I'm not scared anymore
When I'm lying in the arms of the woman I love,
I'm completely at peace with the world,
And the dark clouds around me that often surround me
Just fall away into the night, I'm not scared anymore;
Es war spät in der Nacht. Sehr spät.
Minerva schlief bereits. Ebenso wie Rosanna und Brian. Nur ich konnte nicht schlafen. Also lag ich einfach nur im Bett und starrte auf Minerva.
Sie war wunderschön. Schwarze, fast hüftlange Haare. Grüne Augen. Helle Haut mit leicht gefärbten Wangen und noch immer geschwollenen Lippen.
Heute war unser 5. Hochzeitstag.
Und ich fühlte mich vollkommen ruhig. Ein Gefühl, dass ich sehr vermisst hatte. Minerva hatte es mir wieder gegeben.
Dafür war ich ihr unendlich dankbare. Ich liebte sie so sehr, dass mir jeder Tag ohne sie verschwendet vorkam.
Noch immer wussten nicht viele Personen von ihrer Ehe. Nicht, dass sie es unbedingt geheim halten wollten, aber sie beide wollten keinen öffentlichen Rummel.
Minerva hatte auch ihren Geburtsnamen beibehalten. Zwar war es ungewöhnlich, aber nicht unmöglich.
Minerva legte großen Wert auf ihre Unabhängigkeit. Und sie verabscheute es, in der Presse und in aller Munde zu sein.
Auch ich musste gestehen, dass auch ich nichts dagegen hatte. Schlagzeilen wie 'Der Bezwinger Grindelwald findet seine große Liebe' oder noch schlimmer 'Wahre Liebe oder nur schamloser Betrug?' fanden nicht unbedingt meine Billigung. Um es höfflich auszudrücken.
When I can't sleep at night I just star at the moon,
Listening to your beating heart,
To know that you're with me, and the love that you give me,
Keeps me from falling apart, I'm not scared anymore;
Und wenn kümmerte es schon, wenn sie in der Öffentlichkeit weiterhin Minerva McGonagall hieß?
Ich wusste, dass sie zu mir gehörte. Für immer.
Was sollte mich in irgendeiner Weise sorgen, wenn sie bei mir war?
Leicht drehte ich mich, um Minerva genauer betrachten zu können.
Sie sah so friedlich aus. Ich hob meine Hand und strich eine Strähne aus ihrem Gesicht.
Wie sehr ich es liebte, sie zu berühren!
Langsam beugte ich mich vor und küsste sie flüchtig.
Ich hoffte, dass sie aufwachen würde. Immerhin waren endlich Sommerferien und unsere Kinder schliefen fest.
"Hmm...", machte sie leise.
"Bist du wach?"
"Hmmm"
Lächelnd strich ich durch ihr Haar und flüsterte in ihr Ohr: "Ich liebe dich."
"Ich dich auch.", erwiderte sie schläfrig und rollte herum, sodass sie mit den Rücken flach an mir lag.
You are near, you are here;
"Wieso bist du eigentlich noch wach?" Es war klar, dass Minerva fast schon wieder schlief.
"Ich konnte nicht schlafen.", erwiderte ich schlicht.
"Meine Oma sagte immer warme Milch hilft."
Ich kicherte fröhlich. "Das habe ich schon probiert. Schmeckt widerlich."
"Dann nimm warmen Kakao. Ich will schlafen."
"Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du süß aussiehst, wenn man dich um zwei in der Nacht weckt?" Ich konnte es nicht lassen sie zu ärgern. Es machte zuviel Spaß. Und außerdem war es wahr.
"Nein.", erklärte sie im Halbschlaf. "Das könnte daran liegen, dass mich bisher noch niemand um 2 in der Nacht geweckt hat."
"Wirklich nicht? Wie bedauerlich. Ich sollte das öfters tun." Frustriert stöhnte sie auf und legte ein Kissen über ihren Kopf. "Ich will schlafen!", grummelte sie.
Aber mir war gar nicht dazu zumute, sie in Ruhe zu lassen.
Ich hatte nämlich gerade eine neue Lieblingsbeschäftigung gefunden.
Grinsen strich ich mit meiner Hand leicht über ihre Seite. "Lass das!" Erklang es vom Kissen her.
Jedoch hörte ich nicht darauf und machte weiter. Sie versuchte vor meiner Hand wegzurutschen, schaffte es aber nicht.
"Albus!"
"Was den?", fragte ich unschuldig und versuchte ein Lachen zu unterdrücken.
"Du weißt genau, wie kitzlig ich bin also hör auf!"
Breit grinsend richtet ich mich auf und begann sie nun mit beiden Händen zu kitzeln. Sie lachte schallend und rief immer wieder: "Aufhören! Stop!"
