in Raum gerannt komm+sich umseh+

Tut mir schrecklich Leid dass das neue Kapi solange gebraucht hat, ich bin zur Zeit in nem ziemlichen FDK-Wahn und schreibe an ner zweiten FF die ich hier wahrscheinlich bald veröffentlichen werde… +Werbung mach:o)

Aber ich hab diese hier natürlich nicht vergessen, kam nur bisher nicht dazu das neue Kapi zu verbessern…sorry+auf Knie werf+

Aber bevor es losgeht:

Tara88 Vielen, vielen Dank für dein liebes Review! Du glaubst gar nicht wie sehr ich mich darüber gefreut hab, ich hab nämlich ziemlich viel Arbeit in die FF gesteckt! O.o

Und da motiviert so ein liebes Lob gleich nochmal mehr:o)

Ich hoffe dir gefällt das neue Kapi, viel Spass damit!

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Caitlin war mit den Nerven am Ende als sie die Mengen der Wartenden erblickte die alle noch vor ihr behandelt werden wollten.

Irgendwie, sie wusste nicht mehr genau wie, hatte sie es geschafft den Weg aus dem Wald zurück zu ihrem Wagen zu finden und sich hinter das Steuer zu setzen.

Ihr verwundetes Bein hatte sie provisorisch mit einem Stück Stoff ihrer Bluse abgebunden um den Blutfluss zu stoppen, was leider nur halbwegs gelungen war.

Sie hatte den Weg zum nächsten Krankenhaus, dem Jackson Park Hospital eingeschlagen um sich ihr Bein behandeln zu lassen.

Mittlerweile war ihr linkes Hosenbein blutrot eingetaucht, ihr Schienbein und der Fuß taten höllisch weh.

Caitlin hoffte dass der Knochen nicht betroffen war und kämpfte sich humpelnd zum Empfangsschalter.

Es war ein reges Treiben wie auf jeder hospitalen Notfallstation, viele Verletzte und Kranke warteten auf ihre Behandlung, Ärzte und Krankenschwestern liefen hektisch durch die Gänge und behandelte alles was ihnen auf ihrem Weg begegnete.

Eine asiatische Frau hinter dem Anmeldetresen schaute entsetzt zu Caitlin, sofort kam eine Krankenschwester auf sie zu und stützte sie an der Seite ab.

„Geht schon, danke!" Doch eigentlich ging es gar nicht.

„Setzen Sie sich dort drüben hin!" Die Krankenschwester winkte die Asiatin zu sich „Ich werde dafür sorgen dass sie sofort in die Notaufnahme kommen!"

Immerhin etwas Glück an diesem Tag…naja, eigentlich war es ja klar, dass Caitlin mit so einer Wunde so schnell wie möglich behandelt werden würde, aber so wie sich der Tag bisher entwickelt hatte, wollte sie ihrem Glücksstern nicht mehr recht über den Weg trauen.

Eine stark hustende alte Frau blickte mit weitaufgerissenen Augen auf Caitlin´s Bein und drehte sich dann angeekelt in die andere Richtung.

Sie schien wohl einen schwachen Magen zu haben.

Caitlin füllte die Anmeldeformulare schnell mit ihren Personalien aus während die Krankenschwester einen Rollstuhl holte.

Caitlin hatte versucht sie davon abzubringen musste jedoch aufgeben.

Nicht mal fünf Minuten später wurde sie in ein Behandlungszimmer geschoben und begrüßte den behandelnden Arzt, dessen keckes Gesicht sehr angenehm auf sie einwirkte.

Er schien Mitte dreißig zu sein und war mit tiefgrünen Augen gesegnet die prüfend über ihr Jeansbein fuhren.

„Ich fürchte ich werde Ihnen die Hose zerschneiden müssen. Wie sagten Sie ist das passiert?" Er blätterte gerade in einigen Unterlagen und kramte nach einer Schere die er irgendwo in dem großen Arzneischrank vermutete.

Caitlin setzte sich vorsichtig auf die Pritsche des Behandlungsraums und verzog das Gesicht als sie versuchte das Bein nochmals anzuheben und neu auszurichten.

„Ich muss den Blutfluss stoppen, sonst klappen Sie mir noch zusammen."

„Es war ein Unfall. Irgendjemand hat im Jackson gewildert und mich dabei getroffen. Er ist geflohen." Eine professionelle Lüge, ein professionelles Gesicht und der zarte Hauch eines Lächelns. Es wirkte.

