Lealau: Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, einen solch ausführlichen Rewiew zu schreiben. Die Dinge die zu bemängeln hattest, hoff ich nun bei diesem Teil ein wenig behebt zu haben. ;-) hoffentlich wirst du die Geschichte weiterhin verfolgen
Juliet & Palin-diamondbow: Ich hoffe, ihr werdet euch von diesem Teil verleiten lassen, diese Geschichte weiterhin zu folgen.
Hoffentlich werden sich ein paar mehr von euch zu den wenigen gesellen, die sich die Mühe gemacht haben, einen Rewiew zu hinterlassen ;-)
Anmerkung: Ein paar Zeilen weiter unten werdet ihr einen Ausschnitt aus „Come as you are" von Nirvana antreffen.
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Welten, die sich berühren
Teil 3: Harry Potters Psychiater?
„Come as you are,
as you were,
as I want you to be.
As a friend,
As a friend,
As an old enemy"
„Was willst du von mir, Malfoy?"
Er drehte sich ein wenig nach rechts und Malfoys Hand fiel schlaf und kraftlos von seinem Oberarm.
Zuvor hatte er keineswegs geglaubt, dass Malfoy nichts anderes vorhätte, als ihn bloß zu stellen, auszulachen, zu beleidigen oder ganz einfach seiner Zeit zu berauben.
Langsam aber sicher schlich sich jedoch ein merkwürdig bestimmender Gedanke in seinen Kopf, welcher sich sicher zu sein schien, dass es sich hier um mehr, als einer ihrer Zusammenstöße, welche sie beide nun wirklich zu genüge kannten, handeln musste.
„Ich wollte bloß mit dir reden, ehrlich. Ich hab' vor Kurzem erfahren, dass du im Komitee tätig bist und da wollte ich ganz einfach mal nachsehen, was mein Schulfeind so treibt und wie es ihm so gefällt"
Das entsprach einfach nicht der Wahrheit. Dass er eine wirkliche Konversation aufnehmen wollte, konnte Harry als plausibel anerkennen.
Doch egal, was die Gründe dafür sein sollten, oder welche Informationen Malfoy auch immer aus diesem Gespräch herausfiltern wollte, sein Vorhaben war ganz bestimmt nicht die Erkenntnis, ob es Harry gefiel, oder „was er so trieb".
„Malfoy, ich sag' es dir ein einziges Mal. Rück mit der Sprache raus. Wenn du wirklich etwas von mir willst, ob du es kriegst ist natürlich eine weitere Frage, dann rede nicht um den heißen Brei herum, oder versuche nicht, mich in einen dümmlichen Smalltalk zu verwickeln"
Langsam aber sicher erzürnte ihn die Tatsache, dass sich Malfoy wirklich die Frechheit herausnahm, einfach so, als hätte niemals irgendeine Art von Feindschaft zwischen ihnen beiden geherrscht, hier aufzutauchen und ihn nach seinem Befinden zu fragen.
„Dann sage ich's dir ebenfalls ein einziges Mal. Ich wollte ganz einfach bei dir persönlich in Erfahrung bringen, Wie. Es. Dir. Geht."
Zwischen zusammengebissenen Zähnen eine Antwort hervorpressen, brachte nun Harry nicht gerade unbedingt dazu, seine Meinung zu ändern, was das gespielte Interesse Malfoy's anging. Im Gegenteil. Eigentlich bestätigte es ihm in seinem Entschluss, auf diese Farce nicht einzugehen, umso mehr.
Malfoy war schon immer, ein bösartiger, hinterlistiger Charakter gewesen, sei es nun unter dem Deckmantel des Bösen oder des Guten. Und er würde es auch immer bleiben, sein Auftritt gerade eben war doch der beste Beweis dafür gewesen.
Ein wenig bedauerte es Harry, dass sich seine kurze Einsicht, Malfoy hätte eine tiefer gehende Wandlung hinter sich, nun in Luft auflöste.
„Vergiss es Malfoy. Vergiss es ganz einfach"
Die Schritte, welche ihn nun endgültig aus der Reichweite des anderen befördern sollten, waren nun bestimmter, kräftiger und schneller als noch Minuten zuvor, sodass Malfoy seinen letzten Worte an ihn kaum noch erreichten.
„Wage es nicht noch einmal, mit solch einem lächerlichen Vorwand bei mir aufzutauchen"
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Verdammter, eingebildeter Potter!
Diese Kröte hatte tatsächlich geglaubt, hinter seine Tarnung blicken zu können.
Von der Tatsache, dass ihm dies tatsächlich gelungen war, nun einmal abgesehen natürlich.
Diese Arroganz, glauben zu können, ob er nun irgendetwas bezwecke oder nicht. Glauben zu können, in seinem Fall Wahrheit und Trugbild zu unterscheiden.
Na warte, Potter. Warte nur.
Im ersten Moment, als er versucht hatte, Potter in ein Gespräch zu verwickeln, hatte er sich schon mit der Tatsache abgefunden, dass er ganz einfach aufgeben und Tofty berichten würde, dass er nicht in der Lage sei, diesen Auftrag ausführen zu können. Doch nun hatte sich seine Meinung ein kleines Bisschen verändert.
