Chetmety: Geht es bald los? Eine arme alte Schlange hat nicht den ganzen Tag Zeit. Wo ist denn diese Annuket. 'schlängelt sich zu Magicians Haus' Hey, Magician. Gib es heute kein update?
Magician: Ähm... Annuket ist nicht da und sie wollte, dass ich warte, bis sie zurückkommt. Aber morgen wollte sie eigentlich wieder da sein.
Chetmety: Heißt das, ich bin heute ganz umsonst die ganze Strecke gekommen?
Magician 'nervös': Ähm... ja?
Chetmety 'schlingt sich um Magician und nimmt sie so als Geisel': Möchtest du deine Antwort vielleicht noch einmal überdenken?
Magician 'erstickt': ... Luft... nicht... 'Chetmety lockert seinen Griff etwas; Magician japst' Danke.
Chetmety: Deine Antwort?
Magician: Ok, ok... 'leise' Immer auf die Kleinen. 'stöbert in ihren Sachen, nachdem Chetmety sie losgelassen hat' Warte mal, ich hab hier irgendwo Annukets Review-Notizen... 'findet die Zettel' Ahaaa! Also... Sie lässt wieder ihren Dank für die Reviews ausrichten, zuallererst Dax für einen weiteren Smily. Zu Claudia schreibt sie, dass sie den Frust gut nachvollziehen kann, wenn Cliffhanger nicht schon nach einer Woche aufgelöst werden und dass sie bedauert, dass solche Geschichten, wo es erst Monate später -wenn überhaupt- weiter geht, leider oft die Regel statt die Ausnahme sind. Ansonsten freut sie sich, dass du ihre Ideen magst und auch nicht zu sehr auf die Aussprache achtest. Aber im Gegensatz zu dir müsse sie besser sein, da es immerhin ihr Studienfach ist. Den Eisbecher hat sie übrigens sofort gegessen, das hab ich genau gesehen. Aber zurück zu ihrer Antwort. Sie schreibt noch, dass sie verstehen kann, dass man lieber drinnen ist. Besonders, da sie in ihrem Keller nur ca. 23° C hat, was sehr angenehm ist. Ähm, dazu muss ich auch noch was sagen. Wir haben uns da wohl missverstanden. Ich meinte nicht, dass du, statt vor dem Computer zu sitzen, lieber "in die Sonne" gehen solltest, wie man so schön sagt. Ich bin nämlich auch ein Stubenhocker. Ich mag nur bei solchen Temperaturen meinen Computer nicht anmachen, weil es dann in meinem Zimmer unerträglich wird. 'verlegen lach' Hatte ich erwähnt, dass ich mich in letzter Zeit oft bei Annuket einlade, um ihren schönen kühlen Keller zu genießen?
Chetmety 'ungeduldig': War es das jetzt? Kann es jetzt mal losgehen? Jetzt, wo ich endlich dabei bin?
Magician: Ja, ja, sei doch nicht so hektisch.
Chetmety 'zischt bedrohlich': Was sagst du?
Magician: Tut mir leid, tut mir leid, ich wollte nicht respektlos sein. Aber erst muss noch der Disclaimer gemacht werden.
Chetmety: Annuket gehören weder die Yugioh-, noch die Harry-Potter-Charaktere oder sonst etwas aus diesen beiden Serien. Kann's jetzt los gehen?
Magician: Ähm ja. Damit hätte sich das auch erledigt.
Chetmety: Tja, selbst ist die Schlange.
Magician 'setzt sich an den Tisch und genießt ihren Eisbecher': Viel Spaß beim Lesen.
Chetmety: Endlich. Ihr braucht immer so lange...

((...)) Anmerkungen der Autorin, also von mir
Gedankenverbindung/.../ Yami; /-/.../-/Yugi; /'/.../'/ Kaiba
„..." Gespräch
‚...' Gedanken
'...´ Schrift lesen bzw. in Gespräch wörtliche Rede wiedergeben
Tierstimmen:...: Benu (Yamis Phönix, heiliges Tier des Re); :-:...:-: Miut (Yugis Katze, heiliges Tier der Bastet); :':...:': Scha (Kaibas Hund, heiliges Tier des Seth); --:…:-- Chetmety (Baku-Ras Schlange, heiliges Tier des Apopis)

Kapitel 20: Chetmety und Benu

Es war bereits Freitagabend in Großbritannien, als die Schattenmagier endlich wieder in die Villa zurückkehrten. Shueisha-sensei war sehr alt und deshalb sehr erfahren in den Schamanenkünsten. Nach langem Überlegen hatte er sich dazu entschlossen, nicht Yamis Vorschlag mit der Beschwörung zu folgen, der zwar Erfolg versprechend, aber auch ziemlich gefährlich war. Von einem seiner vielen Vorfahren hatte er einen Zauber, der Geister vor Beschwörungen schützte und dafür in die Umgebung eines Gegenstandes bannte. Auf die Frage, welche Gegenstände sie verwenden wollten, antworteten die beiden natürlich mit ihren Millenniumsgegenständen. Danach erklärte sich Shueisha-sensei bereit, den Zauber sofort auszuführen. Solch ein Zauber, erklärte er, dauere normalerweise nur eine halbe Stunde. Doch das Puzzle und der Ring hatten ihre eigenen Vorstellungen, und durch ihre Magie dauerte es wesentlich länger. Sechs Stunden später war der Zauber endlich vollständig und perfekt, nachdem Ryou, Yugi und Kaiba mit ihrer Energie geholfen hatten, den Bund zwischen den Gegenständen und den beiden altägyptischen Geistern zu festigen.

