Author´s Note: Achtung! NC-17 Szenen - Sex.

Kapitel 10

Als sich beide wieder voneinander lösten, legte Greg seinen linken Arm um sie, und beide schlenderten zurück in Richtung Nassau Street und bogen schließlich in die Harrison ein.

Nach einer Weile sagte Keira: „Hier ist es", und wies auf die Eingangstür eines vierstöckigen Stadthauses in der Devereaux Avenue. Gregory stoppte seinen Schritt und begutachtete das Gebäude vor ihm. Er schätzte die Stufen auf etwa fünfzehn, die man überwinden musste, um zur Haustür zu gelangen.

Schließlich wandte er seinen Blick ab und bemerkte, dass Keira erneut direkt vor ihm stand: „Danke, für diesen zweiten Versuch eines Dates. Ich hab es sehr genossen", gestand sie und hielt seine Augen mit ihren förmlich fest.

House konnte nichts anderes sagen als: „Ich auch und ich kann mich nur noch mal für unser erstes Treffen entschuldigen. Ich war ein Idi…", er hielt inne, als er ihren Finger auf seinem Lippen liegen spürte: „Shhhh. Keine Vorwürfe."

„Abe…", er versuchte es ein zweites Mal, doch sie lächelte nur und schüttelte den Kopf: „Ich will daran nicht denken."

„Kann ich verstehen", gab House nach.

„Ich würde es bedauern, wenn dieser Abend schon zu Ende wäre."

„Ich auch."

„Heißt das, dass ich eine gute Chance habe, dich dazu zu überreden, mit mir noch ein Glas Wein zu trinken?", hakte sie nach.

„Du brauchst mich nicht überreden."

Keira lächelte verlegen und blickte zu Boden, bevor sie schließlich vorsichtig seine Hand ergriff und ihn in Richtung Treppe führte.

Gregory zählte die Stufen, als sie hinauf zur Eingangstür stiegen, doch oben angekommen, hätte er die genaue Anzahl nicht nennen können. Er beobachtete stattdessen, wie Keira ihren Schlüssel ins Schloss steckte und die Tür sich mit einem leisen Knarren öffnete. Beide mussten unweigerlich lachen und betraten schließlich den Hausflur. House war erleichtert, als er den Fahrstuhl sah und wie Keira ihn bereits per Knopfdruck rief. Zu ihrem Glück befand er sich momentan im Erdgeschoss und die Türen glitten auseinander. Die Kabine war klein. Kaum für mehr als drei bis maximal vier Menschen konzipiert, doch das ermöglichte Greg ihr völlig unschuldig nah zu sein. Er konnte sogar ihr Parfum riechen, obwohl es sehr dezent war und so schloss er für einen Augenblick die Augen, denn im Nächsten öffneten sich bereits wieder die Türen des Fahrstuhls und sie traten auf einen kleinen Flur, an dessen linken und rechten Ende sich jeweils eine Wohnungstür befand.

„Du magst Dachgeschosswohnungen?", fragte Greg verwundert. Er hatte nie viel dafür übrig gehabt. Es war ihm zu kompliziert gewesen passende Möbel für die Schrägen zu finden, aber er bezweifelte nicht, dass Keira damit keine Schwierigkeiten hatte.

„Ja. Man hat einen wundervollen Ausblick vom Balkon aus", schwärmte sie, während sie die Tür aufschloss, „Da in dieser Gegend die Häuser nicht höher als vier Stockwerke sein dürfen, kann man bis zum Carnegie Lake sehen und die halbe Stadt überblicken, zumindest rede ich mir das gerne ein", scherzte sie.

Als Greg die Wohnung betrat, wurden seine Erwartungen nicht enttäuscht. Selbst im Halbdunkel konnte er erkennen, wie erlesen ihr Geschmack war, was Möbel und Dekorationen anging. Die Wohnung wirkte durchweg gemütlich und die Dachschrägen waren kein Hindernis.