„Gut. Sie sind den ganzen Weg allein zurückgegangen? Wow! Sie müssen Anzeige erstatten, das ist Ihnen klar?"

„Doc, ich bin Polizistin!" Bemerkte Caitlin charmant. Sie fing an mit dem Mann zu flirten, auch wenn ihre Position nicht gerade verführerisch wirkte denn er begann vorsichtig ihre Jeans aufzuschneiden.

Nur ein Arzt konnte seine Hände so behutsam einsetzen und dabei doch so stark in der Bewegung sein.

Caitlin´s Blut färbte die weißen Gummihandschuhe des Arztes ein, sein Gesicht wurde ernster als er nun freien Blick auf die Wunde hatte.

Es tat furchtbar weh, er drückte leicht auf die zerrissene Haut und Caitlin merkte wie sie gegen einen starken Schwindel in sich ankämpfen musste.

„Sie haben einen starken Thrombinverlust. Ich werde Ihnen nun 5 Milligramm Penicillin verabreichen und das Bein dann desinfizieren. Das könnte etwas wehtun."

Der Arzt sah fragend zu Caitlin doch die nickte nur. „Machen Sie was Sie machen müssen."

Gesagt getan, doch leider hatte der Arzt mit dem Begriff „etwas" untertrieben.

Caitlin erinnerte sich an die Schmerzen der Schulterwunde, die sie sich damals zugezogen hatte und wog diese mit der derzeitigen Situation ab.

Gleichwertig, völlig gleichwertig!

Sie biss ihre Zähne zusammen, als der Arzt vorsichtig einen Wattebausch voll kalter, scharfer Flüssigkeit über ihre Haut tupfte.

Die Wunde war nach einiger Zeit gesäubert und legte die kleinen Einschüsse frei, die sich hier und da schon begannen zu schließen.

„Keine Angst, ich werde nicht viel nähen müssen!" Der Arzt verteilte eine rötliche Flüssigkeit auf dem Bein die Caitlin sogar als sehr angenehm empfand.

Die Flüssigkeit hatte bisweilen eine leicht betäubende Wirkung und ersparten Caitlin die ganzen Einzelheiten der kleinen Stiche die durch ihre Haut drangen.

Als der Arzt fertig war und das Bein mit einer dicken Schicht aus Verbänden umwickelt hatte reichte er ihr noch einen Zettel für den Empfangsschalter und verabschiedete sich von ihr.

Caitlin musste sich eine Krücke besorgen und bekam noch ein paar Schmerztabletten mit, dafür der Zettel.

Als dies erledigt war und sie das Krankenhaus verlassen konnte fragte sie sich wie sie nun nach Hause kommen sollte, denn so, mit diesem Verband und der ausdrücklichen Anordnung NICHT fahren zu dürfen stellte es ein großes Problem dar.

An für sich hasste Caitlin Anweisungen, aber hierbei wollte sie nun doch eine kleine Ausnahme machen.

Was war das nur für ein schlimmer Tag?

Es war nicht mal vierzehn Uhr und sie hatte schon genug von allem.

Ihr Bein schmerzte, auch wenn der Arzt ihr eine Reihe an Tabletten gegen den Schmerz mitgegeben hatte stimmte es Caitlin nicht gerade hoffnungsvoll.

Sie sollte den Verband möglichst trocken halten und in drei Tagen wiederkommen damit ihr ein neuer angelegt werden konnte.

Der Arzt hatte ihr versichert, dass das Bein in einer Woche wieder verheilt sein würde, na das sprach dann ja für eine außerordentlich tolle Urlaubswoche, die sie humpelnd und mit Schmerzen verbringen durfte.

Ok, es war ja ihre eigene Schuld, es war leichtsinnig was sie getan hatte, aber trotz allem erfolgreich.

Jedenfalls glaubte Caitlin das.

Was war dort nur in dem Wald geschehen?

Wohin war Walser verschwunden, was war mit dem kleinen Jungen passiert?

Wer war dieser kleine Junge?

Caitlin rief sich den Ausdruck seiner bachblauen Augen zurück ins Gedächtnis, die Tiefe seiner Pupillen.

Er hatte seltsam beruhigend auf sie gewirkt, auch wenn es ihm selber nicht so ergangen war.