Ich lachte nur mit und setzte mich auf sie, um eine bessere Position zu haben.
When I think about the ways of the other world,
And all the ones who've gone before,
Well I believe they can see us, believe they are with us,
Hear every word that we speak, I'm not scared anymore,
Inzwischen jappste sie noch Luft und ich ließ von ihr ab.
"Jetzt bist du wach.", stellte ich dann weiterhin grinsend fest. Sie schleuderte ihr Kissen in mein Gesicht. "Du bist schrecklich! Wieso musste ich nur ausgerechnet dich heiraten!"
Ich wusste, dass sie nicht wütend war. Wenn sie es gewesen wäre, hätte sie mit Sicherheit das halbe Schloss wachgeschrieen.
"Weil du mich liebst.", erklärte ich ihr deshalb und setzte mein Unschuldsgesicht auf.
"Das wird nicht klappen."
"Was?"
"Dieses Gesicht. Nicht diesmal!"
Lachend beugte ich mich zu ihr herunter und küsste sie. "Und was wird dann funktionieren?"
"Gar nichts! Ich will schlafen!", entgegnete sie einen Schmollmund ziehen.
Ich konnte nicht anders, ich musste schon wieder lachen.
Mir ging es so gut wie lange nicht mehr.
Es hatte lange gedauert, aber ich war endlich über Grindelwald hinweg.
Ich hatte ihm vergeben und noch viel wichtiger mir selbst.
Auch befürchtete ich nicht mehr, so zu werden wie er.
Und ich glaubte, dass auch er mir vergab. Meine Mutter hatte mir immer wieder gesagt, dass die Toten, die wir leiben uns nie ganz verlassen.
Und ich habe Grindelwald geliebt.
Egal, was er getan hat, er war mein Bruder. Mein Zwillingsbruder.
Nicht, dass ich in irgendeiner weise seine Taten rechtfertigen will. Sicher hatte er den Tot verdient.
Oooh - they can hear every word that we say,
Oooh - when I have my lover with me,
I'm not scared anymore, I'm not scared anymore;
Einige Zeit später saß ich an einem großen Fenster in unserem Wohnzimmer.
"Die Kinder sind mit Rolanda spielen gegangen."
"Was?", fragte ich verwirrt und drehte mich um. Hinter mir stand Minerva in ihrerm üblichen grünen Gewandt.
"Die Kinder sind draußen bei Rolanda.", wiederholte sie. "Über was denkst du noch?"
Ich sah sie kurz an bevor ihre Worte wirklich zu mir drangen. "Über Grindelwald. Und meine Mutter."
Sie schaute besorgt nach dieser Ankündigung.
Also erklärte ich hastig: "Meine Mutter hat immer gesagt, dass die Menschen, die wir lieben immer bei uns sind. Und ich glaube, dass auch Grindelwald hier ist. Keine Sorge. Ich habe Frieden gefunden. Durch dich."
Lächelnd kam sie auf mich zu, schlang ihre Arme um meinen Hals und legte ihren Kopf an meine Schulter. "Das ist gut."
"Ja.", war alles was ich sagte.
Lange Zeit sprachen wir kein Wort mehr. Wir standen nur da und hielten einander.
When I'm looking at my children and the world where we live,
And the violence coming every day,
Well I know I'll protect them with the power of my love,
To the very last drop of my blood, I'm not scared anymore,
Ein Pocken an der Tür störte uns.
"Das werden wohl Brian und Rosanna sein.", sagte Minerva und öffnete die Tür.
Tatsächlich kamen unsere beiden Kinder hereingestürmt.
"Mummy, Daddy wir sind auf einen Besen geflogen!", erklärten sie begeistert.
"Auf einen Kinderbesen.", fügte Rolanda hinzu. Offenbar damit wir uns keine Sorgen machen.
Minervas Blick verfinsterte sich etwas, doch ich sagte: "Und war es schön?"
Eine Frage, die angesichts ihrers Enthusiasmus reichlich überflüssig erschien, jedoch zumindest Minerva ablenkte.
"Ja! Es war toll!"
"Einfach großartig!"
"Können wir auch einen Besen haben?"
"Aber einen richtigen!"
Ich lachte fröhlich und auch die beiden Frauen stimmten mit ein. "Darüber reden wir ein andermal."
Mit einem mal färbte sich der Kamin grün und ein Kopf erschien in ihm.
Dippet.
"Schulleiter?" Hastig ging ich zu ihm und beugte mich zu ihm hinunter. "Womit kann ich ihnen helfen?"