Er beobachtete, wie sie ihre Schuhe auszog und musterte dabei unbemerkt ihren Körper, angefangen bei ihren Haaren, ihrem Rücken, hinunter bis zu ihren Beinen. Selbst barfuß wirkte sie unglaublich elegant und bewegte sich grazil. Sie sah ihn an und bemerkte seine Unsicherheit: „Würdest du gern etwas trinken?", fragte sie, um ein zwangloses Gespräch anzufangen.

„Ein Glas Wein wäre toll", sagte er und sah, wie sie in der Küche verschwand. Das Licht ging an und Greg folgte ihrem Beispiel: Er zog sich beide Schuhe aus und folgte ihr anschließend in die Küche. Als er den erhellten, gemütlichen Raum betrat, kam sie gerade mit einer Flasche Wein aus der hintersten Ecke, wo sich anscheinend ein kleiner Vorratsraum befand. Aus einer Schublade holte sie noch einen Korkenzieher und reichte beides an Gregory weiter: „Würdest du?"

„Natürlich", antwortete er und machte sich daran den Korkenzieher in den Korken zu drehen, um ihn aus dem Flaschenhals zu ziehen, nachdem er seinen Stock gegen einen der Hocker gelehnt hatte. Währenddessen holte Keira zwei Gläser, aus einem mit einer Glastür verschlossenem Hängeschrank, über der Spüle und stellte sie beide auf die Anrichte, direkt neben Greg, der gerade den Korken mit einem leisen Plopp aus der Flasche zog.

„Wow. Ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten. Ich öffne schon seit Jahren keine Weinflaschen mehr, seit ich mich einmal unwahrscheinlich blamiert habe", erzählte sie und nahm ihm den Korkenzieher ab.

„Das ist gut so. So führe ich immerhin eine sinnvolle Funktion aus, wodurch ich unentbehrlich werde", scherzte er und goss derweilen in beide Gläser Rotwein, um schließlich Keira eines davon zu reichen.

„Cheers", sagten sie fast zeitgleich und lachten.

Während sie tranken, beobachtete Greg sie über seinen Glasrand hinaus. Als Keira ihr Glas abgesetzt hatte, nahm er es ihr aus der Hand und stellte beide zurück auf die Arbeitsplatte, bevor er sprach: „Ich möchte mich noch für etwas anderes bei dir entschuldigen. Dafür, dass ich gedacht habe, dass jemand dich geschickt hat, um mich von meinem langweiligen und deprimierenden Leben abzulenken. Ich hätte dich zu Wort kommen lassen sollen. Vielleicht wäre es dann nicht so weit gekommen, wie es kam."

Sie legte ihre Hand auf seine Wange und erwiderte: „Ich wäre niemals mit dir ausgegangen, wenn ich es nicht ehrlich gemeint hätte. Ich mochte dich vom ersten Augenblick an. Ganz gleich, was andere in dir sehen mögen, oder was du in dir siehst. Ich weiß, dass es nicht nur auf das Äußere ankommt. Das Innere zählt und auch wenn du nicht unbedingt immer ein offenes Buch bist, weiß ich doch, dass du lange nicht so ein Griesgram bist, wie alle denken."