Sie verabschiedeten sich von dem sehr erschöpften Schamanen und gingen nach Hause. Dort wurden sie von Ani in der Eingangshalle empfangen, wo sie auftauchten.

„Guten Abend, meine Lords."

„Guten Abend, Ani", sagte Yami. „Wo sind Bastet, Seth und Benu?"

„Die ersten beiden sind fort. Die Götter haben ihre Diener kurz nach ihrem Eintreffen hier wieder verlassen und Scha und Miut haben sich um den kleinen Benu gekümmert. Sie befinden sich in Miuts Zimmer. Maggie ist bei ihnen, um ihnen zu helfen."

„Sehr gut", erwiderte Yami lächelnd. „Maggie konnte schon immer gut mit Kindern umgehen."

„Wispy sagte, dass er sich schon einmal um einen Phönix gekümmert hat und daher habe ich ihm die Gestaltung des Raumes überlassen. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass er den Raum zwischen Miuts und Schas Zimmer bekommt, oder?"

„Ja, das hast du gut gemacht", mischte sich Yugi ein. „Es war vorhin etwas hektisch."

„Ich bin gespannt, wie der Raum aussieht", sagte Kaiba. „Ist Wispy schon fertig?"

„Nein, so weit ich weiß, noch nicht", antwortete Ani. „Die Hauselfen erledigen ihre Hausarbeit auch mit Magie, aber sie sind schwächer als wir Monster. Daher können sie die Umgebung nicht so schnell manipulieren wie die meisten von uns. Deshalb helfen ihm Lili, Lulu und Lala. Aber ich denke, sie werden bald fertig sein. Ganz abgesehen davon glaube ich auch nicht, dass es gut wäre, Benu in einem Raum für sich allein schlafen zu lassen, während er noch so klein ist."

„Danke, Ani. Du und die anderen seid wie immer eine sehr große Hilfe", sagte Yami. „Aber jetzt will ich zu dem Kleinen."

„Wenn wir schon dabei sind", wandte sich Yugi an den Grabräuber. „Was ist mit Chetmety? Sollten wir für ihn nicht einen extra Raum herrichten? Schließlich wohnen Ryou-kun und Baku-Ra-kun hier praktisch schon."

Yami sah nicht sehr begeistert aus. „Du willst ihm einen extra Raum geben?"

„Naja, immerhin braucht er bestimmt auch Zeit für sich", sagte Kaiba. „Allerdings sind schon alle Räume belegt. Ich denke, am Besten ist es, wenn er einfach eines der nicht belegten Gästezimmer bekommt."

--:Sehr freundlich.:--

Die fünf Schattenmagier begaben sich zu Miuts Zimmer, während Ani nachschaute, wie weit Wispy mit Benus Zimmer war und ob sie ihm helfen konnte.

Leise betraten die Fünf den Raum. Das Bild, das sich ihnen bot, war zunächst eines des vollkommenen Friedens. Miut lag auf ihrem großen, weichen Lieblingskissen, friedlich schlafend. Ihr zur Seite lag der noch immer etwas kleinere Scha, ebenfalls schlafend. Zwischen ihnen lag sicher und warm der kleine Baby-Phönix, der sich an die warmen Körper der anderen beiden heiligen Tiere kuschelte, aber sofort aufschaute, als er die neuen Personen im Raum bemerkte, und sie neugierig beobachtete. Maggie saß hinter ihnen im Schneidersitz und meditierte. Die Magier konnten spüren, wie sie die Luft dabei beruhigte und das optimale Klima für den kleinen Vogel schuf.

Als Yami, Yugi, Kaiba, Ryou und Baku-Ra, der Chetmety noch immer um den Hals trug, sich näherten, erwachte Miut sofort. Sie hob angespannt den Kopf, doch als sie die fünf erkannte, entspannte sie sich kurz, ehe sie die Schlange bemerkte. Ihn als Tier des Apopis erkennend, verfinsterte sich ihr Blick sofort und sie verwandelte sich in ihre Löwengestalt und schien bereit, ihn jederzeit anzugreifen. Yami drehte sich halb um und sah ihn ebenfalls böse an. Der ehemalige Pharao wollte die Schlange nicht in der Nähe seines Vogels haben.

Baku-Ra grummelte etwas Unverständliches, dann schnappte er sich seinen Hikari, der ganz verzückt den kleinen Vogel beobachtete, und verschwand mit ihm und Chetmety in den Schatten. Nachdem sie weg waren, entspannte sich Miut wieder, verwandelte sich zurück und schien sogar zu lächeln. Dann beugte sie sich zu dem kleinen Phönix hinunter und leckte liebevoll seinen Kopf, als wolle sie ihn beruhigen. Ungeachtet der Tatsache, dass er den Grund für ihre Aufregung nicht verstehen konnte und ruhiger als sie gewesen war, während er alles aufmerksam gemustert hatte.

