Zusätzliche Warnings: Dieses Kapitel enthält Spoiler für den Rest des Arrowverses, vor allem für „The Flash" (bis ca. Staffel 7), „Batwoman" (für die 2. Staffel) und das Ende von „Arrow" sowie für die diversen Crossover
Zusätzliche Ships: Diverse Canon-Ships erwähnt, vor allem aus Saras romantischer Vergangenheit inklusive stark impliziertes Timecanary
8. Sara Lance
Ava war der Meinung, dass ihre Hormone verrückt spielten, doch es war mehr als das. Sara wusste nicht warum ihre Meinung über ihre Kerkermeister sich vollkommen Avas unterschied, aber eines wusste sie mit Sicherheit: Sie war nicht verrückt, diese Leute, die sie alle gefangen hielten, die waren es.
Als sie Reboot erreicht hatten, da war sie ja ebenfalls noch der Meinung gewesen, dass man mit diesen Leuten hier reden konnte, dass sie in der Lage sein würden sich zu einigen, und dass sie, falls das nicht funktionieren würde, einfach fliehen würden können. Astra schien keinen Zugriff auf ihre Magie zu haben, aber sie hatten Behrad sein Windtotem gelassen, und zwischen ihm, Ava, Gary und Sara selbst sollte es ihnen mit ein wenig Rückendeckung von Spooner und den ehemaligen Soldaten unter ihnen doch mit Leichtigkeit gelingen sich zu befreien, falls es notwendig werden sollte. Doch zunächst wollten sie es mit Reden versuchen, darüber waren sich alle einig.
Sie wurden getrennt und die ersten Befragungen begannen. Keiner der anderen schien von seiner Befragung besonders beeindruckt oder verstört zu sein. Sara selbst wurde als letzte geholt und erwartet sich daher nicht viel mehr von all dem als ein vernünftiges Gespräch zwischen Erwachsenen.
Und warum sollte sie das auch nicht denken? Man brachte ihr sogar Tee - offenbar befand sie sich in zivilisierter Gesellschaft. Natürlich war sie nicht vollkommen unbesorgt, aber sie hatte einen Plan - immerhin war es ihr auch gelungen das Zeitbüro weichzukochen und Mike dazu zu überreden sie ihren Plan durchführen zu lassen, sie rechnete nicht damit, dass diese Leute hier ihr viel mehr Schwierigkeiten bereiten würden, solange sie vernünftig und ehrlich mit ihnen sprechen würde.
Die Logik machte klar, dass Aluns Rettung kein Zeitverbrechen sein konnte, immerhin hielt ihn die Welt immer noch für tot, Gwyn hatte immer noch seine Zeitmaschine erfunden (die Tatsache, dass sie alle hier sitzen konnten war Beweis genug dafür), und niemand war zu Schaden gekommen. Was immer Mike erzählt hatte, Sara hatte vor ihn einfach als den Lügner zu entlarven, der er war, und dann würde alles einfach zu lösen sein.
Klar, die Soldaten, die sie verhaftet hatten, waren streng mit ihnen umgesprungen und irgendjemand hier hatte offenbar etwas gegen die Art der Legends Probleme zu lösen, aber wenn sie ihren Standpunkt darlegen würde, dann würden diejenigen, die das Sagen hatten, schon ein Einsehen haben. Zu Beginn ihrer Bekanntschaft hatte Ava sie und ihre Methoden ebenfalls gehasst, und jetzt waren sie Co-Captains (und verheiratet). Sie war voller Hoffnung, dass es hier ähnlich laufen würde, dass die Resultate der Legends letztlich für sie sprechen würden.
Immerhin waren sie nicht Eobard Thawne, sie hatten die Zeitlinie nicht nach Gutdünken umgestaltet, sie hatten sie bewahrt, egal wie schmerzhaft das manchmal für sie gewesen war.
