Der Song ist von Dido. Nichts gehört mir ;)

Here With Me

I didn't hear you leave,
I wonder how am I still here and
I don't want to move a thing, it might change
my memory, oh I am what I am, I'll do what I want,
but I can't hide.

Ich verstand es nicht. Wie konnte das sein?

Minerva war weg.

Und es war meine Schuld.

Ich hätte besser auf sie achten sollen.

Aber was würde sie sagen, wenn sie mich jetzt sehen würde? Trotzdem... Ich konnte nicht aufstehen. Wie gelähmt lag ich auf meinem Bett.

Wie konnte ich so dumm gewesen sein!

Ich hätte sie nicht alleine in die Winkelgasse schicken sollen.

Wenn ich nur mit ihr gegangen wäre...

Aber was sollen all diese 'hätte' und 'wäre'?

Minerva war weg.

Entführt von ehemaligen Anhängern Grindelwald.

Und das nur, weil sie meine Stellvertretende Schulleiterin ist. Plötzlich war ich sehr froh, dass wir unsere Ehe niemals öffentlich gemacht haben.

So glaubten sie wenigstens, dass Minerva 'nur' meine Stellvertreterin ist.

Doch was nützte das?

Ich musste etwas tun, um ihr zu helfen. Ich hätte mich nicht von Alastor heimschicken lassen sollen.

Auch wenn er recht hat. Tatsächlich war ich sehr müde. Und ich wusste überhaupt nicht mehr, wann ich zuletzt geschlafen hatte.

Aber immer wenn ich meine Augen schloss, sah ich sie. Gequält. Gefoltert. Ermordet.

Ich ertrug es nicht.

Wach konnte ich mir wenigstens einreden, dass alles wieder gut werden würde.

Und dann konnte ich sie auch so sehen, wie ich sie am liebsten sehe. Und zwar lächelnd.

Ich verstand es nicht.

Wieso konnte ich ihr nicht helfen? Sollte alles, was mir von ihr bleib Erinnerungen sein?

Nein, so konnte ich nicht leben. So wollte ich nicht leben.

and I won't go, I won't sleep, I can't breathe,
until you're resting here with me,
and I won't leave,and I can't hide, I cannot be, until
you're resting here with me

Ich musste gehen. Und sie suchen.

Aber wo? Und wie?

Alastor würde es nicht gefallen, wenn ich jetzt schon wieder auftauchen würde.

Er hatte sich sehr klar ausgedrückt.

Trotzdem... Ich musste etwas tun.

Sie brauchte mich.

„Daddy?", sagte eine leise Stimme von der Tür.

„Rosanna?"

„Kann ich zu dir kommen?" Sie klang ängstlich.

„Natürlich." sagte ich und setzte mich auf. Rosanna sah schrecklich aus. Ihr Gesicht war klitschnass und ihre Haare verfilzt.

Ich hielt meine Arme aus und sie stürzte einein.

7 Jahre war sie mittlerweile.

Alt genug, um die Lage ihrer Mutter einschätzen zu können.

„Wird Mami zurückkommen?"

„Ja!", sagte ich fest, auch wenn ihre Frage fast mein Herz brach. „Mami wird bald wieder bei uns sein."

Wollte ich damit sie oder mich selbst beruhigen? Ich konnte es nicht sagen. Aber Rosanna sollte ruhig schlafen können.

„Wieso weinst du dann?", fragte sie weiter und wand mir ihr tränenverschmiertes Gesicht zu.

Zärtlich wischte ich ihre Tränen weg und sagte: „Weil ich deine Mutter vermisse."

„Ich vermisse sie auch."

„Ich weiß." Sie begrub ihr Gesicht erneut in meine Robe und plötzlich wurde mir klar, warum sie hierher gekommen war. Sie wollte nicht allein sein.

„Willst du heute hier schlafen?"

Rosanna nickte leicht und ich legte mich zusammen mit ihr ins Bett.

Es dauerte nicht lange, bis auch Brian kam.

Wie so oft zuvor.

Nur ein was war anders.

Minerva war nicht bei uns.

I don't want to call my friends, they might wake me
from this dream, and I can't leave this bed, risk
forgetting all that's been

Noch lange lag ich wach und sah meinen Kindern beim schlafen zu.

Sie waren so friedlich. So wie immer.

Mir war, als ob Minerva jeden Moment aus dem Bad kommen und sich zu uns legen würde.

Natürlich kam sie nicht.

Vermutlich lag sie irgendwo in einem Kerker angekettet.

Der Gedanke schnitt durch mich durch wie ein Messer. Wie konnte ich hier liegen, während Minerva vielleicht unerträgliche Qualen durchlitt?

Wenn es doch nur einen Anhaltspunkt gäbe!

Irgendetwas was uns zu ihr führen könnte!

Rosanna und Brian brauchten ihre Mutter. Und ich meine Frau.

Ich musste sie finden.

Noch einmal ging ich die Ereignisse des Tages ihrer Entführung durch.

Zunächst war alles ganz normal gewesen. So, wie an jeden Dienstag.