Keira lächelte zärtlich, doch sie sah keinerlei Regung in seinem Gesicht. Hatte sie etwas Falsches gesagt? War er gekränkt? Sie wusste es nicht und fragte deshalb: „Hast du etwas?", doch wieder keine Antwort, bis sie plötzlich und völlig unvermittelt seine Lippen auf ihren spürte. Es war derart überraschend für sie, dass sie zunächst nicht reagierte. Erst, als sie spürte, wie er seine Arme um ihre Taille legte, erwachte sie aus ihrer Starre. Sie schloss ihre Augen und schlang ihre Arme um seinen Hals, hielt ihn so näher bei sich. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und Gregory bemerkte, wie sie begann sein Hemd zu öffnen. Knopf für Knopf, bis sie es schließlich über seine Schultern schob und er ihr dabei half, es ganz auszuziehen. Er war unglaublich betört und spürte die Erregung in seinem Körper aufsteigen. Beide lachten, als es schien, als ob sein Hemd sich wehrte, doch nicht lange und es fiel zu Boden. Greg fand den nötigen Halt an der Arbeitsplatte und sorgte dafür, dass Keira sich zwischen ihm und der Anrichte befand. Wieder legte er seine Hände um ihre Hüfte, während sie sich erneut küssten, nicht ohne dabei nach dem Saum ihres Oberteils zu tasten. Als er ihn gefunden hatte, zog er ihr das Stück Stoff über den Kopf hinweg aus und ließ es auf sein Hemd fallen. Zum Vorschein kam ein cremefarbener BH, der ihrer Hautfarbe schmeichelte und er widerstand der Versuchung nicht, sich einen Weg ihren Hals hinab, bis zu ihrem Décolletée zu küssen. Ihre Hände suchten zunächst Halt an seinem Oberkörper und tasteten schließlich nach seinen Händen, um ihn mit sich zu ziehen. Er ließ einen Moment lang von ihr ab, um sich von ihr einen weiteren kleinen Flur entlang, direkt zum Schlafzimmer führen zu lassen. Vor der Tür angekommen, zog sie ihn wieder zu sich und ihre Lippen suchten und fanden seine. Er ergriff schließlich die Klinke, und die Tür schwang nach innen auf, was dafür sorgte, dass beide leicht ins Straucheln kamen, und zu fallen drohten, doch Gregory konnte sowohl sich als auch sie rechtzeitig auffangen. Vor dem Bett entledigte sie ihn seiner Hose und ließ sich schließlich mit ihm in die weichen Kissen sinken.

Eine Stunde später saßen beide zusammen auf dem Balkon. Keira hatte eine Art Hollywoodschaukel, auf die sich beide, in eine große Decke gehüllt, gesetzt hatten. Gregory hatte sogar seine Beine hochgelegt und Keira lehnte vor ihm an seiner Brust. Vor ein paar Minuten hatte sie noch ihrer beider Weingläser nach draußen geholt, und auf einen kleinen Tisch gestellt.

„Du hattest Recht. Die Aussicht ist einmalig", gestand er, „Aber ich wäre vermutlich an den Möbeln verzweifelt."

Sie lachte und antwortete nur: „Ich bin sicher, du hättest einen Weg gefunden. Du findest doch immer einen. Das hast du mir eindrucksvoll bewiesen."

„Ich heile grundsätzlich nur schwer kranke Menschen. Ich schaffe es jedoch nicht, mein eigenes Leben zu managen. Irgendwie armselig, findest du nicht?"

„Nein, finde ich nicht", widersprach sie und erhob sich ein wenig, um sich umzudrehen, und ihm direkt in seine Augen zu blicken: „Du unterschätzt die Wirkung eines solchen Einschnitts in dein Leben. Es wäre für jeden schwer sich damit abzufinden, es gibt nur niemand zu. Die Kunst dabei ist, es zu akzeptieren, und das Beste daraus zu machen, sich nicht aufzugeben und selbst zu degradieren."

„Sprichst du von mir?", fragte House.

„Ich weiß nicht. Hast du dich aufgegeben?", ihre Augen schienen durch seine hindurch, direkt in seinen Kopf zu blicken und wenn er sie so sah, fiel ihm nur eine Antwort ein: „Nein."

Zärtlich hauchte sie ihm einen Kuss auf die Lippen, den er zaghaft erwiderte. Es war, als ob sie einander erneut kennen lernten, als er Keira über sie gebeugt zurück auf die Hollywoodschaukel drückte und ihre Hände durch sein Haar glitten.

