Für meinen Freund Athranil, den ich über alles liebe undbisher leidernur für die Filme begeistern konnte,

für Lord Dragona, meinen Beta-Leser,

für Priesterin Tuth und ihre Unterstützung.

Anm: Alle in dem Kapitel genannten Figuren gehören J.K. Rowling.Diese Geschichte handelt davon, wie es nach demTod Dumbledoren weitergehen könnte. Da es schon etwas länger her ist, dass ich den letzten Band gelesen habe, bitte ich um Entschuldigung für alle Fehler und Unstimmigkeiten, die sich daraus vielleicht ergeben haben. Ich hoffe, der Anfang gefällt euch und ihr habt Spaß am Lesen. Für Kritik und Lob (sollte es sowas für mich geben g) bin ich gerne zu haben!

Nun viel Spaß, eure Lady


Kapitel 1 Überwindungen

Soweit war es nun gekommen. Dumbledore war tot, Sirius ebenso und Snape war geflohen. Harry verfluchte sich innerlich. Er hätte es wissen müssen. Er hatte so lange geschwankt zwischen Misstrauen und beginnender Einsicht. Gegen Ende war er wirklich davon überzeugt gewesen, dass Snape dem Orden des Phönix treu war, dass er seiner dunklen Vergangenheit als Todesser abgeschworen hatte und sich ihnen gegen den Kampf gegen Voldemort anschloss. Und nun war er derjenige gewesen, der Draco in seinem Vorhaben unterstützt und dessen Vorhaben auch schlussendlich ausgeführt hatte. Er hatte Dumbledore getötet. Und Harry hatte es mit eigenen Augen gesehen und nichts dagegen tun können. Er hasste sich im Grunde dafür, dass er sein großes Vorbild nicht hatte retten können. Ebenso wenig, wie er Sirius hatte retten können.

So saß Harry Potter nun auf einem Bett im „Fuchsbau", dem Haus der Weasley-Familie und dachte über das Geschehene nach. Es war zum Kampf in Hogwarts gekommen, die Todesser hatten sie Schule für Hexerei und Zauberei einfach überrannt. Dabei wäre nicht nur er beinahe ums Leben gekommen, sondern auch seine besten Freunde, Ron und Hermine, waren nur knapp dem Tod entronnen. Seiner Freundin und Rons Schwester Ginny ging es gut. Wenigstens eine Erleichterung für Harry in diesen schweren Tagen. Er war lange in Gedanken versunken gewesen, doch jetzt stand er auf und ging zum Fenster. Er blickte hinaus auf den Garten der Weasleys, in dem sich die Trolle tummelten und das Gemüse klauten. Doch das kümmerte zur Zeit niemanden. Er ließ den Blick schweifen, und bemerkte die dunklen Wolken, die den Himmel verhangen und keinen einzigen Sonnenstrahl zur Erde durchdringen ließen. Dunkel war die Welt, seit der dunkle Zauberer Lord Voldemort wieder auferstanden war. Selbst der Orden des Phönix hatte ihm nicht genügend Widerstand leisten können.

Es klopfte leise an der Tür. Harry, immer noch in Gedanken versunken, nahm es kaum war. Nach einer Weile klopfte es ein wenig lauter. Harry erwachte aus seiner Erstarrung und rief, ohne sich jedoch umzudrehen: „Herein!"

Die Tür wurde aufgeschoben, und ein großer, rabenschwarzer Haarschopf schob sich hindurch. „Harry, kann ich reinkomm'?", dröhnte die dunkle, aber weiche Stimme Hagrids, des ehemaligen Hüters der Schlüssel und Ländereien von Hogwarts, in den ansonsten stillen Raum hinein. Jetzt drehte Harry sich doch um, und versuchte, ein Lächeln auf sein Gesicht zu zwingen, aber der Versuch misslang kläglich. Er seufzte tief und antwortete: „Aber natürlich Hagrid, komm ruhig rein."

Hagrid grinste leicht und öffnete die Tür so weit, wie es ging. Für einen Halbriesen wie ihn war es nicht gerade einfach, sich in einem Haus wie dem der Weasleys zu bewegen, die allesamt „Normalwüchsige" waren. So musste Hagrid den Kopf ein gewaltiges Stück einziehen, um unter dem Türsturz herzupassen; dann ging er langsam auf das Bett zu, auf den Harry sich wieder niedergelassen hatte. Er setzte sich neben Harry, und das Bett bog sich unter dem Gewicht des Halbriesen. Harry überkam das Gefühl, auf dem Boden zu sitzen.

