Kapitel 12

Sie fand keinen Mut auch nach Sam zu sehen, der sich etwa zwei Meter entfernt von ihnen befand, sein Gesicht ruhte auf dem Asphalt und die Augen hatte er geschlossen. Da er auf dem Bauch lag, konnte Keira von ihrer Position aus nicht feststellen, ob er noch atmete.

Sie wurde jedoch aus ihren Gedanken gerissen, als ein schmerzvolles Stöhnen an ihr Ohr drang und blickte zurück zu Greg, der ein gequältes Gesicht zog. Sie bemerkte das Zittern seines Körpers und stellte fest, dass er mittlerweile unterkühlt war.

Während sie auf die Krankenwagen wartete, setzte sie sich zu Greg und hob seinen Kopf leicht an, um ihn auf ihren Schoß zu legen. Zärtlich strich sie ihm durch sein zerzaustes Haar, und versuchte ihn bei Bewusstsein zu halten, indem sie mit ihm sprach: „Der Krankenwagen müsste jeden Moment hier sein. Hätte ich geahnt, was passiert, hätte ich dich da nie mit reingezogen."

Keira machte eine Pause und horchte in den Regen hinein, doch sie konnte kein Sirenenheulen ausmachen. Ich hätte mich deswegen niemals von dir fernhalten lassen, dachte House.

„Ich bin dir gefolgt", erzählte Keira weiter, „Du hast das hier bei mir vergessen."

Sie zog das Pillengefäß aus der Hosentasche und zeigte es Greg: „Ich dachte mir, dass sie vielleicht wichtig für dich sind und wollte sie dir bringen." Die junge Frau schluckte schwer, als ihr bewusst wurde, wie richtig ihre Entscheidung ihm zu folgen wirklich gewesen war.

„Ich konnte nicht zulassen", keuchte Greg plötzlich, „dass er dich findet", und ein raues Husten entkam seiner Kehle.

„Ich wünschte, du wärst gar nicht erst gegangen. Wir hätten einfach den ganzen Tag gemeinsam verbracht und ihr wärt euch nicht begegnet."

Greg bemerkte wie eine einsame Träne ihre Wange hinunterkullerte und wollte ihr Gesicht streicheln, doch sein Arm gehorchte ihm nicht und so konnte er nur beobachten, wie Keira ihren Blick abwandte, ihre Lippen zu einem feinen Strich zusammenpresste und um Fassung rang.

„Er wollte mich finden." Gregs Stimme war mittlerweile kaum mehr als ein Flüstern: „Er hätte mich aufgespürt, egal wann."

„Du hast vermutlich recht", gestand sie sich ein und sprach leise zu sich selbst: „Ich wusste, wozu er fähig ist. Ich hätte niemals mit dir ausgehen und ihn eifersüchtig machen dürfen."

„Sag das nicht", krächzte House, „Ich hätte mich nicht abhalten lassen", er hustete und fügte hinzu: „dich täglich nach einem Date zu fragen", wieder pausierte er, um tief einzuatmen: „Ich habe immerhin deine Mutter überlebt." Keira bemerkte, wie er versuchte aufmunternd zu lächeln, doch das war ein Fehler. Ein starker Hustenreiz schüttelte seinen Körper und Greg spukte Blut auf den Asphalt neben sich, als er sich versuchte aufzusetzen, um nicht zu ersticken. Keira half ihm, sich auf die Seite zu drehen, um sein eigenes Blut nicht zu verschlucken und sie sehnte den Krankenwagen immer mehr herbei. Fast wie auf Kommando bemerkte sie, wie ein vertrautes Sirenengeräusch an ihr Ohr drang. Endlich, dachte sie.

Als keine zwei Meter von ihnen entfernt jeweils zwei Sanitäter aus den Autos stiegen, atmete Keira hörbar aus. Mit dem EKG, der Absauge und weiterem Equipment kamen die vier Retter nun zu ihren Patienten geeilt. Die Teams teilten sich auf. Zwei der Paramedics machten sich auf, die Vitalfunktionen von Sam zu überprüfen, konnten aber keine feststellen und begannen mit der Umlagerung in den RTW und dort mit der sofortigen Reanimation.