Yami und seine Freunde hingegen legten die restliche Strecke zu den drei Tieren und dem Monster zurück. Yugi kniete sich hin und streichelte die sofort schnurrende Katze, während Yami den kleinen Benu vorsichtig und liebevoll in seine Hand nahm.

:Fieps.: machte Benu freudig. Scha wachte auf und schaute sich verschlafen um, ehe er sich zu Kaiba begab, sich vertrauensvoll an sein linkes Bein schmiegte und dort sofort wieder einschlief.

„Ja hallo, mein kleiner Schatz. Vor Chetmety brauchst du keine Angst zu haben. Ich werde dich beschützen", sagte Yami derweilen sanft zu dem kleinen Vogel in seiner Hand. „Wie du siehst, bin ich wieder da und ich werde dich auch nicht mehr alleine lassen. Na, warst du auch schön artig?"

Als Antwort bekam er ein bejahendes ‚Fieps'.

„Und du hast dich etwas erholt, wie ich sehe. Du siehst viel kräftiger aus als vorher. So gefällst du mir."

Benu schlug mit seinen kleinen Flügel, als ob er zeigen wollte, wie groß und stark er schon war. Yami kicherte leise. „Ja, du bist schon groß und stark, mein Liebling."

In dem Moment kam Ani wieder ins Zimmer. „Meine Lords. Wispy ist jetzt fertig. Möchten Ihr Euch den Raum jetzt anschauen?"

„Ja, möchtest du?" fragte Yami in seiner Singsangstimme, die er die ganze Zeit für den Vogel benutzte. „Du bekommst jetzt dein eigenes Zimmer. Wollen wir es uns alle zusammen anschauen?"

Benu fiepste wieder zustimmend und Yami lächelte ihn liebevoll an. Die Magier nahmen jeder ihr Tier in den Arm und gingen, begleitet von ihren zwei Duelmonstern, in den Nachbarraum. Wispy erwartete sie angespannt an der Tür.

Als sie zu ihm kamen, öffnete er ihnen die Tür und sie traten ein. „Wispy hofft, dass es den Schattenmeister-sama-Sirs gefällt", piepste der Hauself nervös, zu Boden schauend. Als er keine Antwort bekam, dachte er, dass es ihnen nicht gefiel, und schaute unsicher auf.

Kaiba war der erste, der sich von der Gestaltung des Raumes lösen konnte und ihm zumindest antwortete: „Das sieht toll aus!"

Yami und Yugi gaben zustimmende Laute von sich. Im Raum war ein großer Baum, der fast bis zur Decke reichte, um den die drei tanzenden Feen sich lachend jagten. Der Rest des Raumes erinnerte ein bisschen an eine von Pflanzen überwucherte Ruine eines ägyptischen Tempels. Ein paar Steinblöcke und Säulen lagen herum mit ein paar Schlingpflanzen und etwas Gras darum herum. Vier Obelisken ragten stolz bis fast zur Decke. Auf dem Boden war ebenfalls Gras und dazwischen einige Trittsteine. Die Wand zur Hausaußenseite war heraus gebrochen und durch einen kleinen Wintergarten ersetzt worden mit Polstern, Kissen und einer Vogelstange. Doch das beeindruckendste waren die Decke und die Wände. Ähnlich wie in Hogwarts konnte man durch sie den Himmel sehen. Dadurch, dass die Wände ebenfalls den Himmel und auch den Horizont wiedergaben, hatte man fast den Eindruck, draußen zu stehen. Allerdings war der Zauber so gestaltet, dass er zwar immer den genauen Sonnenstand und wiedergab, aber nur so, wie es ohne Bewölkung aussehen würde. Es kamen also nie Wolken zwischen den Betrachter und den Leben spendenden Stern.

„Ja, dieser Raum ist wahrhaft eines Phönix würdig", sagte Yami beeindruckt. „Nicht wahr, mein kleiner Schatz? Das gefällt dir, nicht?"((1))

Benu schlug begeistert mit seinen Flügeln und fiepste freudig. Nur nach langem Überreden seitens Yugis und Kaibas war Yami davon zu überzeugen, dass er lieber mit ihnen oben in seinem Zimmer schlafen sollte als unten bei Benu. Allerdings stimmte ihn hauptsächlich das Argument um, dass er sich versehentlich auf ihn rollen konnte, wenn der kleine Vogel neben ihm schlief und er sich im Schlaf bewegte.

Also küsste Yami den kleinen Piepmatz noch einmal und folgte dann seinen Geliebten in ihr Schlafzimmer, Miut und Scha mit der Fürsorge für den Kleinen betrauend.

Doch mitten in der Nacht wachte Benu auf. Er sah Miut und Scha neben sich tief schlafend. Er entschied in seiner kindlichen Neugier, dass er allein seine Umgebung erkunden wollte, ohne die ‚Erwachsenen'. Ganz abgesehen davon spürte er, dass er immer wärmer wurde, durch die überschüssige Energie, die sich in ihm anstaute. Um diese los zu werden, half nur Bewegung, das wusste er instinktiv. Er hüpfte durch Miuts ganzes Zimmer. Schließlich kam er zur Tür und bemerkte, dass sie einen Spalt breit offen war. Erfreut zwängte er sich durch und hüpfte den Gang entlang. Als er sich durch die nächstbeste Tür gezwängt hatte, sah er eine Treppe. Mit großen Augen beobachtete er, wie langsam die Riesenschlange das Geländer hinunter glitt. Das Reptil erreichte schließlich den Boden und richtete sich vor dem Phönixbaby auf.

