Kapitel 6: Damals und Heute
Gegen 3 beschloss Lisa, dass sie genug gearbeitet hatte. Sie nahm ihre Jacke und ihre Tasche und schloss die Tür hinter sich. Schnellen Schrittes lief sie zu Rokkos Büro und schielte durch seine Tür, bevor sie sacht klopfte. Er sah von seiner Arbeit auf und strahlt sie an. Seine Augen leuchteten, als Lisa auf ihn zukam. Sie umrundete seinen Schreibtisch, bis sie neben ihm war und setzte sich halb darauf. Sie hob ihre rechte Hand, um ihm durch die Locken zu fahren. Er zog sie auf seinen Schoß und küsste sie, erst sanft, dann leidenschaftlicher. Rokko genoss es, endlich wieder Lisa in seinen Armen zu halten. Zweimal zuvor hatte er sie gewonnen und verloren. Diesmal würde er sie nicht wieder gehen lassen.
Lisa küsste sanft seinen Hals, was Rokkos Atmung unregelmäßig werden ließ. Lisa grinste ihn an. "Vielleicht sollten wir das bei mir zu Hause weiterführen." Sie rutschte von seinem Schoß und lächelte ihn wieder an. "Kommst du mit?"
"Da fragst du noch?"
Rokko klappte die Mappe zu, die vor ihm lag und legte sie auf den Stapel neben seinem Schreibtisch. Dann nahm er seine Jacke und seine Tasche und ging Hand in Hand mit Lisa zum Fahrstuhl. Als sie einstiegen, zog Rokko Lisa wieder an sich und küsste sie stürmisch, so wie er es vor drei Jahren schon getan hatte. Als sich die Tür öffnete, strich Lisa schnell ihre Jacke glatt und ihre Haare glatt. Sie musste lachen. Lisa fühlte sich so frei und leicht wie vor drei Jahren. Rokko gab ihr das Gefühl von absoluter Zufriedenheit und Glück zurück. Und so schmiegte sie sich an ihn, als er seinen Arm um sie legte. So gingen sie zur S-Bahnstation und stiegen drei Stationen später in der Oranienburger Straße aus, um Lena aus dem Kindergarten abzuholen. Die kleine tapste fröhlich auf Lisa und Rokko zu, entschied sich dann aber dafür, erstmal Rokko zu umarmen.
"Hallo, meine kleine Lena", begrüßte er sich lächelnd und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
Lisa musste grinsen. Lena war mitlerweile auf Rokkos Arm. Lisa beugte sich zu ihr rüber und gab ihr ebenfalls einen Begrüßungskuss. Dann strich sie über die Wange der Kleinen und machte sich daran, ihre Sachen zusammen zu packen. Rokko setzte Lena auf die kleine Bank in der Garderobe und begann damit, sie für den Weg nach Hause einzupacken: erst die Jeanshose, dann einen rosa Pullover und schließlich Schuhe, Jacke und Mütze.
"Seid ihr so weit?", fragte Lisa, als sie aus dem Gruppenraum zurück war.
Rokko grinste sie an und kam ein wenig aus seiner Hocke hoch, um ihr einen Kuss zu geben. Nur flüchtig, mehr konnten sie sich im Kindergarten nun wirklich nicht erlauben. Dann nahm Rokko Lena an die Hand und folgte Lisa die Treppen runter auf die Straße. Nach Hause war es nicht mehr weit.
Auf dem Weg kamen sie an einem Spielplatz vorbei. Natürlich wollte Lena unbedingt darauf spielen. Rokko gab Lisa seine Tasche und rannte mit Lena an der Hand zur Rutsche. Er befreite die Rutsche von den nassen Blättern und half Lena, die Leiter hochzuklettern. Dann rutschte die Kleine unter lautem Jubelgeschrei hinunter. Mittlerweile war Lisa bei den beiden angekommen und stellte sich grinsend neben Rokko. Lena war schon wieder oben und drauf und dran, zum zweiten Mal runterzurutschen, was sie prompt tat. Wenn Rokko gerade nicht Lena nach oben half, lehnte sich Lisa an Rokko an, nahm ein anderes Mal seine Hand und drückte sie fest, gab ihm einen kleinen Kuss. Plötzlich spürte Lisa, wie ein paar kleine Tropfen auf ihre Nase fielen.
"Komm, Lena, wir müssen nach Hase. Es fängt an zu regnen."
