Lealau: Danke danke, für die Komplimente. Später wirst du dann noch eine genauere Erklärung kriegen, warum Draco sich entschlossen hatte, Auror zu werden ;-)
Und danke, dass du den Anfang gemacht hast, den ersten Kommentar abzugeben.
(Mögen ihr noch viele folgen D)
Anmerkung: Letzes Mal hab ich einen kurzen Ausschnitt aus dem Lied „Waiting" von den Devlins benutzt. Dieses Mal gehören die Worte Brandi Carlile, das Lied heisst „What can I say"
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Welten, die sich berühren:
Teil 2: Welten, die sich berühren
"Try and burn my troubles away
Drown my sorrow the same way
It seems no matter how hard I try
It feels like there's something just missing inside"
Nun hatte auch der Malfoy'sche Mantel der Unterkühltheit seinen Geist aufgegeben und Draco konnte nicht anders, als verdattert in Richtung Tofty zu blicken, welcher wissend lächelnd irgendwelche Notizen auf seinem Schreibtisch betrachtete. Hier ging irgendetwas vor sich, über das Draco überhaupt keine Kontrolle hatte, oder besser gesagt, nie gehabt hatte.
„Potter! Aber warum sollte gerade- Potter?" Ganz ehrlich, er verstand überhaupt nichts. Warum gerade er? Er, ein Rivale, Konkurrent, ja sogar Feind Potters. Von vorne bis hinten ergab diese ganze Sache so etwas von überhaupt keinen Sinn in Dracos Augen.
„Was ist mit seinen Freunden? Oder mit seinen Arbeitskollegen? Warum sollte ich einen Auftrag auf mich nehmen, den jeder von ihnen viel besser erledigen könnte?"
Nun legte Tofty seine Notizen mit einer bedächtigen Bewegung nieder und löste seinen Blick wieder davon.
„Was denken Sie, Mr. Malfoy haben wir in der Vergangenheit versucht zu erreichen? Denken Sie nicht, wir hätten es selbst schon versucht, ihn umzustimmen? Mr. Potter ist es leid, Worte des Trostes zu hören und jeden unserer Vorschläge sieht er als einen weiteren Versuch, ihn aufzupäppeln. Seine engsten Angehörigen, die ihn kennen, lieben und schätzen, so sehr sie auch wollen, können ihm in dieser Beziehung nicht helfen. Also habe ich mich dazu entschieden, mich an jemanden zu wenden, der zwar keine enge Bindung, in ihrem Fall sogar überhaupt keine, zu Mr. Potter pflegt, ihn jedoch kennt."
„Aber ich kenne Potter doch nicht! Wir waren Feinde, verstehen sie?
Feinde.
Wirklich, ich kenne Potter nicht und ich habe ihn nie gekannt, so wie sie es sich vorstellen" Obwohl er spürte, dass er sich wehren konnte wie er wollte, ohne ein positives Resultat erzielen zu können, hatte er doch das Gefühl, wenigstens versuchen zu müssen, einen Einwand zu erheben.
Doch Tofty schüttelte nur leicht den Kopf.
„Sie können mir sagen, dass sie Feinde waren oder vielleicht immer noch sind, das kann ich verstehen.
Aber, Mr. Malfoy, sie können nicht behaupten, dass sie ihn nicht kennen würden. Denn wie handelt man, wenn man sich am Besten gegen einen Feind schützen möchte? Man studiert seine Ängste, Wünsche, Gewohnheiten, ja sogar seine ganze Persönlichkeit, soll heißen: Man lernt ihn kennen."
Als Tofty ihn während seiner letzten vier Worte mit stechendem Blick bedachte, sah Draco schließlich ein, was eigentlich die ganze Zeit schon in seinem Hinterkopf herumgespukt hatte. Er hatte keine Wahl mehr, er musste den Auftrag wohl oder übel annehmen. Tofty hatte dies schon lange, bevor Draco sein Büro betreten hatte, geplant, um nun einen brenzligen Vorfall als Vorwand zu nutzen, um diesen Plan in die Tat umsetzen zu können.
„Ich verstehe. Sparen Sie sich weitere Ausführungen, ich werde diese Aufgabe übernehmen.
Nun denn, Professor Tofty, ich verabschiede mich" Und somit verließ er nun endgültig das Büro, um sich irgendwo an einem ruhigen Ort bewusst zu werden, was in nächster Zeit auf ihn zu kommen würde.
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Wie hatte nur ein einziger Name auf einem Prüfungsbogen ihn derart aus der Fassung bringen können?
Doch was sollte er sich noch länger etwas vormachen? Er wusste die Antwort, er wusste sie sogar nur all zu gut. Es war der Gedanke, dass er, der Goldjunge, den Weg der Einöde gewählt hatte. Er, der er nun in der trügerischen Decke der Langeweile eingelullt, sich in Sicherheit währte.
Einst hatte er die glorreiche Bekämpfung jeglicher schwarzen Magie angestrebt, den Weg eines Aurors bestreiten wollen.
Doch nun? Was war von ihm übrig geblieben nach dem Krieg, seinem endlichen Triumph über Voldemort? Er war nicht der strahlende Held und Sieger, als welchen ihn die Zauberwelt so gerne sehen würde.
Doch Malfoy hatte zu Stande gebracht, was Harry die Entwicklung in seinem Inneren verwehrt hatte. Er ging nun den Weg des tapferen Soldaten im Kampf gegen das Böse. Der gleiche Malfoy, der zu Schulzeiten noch groß die dunklen Mächte bestaunt hatte und stets behauptete, demselben Pfad wie sein Vater folgen zu werden. Dem Pfad Voldemorts.
Was war hier vor sich gegangen? Sollten sie plötzlich die Rollen getauscht haben?