Caitlin tastete mit ihrer Hand in die Jackentasche ihrer Lederjacke.

Das kleine schwarze Kästchen hatte sie verschlossen und die restlichen Perlen in dessen Inneres verstaut um es mitzunehmen.

Es fühlte sich angenehm warm an als sie die kleine Schachtel mit ihrer Hand umschloss und sich an das helle Licht erinnerte, das sie am Morgen geblendet hatte.

Vielleicht sollte sie der Sache auf den Grund gehen, auf jeden Fall sogar!

Doch sie würde diese Kleinigkeit für sich behalten, denn wie hatte der Chief es so schön formuliert?

Es war nicht mehr ihr Fall und sie würde am Monatsende dafür belohnt werden.

Wenn es nicht mehr ihr Fall und sie nun eine Woche lang von der Arbeit befreit war, dann konnte sie ihre Zeit ja damit ausfüllen Informationen über dieses Ding zu sammeln und war nicht einmal dazu verpflichtet ihr Wissen mit Tim zu teilen da sie ja kein Mitspracherecht mehr hatte.

Ein hämischzufriedenes Grinsen breitete sich über das schlanke Gesicht der jungen

Specialist-Detective Dexter aus als sie ihren Arm aus der Tasche zog und ein Taxi zu sich winkte.

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Legolas konnte schon von weitem die Umrisse Minas Tiriths erkennen, dessen hohe Mauern sich majestätisch aus den Mindolluinbergen streckten.

Er trieb seinen weißen Hengst etwas mehr an, da er hoffte die Stadt noch vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen.

Behutsam strich er dem edlen Tier über den Hals und versprach ihm Ruhe sobald sie die Stadtmauern hinter sich gelassen hatten.

Das Ross schnaubte zuversichtlich und erhöhte sein Tempo, der Elb blickte zielsicher voraus.

Meter um Meter legten sie zusammen zurück, das Pferd galoppierte strotzend vor Kraft über die saftig grünen Wiesen, übersprang Bäche und Baumstämme und verlangte dem Geschick seines Reiters einiges ab.

Legolas versuchte sich so wenig wie möglich in den Sattel des Tieres zu setzen um ihm seine Bewegungen zu erleichtern.

Einige Bauern bestellten gerade die Felder nahe der Region Osgiliath, oder eher, den brüchigen Fundamentstücken die noch davon übrig waren.

Sie blickten Ross und Reiter verwundert hinterher, einige erhaschten sogar einen genaueren Blick und winkten ihm freudig zu.

Seit dem großen Krieg des Ringes waren die Reste der Brücke die einst über den Anduin, den großen Fluss des Westens, geführt hatten wieder zu einer sicheren, wenn auch unfertigen Überquerung verbaut worden.

Die Hufe des Pferdes klapperten auf die massigen Kalksteine nieder und trugen seinen Reiter über die tiefen Fluten des Anduinflusses, dessen glitzerndes Wasser bereits in den rötlichen Schimmer der untergehenden Sonne getaucht wurde.

Die Hauptstadt Gondors wirkte im letzten Schein der Abendsonne noch prächtiger, da es einem so vorkam als würde sich das Licht zwischen den hohen Gebäuden und Fassaden sammeln und in voller Pracht zurückstrahlen.

Der Elb passierte gerade einen Wachturm, dessen Kundschafter einige Meter über ihm in ein silbernes Horn blas als er ihn erblickte und somit seine Ankunft ankündigte.

Das Pferd wurde auf einen breiten, steinigen Pfad geführt der sich bis hin zum großen Stadttor schlängelte.

Der Galopp kühlte sich zu einem Trab ab, bis das Pferd schließlich in einem fliegenden Schritt vor den Toren hielt.

Legolas stieg in einem Satz ab und begrüßte die beiden Wachen, die in gondorianischer Rüstung vor den Toren standen.

„Legolas Thranduilion, es ist mir eine Ehre Euch in Minas Tirith begrüßen zu dürfen!" sprach eine der Wachen, beide verbeugten sich daraufhin.

Legolas nickte ihnen zu und hielt sein Pferd fest am Zaum, geduldig wartend bis sich die Tore öffneten.

Der Elbenprinz trat ein und entsann sich seinen Erinnerungen die er noch von seinem letzten Besuch in der Hauptstadt hatte.

Es hatte sich viel verändert, es wurde viel neu errichtet und verschönert, Leben war wieder hinter den Mauern eingekehrt.

