Carry me (like a fire in your heart)
"Professor Dumbledore?", rief jemand hinter mir. Überrascht drehte ich mich um. Was wollte Professor Dippet von mir?
"Schulleiter?", fragte ich auf ihn zu gehend. "Brauchen sie meine Hilfe?"
"Ich müsste nur kurz mit ihnen. Würden sie bitte mit in mein Büro kommen?" Ohne eine Antwort abzuwarten drehte er sich herum und ich folgte ihm neugierig.
Wieso wollte der Schulleiter mit mir reden? Gut, seit ich Hauslehrer der Gryffindores geworden bin, hatte er mich öfters zu sich gerufen.
Aber dies hier war doch etwas anderes. Er war gekommen, um mich zu holen...
Merkwürdig.
"Setzen sie sich bitte.", sagte er dann freundlich, als wir in seinem Büro angekommen waren. "Möchten sie etwas trinken?"
Dankend lehnte ich ab. Ich wollte nur wissen, warum ich hier war.
"Nun gut. Also, es geht darum, dass Professor Widow diesen Monat zurücktreten will. Und ich habe gehört, dass sie jemand kennen würden, der die Stelle des Runen-Lehrers einnehmen würde."
Meinte er das ernst? Minerva würde zu mir kommen können? Freude erfüllte mich, wich dann aber Verwirrtheit.
"Woher wissen sie von Mi... äh... Miss McGonagall?"
Er lachte leise und sagte nur: "Ich habe meine Quellen. Also glauben sie, sie würde die Stelle übernehmen?"
Was für eine Frage! Doch ich zügelte meinen Enthusiasmus, da es sicher nicht angebracht war, ihn vor den Schulleiter zu zeigen.
"Da bin ich mir sicher.", erklärte ich in einen bemüht ruhigen Tonfall. "Dürfte ich zu ihr und sie persönlich fragen?"
"Ich bitte darum.", entgegnete er breit lächelnd "Ich werde Professor Slughorn fragen, ob er ein Auge auf ihre Schüler haben kann."
Ich bedankte mich und ging dann sofort in mein Büro, um zu Minerva zu reisen.
There is an answer, some day we will know.
And you will ask her, why she had to go,
We live and die, we laugh and cry,
And you must take away the pain,
Before you can begin to live again;
"Minerva?", rief ich aus, nachdem ich aus ihrem Kamin geklettert war. Hier war es ungewöhnlich dunkel. Sie würde doch nicht schon um halb vier schlafen?
Sorge stieg in mir hoch. War sie krank?
"Minerva?"
Langsam betrat ich ihr Schlafzimmer, in dem ich schon oft zuvor gewesen bin. Es war etwas kleiner als meines, aber sehr geschmackvoll in verschiedenen Grüntönen eingerichtet.
Dann sah ich sie auf ihrem Bett liegen. Zugedeckt.
Besorgt ging ich zu ihr. "Alles in Ordnung?"
"Ja-a", sagte sie nur. "Wieso bist du hier?"
Ich zog meine Augenbrauen hoch. Noch nie war sie so abweisend gewesen. Vielleicht würden meine Neuigkeiten sie aufheitern?
"In Hogwarts ist die Stelle des Runen-Lehrers freigeworden. Professor Dippet sagte, ich solle sie dir anbieten."
Ich lächelte sie erwartungsvoll an, aber sie sagte nichts weiter als: "Gut."
"Minerva? Was ist? Wieso freust du dich nicht?"
"Ich freu mich."
"Tust du nicht. Stimmt etwas nicht?"
"Es ist alles in Ordnung!"
Damit rannte sie in ihr Badezimmer. Ich konnte sehen, wie Tränen ihre Wangen hinunterliefen.
"Minerva!"
So schnell ich konnte, rannte ich hinter ihr her. Fragen schossen mir in den Kopf. Was war nur los?
"Minerva! Bitte, sag mir, was geschehen ist!", rief ich aus und hämmerte gegen die verschlossene Badezimmertür. Verdammt! Wieso hatte ich mein Zauberstab nicht mitgebracht?
"Sie ist tot! Wieso musste sie mich verlassen!"
So let it start, my friend, let it start,
Let the tears come rolling from your heart,
And when you need a light in the lonely nights,
Carry me like a fire in your heart,
Carry me like a fire in your heart;
"Minerva! Erzähl mir doch bitte, was los ist!" Ich hatte aufgehört an die Tür zu hämmern. Dies würde ohnehin nichts bringen. Aber immer mehr Verzweiflung schwang in meiner Stimme mit.
"Sie ist tot!"
"Minerva. Bitte öffne doch die Tür!"
Klick.
Ein tränenverschmiertes Gesicht erschien in der Tür. "Minerva..."
Meine Stimme ersagte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte...
"Oh, Albus..." Schluchzend warf sie sich in meine Arme. "Wieso? Rosanna? Wieso nur?"
Rosanna... mein Mund fühlte sich plötzlich so trocken an. Rosanna... Minervas Schwester... tot!
Nein...
Es dauerte lange, sehr lange, bevor Minerva sich schließlich beruhigte. Niemand von uns sagte etwas.
"Wieso?" Dieses eine Wort kam als leises wispern aus ihrem Mund, so als könne sie es nicht ertragen. Als würde sie darunter zerbrechen.