Wir sind aufgestanden, haben die Kinder geweckt und Rosanna in die Grundschule geschafft und Brian in den Kindergarten.

Danach ist Minerva unterrichten gegangen und ich habe mich meinen Pflichten als Schulleiter zugewandt.

Als sie fertig war, kam sie zu mir und sagte, dass sie in die Winkelgasse wollte.

Wir küssten uns zum Abschied und sie ging.

Dies war vier Tage her. Seitdem hatte ich sie nicht mehr gesehen.

Oh I am what I am, I'll do what I want, but I can't hide,

Es war grauenhaft. Ich konnte nicht länger hier liegen.

Diese Ungewissheit schnürte mir die Luft ab.

Vorsichtig stand ich auf, um die beiden nicht zu wecken.

Aber was sollte ich wegen ihnen tun? Ich konnte sie unmöglich einfach alleine lassen.

Thora.

Sie würde mir bestimmt helfen.

Aber es war schon nach Mitternacht... Doch sie hatte mir gesagt, dass ich jederzeit zu ihr kommen könnte. Und bei ihr waren das keine hohlen Worte.

Sie meinte es auch so.

Leise schlich ich aus dem Schlafzimmer und holte Flohpulver. Wenn ich Glück hatte, hörte Thora mich.

Und tatsächlich kam sie sofort. Thora sagte nur, dass ich vorsichtig sein und Minerva wieder zurück bringen sollte.

Ich lächelte sie an und ging zunächst in die Winkelgasse.

Auch wenn ich mich dort schon hundertmal umgesehen hatte.

Doch einen anderen Ort wusste ich nicht.

Oder!

Plötzlich fiel mir etwas ein.

Aber nein... Das war zu absurd.

Und wenn nicht...?

Konnte es sein...?

Ich entschied es zu versuchen. Sonst würde ich nie zur Ruhe kommen.

Also machte ich mich zu Grindelwalds altem Versteck auf...

and I won't go, I won't sleep, and I can't breathe, until
you're resting here with me
and I won't leave, and I can't hide, I cannot be,
until you're resting here with me.

Unsichtbar schlich ich mich zu dem Eingang, den ich nur einmal betreten habe. Und als Mörder wieder verlies.

Entschlossen schüttelte ich die unangenehmen Erinnerungen ab.

Ich war hier um Minerva zu retten!

"Hey!", rief plötzlich jemand und ich blieb wie angewurzelt stehen. Hatte man mich entdeckt! Wie!

"Was den?", rief eine andere Stimme zurück.

Langsam entspannte ich mich. Offenbar war ich nicht aufgeflogen.

Und ich hatte recht gehabt! Sie waren tatsächlich wieder hier.

Nicht einmal ich hätte vermutet, dass sie den Mut dazu aufbringen würden. Oder auch die Dummheit.

Über dieses Gelände war ich bestens informiert.

Ich wand mich den Eingang zu und schritt hinein.

Zunächst umgab mich Dunkelheit, doch meine Augen gewöhnten sich rasch daran.

Vorsichtig ging ich weiter.

Meine Umgebung genau im Auge behaltend. Schließlich konnte jederzeit jemand in mich rennen, oder mich hören.

Doch ich sah niemanden. Vielleicht waren es nu wenige gewesen, die zurückgekehrt waren. Oder sie waren anderweitig beschäftigt...

Wie auch immer darum konnten wir uns später kümmern. Jetzt galt es Minerva zu finden und hier heraus zu holen.

Ich versuchte mein Glück in den alten Kerkern, wo Grindelwald seine Gefangenen zu halten pflegte.

Und tatsächlich war sie dort.

Bewacht von einem Schwarzmagiern.

Darauf bedacht, keinen Laut zu verursachen schlich ich mich an ihn heran. Sie hatten offenbar nicht da mit gerechnet, dass sie jemand hier finden könnte.

Dumm von ihnen...

"Stupor!"

Gelähmt fiel er auf den Boden und Minerva schreckte auf.

Sie sah grauenvoll aus.

Überall Schrammen und Wunden. Ihre Kleider waren verwüstet und ein schrecklicher Gedanke stieg in mir auf.

Nein...

"Minerva?", flüsterte ich und machte mich wieder sichtbar.

"A-Albus...?" Ihre Augen weiteten sich und ich öffnete die Tür und nahm sie in meine Arme.

"Es ist gut. Alles ist in Ordnung. Ich bin hier."

"Oh, Albus. Ich hatte solche Angst."

"Was haben sie mit dir gemacht?", fragte ich leise. Vielleicht sollte ich damit noch warten, aber ich konnte nicht. Ich musste wissen...

"Cruciatus...", sagte sie zitternd. Und ich verstärkte meinen Griff um sie. "Immer wieder..." Dann, als ob sie begriff, worauf ich hinaus wollte fügte sie hinzu. "Aber nicht mehr."

Ich atmete erleichtert auf.

"Gut. Komm wir sollten gehen. Ich bring dich ins St. Mungos. Dort kannst du ruhen." Und ich mit ihr.

A/N: Sorry, das hat länger gedauert, als ich gedacht hätte... Danke für alle Reviews :D