Die Mienen der Menschen wirkten leichter und gutmütiger als sie es noch vor einigen Jahren taten.

So viele hatte damals ihr Leben gelassen, waren gestorben weil sie ihr Recht zu Leben verteidigt hatten und wurden nun durch ein großes Denkmal am Eingangsplatz geehrt.

Eine geflügelte Elbe, eine weiße Statue, die auf gleicher Höhe der großen steinernen Statue ihres Königs stand und ein Symbol für die fliehenden Seelen und ein Keim der Hoffnung darstellen sollte.

Legolas genoss den kurzen Moment des Friedens und beantworte die freundlichen Grüße und den herrschaftlichen Empfang der sich ihm offenbarte.

Tuschelnde Frauen und Mädchen lächelten in seine Richtung und begannen zu kichern als er ihnen seinen Blick schenkte.

Kinder kamen auf den Platz gerannt und sangen fröhliche Lieder als sie ihn sahen, ein kleines blondes Mädchen verfolgte ihn mit riesigen Augen und musterte ihn dabei schüchtern.

Sie hatte neben der Königin wohl noch nie jemanden des Elbenvolkes in ihrem bisher so kurzen Leben gesehen.

Wenn Legolas die Zeit gehabt hätte wäre er näher auf das Geschehen eingegangen, hätte sich um die Menschen und ihre Gutmütigkeit entsprechend gekümmert und dem Mädchen vielleicht noch eine Freude gemacht indem er sie angesprochen hätte.

Doch leider, so schwer es auch auf seinem Herzen wog, musste er sich seinem Auftrag entsinnen und so schnell wie möglich zu seinem Freund, Aragorn dem König Gondors und seinem besten Gefährten eilen um ihm in seiner Not beizustehen.

Der Elb führte sein Pferd in einen der Ställe neben den Stadtmauern und ließ es bei einem Stallburschen.

Ein letztes Mal strich er dem Tier über den muskulösen Nacken um sich von ihm zu verabschieden, dann verließ er den Stall.

Als er wieder auf dem Platz war hatte sich die Menge der Leute vergrößert und ein Mann in edler Kleidung, einem dunkelblauen fellumstückten Mantel mit dem Emblem Gondors trat aus dessen Mitte auf den Elben zu.

Nach einer tiefen Verbeugung stellte er sich als der stellvertretende Sprecher des Königs und als Stadtschreiber vor, der sich freuen würde den Elben ins Schloss zu geleiten.

„Habt Dank für Eure Hilfe." Legolas senkte seinen Kopf in höflicher, elbischer Manier und deutete eine Verbeugung an.

„Folgt mir! Ihr werdet bereits erwartet!"
Der Stadtschreiber bahnte sich einen Weg durch die Menge und führte Legolas die langen Wege und Straßen hinauf zur weißen Halle Gondors, dem Sitz des Königs.

Wahrlich hatte sich der Anblick der sich dem Elben bot verändert, die Kraft und Stärke der Menschen war von neuem erblüht und wurde sicher unter der Hand des Königs Elessars geführt.

Viele Wachen und Soldaten pattroulierten durch die Gassen und sicherten die vielen einzelnen Tore bis hinauf in den Palast.

Fahnen, die sowohl elbische wie auch gondorianische Zeichen aufwiesen schmückten die Außen- und Innenwände, ein reges Treiben an Hofbediensteten und Mägden herrschte in den Fluren des großen Palastes.

Hier und da begrüßten sie Legolas hastig und gingen dann wieder ihrer Arbeit nach.

Endlich hatten sie die große Halle erreicht und Legolas konnte schon von weitem den Ausdruck in den Augen seines Freundes erkennen.

Aragorn saß auf einem weißen Thron, neben ihm seine Gemahlin Arwen Undomiel, die Elbenmaid Bruchtals und seine Frau.

Wie ein glühender Pfeil wurde Legolas vom Anblick seiner Freunde getroffen, der Schmerz den die beiden Liebenden miteinander teilten war für das menschliche Volk wahrscheinlich kaum wahrzunehmen, seines Volkes jedoch deutlicher als ihm lieb wäre.

Der Stadtschreiber verabschiedete sich mit einer Verbeugung von dem königlichen Paar und verließ dann die große Halle.

Legolas legte seine Hand auf sein Herz und begrüßte Arwen und Aragorn auf elbische Art.