--:Ja, wen haben wir denn da:-- fragte Chetmety, von oben auf das Vögelchen hinabsehend und grinsend.


Die Nacht über schliefen sowohl Yami, als auch Yugi und Kaiba schlecht. Alpträume suchten sie heim. Träume, in denen sie von einander getrennt wurden und verzweifelt versuchten, die anderen beiden Seelenpartner nicht zu verlieren bzw. nach der dennoch erfolgten Trennung wieder zu erreichen. Besonders schlimm trafen diese Träume Yami. Alle drei wachten mehrmals in dieser Nacht auf, sich schluchzend in den Armen haltend und im Geist umklammernd. Die Erlebnisse des Tages waren noch zu frisch und die Ereignisse mussten verarbeitet werden. Selbst wenn die Trennung an sich nicht lange gewesen war, so hatte sie doch eine tiefe psychische Wunde hinterlassen.

Von einem weiteren Alptraum geweckt, wachte Yami am nächsten Morgen als erster auf und entschied sich, nicht jetzt noch einmal zu versuchen, weiterzuschlafen. Stattdessen stand er auf, um nach seinem neuen Haustier zu sehen. Während er den zweiten seiner Gürtel schloss, schlang sich plötzlich ein Arm von hinten um ihn und er spürte einen kleineren Körper, der sich an seinen Rücken presste. Sekunden später folgte ein zweites Paar, dieses Mal wesentlich größere Arme, die sich ebenfalls um ihn legten, und der kleinere Körper wurde enger an ihn gedrückt. Lächelnd wandte er seinen Kopf.

/Guten Morgen, ihr beiden./

/-/Guten Morgen, Yami. Du bist heute erstaunlich früh wach/-, sagte Yugi, noch etwas verschlafen klingend, in seinem Kopf. Doch als er fortfuhr, war Besorgnis aus seiner geistigen Stimme zu hören. /-/Hattest du noch einen Alptraum/-/

/Ja, aber er war nicht mehr so schlimm wie die vorigen/-, versuchte der ehemalige Pharao seine Geliebten zu beruhigen. Er drehte sich in der Umarmung um, um sie zu erwidern und seine Geliebten anzusehen. /-/Aber da ich nicht glaube, dass ich jetzt noch mal schlafen kann, dachte ich, ich könnte erst einmal Brendans Seele in den Schatten kurz heilen, um die Schattenfolter zu verlängern, und dann nach Benu sehen./

/'/Lass dir Zeit mit Brendan. Wir ziehen uns jetzt auch an und helfen dir dann beim Versorgen deines Tieres. Da heute Samstag ist, und ich gestern schon kurz vor Yugis Besuch das wichtigste erledigt hatte, kann ich mir zumindest heute Vormittag Zeit nehmen./'/

/Ok, ich sehe euch unten./ Yami küsste die beiden und verschwand in den Schatten zu dem Ort, an dem Brendans Seele gefoltert wurde, um seine Leidenszeit zu verlängern und intensiver zu gestalten.

Gerade als Yugi und Kaiba mit ihrer Morgentoilette((2)) fertig waren und sich auch auf den Weg nach unten machen wollten, spürten sie die Panik in ihrem Geliebten. Um schneller bei ihm zu sein, benutzten sie die Schatten und erschienen sofort an seiner Seite. Sie erschienen an der Treppe.

/-/Was ist los/-/ fragte Yugi besorgt.

Yami starrte auf eine kleine Feder, die er in seiner Hand hielt. /Benu war nicht bei Miut und Scha. Die beiden schlafen allein in dem Zimmer. Also wollte ich Ani fragen, ob sie weiß, wo er ist. Aber als ich hier auf dem Weg zu Ani vorbeikam, sah ich das./ Yami hielt die Feder hoch.

/'/Ok, kein Grund zur Panik. Das heißt nicht, dass ihm was passiert ist. Er ist bestimmt noch irgendwo im Haus./'/

/Aber daneben habe ich dieses Stück Schlangenhaut gefunden! Hier gibt es nur eine Schlange und die ist mit Phönixen, und besonders diesem verfeindet. UND DU SAGST, ICH SOLLE MIR KEINE SORGEN MACHEN/

/'/Lass uns keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wecken wir Miut und Scha. Vielleicht wissen sie mehr. Außerdem kann Scha ihn bestimmt mit seiner Nase aufspüren./'/

Yami war einverstanden und sie gingen zurück zu Miuts Zimmer. Als sie aber an Miuts Tür standen, sah Kaiba eine weitere Feder, dieses Mal vor Benus Zimmer. Er machte seine Geliebten darauf aufmerksam und sie gingen leise zu dem Raum. Ohne einen Laut betraten sie den Raum, an dessen Decke und Ostwand noch der Rest der Morgenröte zu bewundern war.

Als sie am Baum ankamen und die Kissenburg sahen, blieben sie wie angewurzelt stehen. Dort lag Chetmety, Riesenschlange und Diener des Feindes des Re, zusammengerollt und scheinbar vor sich hin dösend. Im Inneren Zentrum der Kreise, die er mit seinem langen Körper formte, lag der kleine Benu. Nach einem Moment des Schocks, wollte Yami sofort zu den beiden stürmen und sie voneinander trennen. Aber Yugi hielt ihn zurück.