Langsam schob er das Top, welches sie sich neben einer kurzen Shorts für draußen angezogen hatte, hoch. Sie ließ von seinem Haar ab und streckte ihre Arme über den Kopf, wodurch sie es ihm ermöglichte, ihr das Oberteil auszuziehen. Sie schafften es nach einiger Zeit sich auch der letzten Kleidungsstücke zu entledigen, lediglich die Decke war geblieben. Unter dieser begann Greg damit sich erneut seinen Weg von ihrem Hals hinab zu ihren Brüsten zu bahnen und tiefer bis zu ihrem Bauchnabel. Keira genoss seine Zärtlichkeiten, schloss die Augen und als seine Lippen erneut ihre verschlossen, winkelte sie ihre Beine zu beiden Seiten seines Körpers an und ließ ihn so wissen, dass sie mehr wollte. Er kam ihrer Bitte nach, drang vorsichtig in sie ein und bewegte sich im selben Rhythmus wie sie. Wieder liebkoste er ihren Hals und die Schulter, während seine Bewegungen leidenschaftlicher wurden. Keiras schwerer Atem und ihre Hände auf seinem Rücken verrieten ihm, dass es ihr gefiel und sie half ihm, indem sie ihre Beine um seine Hüfte schlang, und es ihm so ermöglichte tiefer in sie einzudringen. Immer schneller bewegten sie sich auf den Höhepunkt zu und Greg spürte, dass es nicht mehr lange dauern würde. Als Keiras Hände stärkeren Druck auf seinen Rücken ausübten, verschloss er ihren Mund mit seinem, unterdrückte so ihren leisen Schrei. Während sich sämtliche Muskeln ihres Körpers anzuspannen schienen, erlebte auch Greg den Höhepunkt. Er entließ die Luft, die er kurz vorher geholt hatte, stoßweise und spürte die Anspannung seines Körpers deutlich, als die Kraft aus seinen Armen wich, und er sich nur auf den Unterarmen kurz über ihrem Gesicht halten konnte. Er spürte deutlich ihren Atem auf seiner Haut und ließ sein Gesicht in ihre Halsbeuge sinken. Dort sammelte er einen Moment lang seine Kräfte, ehe er wieder ihren Blick suchte. Sie lächelte und schlang ihre Arme um seinen Hals, während Greg seine Stirn an ihr Brustbein lehnte. So genossen sie einige Minuten die Ruhe und die Nachbeben dieser Nacht, bevor sie beide in die Decke gehüllt einschliefen.

Gregory erwachte, als die Sonne begann ihn in der Nase zu kitzeln. Er öffnete die Augen und blickte direkt auf Keiras Schulter. Sie lag vor ihm und er hatte anscheinend seit sie auf der Hollywoodschaukel eingeschlafen waren in derselben Position gelegen. Er wusste, dass ihm das sein Bein danken würde und er wagte es gar nicht erst es zu bewegen. Also beschloss er, zu warten, bis sie wach wurde und er begann damit, zärtlich nachzuhelfen. Keira rümpfte belustigt die Nase, als sie seinen Atem auf ihrer Schulter spürte, während er Küsse darauf verteilte, und versuchte sich so klein wie möglich zu machen, um ihm weniger Angriffsfläche zu bieten. Also zog sie ihre Beine an, was dafür sorgte, dass diese teilweise unter der Decke hervorlugten. Zusätzlich vergrub sie ihren Kopf zwischen den Schultern und machte es ihm somit unmöglich sie weiter zu quälen. Greg legte seinen Arm wieder um ihre Hüfte und flüsterte: „Ich weiß, dass du wach bist."

„Vermutlich schon länger als du", erwiderte sie lachend, „Ich döse schon eine ganze Weile nur noch in der Sonne, aber ich wollte dich nicht wecken. Du sahst zufrieden aus."

„Ich habe gut geschlafen, wenn auch nicht sehr lange."

„Hast du Hunger?"

„Ich frühstücke normalerweise erst in der Klinik."

„Ja, ich hab gehört, dass die Kantine gut sein soll", schmunzelte sie und drehte sich um, um ihm in die Augen schauen zu können.