Er würde nicht einfach so aufgeben.
Er würde Potter nicht den Sieg überlassen.
Draco war sich nun sicher, dass er diesen Auftrag erledigen würde, koste es was es wolle. Er würde Potter beweisen, dass es keinesfalls so einfach wäre, hinter seine Fassade zu blicken. Und schließlich würde Potter einsehen müssen, dass er sich durch Dracos Spiel doch noch hatte täuschen lassen und dessen Wunsch gefolgt war.
Nun würde er diese ganze Sache nicht mehr so sehr auf die leichte Schulter nehmen, nun würde ernst gemacht.
Es erfüllte ihn jetzt schon mit jener Zufriedenheit, die nur durch die Niederlage eines Feindes ausgelöst werden konnte, wenn er nur seine Gedanken weiterspann und schon jetzt seinen einzigartigen Sieg vor sich sah.
Doch erst musste etwas getan werden, bis er den süßen Geschmack seines Erfolges kosten durfte.
Potter würde nun wahrscheinlich damit rechnen, dass er sich eine andere Strategie ausdenken würde, oder vielleicht einfach nur zumindest für diesen Tag sein Vorhaben aufgegeben hatte. Immerhin erhoffte sich Draco dies.
Also würde er wieder vor dem Haupteingang warten bis Potter seinen Weg nach Hause antreten würde und seine Falle in Kraft treten könnte.
Also galt es nur noch zu warten, schließlich war bereits in einer halben Stunde Feierabend für Potter, seinen Unterlagen zu Folge.
Und siehe da! Praktisch zwanzig Miunten vor seinen Zeitplan verließ Potter das Gebäude, den Blick stur nach vorne gerichtet. Wahrscheinlich hatte er erst recht nicht damit gerechnet, dass Draco seine Arbeitszeiten kennen würde.
„Augen zu und durch" schien sein Motto zu lauten, denn ohne auch nur den kleinsten Blick auf Draco zu werfen versuchte er ohne Aufsehen zu erregen an diesem vorbei zu gelangen. Eine eigentlich sehr irritierende Tatsache. Wann hatten er oder Potter schon jemals versucht, einander auszuweichen, wenn nicht sogar erst recht, vor einander zu fliehen?
Genau. Nie.
Und erst recht nicht, wenn doch höchstens ein einfaches Gespräch bevor gestanden hätte. Irgendetwas schien sich hier von Grund auf verändert zu haben. Sie beide waren doch immer diejenigen gewesen, die es sich kein einziges Mal hatten nehmen lassen, einander wenigstens ein gewaschene Ladung Beleidigungen entgegen zu zischen. Sie hatten die Konfrontation doch förmlich gesucht, gewollt, provoziert.
Aber Potter wich ihm aus.
Draco hatte keineswegs das Gefühl, dass Potter dies aus Gründen der Angst tat, nein.
Irgendetwas anderes steckte dahinter. Irgendetwas, dass ihn genauso daran gehindert haben musste-
„Warum sitzt du eigentlich im Komitee, wo du doch immer Auror werden wolltest?"
Er musste sich nicht einmal bemühen, seiner Stimme einen ehrlichen Klang zu verleihen, denn das Interesse welches aus ihr sprach, entsprach demjenigen in ihm. Wie hatte er es erst jetzt bemerken können?
Potter hatte einen langweiligen Bürojob gewählt.
Potter hatte immer nur den Beruf eines Aurors angestrebt.
War Draco der einzige, der hier etwas bemerkt hatte, das nicht zusammen passen wollte?
Erfreut beobachtete er nun, wie sich Potter nun durch seine Frage zum Anhalten hatte überzeugen lassen, sogar wenige Schritte in seine Richtung gemacht hatte.
„Und du? Warum bist du Auror geworden?"
Noch während er seine Frage Draco entgegen warf, schlich sich ein merkwürdiges Lächeln über seine Lippen. Es schien auf gewisse Weise auf eine erschreckende Schutzlosigkeit hinzuweisen. Natürlich, ein hilfloser Potter, derjenige, der tatsächlich mit mehr Glück als Verstand selbstverständlich, zu guter Letzt doch noch Voldemort hatte zu Fall bringen können, ist ein mehr oder weniger paradoxer Gedanke. Doch Draco konnte sich dieses Eindrucks, vielleicht weil er ihn mehr als zufrieden stellte, nicht erwehren.
„Ich bin nicht hier um über mich zu sprechen, Potter"
Und ein schelmisches Grinsen schmückte sein Gesicht, vielleicht kein überhebliches, schließlich hatte er sich vorgenommen, sich zu bemühen, aber immer noch ein Grinsen.
Ein allzu freundliches Auftreten seinerseits war schließlich auch nicht gerade sehr Vertrauens erweckend.
„Was bist du, Malfoy? Mein Psychiater?"