/Halt mich nicht auf. Ich muss ihn retten/

/-/Warte doch. Es scheint nicht so, als wolle Chetmety Benu etwas tun. Wenn du mich fragst, hatte er schon längst Gelegenheit dazu, wenn er es gewollt hätte. Und sieh nur, Benu scheint gerade aufzuwachen. Lass uns erst einmal beobachten, was sie tun. Wir können ja sofort eingreifen, falls es gefährlich für den Kleinen wird./-/

Kaiba zog seine beiden Geliebten weiter hinter den Baum zurück, wo sie die Szene beobachten konnten, ohne bemerkt zu werden.

Benu wachte auf und sah sich verschlafen um. Während des Schlafens war er etwas gewachsen und sein Gefieder war nun das eines sehr jungen Phönix. Er sah Chetmety neben sich liegen.

Sofort kuschelte er sich an den Kopf der Riesenschlange. :Bwuder, Bwuder.:((3))

Nachdem er kurz seinen Kopf in einer erwidernden Geste an den Vogel gedrückt hatte, öffnete Chetmety seine riesigen roten Augen. Er hob den Kopf und seine gespaltene Zunge begann, den kleinen Vogel zu tätscheln und nachzuschauen, ob mit ihm alles in Ordnung war. --:Na, bist du schon wach, großer Bruder? Kleine Phönixe haben immer so viel Energie. Aber dafür wachst ihr schneller, nicht wahr.:--

:Benu gwoß.: sagte der Kleine stolz.

--:Naja, das ist Ansichtssache:--, lachte die Schlange. --:Ich bin auf jeden Fall größer als du.:--

:Nicht wahw.: schmollte Benu und piekste Chetmety mit seinem Schnabel leicht in ein Stück seines Körpers, das gerade am nächsten vor seinem Gesicht war.

--:Na na, großer Bruder:--, erwiderte die Schlange und nahm den kleinen Vogel mit seinem Schwanz hoch, so dass er ihn nicht mehr pieksen konnte. --:Wolltest du nicht eben noch erwachsen sein:--

:Benu erwachsen.:

--:Dann solltest du nicht auf anderen rumhacken, nur weil sie etwas sagen, was du nicht magst. Und außerdem ist etwas nicht weniger wahr, nur weil du es nicht so willst.:--

:Benu schon gwoß. Bwuder glaubt Benu, wenn Benu nicht pickt, dass Benu erwachsen:

--:Es wäre zumindest ein Anfang:--, sagte die Schlange. Dann rollte sie sich erneut um den kleineren Vogel --:Ahhhhh:--, machte Chetmety wohlig. --:Du bist so schön warm, großer Bruder.:--

Auch Benu kuschelte sich wieder an den größeren. :Kühl, sagte er wohlig. :Benu fühlt sich gut.:

--:Ja:--, sagte Chetmety. --:Gib mir die überschüssige Wärme.:--

Sie lagen so noch ein paar Minuten, ehe die Tür, die Kaiba, der den Raum als letzter betreten hatte, einen Spalt breit offen gelassen hatte, wieder ganz aufging. Scha trat schnüffelnd ein, anscheinend der Spur Chetmetys und Benus folgend. Miut, in ihrer Löwengestalt, folgte ihm dicht auf.

Miut sah zuerst die erschrockenen Schattenmagier, die sich zur Tür umgedreht hatten, nachdem sie laut gegen die Wand geknallt war. Im nächsten Moment sah sie Chetmety und Benu, die nun die Neuankömmlinge, zu denen aus ihrer Perspektive auch Yami, Yugi und Kaiba zählten, aufmerksam musterten. :-:Weg von dem Vogel:-: sagte Miut drohend.

--:Ich habe ihm nichts getan.:-- zischte Chetmety, entfernte aber seinen Körper doch etwas von dem Babyvogel, da er wusste, dass die anderen viel stärker waren als er. Zumindest einige von ihnen. Ganz abgesehen davon, dass sie in der Überzahl waren.

Benu sah ihn traurig und fragend an, bevor er das kleine Stück zu ihm hüpfte und sich wieder an ihn kuschelte. :Kleiner Bwuder…:

:':Komm weg von ihm, Kind:', sagte Scha, der auch seine größere Kampfgestalt angenommen hatte.

Benu schüttelte energisch seinen kleinen Kopf. :Schön bei kleinem Bwuder.:

Chetmety legte ihm seinen Schwanz auf den Kopf und brachte ihn somit effektiv zum Schweigen und seinen Kopf zum Stillstand. --:Wie war das mit ‚du bist schon erwachsen'? Außerdem ist ihre Sorge berechtigt, wenn man die Vergangenheit unserer Götter und Vorfahren bedenkt.:--

:Götta und Vofahwen: fragte Benu, seinen Bruder anschauend, und legte seinen Kopf schief.