Während sie wartete, schob sie die Tasse Tee, die vor ihr stand, ein wenig von sich weg, da diese ziemlich penetrant stank und ihr schwangerer Organismus davon gar nicht begeistert war.
„Es tut mir Leid, dass Sie warten mussten, Captain Lance." Eine Frau kam herein, schloss die Türe hinter sich und nahm Sara gegenüber Platz. „Ich hoffe, dass Sie einsehen, dass uns keine andere Wahl geblieben ist als Sie und Ihre Team zu verhaften. Sie haben die Integrität eines Fixpunktes gefährdet – mehr als einmal – und den heikelsten von allen ohne Wächter zurückgelassen, ganz zu schweigen von all dem Chaos, dass Sie zuletzt in der Zeitlinie ausgelöst haben", begann sie, und öffnete die vor sich liegende Akte, „Historische Persönlichkeiten sind ums Leben gekommen oder haben überlebt, obwohl sie hätten sterben sollen. Sie haben sich in soziale Strukturen eingemischt und für weltpolitisches Chaos gesorgt und sich mit einem der gefährlichsten Kriminellen Genies aller Zeiten verbündet. Die Legends haben immer schon nach eigenen Regeln gespielt, aber das war eine vollkommen neue Stufe von eigenen Regeln." Die blonde Frau sah auf und blickte Sara ins Gesicht, und diese … stellte überrascht fest, dass die Frau, die ihr gegenüber saß ihr irgendwie bekannt vorkam.
Sara blinzelte und verscheuchte diesen Gedanken und konzentrierte sich darauf eine gefasste Antwort zu geben. „Das mag schlimme aussehen, aber es gab mildernde Umstände", erklärte Sie, „Sehen Sie, Bishop hatte eine Kopie von Gideon und der Waverider angefertigt, und …"
„Wozu er nur in der Lage war, weil Sie in seine persönliche Zeitlinie eingegriffen hatten", warf die andere Frau ein.
„Ja, schon, aber wir brauchten ihn, da wir davon ausgegangen sind, dass die einzige Person, die Bishop aufhalten kann, Bishop selbst sein würde, deswegen haben wir ihn rekrutiert um sich den Plänen seines zukünftigen Ichs entgegen zu stellen. Und danach hatten wir sein Gedächtnis gelöscht. Wir sind streng nach Protokoll vorgegangen, die Zeitschleife seines Lebens hätte sich schließen sollen. Wir konnten nicht wissen, dass er Gideon heimlich kopiert hat und sich an irgendetwas erinnern würde", erwiderte Sara, die auf diesen Vorwurf vorbereitet gewesen war.
„Sie hätten ihn niemals mit gestohlenen Daten in seine angestammte Zeit zurücklassen dürfen", lautete die Antwort darauf.
„Das mag ein Fehler gewesen sein, aber einer, der jedem hätte passieren können. Immerhin waren wir damit beschäftigt die Welt zu retten. Da kann einen schon mal so eine Kleinigkeit wie eine gestohlene Datei durch die Finger schlüpfen", meinte Sara, „Und immerhin haben wir alles wieder in Ordnung gebracht. Alle Konsequenzen, die dieser Fehler nach sich gezogen hat, haben wir wieder ausgebügelt. Die Zeitlinie ist in Takt."
„Weil Sie mehr Glück als Verstand hatten, Captain Lance", behauptete die Frau, „Hören Sie, kleiner zieht Ihre Resultate in Frage. Wir wissen, dass die Legends in der Regel erreichen, was sie erreichen wollen. Es sind Ihre Methoden, um die es uns geht. Seit Jahren bearbeiten Sie und Ihre Crew die Zeit regelmäßig mit einem Hammer, so als wäre sie ein Amboss, aber das ist sie nicht; sie ist ein fragiles elastisches Band. Und wissen Sie was mit so einem Band passiert, wenn man mit einem Hammer darauf einschlägt?"