Man konnte es glauben oder nicht, doch nun hatte er tatsächlich ein amüsiertes Glucksen verlauten lassen, das man jedoch genau so gut mit einem jämmerlichen Versuch zu lachen hätte gleichsetzen können.
„Psychiater? Vor ein paar Jahren hättest du mich mit einem solchen Muggel-Ausdruck noch irritiert."
„Wie muss ich das verstehen? Du hast dich über die Muggelwelt informiert? Scheint fast, als hättest sogar du eingesehen, wie wenig weit dich deine Ignoranz bringt. Ich schätze, ich gratuliere"
„Sprichst von Ignoranz, wobei deine Worte doch vor lauter Arroganz nur so triefen. Nett, Potter, wirklich nett"
„Verzeih, hab ich dich etwa verletzt mit meiner unbedachten Bemerkung?"
„Vor ein paar Stunden zuerst die kalte Schulter zeigen, und jetzt plötzlich frech werden. Was sind denn das für Töne?"
Auf Potters Gesicht hatte sich nun Stück für Stück ein Ausdruck abgezeichnet, welcher schließen ließ, dass irgendetwas an diesem kurzen Wortwechsel ihn sehr zufrieden gestellt haben musste. Draco war ein kleines bisschen verunsichert.
War dies nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
„Deine Malfoy, ganz allein deine"
Und schon entfernte er sich wieder, diesmal ohne Draco die Möglichkeit zu bieten, ihn aufhalten zu können.
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Langsam aber sicher war ihm diese ganze Sache nicht mehr geheuer. Er konnte keinen einzigen erdenklichen Grund finden, welcher ihm die Aufdringlichkeit Malfoys hätte erklären können. Der ihm hätte verständlich machen können, warum gerade Malfoy so sehr darauf erpicht war, bloß ein wenig mit ihm zu reden. Auf jeden Fall etwas, das man zwischen ihnen beiden als Kommunikation bezeichnen konnte. Dazu schien es kein einmaliger Versuch gewesen zu sein, eher der Anfang mehrerer.
An zweiter Stelle verunsicherte Harry nicht, was mit Malfoy an sich, sondern mit ihm selbst nicht in Ordnung zu sein schien. Denn einerseits ärgerte er sich bloß über Malfoys Aktionen, andererseits jedoch schienen sie ihn zu unterhalten, wenn nicht sogar zu erfreuen. Dies war natürlich ein positives Resultat, schließlich handelte es sich um ein positives Gefühl. Doch warum sollte ihn irgendeine Tat Malfoys erfreuen?
Vielleicht lag es ganz einfach daran, dass sich jemand mit ihm befasste, ohne dass ihm vom ersten Moment bewusst war, dass derjenige dies nur „zu seinem Besten" tat.
Es war irgendwie erleichternd zu wissen, dass sich jemand mit ihm, Harry, und nicht dem vom Krieg gezeichneten Goldjungen, befassen wollte. Sogar das Verhalten seiner nächsten Freunde wurde unbewusst doch immer von der Sorge um sein Wohlbefinden gesteuert. Dies war bestimmt nicht ihre Absicht, dessen war sich Harry sicher, sogar er selbst könnte nicht anders, wenn er an ihrer Stelle stünde.
Denn wie er sich in sein eigenes Schneckenhäuschen zurückgezogen hatte, schien nicht gerade darauf schließen zu lassen, dass er Dinge, welche geschehen waren, hatte verarbeiten können.
Er wünschte sich von ganzen Herzen, sein Leben so leben zu können, wie er es sich tief in seinem Inneren tagtäglich wünschte.
Doch er kam nicht aus seiner Haut.
Er konnte es nicht.
Nicht einmal das allabendliche Lesen des Tagespropheten hatten ihn von diesen Gedanken abbringen können. Seit der Kreig vorbei war, und die Seiten des Journals von Klatsch, schrägen Meldungen und den üblichen Artikeln nur so wimmelten, konnte er sich wenigstens so vergewissern, dass die Welt doch ein kleines Bisschen wieder ins Lot gebracht worden war.
Doch heute war nichts mit temporärem Friede, Freude, Eierkuchen.
Heute waren die stets vorhandenen und leise zischenden Gedanken in seinem Kopf vorhanden, die sich nun partout nicht wollten verscheuchen lassen.
Selbst im Bett verfolgten sie ihn noch, bis sie nach geschlagenen drei Stunden endlich aufgaben. Wahrscheinlich waren sie sich bloß bewusst geworden, dass es ihnen doch umso größeren Spaß bereiten würde, einen wachen, ausgeruhten Harry zu quälen, als einen, der sich vor lauter Schlaflosigkeit sowieso schon halbwegs im Delirium glaubte.
--to be continued—
Am vorherigen Teil hätte ich im Nachhinein sehr viel zu ändern, wozu es jetzt natürlich zu spät ist. Ich hoffe, dass ich dieses mal nicht wieder die gleichen Fehler gemacht habe und euch dieses Kapitel gefallen hat.
Auf bald hoffentlich ;-)