Chetmety nickte traurig --:Unverständnis und Neid führten zu tiefem Hass und grausigen Ereignissen. Schon bald wirst du dich erinnern, wenn dein Gott mit dir Kontakt aufnimmt. Mein Gott und ich hoffen inständig, dass die alte Fehde beendet werden kann.:--

:':Ihr wolltet sie töten! Warum sollten sie euch verzeihen? Du wirst früher oder später versuchen, Benu zu fressen, so wie der erste von euch Chetmety es getan hat. Glaubst du, unsere Götter hätten uns nichts davon erzählt? Ich kenne die Geschichte. Der erste Phönix wurde von seinem Bruder gefressen und verbrannte in dessen Innerem, ohne sich erneut aus seiner Asche erheben zu können. Der erste Götterfeind starb dadurch zwar auch, aber Re war so geschwächt danach, dass die Sonne so lange Zeit nicht schien, wie er normalerweise für 7 Himmels- und Unterweltsfahrten gebraucht hätte.((4)) Hätten die Urgötter((5)) ihn nicht gefunden und mit ihrer Lebensenergie wieder belebt, gäbe es jetzt kein Leben mehr auf dieser Welt.:':

Chetmety hatte ihm geduldig zugehört und schien auch ein bisschen traurig und beschämt über die Geschichte zu sein. --:Du hast Recht. Mein Gott und mein erster Ahn haben das getan. Aber dennoch ändert das nichts an der Tatsache, dass wir jetzt unsere Taten bedauern. Ich habe in meinem Leben viel gesehen, und auch mein Gott hat sich verändert. Er sah, was meine Vorgänger sahen, und auch jede Einzelheit meines Lebens ist ihm bekannt. Mit der Zeit haben wir erkannt, dass unser Hass sinnlos ist, und auch die Gründe wurden in unseren Augen unwichtiger. Wir haben nicht mehr den Willen und die Kraft für den immerwährenden Streit.:--

:':Wir können aber nicht riskieren, dich ihn verletzen oder sogar töten zu lassen. Alles Leben würde vergehen.:':

Chetmety lachte. --:Glaubst du das wirklich? Viel Zeit ist seitdem vergangen und viel ist geschehen. Die Götter lenken nicht länger aktiv diese Welt. Sie haben sie sogar verlassen, um in ihrer neuen zu leben. Einen Teil ihrer Kraft opferten sie, um die Schöpfung in Gang zu halten, aber sie selbst leben in ihrer Welt. Zu den ersten von uns war die Verbindung der Götter noch viel stärker, als sie es heute ist. Wir sind nur noch das ‚Mittel', mit dem die Götter diese Welt beobachten können, wenn sie sich langweilen oder Lust haben. Oder um sie jederzeit ohne viel Kraftaufwand besuchen zu können, wenn sie bemerken, dass etwas entgegen ihrem Willen geschieht. Re lernte aus dem Tod des ersten Benu, dass es für die Götter viel zu gefährlich war, ihre Tiere mit einem so großen Teil ihrer Seele auszustatten, auch wenn es den Vorteil hatte, dass die Tiere an sich so gut wie unsterblich waren.:--

:-:Natürlich werden die Schöpfungen und Lebensprozesse durch unseren Tod nicht mehr beeinflusst wie bei den ersten heiligen Tieren. Aber das heißt nicht, dass unsere Götter nicht mit uns fühlen oder unseren Tod nicht spüren.:-:

--:Ja, da hast du Recht. Aber dennoch hätte mein Gott nichts mehr davon, mir zu befehlen, Benu zu töten, oder die Kontrolle über mich zu übernehmen und es selbst zu tun. Und außerdem hätten er und ich dazu nicht nur jetzt die Gelegenheit gehabt. Schon öfter habe ich ihn klein und verletzlich gesehen und ihm nichts getan. Seitdem ich aus dem Kulttempel entkam, in dem meine Vorfahren jedes Jahr getötet wurden, um uns davon abzuhalten, den Phönix zu töten, fand ich ihn und seinesgleichen öfter in solchen Zuständen. Ich gebe zu, einige Male habe ich Phönixbabys, die ich fand, aus Zorn getötet und als Rache für das Leiden meiner Vorfahren, die von den Pharaonen getötet wurden. Aber keines davon war das heilige Tier selbst. Der Zorn legte sich irgendwann. Als ich ihn schließlich das erste Mal sah und feststellte, dass es auch ihm anscheinend nicht so gut ging, wie ich es immer angenommen hatte, brachte ich es nicht über mich, ihm etwas zu tun. Der Anfang meines Lebens im Tempel war zwar von Leid geprägt, aber dafür war ich auf das Leben in Freiheit, also auf mich allein gestellt, viel besser vorbereitet, als Benu oder die anderen heiligen Tiere.:--

Miut setzte gerade an, um erneut etwas zu sagen, doch Yami kam ihr zuvor. „Na schön. Im Moment darfst du dich bei Benu aufhalten. Aber nur solange er es selbst möchte. Es hat jetzt keinen Sinn, über Vergangenes zu streiten. Doch sei dir darüber bewusst, Chetmety, dass wir dich im Auge behalten werden."

Damit war das Gespräch beendet und sie gingen zum Frühstück. Der restliche Tag verlief friedlich, mal von den kleineren Streitgesprächen zwischen Yami und Baku-Ra abgesehen. Doch es war nicht so schlimm wie vor ihrer Abmachung zur Zusammenarbeit wegen der Beschwörungsbedrohung.