"Was ist passiert?" wandte sich einer der anderen Sanitäter nun Greg und Keira zu, während sein Kollege eine Thermodecke aus dem Rucksack holte und über Greg legte. "Ich weiß es nicht. Ich hab ihn so hier gefunden." gestand ihm Keira, die ihm nur liebend gerne mit weiteren Informationen geholfen hätte. "Sir, können Sie mir sagen, was passiert ist?" fragte er nun Greg, der ihm aber nicht mehr als ein Röcheln entgegen brachte, woraufhin er sofort eine Sauerstoffmaske aufgesetzt bekam. Einer der Sanitäter übernahm Keiras Platz an Gregs Kopf, platzierte ihn auf dem Boden und fixierte ihn mit beiden Händen. Als dies erledigt war begann der andere mit dem Bodycheck.

Routiniert holte er eine Pupillenleuchte hervor, mit der er Augen, Nase, Ohren und Mund überprüfte. Gregs Pupillen waren unauffällig, genauso wie seine Ohren. Die Nase und der Mund waren blutig, doch absaugen braucht er nichts. Als nächstes tastete er Gregs Kopf ab und fragte nach vorhandenen Schmerzen in dem Areal. Auf Gregs Reaktionen und das Abtasten hin, vermutete der junge Mann keine größeren Frakturen des Schädelknochens. Die Platzwunden bluteten nur leicht, sodass er sie zunächst nicht verband, sondern erst einmal den Bodycheck beendete.

Dem Kopf folgte der Hals. Alle Halswirbel waren dort, wo sie sein sollten und doch legten sie Greg vorsorglich eine Halskrause an. Keira wurde gebeten Gregs Kopf weiterhin zu fixieren und so tauschte sie mit einem Sanitäter die Plätze. Beim Überprüfen der Luftröhre und des Kehlkopfes verzog Greg schmerzerfüllt das Gesicht, was die notfallmedizinische Fachkraft zur Kenntnis nahm und im Gedächtnis abspeicherte. Mit einer Scherte schnitt diese nun zunächst nur die Ärmel und die Hosenbeine auf. Weder an den Armen, noch an den Beinen konnten sichere Frakturzeichen gefunden werden, was Keira zumindest etwas beruhigte.

Sein Teamkollege überprüfte mittlerweile die Vitalwerte. „Blutdruck 130/80, Puls 95. Die Atemfrequenz liegt bei 20, kapillare Reperfusion gut 2 Sekunden, SpO2-Wert 97."

„18er Zugang und 'ne Ringer dran", war die Antwort des Teamleiters, der sich weiter mit dem Bodycheck beschäftigte.

Anschließend wurde Gregs Hemd zerschnitten, um die Verletzungen besser beurteilen zu können. Den Hämatomen nach zu urteilen, hatte sein Brustkorb so einiges mitmachen müssen. Auf der rechten Seite stellte der Sani eine Rippenfraktur fest und nach dem Abhorchen, äußerte er den Verdacht auf einen Pneumo- oder Hämatothorax, der sich glücklicher Weise noch nicht zu einem Spannungspneu entwickelt hatte. Eine Menge Kabel und Gerätschaften waren mittlerweile an Gregs Körper befestigt worden. Das EKG zeigte eine leichte Tachykardie, was die Retter aber nicht weiter sorgte. Es dauerte noch ein paar Minuten bis alles erledigt und Greg transportfähig war und letztendlich auf der Trage in den RTW geschoben wurde.

Keine anderthalb Stunden später, war alles vorbei. Greg lag in einem Patientenzimmer auf der Intensivstation, intubiert, angeschlossen an ein EKG und eine Infusion, der zusätzlich einige Medikamente beigesetzt wurden, die ihn schlafen und fast schmerzfrei von den Strapazen erholen ließen. Keira war die ganze Zeit nicht von Gregorys Seite gewichen. Sie saß neben seinem Bett auf einem Stuhl und beobachtete seine Atmung. Scheinbar regelmäßig holte er Luft und entließ sie wieder in die Umgebung und die junge Frau bemerkte, wie ihre Augen langsam zufielen.

Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sie plötzlich hochschreckte und spürte, wie jemand neben ihr seine Hand auf ihre Schulter legte. Keira blickte hinauf und erkannte Dr. Wilson, der hereingekommen war, um nach seinem Freund zu sehen und Keira einen trockenen Pullover aus Greg Büro zu bringen: „Sie sind immer noch durchnässt. Ziehen sie das hier an, bevor sie sich noch erkälten", erklärte James.

„Danke", war alles, was sie hervorbrachte, als sie nach dem Oberteil griff. Anschließend stand sie auf und trat in eine hintere Ecke des Zimmers, um sich umzuziehen: „Würden sie sich…", fragte Keira und Wilson verstand sofort. Er drehte sich um, sah stattdessen nach Greg und prüfte seinen Zustand. Er konnte allerdings nicht widerstehen und riskierte einen Blick zur Seite und beobachtete aus den Augenwinkeln, wie die junge Frau sich abwandte und ihren nassen Pullover gegen den trockenen von House tauschte. James spürte sofort ein Kribbeln in der Leistengegend und rief sich zu Ordnung: Es kann doch nicht sein, dass dich die Freundin deines besten Freundes erregt. Verdammt. Reiß dich zusammen. Sie ist außerhalb deiner Reichweite. Du solltest dringend mit dir ins Reine kommen. Er presste die Lippen zusammen und schloss einen Moment lang die Augen, um sich zu sammeln, doch immer wieder schossen Bilder in seinen Kopf, die er einerseits genoss und andererseits so schnell wie möglich aus seinen Gedanken verschwinden sehen wollte.

Wilson versuchte sich zu konzentrieren und widmete sich ganz Gregory. Als die Werte ihn zufrieden stellten, räusperte er sich und Keira ließ verlauten: „Alles in Ordnung. Sie können sich wieder umdrehen."

Kaum gesagt, wandte er sich ihr wieder zu und sagte: „Machen sie sich keine Sorgen. Er kommt wieder auf die Beine", und stürmte aus dem Raum. Zurück blieb eine verwirrte Keira, die die plötzliche Flucht nicht ganz verstand.

Den nächsten Besucher bemerkte Keira gar nicht. Sie war in ihrem Stuhl eingeschlafen und ihr Kopf ruhte auf dem Laken, links neben Gregs Arm, während ihre Hand auf seiner lag. Es war Dr. Lisa Cuddy, die die Tür öffnete, unwissend, dass sich Besuch im Zimmer befand. Sofort blieb sie wie angewurzelt stehen und besah sich das Bild, welches sich ihr bot. Nachdem sie wusste, dass Dr. House weder Geschwister, noch Cousinen hatte, zog sie ihre eigenen Schlüsse, über die Identität der Besucherin. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht und Cuddy beschloss Kehrt zu machen, und wieder aus dem Zimmer zu verschwinden. Immerhin hatte ihr bester Arzt Gesellschaft und sie konnte beruhigt nach Hause gehen.

Am nächsten Morgen, erwachte Keira durch ein sanftes Kribbeln in ihrer Hand. Als sie die Augen öffnete erkannte sie auch sofort, woher es kam. Gregs Finger bewegten sich langsam, aber stetig und es schien, dass er sie hatte vorsichtig wecken wollen. Die junge Frau schreckte auf und blickte in House´ träge Augen. Vorsichtig drückte sie seine Hand und erwiderte somit seine Geste, bevor sie aufsprang und aus dem Zimmer lief. Auf dem Gang begegnete sie Dr. Foreman, den sie sofort in das Geschehen mit einband: „Er ist wach", war alles, was sie sagte und Eric folgte ihr sofort bedingungslos.

Im Zimmer realisierte er, was sie meinte und eilte zum Bett hinüber, um die Werte und Vitalfunktionen zu checken: „Sieht gut aus", war sein einziges Statement, bis House nach seinem Arm griff und ihm mit Gesten zu verstehen gab, dass er den Tubus entfernen sollte: „Trauen sie sich zu selbstständig zu atmen House?", hakte er bei seinem Patienten nach und dieser nickte. Das war genug. Foreman begann damit Greg zu extubieren, was Keira aus einiger Entfernung beobachtete, nicht ohne mit ihm zu leiden.