"Sie und Ms. McGonagall müsst sofort zu mir kommen.", erklärte er und verschwand.
"Wir müssen zum Schulleiter.", sagte ich an Minerva gewandt.
"Ich pass auf die Kinder auf.", bot Rolanda an. "Übrigens, Ms. McGonagall? Wollt ihr ihm nicht langsam sagen, dass ihr verheiratet seid? Ich meine er weiß ja eh von eurer Beziehung."
"Alles was er weiß ist, dass wir oft zusammen sind.", korrigierte Minerva entschlossen.
"Aber er hat nach euch beiden gefragt. Er wusste also, dass ihr hier seid. Zusammen. Was die meisten anderen Kollegen auch wissen."
"Sie wissen es jedoch nicht mit Sicherheit.", entgegnete ich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Und jetzt haben wir keine Zeit, dies erneut zu diskutieren."
"Schon gut. War ja nur eine Anmerkung."
Ich lächelte ihr beruhigend zu. Meine Wortwahl war vielleicht etwas zu hart gewesen.
"Gehen wir.", sagte Minerva dann und brach die unangenehme Stille.
Can you hear me, I am near,
Can you see me, I am here
Sobald wir in Dippet's Büro ankamen, sagte er ernst: "Es ist etwas furchtbares geschehen."
Minerva versteifte sich und ich legte beruhigend eine Hand auf ihre, um ihr zu meine Nähe zu versichern.
"Was?", fragte ich dann so ruhig wie möglich.
"Es gab mehrere Angriffe auf Muggelstämmige."
Stille folgte so tief, dass man sie sprichwörtliche Nadel hätte fallen hören können.
"Wer?"
"Man ist sich nicht ganz sicher. Aber es sind wohl untergetauchte Anhänger Grindelwalds." Er schaute zwischen uns beiden hin und her. Natürlich wusste er nichts von meiner Verwandschaft mit Grindelwald - davon wussten nur sehr wenige - aber trotzdem war mir unwohl.
Nun war es Minerva, die meine Hand beruhigend drückte.
Ich lächelte sie dankbar an. Seine Ansage kam einem Schock für mich gleich. Nach so vielen Jahren...
"Aber was hat dies mit mir zu tun?", fragte Minerva dann. Das man mich als Stellvertretendenschulleiter informierte, war logisch. Aber sie?
"Nun, das ist ein anderes Thema, das ich mit euch beiden besprechen muss. Ich werde in Rente gehen, sobald das Schuljahr zuende ist. Dann dürfte sich auch die Sache mit den Angriffen erledigt haben."
"Was? Jetzt schon?" Ich war geschockt. Das hieße, dass ich Schulleiter werden müsste. Aber das konnte ich nicht. Nicht jetzt!
"Ja. Und ich will dich als Nachfolger. Und Minerva als deine Nachfolgerin.", fügte er mit einen Blick in ihre Richtung hinzu. "Ich vertraue darauf, dass jegliche persönlichen Gefühle keinerlei Einfluss auf ihre Arbeit haben." Er klang streng. Und väterlich zugleich.
Wir nickten beide, zu geschockt, um irgendetwas anderes tun zu können.
"Sie dürfen gehen."
Wir taten wie uns geheißen war.
"Was war das gerade?", fragte Minerva dann als wir die Wendeltreppe hinunter glitten.
"Merkwürdig.", erwiderte ich, ohne ihr direkt zu antworten. Kaum zehn Minuten dürfte vergangen sein, seit wir unser Zimmer verlassen hatten.
"Warte mal! Er will, dass ich Stellvertretendenschulleiterin werde? Ist er wahnsinnig?"
Ich lachte sanft. "Vielleicht ist das der Grund, warum er uns so schnell abgefertigt hat. Er wollte dir keine Zeit geben, es zu begreifen."
"Und ich habe auch noch genickt!"
"Allerdings.", erwiderte ich und rubbelte meinen Daumen über ihre Hand. "Und du wirst großartig werden. Außerdem haben wir noch ein Jahr."
Wir gingen schweigend weiter. Ich beschloss, dass wir später noch genug Zeit hatten, uns Sorgen zu machen.
Meine Familie war in Hogwarts zunächst sicher und was kommen wird, wird auch kommen. Egal was wir dagegen tun.
Solange wir nicht allein waren, brauchten wir nichts zu fürchten.
Und ich war nicht länger allein.
When I'm lying in the arms of the woman I love,
I'm completely at peace with the world,
I'm not scared anymore,
I'm not scared anymore,
I'm not scared anymore.
A/N: Sorry, das hat länger gedauert, als ich gedacht hatte. Aber wenigstens ist es länger geworden :D Danke, für eure Reviews.