Natürlich wollte die Kleine noch nicht nach Hause und schob schmollend ihre Unterlippe nach vorn. Rokko hockte sich vor ihr hin und schmollte zurück. Dann grinste er, nahm Lena unter den Arm und rannte mit ihr eine Runde über den Spielplatz und schließlich zurück zu Lisa. Lena kicherte ausgelassen und rief fröhlich "Rokko! Rokko!" Im größten Regenschauer kamen sie dann endlich irgendwann an Lisas Wohnung an. Triefend nass patschten sie in den Flur, und zogen ihre Schuhe und Jacken aus. Lisa ging schnell ins Bad und holte zwei Handtücher. Eins drückte sie Rokko in die Hand, bevor sie mit Lena und dem zweiten Handtuch im Schlafzimmer verschwand. Rocko rubbelte mit dem Handtuch über seine schwarzen Locken, konnte aber gegen die Nässe, die seine Kleidung durchdrungen hatte nichts tun. Seine Hose war noch trocken, aber sein Hemd und der Pullunder darüber waren komplett durchnässt.
Aus dem Schlafzimmer hörte er ein Poltern und Lisas Schrei "Autsch!"
"Lisa, ist alles okay?"
Besorgt lief Rokko schnell ins Schlafzimmer. Dort fand er Lisa, die sich gerade vom Boden aufrappelte.
Sie zuckte mit den Schultern. "Ich bin nur ausgerutscht. Manche Dinge ändern sich nie, nicht wahr?"
Rokko lachte. "Ja, da hast du wohl recht." Dann fuhr er fort: "Sag mal, hast du vielleicht was für mich, damit ich aus den nassen Sachen rauskomme?"
Lisa brauchte nicht lange darüber nachzudenken. Schon war sie zum Schrank geeilt und suchte darin nach etwas. Rokko fragte sich, ob er jetzt wohl etwas von David anziehen müsse. Doch seine Bedenken wurden weggewischt, als Lisa ihm ein schwarzen Strickpullover präsentierte. "Den hast du mal bei mir in Göberitz vergessen", fügte sie leise hinzu, als sie ihm den Pullover reichte. Lisa biss sich ein wenig verlegen auf die Unterlippe. Rokkos Mundwinkel zogen sich nach oben und er hob ihr Kinn leicht an, damit er ihr in die Augen sehen konnte.
"Und du hast ihn die ganze Zeit behalten? Auch nachdem..."
"Ja, auch nach der Hochzeit mit David. Ich hab den Pullover getragen, wenn ich allein war. Und zum Ende hin war ich viel allein." Sie lächelte ihn an. "Am Anfang hat er auch noch nach dir gerochen. Dein Aftershave und du. Es wird Zeit, dass du ihn mal wieder trägst, damit er wieder deinen Geruch annimmt."
Lisa kam noch einen Schritt auf ihn zu. Rokko hatte bereits seinen Pullunder ausgezogen und Lisas Hand wanderte an die Knopfleiste seines Hemds. Sie öffnete einen Knopf und fuhr mit der Hand unter sein Hemd. Sanft strich sie über den Stoff seines Unterhemds. Rokko zog die Luft scharf ein und legte seine linke Hand auf ihr Handgelenk. Dann zog er sie an sich und küsste sie. Schon kurz darauf kam Lena wieder ins Schlafzimmer gestürmt und forderte ihren Vanillepudding ein, den Rokko ihr versprochen hatte. Seufzend ließ Lisa von Rokko ab und drückte ihm den Pullover in die Hand, bevor sie mit Lena auf dem Arm in der Küche verschwand.
Rokko atmete tief ein und aus,um einen klarenKopf zu bekommen, zog sich das Hemd aus und den Pullover, den er gerade von Lisa bekommen hatte, wieder an. Er atmete ihren Duft ein. Sie hatte den Pullover all die Jahre behalten, sie hatte ihn sogar getragen! Rokko musste unweigerlich grinsen. Wie er sie liebte! Und jeden Tag wurde seine Liebe zu ihr größer und größer. Mit diesen Gedanken ging er in die Küche.
Gemeinsam kochten sie Vanillepudding, setzten sich an den Küchentisch, auf dem eine rote Decke mit weißen Punkten war, aßen unter viel Lachen den Vanillepudding, machten Pläne für's Wochenende (in den Zoo mit Lena!), ließen Lena dann die Bauklötze rausholen, um damit riesige Türme zu bauen und Rokko versprach Lisa, ihr den größten Turm der Welt zu bauen, um von dessen Spitze der ganzen Welt mitteilen zu können, wie sehr er sie, Lisa, liebte.