Und doch... ein Faustschlag hätte mich nicht mehr treffen können...
"Ich weiß es nicht..." Sollte ich nicht stark sein, wenn sie es nicht war? "Es tut mir so leid..." Ich schloss meine Augen und legte meinen Kopf auf ihren.
"Bitte bleib bei mir..."
"Natürlich. Ich liebe dich."
There is a river rolling to the sea,
You will be with her for all eternity,
But we the remain need you here again,
So hold her in your memory,
And begin to make the shadows disappear;
Es war inzwischen fast Mitternacht und Minerva schlief endlich.
"Oh meine Minerva...", flüsterte ich ihrem schlafenden Körper zu. "Was kann ich nur tun, um dir zu helfen? Ich brauche dich doch..."
Nun rannen auch an meinen Wangen Tränen hinunter. Ich wünschte, ich könnte ihr helfen. Etwas sagen, um ihren Schmerz verschwinden zu lassen.
Sie in meine Arme nehmen und ihr sagen, dass alles gut werden würde.
Doch ich konnte es nicht.
Ihr die Schmerzen zu nehmen, würde bedeuten, ihr auch ihre Schwester wegzunehmen.
Sie musste verstehen, dass sie trotz ihres Verlustes weitermachen musste. Dass es nicht das Ende bedeutete.
Und das konnte nur sie selbst verstehen.
Ich konnte ihr auf dieser Reise nicht beistehen, sosehr ich es mir auch wünschte...
Yes let it start, my friend, let it start,
Let the love come rolling from your heart,
And when you need a light in the lonely nights,
Carry me like a fire in your heart,
Carry me like a fire in your heart;
"Albus..", erklang ihre Stimme schwach vom Bett her. Ich drehte mich zu ihr um und lächelte. "Du bist wach. Wie fühlst du dich."
Als sie versuchte sich aufzusetzen ging ich zu ihr und hob sie hoch. Besorgt sah ich ihr in die Augen. "Liebling?"
Die Uhr schlug acht, bevor sie antwortete.
Ein... Zwei... Drei... Vier... Fünf... Sechs... Sieben... Acht...
"Ich weiß es nicht. Nicht so gut schätz ich."
Ihre traurigen Augen starrten mich an und schienen um Hilfe zu flehen.
Dafür, dass ich als der mächtigste Zauberer dieses Jahrhunderts deklariert werde, fühle ich mich in dem vergangene Jahr, welches ich mit ihr verbrachte, viel zu oft hilflos. Und doch würde ich es gegen nichts tauschen wollen.
Den ich konnte mich an keine Zeit erinnern, wo ich mich so lebendig und glücklich gefühlt hätte.
"Ich bin hier.", sagte ich und nahm sie dann in meinen Arm.
"Was ist geschehen?", fragte ich eine Weile später zögerlich.
Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle, aber trotzdem antwortete sie tapfer: "Es war ein Überfall. Jemand wollte ihr Haus ausrauben... u-und Rosanna ist dazu gekommen."
So let it start, my friend, let it start,
Let the love come rolling from your heart,
And when you need a light in the lonely nights,
Carry me like a fire in your heart,
Carry me like a fire in your heart,
Carry me like a fire in your heart,
Carry me like a fire in your heart;
Ich drückte sie enger an mich, sagte aber nichts. Stattdessen wartete ich, bis sie von sich aus weitersprach.
"Glaubst du, ich werde sie je wiedersehen?"
"Ja. Tote, die wir lieben verlassen uns nie ganz, Minerva. Ich glaube ganz fest daran."
"Danke...", flüsterte sie leise und küsste mich.
Danach senkte sie ihren Blick wieder. "Ich... Ich wünschte nur... s-sie hätte gewusst..."
"Was gewusst?", fragte ich etwas verwirrt.
Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. "Ich bin schwanger."
"Schwanger?", wiederholte ich ungläubig. Dann begriff ich, was sie mir da gesagt hatte. "Schwanger!" Ich strahlte sie an und küsste sie leidenschaftlich.
Ob ich sie jetzt fragen wollte? Ich hatte eigentlich vorgehabt, sie an diesem Wochenende zu fragen, ob sie meine Frau werden will.
Eine Schwangerschaft schien auch der perfekte Anlass, aber in Hinsicht auf Rosanna... ? Vielleicht doch noch warten?
"Willst du mich nicht etwas fragen?", fragte sie dann aus heiterem Himmel. WAS? Sie meinte doch wohl nicht... ! Oder doch? Offenbar...
"A-Aber was ist mit Rosanna?"
"Es wäre genau das gewesen, was sie gewollt hätte.", entgegnete Minerva ernst und entschlossen. Genauso wie ich sie kannte... und liebte.
"Ist es auch das, was du willst?" Ich musste sicher gehen. Denn ich wollte mein Leben mit ihr verbringen.
"Ja.", erklärte sie wieder lächelnd. "Aber nur, wenn du mich ordentlich fragst."
Ich nahm ihre Hand in die meine und ging vor ihr auf die Knie.
"Minerva. Ich liebe dich mehr als ich sagen kann. Du bist die Frau, mit der ich mein Leben verbringen will. Und ich habe sehr lange darüber nachgedacht. Willst du meine Frau werden?"
"Natürlich. Nichts würde mich glücklicher machen."
Bitte seid so lieb und hinterlasst mir ein Review:D