Sara dachte einen Moment lang über die Metapher nach. „Um ehrlich zu sein weiß ich das nicht", gab sie dann zu, „Aber ich nehme an, Sie wollen darauf hinaus, dass es reißt, auch wenn ich nicht sicher bin, ob das tatsächlich passiert, wenn man mit einem Hammer auf ein elastisches Band einschlägt. Aber der Punkt ist doch, dass es ein elastisches Band ist: es erholt sich immer wieder. Ja, manchmal schnalzt es zurück, aber das letzte Mal als das passiert ist, wurde das Multiversum zerstört, und das war nicht unsere Schuld, das war der Anti-Monitor. Ich und die anderen Paragons haben das Universum zusammen mit Oliver Queen gerebootet."
„Aber woher wollen Sie wissen, dass der Anti-Monitor nicht nur deswegen in der Lage war das Multiversum zu zerstören, weil das Raum-Zeit-Kontinuum zuvor bereits schwer beschädigt worden war?", wollte die Frau von ihr wissen, „Hatten Sie und die anderen Legends nicht erst einige Monate vor dem allen in Heyworld eine neue Zeitlinie erschaffen und Zari Tomas aus der Existenz gelöscht?"
„Das betraf die Zukunft, nicht die Vergangenheit, und es war nicht so, als ob wir es absichtlich getan hätten. Wir mussten Neron aufhalten", argumentierte Sara, „Und wir sind nicht die einzigen, die die Zeitlinie in diesem Jahr verändert haben. Barrys Tochter und Thawne haben ebenfalls die Zukunft ausgelöscht und durch eine neue ersetzt…"
„Es geht hier nicht um die Taten von anderen, es geht um Ihre, Captain Lance", wurde sie getadelt, „Speedster sind ein Problem für die Zeit, das stimmt, aber ohne die Taten der Legends würde der Zeit nur halb so viel Schaden zugefügt werden. Und Nerons Plan, den Sie verhindern wollten, kam der nicht erst nur zu Stande, weil Sie und Ihre Crew Magische Flüchtlinge aus einem Zeitgefängnis befreit haben?"
„Möglich, aber das war damals ein Nebeneffekt, den wir in Kauf nehmen mussten, als wir Mallus aufgehalten haben", erwiderte Sara.
„Aber Sie haben nicht nur Mallus aufgehalten, Captain Lance, oder? Sie haben in diesem Zusammenhang auch die Vergangenheit verändert und das Leben von Mari McCabe und ihrer Schwester vollkommen umgeschrieben", meinte die Frau, „Sie haben das Schicksal von Amaya Jiwe und ihrem ganzen Dorf verändert, Nora Darhk vor dem Tod bewahrt, und Mallus befreit anstatt ihn wieder einzusperren. Und ja, danach haben Sie ihn vernichtet, aber die ganze Krise hätte auch anders gelöst werden können."
„Es wurden Entscheidungen getroffen, mit denen vielleicht nicht jeder einverstanden wäre, aber sie haben zu einer besseren Zukunft geführt", betonte Sara, „Andere hätten das alles vielleicht anders gemacht, aber…."
„Sie haben die Zeitlinie nicht nur verändert, Captain Lance, Sie haben die Zeit nach Gutdünken umgeformt. Es gibt dort draußen nun ein Kind von Nora Darhk, das es niemals hätte geben sollen, einen Haufen von Nachfahren von Dorfbewohnern eines Dorfes, das zerstört hätte werden sollen, und eine vollkommen neue Familiengeschichte für die Vixen-Schwestern, die sich niemals so hätten nennen sollen", wurde sie informiert.
„Nora und Ray haben ein Kind bekommen?", entfuhr es Sara überrascht.