„Ich weiß, wie du dich fühls'", begann Hagrid, uns sofort schossen Harry erneut Tränen in die Augen. Zwei Tage war der Vorfall in Hogwarts nun her, aber Harry hatte das Gefühl, als wäre das alles erst vor fünf Minuten geschehen. „Du bist ein tapferer Junge, Harry. Dumbledore hat immer große Stücke auf dich gehalten, ich kannte ihn, den Mann. Aber du musst jetzt tun, was getan werden muss, Harry. Komm mit, du musst der Versammlung sagen, was du dort oben auf dem Turm gesehen hast, vor zwei Tagen. Alle werden da sein und dich hören wollen, aber wir sind ja bei dir." Hagrid hielt inne und beobachtete Harry. Er war kein Mann der großen Reden, aber dies musste sein. „Ich geh dann schomma runter, Harry. Wir warten dort auf dich." Mit diesen Worten stand er auf und verließ das Zimmer. Harry hatte die ganze Zeit kein einziges Wort gesagt. Er wusste ebenso gut wie alle anderen im Haus, dass er dieser Versammlung beiwohnen musste. Er musste den restlichen Mitgliedern des Ordens und den Leuten vom Zaubereiministerium erklären, was er gesehen hatte und das sie wirklich verraten worden waren. Harry seufzte erneut, dann stand er auf, streifte seinen Umhang über und verließ das Zimmer Richtung Küche.

Dort warteten alle auf ihn. Remus, Mr. und Mrs. Weasley, Fred, George, Bill, Percy, Ron, Hermine, Ginny, Hagrid und niemand geringerer als Cornelius Fudge, der Zaubereiminister. Sie alle sahen ihn nur an, wie er in ihrer Mitte stand, aber keiner fand ein geeignetes Wort in dieser Situation. Remus brach schließlich das Schweigen und fragte: „Und, Harry, kann es losgehen?" Die Frage klang überflüssig in Anbetracht der Tatsache, dass Hagrid nur wenige Minuten zuvor oben gewesen war, um Harry zu holen. Aber er wusste sonst nichts zu sagen. Harry tat ihm leid, er sah wirklich schlecht aus. Er stand da, mit geschwollenen Augen, blassem Gesicht ohne jegliche Regung. Kein Wunder wenn man bedachte, was der arme Junge in den letzten Wochen durchgemacht hatte. Harry nickte, dann schluckte er. Er nahm sich zusammen und fragte mit leicht zitternder Stimme: „Reisen wir mit Flohpulver?" Alle sahen betreten zu Boden, denn jeder wusste, dass Harry diese Art von Reise, mit der man von einem Kamin zum anderen gelangte, nicht besonders mochte. Remus erwiderte langsam: „Ja Harry. Tut mir leid, aber es muss sein."

„Schon gut", murmelte Harry und trat vor. „Dann lasst es uns hinter uns bringen." Er spürte eine schnelle Bewegung an seiner Seite, und als er den Kopf wandte, gewahrte er Ginny neben sich. „Du schaffst das schon", flüsterte sie ihm zu und drückte flüchtig seine Hand. Harry sah sie einen Augenblick lang an, einen trostspendenden Augenblick. Für einen winzigen Moment verflog der Schmerz, der ihn in den letzten Tagen ständig verfolgte, aber genauso schnell wie der Augenblick vorbei war, war auch der Schmerz wieder da.

Er wandte den Blick ab und trat auf den Kamin zu, in dem ein prasselndes, wärmendes Feuer brannte. Ein kleines Licht der Hoffnung in dieser dunklen Zeit. Harry griff in eine Schale, die an der Backsteinmauer des Kamins befestigt war und nahm eine handvoll Flohpulver. Dann trat er ins Feuer, drehte sich um und sagte laut und deutlich:„Zaubereiministerium!"


Anm: Wenn es euch gefallen hat, werde ich auf jeden Fall noch eine Fortsetzung uploaden. Eine weitere Geschichte von mir könnt ihr auch unter "Discworld" finden.