie bestimmt zusammen mit Xenia auf ihr rumgehackt. Wäre sie eine Gryffindor hätte sie sich wie Dominique öfter in diese Streitereien eingeschaltet.

„Ravenclaw?" Wieder ein zustimmendes Nicken, überraschender Weise gepaart mit einem leisen Lächeln, dass sogar die blauen Augen erreichte.

„Und Stella… dann bist du bestimmt Hufflepuff." Wieder ein Nicken im Einklang mit einem breiten Lächeln.

Hermine begann sich wohler zu fühlen. Stella schien die, wie sollte sie es ausdrücken, „Wärmste" von allen zu sein. Diese Freundlichkeit war typisch für Hufflepuff.

„Zu euren Zeiten, waren die Leute in Hufflepuff aber noch nicht so…na ja ein bisschen…"

„Beschränk?" Half Stella ihr grinsend aus.

„Ja, aber sie sind immer noch die freundlichsten." Hermine wollte sich nicht in Teufelsküche bringen.

„Früher waren die Unterschiede zwischen den Häusern noch nicht so groß. Wir gehörten ja auch zu den ersten Klassen, die nach Hogwarts gingen."

„Wie war es damals?"

„Wir erzählen es dir später. Frag mich noch mal, wenn wir mehr Zeit haben."

Erstaunt sah Hermine Xenia an. Warum war sie plötzlich so freundlich?

„Ihr beiden seid goldig!" Dominique lachte vergnügt. „Unsere liebe Stella interessiert sich furchtbar für Geschichte und kriegt wahre Höhenflüge, wenn sie jemanden von den „guten alten Zeiten" erzählen kann.

„Ahaaa." So ganz wusste Hermine nicht, was sie davon halten sollte. „Und warum seid ihr so früh zu Vampiren geworden?"

„Auch das erzählen wir dir später. Und natürlich beantworten wir dir auch nach und nach deine anderen Fragen, vorausgesetzt, du willst wiederkommen." Dominique sah sie fragend an und Hermine nickte entschlossen. „Auf jeden Fall. Ich glaube nicht, dass ihr so seid wie Snape gesagt hat."

„Severus Snape?" Xenia hob eine Augenbraue.

„Ihr kennt ihn?"

„Nur von weitem und aus Hörensagen. Wir sind öfter in Hogsmeade."

„Und wie findest du ihn?" Stella hatte die Beine auf den kleinen Tisch gelegt. „So schrecklich wie alle anderen?"

„Naja… er hat bestimmt seine Gründe, warum er so ist, aber das ändert auch nichts an seinem Verhalten- und das er mit fettigen Haaren rumläuft."

„Also von weitem sehen die gar nicht fettig aus, im Gegenteil… eher sehr schön schwarz."

Nun war Hermine äußerst verwirrt. Ihr hilfesuchender Blick ging ausgerechnet an Xenia, die im Gegensatz zu den anderen drei, nicht grinste, sondern die Augen verdrehte.

„Gewöhn dich dran… irgendwie schwärmt sie seit ein paar Monaten für ihn…aber keine Angst…", fügte sie schnell hinzu als sie Hermines entsetztes Gesicht sah, „das hat sie öfters. Ist der Hinsicht schon immer komisch gewesen, steht irgendwie auf jüngere Männer."

„Ahaaaa….Äh… bringt mich wer nach Hause?" Hermine zweifelte an ihrem Verstand. Stella hatte nen Faible für Snape, Dominique aß Joghurt, Xenia war halbwegs freundlich,…

Und das war also die „Rose der Dunkelheit" der gefürchteste Vampirclan überhaupt.

Die junge Gryffindor sah abwechslungsreiche Wochen auf sich zukommen.

Sevena: Und zufrieden? Ist doch gar nichts schlimmes passiert… noch nichts. Wird sich irgendwann aber ändern, wo bleibt denn sonst die Spannng. muhaaa

Jersey: Wir kennen UND lieben doch alle Snapes Hang zur Dramatik, oder? Und diese unheimliche Aura erst…

Marvala: Jaja, Schreibblockade weg, genau wie die Zeit, die ich eigentlich zum schreiben bräucht. 

Hbt3: Eigentlich hatte ich Sev ja nicht als den Spion vorgesehen, aber logisch wärs. Ist ja um die Zeit ungefähr von Voldie abgehauen, oder?

Silversnake: Na hauptsache, du schreibst jetzt ein review. sich gaaanz dolle freut Und natürlich auch in zukunft. wink mit dem Betonpfeiler

Som: Das ehrt mich aber, dass du das Pairing nicht so gut findest, die story aber trotzdem liest. Wird auch noch etwas dauern bis die beiden sich näher kommen. Sind eben Schülerin und Lehrer, da kann das ja nicht so aus heiterem Himmel kommen. Ich muss die beiden erstmal von den Qualitäten des anderen überzeugen.g