Er wartete geduldig wenn auch tiefbedrückt bis der König zu sprechen begann.

„Mein Freund, Legolas! Ich danke Euch im Namen aller Herzen Gondors dass Ihr so schnell gekommen seid!" Es fiel ihm schwer die Fassung zu bewahren, seine sonst so feste und sichere Stimme wurde wackelig als er nach den passenden Worten suchte.

Arwen seufzte auf als ihr klar wurde welche Worte ihr König auszusprechen versuchte.

Eine stumme Träne lief ihre Wange hinab, als ob sie den Schmerz nicht ertragen konnte drehte sie ihr trauriges Antlitz zur Seite.

Legolas fühlte mit ihr, so wie es nur eine Elbenseele vermochte und verfolgte die Träne voll aufrichtiger Treue.

Aragorn stand von seinem Platz auf und beugte sich zu Arwen hinunter, liebkoste mit seiner großen Hand ihr filigranes Gesicht und küsste die Träne von ihrer Wange.

Er drehte sich zu Legolas, selbst den Tränen nahe.

„Es geht um unseren Sohn. Eldarion ist verschwunden!"

Arwen wurde von dem Schmerz durchbrochen und weinte auf, Legolas blickte fassungslos und starr vor Schreck zu Aragorn.

Mit schnellen Schritten stand er neben dem König und legte Arwen eine Hand auf die Schulter um ihr Trost zu spenden.

Aragorn kämpfte mit sich und rang erneut um Fassung.

Das war es also, was Legolas so gedrängt hatte, deshalb hatte er die Nachricht eines gondorianischen Boten erhalten und keine weiteren Einzelheiten erfahren, nur dass sein Freund in Not war.

Keiner durfte es wissen, keiner des Volkes denn niemand konnte sagen welche Folgen daraus erwuchsen würden und welche Sorge sich durch das Land zöge wenn die Menschenvölker erführen, dass der einzige Thronerbe verschwunden war.

„Mein Herz leidet mit euch!" Legolas legte so viel Einfühlsamkeit in seine Stimme dass ihm selbst beinahe Tränen in die Augen stiegen.

Er hatte Aragorn´s ersten Sohn schon kennen gelernt, nach seiner Geburt und in den Jahren die er aufwuchs bis er sein viertes Lebensjahr erreicht hatte.

Onkel Legolas hatte er ihn immer genannt und ständig um Bogenunterricht gebeten, den ihm der Onkel Legolas auch gerne erteilt hatte.

Eine schöne Erinnerung doch nun so schwer wie tausend Steine, zumal seitdem drei weitere Jahre vergangen waren, ein Lidschlag im Leben eines unsterblichen Elben doch für ein Menschenkind eine lange Weile.

„Ich fühle, dass er nicht tot ist. Doch sein Geist schwindet!" Arwen hatte zum ersten Mal das Wort erhoben und blickte hinauf in die Gesichter vor ihr, dem Mann den sie liebte und ihrem elbischen Freund.

„Du brauchst Ruhe, merilloth guren (geliebte Rosenblüte)!" entgegnete Aragorn seiner Frau besorgt „Ich bin mir sicher, dass sein Stern noch nicht erlöscht ist!"

Arwen stand von ihrem Platz auf und umarmte ihren Mann voller Liebe und Trost, daraufhin schenkte sie auch Legolas eine herzliche Umarmung.

„Ho thia tol! (Er lebt!)" Flüsterte sie so leiser, dass es fast nur ein Elbenohr zu hören vermochte. Wahrscheinlich mehr für sich selbst als für die beiden Männer.

Dann verließ sie geknickt den Saal und begab sich in ihre Gemächer.

Aragorn ging langsam auf ein großes Bogenfenster der Ostseite zu und deutete Legolas ihm zu folgen.

Schweigend, mit verschränkten Händen auf dem Rücken und einem Gesicht das so undurchschaubar war wie die Tiefen des Rhunmeeres, blickte er auf seine Stadt.

Die Sonne war mittlerweile hinter dem Horizont verschwunden und die ersten Bewohner traten ihren Weg in ihre Häuser oder in eine der Tavernen an.

Legolas fiel der erste Stern dieser klaren Nacht auf, der hell und deutlich aus südlicher Richtung strahlte.

Hoffnung, das war es was nun in die Gemüter fahren musste um neuen Mut zu finden.