„Das ist nicht der Punkt", wehrte die Frau ab, „Sie haben sich einfach dafür entschieden, dass die Leben und Wünsche der Familie Jiwe und Darhk wichtiger sind als der Schutz der Zeitlinie, was dazu geführt hat, dass gefährliche Magische Kreaturen die Zeitlinie durcheinander gewirbelt haben, was wiederum dazu geführt hat, dass Heyworld eine neue tolerantere Zukunft ohne das Meta-Menschen-Registrierungsgesetz erschaffen hat was eine gewaltige Umstellung der Zeitlinie war, die gekoppelt mit der Löschung von Cicada aus der Zukunft das Raum-Zeit-Kontinuum genug geschwächt hat um dem Anti-Monitor ein Eindringen in unser Multiversum zu ermöglichen. Was wiederum das Ende des Multiversums herbeigeführt hat, und einen Neustart von diesem erforderlich gemacht hat, was zur Zerstörung und Wiedergeburt der Speed Force durch Spectre-Energie geführt hat-"
„Was?", warf Sara an dieser Stelle erstaunt ein.
„- sowie zu einer Neuordnung der Struktur des Multiversums", fuhr die Frau ungerührt fort, „Und zu neuen physikalischen Regeln auf Earth Prime, einer Erde, die es eigentlich überhaupt nicht geben sollte, weil sie eine Verschmelzung von verschiedenen Dimensionen darstellt. Aber haben Sie etwas aus dieser Sache gelernt? Nein, haben Sie nicht. Sie haben sich mit den Moiren angelegt, den Webstuhl des Schicksals neu zusammengesetzt, Laurel Lance in die Zukunft gebracht damit diese noch mehr durcheinander gebracht wird…"
„Wann genau soll ich das getan haben?", wollte Sara wissen, „Daran kann ich mich nicht erinnern."
„Mia Queen in die Gegenwart geholt, mehrfach-"
„Ich wollte nur, dass sie die Chance hat ihren toten Vater zu ehren, das kann man wohl kaum…"
„Sie haben Außerirdische quer über alle Zeiten verteilt..."
„Das war ein Unfall, und die Legends haben es wieder in Ordnung gebracht..."
„Und sich dann zum krönenden Abschluss in das Leben des gefährlichsten Mannes, der jemals gelebt habt, eingemischt, ihn noch gefährlicher gemacht als er sowieso schon war, und dann gegen seine Schöpfung quer über alle Zeiten und Zeitlinien verteilt Krieg geführt, und dabei alles noch viel mehr durcheinander gebracht. Es ist beinahe so als wollten sie eine neue multiverselle Krise herbeiführen…"
„Moment mal, soll das heißen, dass es das Multiversum doch immer noch gibt?"
„Und das alles nur, weil Sie denken, dass Sie besser dazu geeignet sind zu entscheiden was richtig und was falsch ist als die Zeit", schloss die Frau, „Sagen Sie mir, wer gibt Ihnen das Recht zu entscheiden welche Leben wichtiger sind als andere? Was ist an Nora Darhk und Amaya Jiwe und Behrad Tarazi so besonders, dass sie leben dürfen, während alle anderen ihr Schicksal ereilen darf? Liegt es daran, dass es Ihre Freunde sind?"
Sara blinzelte. „Es ist nicht so einfach, wir haben Behrad nicht bewusst gerettet, und es war Damien, der bereit war sich für Nora zu opfern, und was Amaya angeht…" Tja, was Amaya anging, da hatte sie kein Argument auf Lager, das diese Leute hier akzeptieren würden, nicht wahr?
„Ich nehme an, ein Mitglied der Legends of Tomorrow zu sein bringt gewisse Vorteile mit sich. Man kann die persönliche Zeitlinie verändern wie man will", vermutete die Frau.
„Nein, so einfach ist es nicht, wir haben es uns nie so einfach gemacht", beharrte Sara, „Wenn das Schicksal uns Möglichkeiten eröffnet das Leben mancher Leute zum Besseren zu ändern, warum sollten wir es dann nicht tun? Wenn man jemanden retten kann, dann darf man diese Person doch wohl retten. Wir haben Jahre gebraucht um einen Weg zu finden Amayas Dorf und Zaris Familie zu retten, und wir haben durch diese Taten kein Paradox erschaffen. Genauso wenig wie wir eines dadurch, dass wir Alun Thomas gerettet haben, erschaffen haben."