Am nächsten Tag war der junge Phönix noch ein bisschen größer und kräftiger. Um die Mittagszeit herum leuchtete Benu, der an Chetmetys Seite vor sich hingedöst hatte, plötzlich auf und wurde zu einem riesigen Flammenvogel((6)). Yami, Yugi und Kaiba, die sich dazu entschlossen hatten, vor dem Mittagessen noch schnell ein Buch zu lesen, und dabei neben den beiden saßen, blickten auf.

:Wir grüßen dich, mein Sohn.:

Yamis Augen wurden groß, und er fiel auf seine Knie. Er kreuzte seine Arme vor der Brust, bevor er auf altägyptisch sagte: „Ich grüße Euch, mein großer göttlicher Vater. Verzeiht, dass ich nicht sofort erkannt habe, dass Ihr vor mir steht. Ohne Eure wahre Gestalt((7)) war ich mir dessen nicht bewusst."

:Dir ist verziehen, sagte Re liebevoll zu dem ehemaligen Pharao. :Unser Diener hat nun genug Kraft gesammelt, um von uns kontaktiert zu werden. Wir haben dabei seine Erinnerungen der letzten zweieinhalb Tage, an denen er noch zu jung und schwach für uns war, gesehen.: Sein Blick richtete sich auf Chetmety, der etwas Abstand genommen hatte. :Du bist also hier, Diener unseres Bruders.:

--:Ja. Und wie Ihr, Bruder meines Gottes, vielleicht in der Erinnerung Eures Dieners gesehen habt, so möchten mein Gott und ich mit Euch Frieden schließen.:--

:Ja, wir haben es gesehen. Und wir haben uns entschlossen, euch aufgrund eures früheren Verhaltens, damit meinen wir die Treffen unseres Dieners mit den deinen in den letzten 1500 Jahren, eine Chance zu geben.:

--:Wirklich:-- fragte Chetmety glücklich.

:Ja. Und um die Beziehungen wenigstens von unserer Seite her unbelastet zu halten, werden wir unserem neugeborenen Diener nicht wie sonst die Erinnerungen seiner Vorgänger geben. Er wird somit zwar sehr viel länger brauchen, um geistig so weit zu reifen wie sein Körper innerhalb von wenigen Tagen reift, aber diesen Preis sind wir gerne zu zahlen bereit. Aber unser Bruder darf dich dafür nicht in seiner Nähe kontrollieren. Das wird als feindlicher Akt von uns gesehen und wir würden dich augenblicklich töten und unser Bruder wird erneut gejagt werden.:

--:Eure Entscheidung freut mich und Eure Bedingung nehmen wir an.:--

:Wenn unser Diener geistig erwachsen ist, werden wir ihm die Erinnerungen geben. Bis dahin kannst du ihm und uns beweisen, dass eurer Angebot ernst gemeint ist.: Dann sah der Göttervogel wieder Yami an. :Durch den Wissensmangel unseres Dieners werden wir übrigens nicht in der Lage sein, unsere wahre Gestalt anzunehmen. Wir können nur in seiner Kampfgestalt mit dir sprechen. Dadurch können wir leider nicht mit unserer ganzen Kraft einem Feind entgegentreten, falls du unsere Hilfe gegen einen Widersacher, ob sterblich oder nicht, brauchst, geliebter Sohn.:

„Macht Euch darüber keine Sorgen, göttlicher Vater. Wir konnten Vorsorge treffen, dass etwas wie vor zwei Tagen nicht erneut geschieht. Und ich bin sicher, dass meine Geliebten und ich uns und Euren Diener Benu vor Gefahren beschützen können. Wir sind froh, dass Ihr bereit seid, eine Versöhnung zu versuchen und werden dieses Vorhaben unterstützen."

:Wir danken dir, geliebter Sohn, und auch deinen Geliebten. Wir werden die Ereignisse weiter verfolgen. Um unserem Diener aber nicht zu viel Kraft zu nehmen, werden wir uns nun wieder zurückziehen.: Sie verabschiedeten sich von Re, der Benus Körper wieder verließ.

Froh über Res Entscheidung kuschelte sich Chetmety an Benu. Dieser war wieder in seine normale Phönixgestalt verwandelt worden und in einen Halbschlaf zurückgefallen. Durch Chetmetys Berührung wachte er auf und schaute ihn verschlafen an. :Was ist denn, kleiner Bruder? Ich hatte gerade so einen schönen Traum. Von einem Mann. Er leuchtete und war angenehm warm und hatte eine leuchtend helle Sonnenscheibe auf dem Kopf…:((8))

Fortsetzung folgt…

Anmerkungen

((1)) Magician, die die ganze Zeit schon gestöhnt und geächzt hatte: Erschießt mich. Biiitte!
Annuket ‚böse grins': Nein, schon weil ich so friedliebend bin. Außerdem ist das die Rache für böse Kommtenare. Sei von jetzt an schön lieb zu mir!

((2)) Annuket: Sagt man das heute überhaupt noch? Bin ich durch mein zweites Hauptfach (Geschichte) irgendwie geschädigt? Falls es jemand nicht weiß, ‚Morgentoilette' bezieht sich nicht (nur) auf den Gang auf die Toilette, sondern auf die ganze Körperpflege am Morgen (anziehen, soweit ich weiß, inklusive).
Magician: Also, nur zu deiner Beruhigung, ich kenne dieses Wort auch und kann mir, ehrlich gesagt, auch nicht vorstellen, was man da stattdessen sagen sollte.