Der Elb legte eine Hand auf die Schulter seines Freundes, der daraufhin merklich zusammenzuckte um sich sofort wieder zu fangen.

„Gimli wird morgen wahrscheinlich ebenfalls eintreffen. Fast wie in alten Zeiten."

Der vage Versuch eines Lächelns kämpfte auf dem Gesicht des Königs als er in die tiefblauen Augen seines elbischen Freundes blickte.

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Kaffee!

Kaffee, sofort!

Das war alles woran Caitlin denken konnte als sie ihre Wohnungstür hinter sich ins Schloss fallen ließ.

Die Treppen, Gott nur weiß warum es so viele sein mussten, hatten ihr und ihrem verletzten Bein ziemlich zugesetzt und weitere, unnötige Schmerzen verursacht.

Wie es auch anders sein sollte war der Fahrstuhl außer Betrieb, was Caitlin sonst nie gestört hätte doch heute, an ihrem besonderen Glückstag natürlich nur noch ein zusätzliches Nervenzentrum überlastete.

Ein Kaffee, ein milder zum Ausspannen, die halbe Reihe der Schmerztabletten und ein doofer Film im Nachmittagsprogramm waren alles wonach Caitlin der Sinn stand.

Sie stellte die Krücke in eine Ecke neben der Wohnungstür, zog ihre Jacke aus, legte ihr Waffenhalfter auf eine Kommode im Flur und humpelte schließlich in ihre Küche.

O Gott, wie es hier nur aussah!

Erst jetzt fiel ihr auf in welchem Saustall sie die letzten Wochen gewohnt hatte.

Komisch, als sie noch für ihren Fall zuständig war wurde ihr das gar nicht so bewusst.

Die junge Frau schmiss mit einem Armzug die gesamten Keks-, Brownie- und Cornflakesschachteln in den Mülleimer am Ende des Küchentresens und drehte sich zu dem Berg an Abwasch.

Caitlin schaffte es gerade noch den wackeligen Turm in die Spülmaschine zu räumen und sich einen wohlriechenden Kaffee aufzubrühen.

Der Duft der gemahlenen Bohnen durchzog die Wohnung und Caitlin fand, dass der allgemeine Mief der sich bis dahin dort drin befunden hatte nicht gut mit ihm harmonierte.

Voller Elan riss sie die Fenster auf und lüftete ausgiebig.

Ihre Wäsche würde sie morgen waschen, es sollte reichen die Haufen in einen großen Korb zu befördern und dort bis zum nächsten Tag zu vergessen, sie nutzte die Zeit und entledigte sich ihrer blutverschmierten Kleidung.

Der Kaffee war fertig und fand seinen Weg in eine riesengroße, schwere Tasse.

Zum Glück ließen die Schmerzen im Bein ein wenig nach als sie den Weg auf ihre große, rote Kissencouch einschlug und ihre Füße auf den hellen Eichentisch ablegte.

Ja, das tat gut, ein Schluck Kaffee, der Duft und ein Blick nach draußen, hinunter auf die Straße und den wunderschönen Kellypark am hinteren Ende.

Vielleicht sollte sie mal wieder dort hingehen, vielleicht sogar zusammen mit Mrs. Binkley.

Caitlin zog ihren Blick durch die Wohnung.

Die Woche könnte sie auch mal wieder nutzen um aufzuräumen, auch wenn nicht viele Dinge oder Möbel ihre Wohnung einrichteten so verstaubten diese doch auch nach einiger Zeit.

Sie könnte auch wieder ihrem Hobby nachgehen und einige Fotos schießen und entwickeln.

Ja, das könnte sie.

Träge fummelte sie mit ihren Fingern nach ihrem Laptop der sich knapp einen Meter neben ihr auf der großen Couch befand.

Die Fernbedienung des Fernsehers war Gott sei Dank direkt griffbereit und kurze Zeit später flimmerte auch ein alter Schwarz-Weiß-Schinken über den Bildschirm.

Nachdem Caitlin sich etwas gedreht hatte vermochte sie auch ihren Laptop zu greifen und ihn in Betrieb zu nehmen.

Die Batterieanzeige drohte ihr zwar rot entgegen, aber für eine kurze Weile sollte es noch funktionieren.

Caitlin hatte das schwarze Kästchen aus ihrer Jackentasche mitgenommen und platzierte es neben sich.