„Es war ihm bestimmt zu sterben. Genauso wie es Gwyn Davies bestimmt war zu sterben, wenn er versucht ihn zu retten. Sie haben das Schicksal dieser beiden Männer geändert, so wie sie das von Bishop geändert haben, das der Familien Darhk und Tarazi, und das eines ganzen Dorfes. Wann werden es ganze Länder sein, und wann die ganze Erde?", wollte sie Frau von ihr wissen, „Der Paragon des Schicksals zu sein bedeutet nicht, dass Sie das Recht dazu haben dieses zu bestimmen!"
„Ich habe nicht vor eine verrückte Diktatorin zu werden, die allen vorschreibt wie sie zu leben haben!", verteidigte sich Sara, „Ich habe immer dafür gekämpft, dass alles so leben können wie sie wollen! Darum ging es bei all dem doch immer! Deswegen habe ich mich der Legion der Verdammnis und den Moiren entgegen gestellt. Deswegen habe ich Bishop und den Anti-Monitor aufgehalten, Neron und Mallus eine Lektion erteilt, und deswegen haben wir den Oculus zerstört! Damit jeder sein eigenes Leben darf!"
„Bis auf die, die sterben müssen", meinte die Frau, „Du hast so viele gerettet, Sara, warum hast du mich nicht gerettet?"
Sara war einen Moment lang verwirrt, und dann schien das Gesicht der Frau, die vor ihr saß, auf einmal zu zerschmelzen, und mit einem Schlag wusste Sara warum ihr die Frau die ganze Zeit über so bekannt vorgekommen war. Doch wieso hatte sie sie nicht gleich erkannt?
„Laurel?" Sie konnte es nicht fassen. Ihre Schwester saß ihr gegenüber, lebendig und wütend.
„Die Andere hast du in die Zukunft gebracht um Mia zu helfen, aber für mich hast du nicht einmal gekämpft", stellte Laurel bitter fest, „Dad ist von den Toten zurückgekommen, dafür hat Oliver gesorgt, aber ich? Weder er noch du, keiner von euch, hat jemals daran gedacht mich zu retten. Aber das ist ja auch klar, nicht wahr? Ihr wolltet mich immer schon aus dem Weg haben. Es war nicht genug, dass du ihn mir gestohlen hast, nein, du wolltest mich tot sehen um sicherzustellen, dass du immer die einzige Canary in seinem Leben sein wirst."
Diese Unterstellung tat weh, und Sara konnte sie kaum fassen. „Wieso bist du hier?", wollte sie wissen, „Wieso arbeitest du für diese Leute hier?"
„Warum sollte ich es nicht tun? Für mich gibt es doch keinen Platz mehr in eurer Welt. Die Andere ist interessanter, ist die, die alle dort haben wollen. Der Star ihrer eigenen Show. Zumindest das hätte sie sein sollen, nicht wahr? Nur, dass das Schicksal es anders wollte und sie in der Zukunft verschollen ist. Ohne Wiederkehr. Und damit hast du gar keine Schwester mehr. Keine Black Canary mehr."
„Ist dir nie aufgefallen, dass der Name genauso verschwunden ist wie Dinah Drake? Hast du dich nie gewundert was da passiert ist? Was aus ihr wurde? Oder warst du zu beschäftigt damit zu entscheiden wer leben und wer sterben darf? Oder wolltest du einfach keine andere Canary mehr als dich auf dieser Welt haben?", wollte Laurel wissen, „Black Canary wird zu Akten gelegt. Genau wie Kate Kane, deine Freundin und Mit-Paragon. Sie war verschwunden, galt als tot, wurde missbraucht und gehirngewaschen, und wo warst du? Nicht da."