((3)) Ich hoffe, jeder weiß, was gemeint ist. Ich kann die Babysprache nicht gut rüberbringen. Ich habe weder kleine Geschwister in dem Alter (mein Bruder ist nur 1 ½ Jahre jünger und ich erinnere mich daher nicht mehr an seine ersten Sprechversuche) und auch keine anderen kleinen Kinder in meiner Umgebung. Hauptsächlich schreibe ich nur für ein paar der ‚r' ‚w' und er sagt statt ‚ich' ‚Benu'.

((4)) Erstens: Ich hielt es nicht für angebracht hier ‚Tage' zu schreiben, weil es ohne Re ja keinen Tag gibt in der ägyptischen Mythologie. Nun aber zum Inhalt: Diese Geschichte ist natürlich frei von mir erfunden, denn die heiligen Tiere waren zwar für die Ägypter sehr wichtig, hatten aber natürlich nicht dieselben Eigenschaften, die sie bei mir haben. Aber ich glaube, mich zu erinnern, von einem Text gehört zu haben, in dem andeutungsweise erwähnt wurde, Apopis hätte mal kurz Erfolg gehabt und Re verschluckt. ((Sonnenfinsternis? Keine Forschermeinung!)) So etwas haben und hätten die Ägypter nie offen geschrieben. Schließlich wird es durch das Aussprechen erst recht real. Schlechtes darf man bei den alten Ägyptern höchsten sagen, wenn es vorbei ist (‚es war zwar so, aber jetzt ist alles wieder gut'). Da fällt mir die Aussage meines Professors ein zu den hohen Nilfluten-Angaben des Alten Reiches (ich behalte meiner Erinnerung Änderungen vor): „Die Ägypter dankten auf diesen Stelen den Göttern für die besonders hohen Nilfluten. So hoch, wie es beschrieben ist, muss es eine Katastrophe gewesen sein. Es hat alles zerstört, und die Ernten müssen in diesem Fall sehr schlecht gewesen sein. Aber bevor man riskiert, im nächsten Jahr eine zu niedrige Flut zu erhalten, weil man sich bei den Göttern beschwert, preist man sie umso mehr, auch wenn man sehr viel verloren hat." … Ich denke dazu: „Ja, die Ägypter hatten es nicht leicht. Es hätte ja auch anders herum sein können. Die Götter freuen sich über das Lob umso mehr und setzen im nächsten Jahr noch einen drauf und die Flut wird noch höher. Aber zum Glück bin ich kein damaliger Priester, der das entscheiden musste." … Ach menno, jetzt ist meine Fußnote schon wieder so lang.

((5)) Ich beziehe mich hier auf die Achtheit von Heliopolis. Das sind 4 Götterpaare. Da hätten wir zum Beispiel Nun (das Urgewässer um die Erde herum; Res Sonnenbarke und die Sternenbarken fahren auf ihm, er ist aber auch Regen und Grundwasser, vielleicht um bei seiner Frau zu sein?) und Naunet (sie steht für den unteren/unteridischen Himmel und auf ihr ist die Erde… erwähnte ich, dass sie eine Schlange ist und Re und die Sterne durchziehen sie nachts… Sie ist also die dunkle Seite der Erde von unserem Wissenstand her). Dann wären da noch Huh und Hauhet (sie sind beide die räumliche Endlosigkeit. Aber ich weiß nicht, wo oder was diese ist. Meinten die Ägypter die Erde? Oder den Himmel oder einfach alles zusammen? Vermutlich das letztere). Das dritte Paar ist Kuk und Kauket (einfach nur Finsternis). Das vierte ist Amun (der Verborgene', Schöpfer und Luftgott) und Amaunet (Nordwind und ‚Mutter, die Vater war', denn welche Urgöttin braucht schon einen Kerl und da er eh ‚verborgen' war, hatte sie ihn halt nicht zur Hand bei Kinderwunsch).
Magician: ‚japs' Das ist guuuut! Ich amüsiere mich immer gut bei deinen Fußnoten, die sind so nett geschrieben...
Annuket: Hey, dass ist ein ernstes Thema! Es ist die frühe Emanzipation der Frau… irgendwie…

((6)) Ungefähr wie in der Serie der geflügelte Drache des Ra im Phönixmodus.

((7)) Hier haben wir also Re. Die übliche Darstellung des Re ist ein normaler Mann oder menschengestaltig mit Falkenkopf. In jedem Fall hat er eine Sonnenscheibe auf seinem Kopf.

((8)) Magician: Der Kleine wird aber trotzdem ganz schön schnell älter. Am Tag zuvor konnte er noch nicht mal die Worte richtig aussprechen und jetzt kann er schon richtige Sätze...
Annuket: Na ja, ein bisschen hilft Papa Re doch nach, weil Benu sein heiliges Tier ist.

Magician: So, jetzt fehlt nur noch der Epilog. Für den kann sich dann wieder Annuket mit ihren Figuren rumprügeln. 'grummelt' Warum muss der auch ausgerechnet diese Woche vorbeikommen... Da ist mir ja Baku-Ra noch lieber... Aber gut, dann bis nächsten Mittwoch.