Nachdem die Prozedur beendet war, trat Eric einen Schritt zurück und beobachtete die Atmung seines Vorgesetzten und Keira, die langsam wieder an dessen Bett trat.

„Wie fällt ihnen das Atmen?", wollte Eric wissen.

„Schwer, aber es geht", erwiderte House knapp.

„Gut. Dann... werde ich sie jetzt wieder allein lassen. Falls irgendwas ist, rufen sie mich, okay?"

Sowohl Keira, als auch Greg nickten ihm zu, und während seine Hand ihre suchte, verließ Foreman das Zimmer. Ein Lächeln schlich sich auf Keiras Lippen, während sie an seiner Seite Platz nahm.

„Wie geht´s dir?", wollte Keira wissen.

„Du hast meinen Pullover an", stellte Greg mit einem Schmunzeln und kratziger Stimme fest und beobachtete, wie Keira an sich hinunter sah: „Dr. Wilson hat ihn mir gegeben. Er sagte, er wäre aus deinem Büro."

„Ist er auch und er steht dir."

„Sagst du mir nun, wie es dir geht?", hakte Keira erneut nach.

„Ich hab mich schon besser gefühlt", erwiderte er und hakte nach: „Was ist mit diesem Sam?"

„Er…, er ist tot", gab sie zurück und hörte Greg erleichtert aufatmen: „Das heißt, mein Schlag hat gesessen."

„Ja, anscheinend", bestätigte Keira.

„Du wirkst bedrückt", stellte er fest.

„Ich hatte gehofft, dass sich die Situation anders lösen ließe."

„Vielleicht bis zu dem Punkt, an dem er nicht nur mich, sondern auch dich umbringen wollte."

„Trotzdem. Ich wünschte, dass es anders gelaufen wäre", widersprach Keira.

„Und er jetzt weiterhin frei herumläuft?", fragte House verblüfft.

„Nein, natürlich nicht. Ich dachte an eine Zelle, in der er lange Zeit sitzt."

„Allem Anschein nach hat der letzte Richter das schon anders gesehen, sonst wäre er wohl kaum auf freiem Fuß gewesen", erwiderte Greg nun energischer.

„Das rechtfertigt keinen Toten", fuhr Keira auf und House antwortet nur: „Sag das Sam."

„Ich weiß nicht, ob es klug ist, mich in deinem momentanen Zustand mit dir zu streiten. Vielleicht solltest du erst wieder klar werden."

Mit diesen Worten griff Keira nach ihrem eigenen Pullover und verließ den Raum. Alles was Greg tun konnte, war seinen Kopf ins Kissen fallen zu lassen und die Situation Revue passieren zu lassen. Was hast du eigentlich erwartet? Dass sie dich dafür lobt, dass du ihn ein für allemal aus ihrem und seinem Leben radiert hast? Es geht hier trotz alledem um ein Menschenleben, und du hast nichts Besseres zu tun, als sie zu vergraulen.

„Verdammt", sprach er zu sich selbst und ballte seine Hände zu Fäusten, um anschließend mit ganzer Kraft beide in seine Matratze zu bohren, was einen unangenehmen Schmerz in seinem Kopf hervorrief. Plötzlich sprang die Tür auf und Gregs Blick schnellte in die Höhe, während sich seine Hände wieder entspannten. Er war gerade im Begriff gewesen entschuldigende Worte zu formulieren, als er erkannte, dass es nicht Keira, sondern Wilson war, der das Zimmer betrat.

„Was hast du nun schon wieder angestellt?", fragte dieser verzweifelt.

Der Streit war nun drei Wochen her. Keira saß daheim und versuchte ein Buch zu lesen, doch bei einem Versuch sollte es auch bleiben, denn sie begann nun schon zum dritten Mal die gleiche Seite. Greg war vor wenigen Stunden aus der Klinik entlassen worden, das wusste sie von James. Sie hatte ihn mehrmals angerufen, um auf dem Laufenden zu bleiben und er hatte ihr versichert, dass er Gregory nichts davon sagen würde. Nun dachte Keira darüber nach ihn besuchen zu gehen, um über den Streit zu reden. Sie wollte nicht, dass der zwischen ihnen stand. Immerhin konnte sie ihn verstehen. Er war dem Tod knapp entgangen und sie konnte nicht Besseres tun, als ihm vorzuwerfen, dass er nicht bedauerte, was Sam widerfahren war.