„Genauso wenig wie du für Dad da warst, der auf einmal in einer Welt leben muss, die sich ohne ihn weitergedreht hat. Weiß er überhaupt, dass du geheiratet hast? Weiß Mom es? Weiß Mom von der anderen Laurel oder davon, dass Dad wieder lebt? Oder hat sie einfach vergessen, dass er tot war und dass sie eine andere Tochter hatte?", wollte Laurel wissen, „Hast du dich jemals mit Tommy, deinem Ex-Schwager, unterhalten, seit er ins Leben zurückgekehrt ist? Nein, du hast mich einfach vergessen. Hast einfach beschlossen glücklich zu werden und mich zurückzulassen. Zu vergessen. Zari hat Behrad zurückbekommen, aber ich musste tot bleiben."
Laurel schüttelte den Kopf und wirkte enttäuscht. „Aber ich denke, ich hätte nichts anderes erwarten sollen", meinte sie, „Von jemanden wie dir."
„Sag so etwas nicht, Laurel", bettelte Sara, „Ich wollte dich ja retten, aber ich konnte nicht, die Zeitlinie…"
„Die Zeitlinie ist dir immer nur dann wichtig, wenn es dir gelegen kommt", würgte Laurel sie ab, „So bist du schon immer gewesen, Regeln gelten für dich nur, wenn sie dir gerade in den Kram passen, und anders als alle anderen kommst du immer damit davon! John ist nicht damit davon gekommen, der musste für seine Fehler sterben. Doch offenbar kann ihn nichts umbringen, das hat Zari dir gesagt, und du hast es ihr einfach geglaubt. Du hast dir nicht einmal die Mühe gemacht nachzusehen, ob es stimmt."
„Wir waren gestrandet, und jetzt sind wir hier gefangen", warf Sara ein.
„Nein, du kommst immer davon. Kannst eine Frau heiraten lange bevor das legal war. Kannst entscheiden wer lebt und wer stirbt. Lässt Kayla nach allem, was sie getan hat, davon kommen, weil sie Mick geschwängert hat. Aber das ist ja nichts Neues, ich meine Astra, Nora, selbst Damien Darhk. Ein paar Worte der Reue und auf einmal vergibst du ihm, dem Mörder deiner Schwester", schimpfte Laurel, „Du entscheidest was Recht und Unrecht ist, und das ändert sich immer wieder so wie du es willst."
„Von der Außenseiterin an Bord, der Assassine, zum Captain. Und du musstest dich nicht einmal noch Oben schlafen wie sonst immer. Du hast den Titel des Captains einfach so bekommen, von dem Mann, der dich rekrutiert hat um seine Familie zu retten, die du nicht gerettet hast. Noch jemand, den du zum Tod verdammt hast, weil sie dir nicht wichtig genug waren. Oder braucht der Captain der Waverider immer eine tote Familie?"
„Rip, der Mann, der dich gerettet hat, deinem Leben wieder Sinn gegeben hast, und den du hast sterben lassen. Nachdem du ihm im Stich gelassen hast. Er hat dich gebraucht, aber du hast ihn einfach verraten, ihm den Zeitbüro übergeben um deinen eigenen Hintern zu retten und Ava Sharpe zu beeindrucken. Du hast nie auf ihn und seine Regeln gehört, aber wenn er einmal die Regeln bricht, dann lässt du ihn fallen. Hast du deswegen auch mich fallen lassen? Und Martin? Und Leonard? Ich meine, ich kann verstehen, dass du mich nicht retten wolltest, aber die beiden? Snart war ein Dieb und nicht gut genug, nehme ich an. Aber Martin Stein? Was hat der dir jemals getan?"