„Das ist sie", bestätigte er.

„Aber sie machen lange nicht so ein gutes Frühstück wie ich", behauptete Keira.

„Ich würde es auf diese Wette ankommen lassen."

„Wette? Ich wette nicht, wenn mein Gegner nicht den Hauch einer Chance hat", mit diesen Worten legte sie ihren Arm einen Moment lang um Gregs Hals um ihn zärtlich zu küssen. Anschließend hangelte sie nach ihrem Top und der Shorts, die sie beschloss im Schutz der Decke anzuziehen, bevor Nachbarn, die ebenfalls im vierten Stock wohnten, sie nackt sahen: „Ich gehe duschen, sage dir bescheid wenn ich fertig bin und mache dir ein Frühstück, was deine Kantine niemals so hinbekommen würde", versprach sie in den höchsten Tönen, während sie sich das Haargummi vom Tisch schnappte und ihre Haare provisorisch am Hinterkopf befestigte. Kaum getan, warf sie ihm noch einen amüsierten Blick, gepaart mit einem Lächeln zu und verschwand durch die Balkontür im Schlafzimmer. Gregory sah ihr einen Moment lang nach uns ließ sich anschließend zurück auf die Liege sinken. Er beschloss es ihr gleich zu tun und griff nach seiner Unterhose, die neben dem kleinen Tisch mit den Weingläsern lag. Bevor er jedoch begann sie anzuziehen, teste er die Beweglichkeit seines Beines. Eine Welle stechenden Schmerzes schoss durch seinen Körper, als er es aus der Lage, in der es die Nacht über verbracht hatte, löste. Greg war gewillt kurz aufzuschreien, doch er tat es nicht. Stattdessen nutzte er den Moment des Schmerzes und brachte sich in eine sitzende Position, um weitere Schmerzen zu verhindern. Das Gesicht in den Händen vergraben saß er einen Augenblick lang still, die Füße auf den kühlen Balkonfliesen. Er legte den Kopf in den Nacken und atmete einige Male tief durch. Der Schmerz war beinahe unerträglich, aber die Nacht zuvor entschädigte ihn für die Pein. House zog sich schließlich die Shorts an und schob die schützende Decke von seinem Schoß, um aufzustehen. Ins Schlafzimmer getreten hörte er deutlich die Dusche im Bad nebenan und suchte nach seiner Jacke. In der Küche fand er zunächst seinen Stock, der immer noch an einem Hocker lehnte und mit diesem machte er sich auf den Weg in den Flur. Dort angekommen, zog er die Pillendose aus der Innentasche seiner Jacke, die an der Garderobe hing, und nahm drei Vicodin ein, bevor er sich wieder auf den Weg in die Küche machte.

Kurze Zeit später kam Keira aus dem Badezimmer. Sie hatte die Haare noch immer hochgesteckt, ein Handtuch umgebunden und blieb direkt vor ihm stehen, um zu fragen: „Ist alles in Ordnung mit dir?"

„Ja, alles bestens." Wann willst du ihr eigentlich von deinem Schmerzproblem erzählen? Hörte Greg seine innere Stimme fragen. Wenn die Situation es hergibt. Jedenfalls nicht jetzt.

„Dann ist gut. Ich habe dir Handtücher ins Bad gelegt." House lächelte nur und trat an ihr vorbei in Richtung Badezimmer. Während Keira in der Küche das Frühstück bereitete und damit begann auf dem Balkon einzudecken, stieg Gregory in die Duschkabine und regelte die Wärme des Wassers auf eine angenehme Temperatur.

Als der Strahl seinen Rücken massierte, schloss er einen Moment lang die Augen und ließ den vergangenen Tag Revue passieren. Was ist nur in letzter Zeit mit mir los? Was ist es, was sie so anziehend macht? Vielleicht der Fakt, dass sie mich versteht? Oder doch eher die Tatsache, dass sie mich zum Lachen bringt? Keine Ahnung. Feststeht, dass ich die letzten Wochen nicht missen will, zumindest nicht ihr Ergebnis, wenn auch der Weg bis hierhin nicht unbedingt immer angenehm war.