Später am Abend, einige Zeit nach dem Abendessen, saß Rokko mit Lena auf dem Schoß auf der Couch. Sie warteten auf den Sandmann, während Lisa abwusch. Doch Lena war so müde, dass sie noch während der Guten Abend-Geschichte einschlief. Behutsam nahm Rokko Lena auf den Arm und ging mit ihr in Richtung Kinderzimmer. Auf dem Weg hielt er kurz an der Küche, um Lisa bescheid zu geben. Die flüsterte ein "Danke" und Rokko ging weiter mit Lena. Er legte sie in ihr Bettchen und deckte sie zu. Leise lehnte er die Tür an und ging zu Lisa in die Küche. Er nahm ihr die letzten Tassen ab und stellte sie in den Schrank. Als er sich umdrehte, stand Lisa bereits vor ihm und schlang ihre Arme um seine Hüften. Sie umarmte Rokko so fest sie konnte und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
"Ich liebe Dich", flüsterte sie und Rokko konnte sein Glück nicht fassen. Lisa begann seinen Hals zu küssen und spürte schon bald Rokkos Reaktion auf die zärtlichen Liebkosungen. Mit seinen Händen streichelte er ihren Rücken. Ihre Lippen fanden sich und trafen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss. Ihre Zungen begannen mit dem Tanz, der ihnen so vertraut war, aber so lange nicht statt gefunden hatte. Während sie sich küssten, gingen sie Schritt für Schritt ins Wohnzimmer und ließen sich dort auf das große Sofa fallen. Rokko zog Lisa auf seinen Schoß und begann nun seinerseits ihren Hals zu küssen. Seine Lippen wanderten zu ihrem Ohr und erreichten die wohlbekannte empfindliche Stelle. Wie auf Bestellungen seufzte Lisa auf und Rokko musste grinsen. Er wusste noch immer, wie sie auf welche Berührung reagierte.
Rokko blickte ihr direkt in die Augen und streichelte ihre Wange. Lisas Hände wanderten unter seinen Pullover über seinen Brustkorb. Liebevoll streichelte sie darüber und gab Rokko einen Kuss, federleicht.
"Wie früher..." flüsterte sie.
"Als wären die letzten Jahre nicht passiert", fuhr Rokko in den selben Gedankengängen fort. "Nur dass ich dich noch mehr liebe."
Lisa grinste ihn an und zog ihm langsam den Pullover aus. Er hob seine Arme, um ihr dabei behilflich zu sein. Dann küsste er sie zärtlich. Seine Lippen wanderten wieder zu ihrem Hals, während seine Hände mit den Knöpfen an ihrer Bluse beschäftigt waren. Ohne hinzusehen hatte er sie innerhalb kürzester Zeit geöffnet und streifte sie nun von ihren Schultern. Dabei bedeckte er die nun frei gewordene Haut mit zarten Küssen. Seine Lippen wanderten zu ihrem Schlüsselbein und dann etwas tiefer zu ihrem Busen. Lisa zitterte vor Erregung. Sie fuhr mit ihren Händen durch seine dunklen Locken und dann über seinen Rücken zu seinem Hosenbund. Schon waren ihre Finger am Hosenknopf und öffneten ihn langsam, danach den Reißverschluss. Rokko stöhnte leise auf. Seind Mund verließ ihren Busen und fand Lisas Mund schnell. Wieder ein leidenschaftlicher Kuss. Rokkos Hände fanden dabei schnell Lisas BH-Verschluss und öffneten diesen gekonnt. Er streifte den BH von ihren Schultern und ließ ihn neben das Sofa fallen. Zärtlich streichelte er nun ihre Brüste, was Lisas Atmung unregelmäßiger werden ließ. Trotz allem fand sie genug Verstand, um ihm aus seiner Hose zu helfen. Sie spürte sein Verlangen und konnte zwischen den Küssen immerhin noch "Schlafzimmer. Jetzt", flüstern. Lisa schlang ihre Beine um seine Hüften und Rokko stand mit ihr auf, um sie ins Schlafzimmer zu tragen. Dort angekommen setzte er sie sanft auf dem Boden ab und begann damit ihren Rock aufzuknöpfen und ihn ihr abzustreifen. Lisa nahm Rokkos Hand und zog ihn mit sich auf's Bett.
An diesem Abend küssten und streichelten sie sich noch lange, und liebten sich schließlich bis spät in die Nacht hinein. Es war nicht wie früher, es war sogar besser gewesen. Erschöpft schlief Lisa in Rokkos Arme gekuschelt ein. Bevor sie ins Land der süßen Träume abgedriftet waren, flüsterten beide nochmals "Ich liebe dich", und hielten sich ganz fest.