„Wir können nicht einfach jeden retten, so einfach ist das nicht", erklärte Sara, „Manchmal bedeutet tot einfach tot, egal wie sehr wir uns wünschen, dass es anders wäre. All diese Dinge, die du mir vorwirfst, das waren nicht meine Entscheidungen."
„Aber warum fühlst du dich dann wegen ihnen schuldig?", wollte Laurel wissen, „Vielleicht deswegen, weil du nicht nur zugelassen hast, dass das alles passiert, sondern es auch nicht repariert hast! Wir alle mussten sterben, während du den Tod schon so oft betrogen hast, dass es nicht mehr lustig ist! Selbstheilungskräfte, ausgerechnet!"
Sie schüttelte angewidert ihren Kopf. „Zu schade, dass die nur deinen Körper heilen können. Du kannst versuchen so zu tun als wärst du wie alle anderen, versuchen so zu tun als wärst du normal, aber wir beide kennen die Wahrheit: Du warst schon immer falsch durch und durch. Wer sonst würde der Schwester den Freund ausspannen? Wer sonst würde freiwillig zu einer Assassine werden und Väter und Mütter ermorden? Wer sonst würde freiwillig zur Liga der Assassinen zurückgehen, und das gleich mehrmals? Wir alle - Martin, Leonard, Rip, ich, sogar Ollie – warum mussten wir sterben, während du wieder kommen durftest? Warum?"
Sara schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht", gab sie zu.
„Warum darfst du glücklich sein, während wir es nicht sein durften?", wollte Laurel wissen.
Sara hatte keine Antwort für sie.
„Du warst eben schon immer der Liebling von allen. Von Dad, von Ollie, vom verdammten Rip Hunter, der für dich die Zeitlinie umgeschrieben hat, aber nicht für mich", meinte Laurel bitter, „Sogar der Tod hat dich wieder gehen lassen. Woran liegt es? Dass du vorgibst beides zu mögen, obwohl wir alle wissen, dass das unmöglich ist, nur damit du so die Hure sein kannst, die du bist? Weiß Ava, dass sie nur das Ende einer langen Reihe von Verführungsopfern ist, die du alle benutzt und dann weggeworfen hast? Es muss einfach sein, wenn man nur alles und jeden verführen muss um das zu bekommen, was man will!"
„Bisexuell ist doch nur ein anderes Wort für Hure! Ollie, Nyssa, Leonard, John, Alex Danvers, Gary, sogar Rip … du hast sie alle ausgenutzt, nur um dich selbst besser zu fühlen! Dabei wissen wir beide, dass du zu so was wie Liebe gar nicht fähig bist, weder mit Mann noch mit Frau! Und jetzt hast du dich gebunden? Wie lächerlich ist das denn! Und bringst ein Kind in diese Welt? Ausgerechnet du denkst, dass du bereit für diese Verpflichtung bist?"
Sara stutzte. „Warte mal", warf sie ein, „Woher weißt du von der Schwangerschaft?"
Laurel grinste nur böse. „Das spielt keine Rolle", meinte sie, „Was wichtig ist, ist, dass ich niemals zulassen werde, dass du dieses Kind auf die Welt bringst." Und ihr Gesichtsausdruck sagte sehr eindeutig, dass sie das vollkommen ernst meinte.
Und das war der Moment, in dem Sara klar wurde, dass sie sich mit niemandem hier würde einigen können.
Booster Gold
Mike saß mit verschränkten Armen hinter dem Tisch und sah den Mann, der ihn befragen sollte, vielsagend an. „Ernsthaft? Das Ganzen noch einmal?", wollte er wissen, „Muss das sein?" Er seufzte und lauschte nach den Schreien aus dem Nachbarraum.
„Das hört sich verdächtig nach einer Überdosis an", stellte er fest, „Und das schon am ersten Tag? Ihr lernt es wohl niemals was?"
A/N: Und wisst ihr schon was hier wirklich vor sich geht?
Reviews mit Theorien (oder im Allgemeinen) sind gerne gesehen.