‚Ironie des Schicksals' ist man beinahe schon verleitet zu sagen.
Eines war sich Harry jedoch bewusst. Der bitterböse Humor Fortunas entsprach ganz sicher nicht dem seinen.
Doch was brachte es ihm weiter trübe Gedanken zu wälzen und sich nur tiefer über den schwarzen, schlingenden Abgrund zu beugen.
Ein neuer Tag war schon angebrochen und nun hatte er seinen Arbeitskollegen Rede und Antwort zu stehen, was zu seinem plötzlichen Verlassen der Konferenz geführt hatte.
Es widerstrebte ihm, das Gebäude, welches den Hauptteil der Ausbildungsstätte ausmachte, zu betreten, sodass sich seine Schritte mehr und mehr verlangsamten als er sich dem breiten Weg näherte, welcher zum Eingang führte. Auf den Boden vor sich starrend und seine letzten trüben Gedanken zur Seite schiebend, bemerkte er so nicht die blonde Gestalt, welche sich auf eine der beiden tiefen Mauern, welche die Seiten des Weges säumten, gesetzt hatte.
Umso überraschender war es nun eine Stimme zu hören, deren Besitzer ihn schon beobachtet hatte, sobald er den Weg betreten hatte.
„Potter"
Er wusste nicht, ob es mehr wie eine Frage oder eine Aufforderung, als eine Begrüßung geklungen hatte. Eine Erkenntnis, die jedoch in diesem Moment, als er seinen Kopf nach rechts drehte und einen „alten Bekannten" erblickte, nicht sehr hilfreich gewesen wäre.
Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
Also entschloss er sich, dass es wahrscheinlich das Beste wäre, sich einer Gleichgültigkeit, wahrscheinlich wenig mit aufkommender Wut gewürzt, hinzugeben.
„Malfoy"
Weder drehte er seinen Kopf zurück nach vorn, noch machte er den Anschein, sich auch nur die kleinste Mühe zu machen, einen Weg in Richtung Malfoy zu machen.
Er wartete ganz einfach ab, was nun auf ihn zu kommen würde, welche Gründe den anderen dazu verleitet haben sollten, ihn anzusprechen, mit der höchst wahrscheinlichen Absicht, ein Gespräch mit ihm aufzunehmen.
„Gefällt's dir hier?"
„Warum sollte es dich interessieren?"
„Weil es mich interessiert"
„Was willst du?"
„Wissen, ob es dir hier gefällt"
„Malfoy, du hast dich kein Bisschen verändert. Immer noch der gleiche hochnäsige, verzogene Bengel, den du schon zu Hogwart's Zeiten gemimt hast.
Nicht einmal der Krieg hat es zu Stande gebracht, dir bessere Manieren beizubringen"
Er hatte es nicht nötig in ein du-beleidigst-mich-ich-beleidige-dich-Muster, zu welchem es mit Sicherheit bald gekommen wäre, verfallen zu müssen. Also setzte er nun doch seine Füße wieder in Bewegung, um schnellstens der Idiotie dieses Gespräches entkommen zu können.
Doch er hatte die Rechung ohne Malfoy gemacht.
Dieser erhob sich mit einer schnellen, geschmeidigen Bewegung von der Mauer und folgte Harry, ohne dass er es bemerkte mit schnellen Schritten, sodass er ihn nach wenigen Sekunden eingeholt hatte.
Ein Tatsache, die sich bei Harry erst bemerkbar machte, als er einen plötzlichen, leichten Druck auf seinem Oberarm spürte. Verwirrt blickte er an seinem Arm hinunter, um zu erkennen, dass dieser einfache Druck, als welchen er ihn bezeichnet hatte, durch fünf schmale und schlanke Finger, die sich federleicht und doch bestimmend auf seinen Arm gelegt hatten, ausgelöst wurde.
Langsam strichen seine Augen, bei den Fingerspitzen beginnend über den dazu gehörenden Körper, bis sie bei einem Paar grauen Augen endeten und er überrascht feststellen musste, dass es sich hierbei immer noch um Malfoy handelte.
Die Tatsache, dass ihn Malfoy hatte aufhalten wollen war nicht der Punkt, welcher ihn irritierte. Die Art und Weise, wie er es versuchte, war es, das überhaupt nicht in das Bild passte, welche sie beide abgeben sollten.
Malfoy hatte ihn berührt.
Früher, zu Zeiten ihrer verbitterten Feindschaft, hatten die einzigen körperlichen Berührungen, die zwischen ihnen beiden stattgefunden hatten, einzig und allein Formen von Gewalt angenommen, getragen vom Wunsch, den anderen verletzen zu wollen.
Vielleicht war es nur eine Kleinigkeit in den Augen eines jeden anderen, doch für ihn fühlte es sich an, als ob durch eine solch einfache Berührung eine ganze eiserne Barriere durchbrochen worden wäre, die sie beide von ihrer ersten Begegnung an zwischen einander langsam aufgebaut hätten.
Malfoy hatte ihn berührt.
Welten, die sich berühren,
können zusammenfinden, sich vereinen und sich ergänzen.
Egal was daraus entsteht,
der Anfang ist immer die Berührung, wenn sie aufeinander stossen
---to be continued---
Eigentlich handelt es sich hierbei erst um den ersten richtigen Teil, den vorherigen empfehle ich als eine Art Prolog anzusehen.
Die Geschichte hat sich jetzt schon mehr selbstständig gemacht, als ich es befürchtet hatte, also werdet ihr die Begründung für Dracos Ausbildung zum Auror ein wenig später erfahren, als urspürnglich geplant ;-)
Und ganz ehrlich: Ich bin froh, um einen Kommentar jeglicher Art, wirklich. Nur wäre ich sehr froh, zu erfahren, wie diese Geshichte bei euch ankommt :-)