Sie entschied sich erst nach ihrer Exkursion in die Weiten des Internets ein Bad zu gönnen, es brannte ihr zu sehr unter den Fingern als dass sie es ignorieren konnte.

Bei ihren bisherigen Ermittlungen hatte sie bereits herausgefunden, dass Walser seine Opfer mit immer den gleichen Runen übersäht hatte und diese nichts anderes bedeutete als „Befreie" oder etwas ähnlichem sinngemäßen.

Ja, das war seltsam und Caitlin wollte sich nicht daran erinnern, wie sie dieser Spur nachgegangen war oder an das Gespräch mit dem sadistischen Indianerguru, das sie dafür geführt hatte.

Immerhin konnte er ihr weiterhelfen doch danach hatte sie das Gefühl beichten gehen zu müssen.

Mann, was war dieser Typ verrückt gewesen, am liebsten hätte sie ihn eingesperrt und den Schlüssel weggeworfen.

Aber egal, es hatte ihr weitergeholfen.

Und sie wusste, dass die Bitte der Runen nicht an die Kinder sondern an etwas anderes gerichtet war. Häufig waren solche Täter nicht mehr in der Lage sich als Menschen zu sehen und daher auch nicht mehr fähig Reue oder gar Schuld zu empfinden.

Sie sahen alles in einem Ganzen, waren der Meinung sie würden der Mittelpunkt des Seins darstellen, des Bösen oder irgendeiner gottesgleichen Macht.

Caitlin seufzte.

Es war so ein verdammt kranker Mist.

Jeder Täter ging nach einem bestimmten Muster vor, Kinder symbolisierten zum Beispiel Reinheit und Unschuld, Frauen Jungfräulichkeit, Männer Stärke oder Macht und immer so weiter. Jeder Mörder suchte sich seine Opfer bewusst aus und brauchte ihre Seelen oder ihr Leben um irgendeine Schuld seines Glaubens, den er anrief zu bezahlen.

Kinder waren dabei, wenn man so nennen konnte, besonders teuer.

Makaber, aber mit Gefühlen kam man dabei nicht weiter sonst würde es einen in den Wahnsinn treiben.

Der Tot eines Kindes öffnete dem Anbetenden einen Blick in dessen Seele, er glaubte dass das Unschuldige zum Verruchten wurde da es den Tot fand.

Das glaubte Walser wirklich, er war davon überzeugt und bildete sich ein die Seelen der Kinder lenken zu können indem er sie an Belzebub höchstpersönlich verschenkte und dafür eine Gegenleistung einforderte.

Bisher hatte Caitlin dieses Denken logisch und sicher verfolgen und analysieren können um damit zu arbeiten und die Spuren die auf den Täter hinwiesen zu entdecken und verfolgen.

Doch das, was sie vor ein paar Stunden gesehen hatte drohte dies alles aus den Fugen zu reißen und bohrte große Bruchstücke in die Ansichten der jungen Detective.

Denn, und bis dato war sie sich dessen noch sicher, war sie nicht verrückt, sie hatte wirklich gesehen was sich vor ihren Augen abgespielt hatte.

Das kleine schwarze Kästchen, sie nahm es abermals in die Hand, stellte eine neue, fast unheimliche Frage: Funktionierten diese Rituale wirklich?

Es war unglaublich und Caitlin wollte sich kaum dazu zwingen diesen Gedanken weiterzuverfolgen, aber irgendetwas musste es doch auf sich haben!

Mit einem kleinen Klicken öffnete sie das verschnörkelte Furnier und betrachtete den Inhalt des schwarzen Kästchens.

Es waren trotz des Sturzes noch immer eine große Menge dieser kleinen weißen Kugeln, halb so groß wie eine Erbse, in dessen Inneren.

Caitlin nahm eine heraus und rollte sie in ihrer Handfläche. Es fühlte sich warm an, wohl, sie untersuchte die kleine Perle genauer, bemerkte das schwache Glühen tief in seinem Zentrum.

Sie konnte sich einfach keinen Raum daraus machen in welcher Verbindung Walser dazu stand.

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Ich hoffe es hat euch gefallen…was mir gefallen würde wisst ihr ja sicher…;) +auf Reviewbutton zeig+

Im nächsten Kapi geht's dann auch direkt mit dem Weltenwechsel los, das wäre nur schlichtweg zu lang geworden wenn ich das jetzt alles in eins gepackt hätte.