Gedankenverloren ließ er sich noch einen Augenblick das Wasser auf den Kopf und den Rücken prasseln, bis er schließlich den Hahn wieder zudrehte und aus der Duschkabine stieg. Greg griff nach dem Handtuch, was ihm Keira bereitgelegt hatte und trocknete sich damit ab und wickelte es sich schließlich um die Hüfte, um das Bad zu verlassen. In der Küche angekommen, verharrte er im Türrahmen und beobachtete sie dabei, wie sie am Herd stand und Eier, zusammen mit anderen Ingredienzien in der Pfanne briet. Keira schien nicht bemerkt zu haben, dass er sie beobachtete, erst als sie sich umdrehte, um aus einer anderen Ecke der Küche eine weitere Zutat zu beschaffen, erschrak sie.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken", entschuldigte sich Greg.

„Zu spät", war ihre knappe Antwort.

House musste lachen, als er Keira so vor sich sah, wie sie immer noch erstarrt ihr Herz hielt.

„Kann ich dir helfen?", versuchte er ihr aus ihrer misslichen Lage zu helfen.

„Nein, danke. Ich bin fast fertig", erklärte sie lächelnd und wies auf die Pfanne hinter sich, die auf dem Herd stand und deren Inhalt mittlerweile immer lauter brutzelte, was Keira dazu veranlasste sich schnell wieder umzudrehen, um alles umzurühren. Greg musste schmunzeln. Er hatte sie tatsächlich aus dem Konzept gebracht, etwas, was er eigentlich nicht für möglich gehalten hatte.

Er beschloss, seine Sachen zusammenzusuchen, und sich anzuziehen, während Keira das Essen fertig zubereitete.

Nur Minuten später, saßen beide gemeinsam auf dem Balkon, frühstückten und erzählten. Gregory war wahnsinnig angetan von ihrem selbst gemachten Essen und behauptete ohne Gram, dass es bei Weitem besser war, als das Kantinenessen im Krankenhaus. Die beiden genossen noch einen Moment lang die Aussicht auf den Carnegie Lake und räumten anschließend gemeinsam den Tisch ab, während House versuchte sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass er demnächst losgehen musste, um in weniger als zwei Stunden seinen Dienst anzutreten.

Als sie zusammen in der Küche standen, nachdem sie den Geschirrspüler eingeräumt hatten, bemerkte Greg: „Ich muss gehen."

„Ich weiß", antwortete Keira und lehnte sich an ihn. Er erwiderte ihre Geste und schlang seine Arme um sie.

„Es war schön mit dir letzte Nacht", flüsterte sie in sein Hemd hinein und ließ ihre Finger in kleinen Kreisen über seinen Rücken gleiten. Er lächelte und zog sie ein Stück von sich weg, um ihr mit einem Kuss zu antworten.

„Sehen wir uns heute Abend?", fragte Greg, als er nach seinem Stock griff und zur Tür ging.

„Ich hol dich von der Arbeit ab, okay?", schlug Keira vor, während sie sein Jackett von der Garderobe nahm und ihm hinhielt.

„Nichts dagegen."

Greg öffnete die Tür und nahm ihr seine Jacke ab. Er hing sie sich über den Arm, während er ihr zum Abschied einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte. Keinem von beiden fiel der kleine orange Behälter auf, der aus der Innentasche seiner Jacke purzelte und leise auf die Wolldecke über einigen rumliegenden Schals fiel, und schließlich halb in einer Stoffritze verschwand.

Sie lächelten sich noch kurz an, dann stieg Greg in den Fahrstuhl und Keira schloss die Tür. Bevor er zur Arbeit gehen würde, musste er kurz bei sich zu Hause vorbeischauen, um sich frische Sachen anzuziehen.

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