Es war an der Zeit für eine Entschuldigung, und so legte Keira das Buch zurück auf den Tisch und griff nach ihrer Jacke. Anschließend zog sie sich Schuhe an und fischte ihren Schlüssel vom Brett, bevor sie die Tür öffnete. Kaum blickte sie auf, fuhr Keira erschrocken zurück. Sie wollte gerade aufschreien, als sie realisierte, wer da vor ihrer Tür stand. Greg blickte sie überrascht an und schien genauso überrascht zu sein. Er hatte sich mit der rechten Hand auf seinen Stock gestützt, während er mit der linken gerade die Wohnungsklingel hatte betätigen wollen. Er ließ jedoch nun von seinem Vorhaben ab und ergriff stattdessen die rote Rose, die er sich zwischen die Zähne gesteckt hatte, um eine freie Hand zu haben: „Hi", war alles, was er hervorbrachte. Es war jedoch Keira, die die Situation auflöste und auf ihn zuging, um ihre Arme um ihn zu legen. Erleichtert erwiderte Greg die Geste und zog sie fester in die Umarmung, während ihm der angenehme Geruch ihrer Haare in die Nase stieg. Als Keira schließlich zurück in die Wohnung ging und Greg ihr folgte, wusste er, dass er frühestens morgen wieder gehen würde.

Gregory House trat bereits zwei Wochen später wieder seinen Dienst an. Während die Angestellten des Krankenhauses eher wenig von ihm zu sehen bekamen, lernte sein Team ihn von einer ganz anderen Seite kennen. Keiner von ihnen hatte Greg jemals so gut gelaunt erlebt, wie in den letzten Stunden. Er hatte sogar Patienten behandelt und das fast die gesamte Zeit, die er sich in der Klinik aufgehalten hatte. Nun war jedoch das Schichtende erreicht und so viel er auch gearbeitet hatte, so schnell machte er sich nun auch daran das Krankenhaus wieder zu verlassen. Greg zog sich seine Jacke über und griff nach seiner Tasche und dem Stock. Anschließend verließ er sein Büro und machte sich auf den Weg in Richtung Eingangshalle. Unterwegs begegnete er Cameron und Chase, die beide eilig an ihm vorbeiliefen.

„Schönen Feierabend", flötete er beiden gehässig hinterher und sorgte so dafür, dass sie stehen blieben.

„Wie können sie jetzt nur nach Hause gehen? Sie haben drei Fälle, House", erinnerte ihn Allison.

„Falsch. Alles was ich habe ist frei und einen entspannten Abend. Also viel Spaß ihnen beiden und kommen sie nicht auf die Idee mich anzupiepen", mit diesen Worten wandte er sich wieder zum Gehen, um zu verhindern, dass beide versuchten ihn aufzuhalten und in die laufende Schicht einzubinden. Es schien zu funktionieren. Beide blickten einander kopfschüttelnd an und machten Kehrt, um weiterzugehen.

In der Eingangshalle traf er Wilson. Er schien, wie Greg auf dem Weg nach Hause zu sein, auch wenn er selbst noch einen Umweg und einen längeren Zwischenstopp einlegen würde.

„Endlich Feierabend", verkündete House zufrieden.

„Wann arbeitest du denn überhaupt?", fragte James amüsiert.

„Ist man als Arzt nicht immer im Dienst? So wie als Papst und Geheimagent?"

„Du siehst das mit dem Dienst aber meist ziemlich locker."

„Nicht so locker wie du deine Ehe. Du bist mir immer noch eine Erklärung schuldig, mit wem du ausgehst, wenn Julie denkt, dass du Überstunden machst", forderte House die Schuld seines Freundes ein, doch dieser konterte: „Momentan ist dein Leben sicherlich interessanter als meines."

Mit einem Zwinkern ließ er seinen Freund stehen und verließ das Krankenhaus durch den Haupteingang. Greg blieb kopfschüttelnd einige Meter zurück und folgte seinem Freund mit einem Schmunzeln.

ENDE – Episode I