Hey,
DANKE, dass ihr mir wieder Kommis geschrieben habt.
Es tut mir leid das ihr so lange warten musstet, aber meine Betaleserin ist erst vor kurzem aus dem Urlaub gekommen und ich wollt sie nicht gleicht überfordern.
Ein großen Danke auch an meine Betaleserin Silbernewolfsfrau Blumen überreich
Für das, was du schon gebetat hast und für das, was du noch betan wirst smile
Und für euch alle in die Küche renn, und mit nem großem Karton wieder komm
Eis und kalte Getränke. Lasst es euch schmecken und genießt das Chap zwinker.

Disclaimer: Nix mir...alles J.K.Rowling...

Und nun die Kommi Antworten.

Carika: und hier das nächste chap. Viel spaß beim lesen.

Wild Terminator: vielleicht wird dieses chap für dich alles etwas klarer sehen lassen.

Viel spaß beim lesen lächel.


Falsche Prophezeiung

Harry lag zusammengekauert auf dem Bett und starrte aus dem Fenster.

Dumbledore, der neben ihm saß, tat es ihm nach. Der Direktor wollte dem Jungen etwas Zeit lassen, sich zu beruhigen.

Bei seinem Eintritt hatte er die Zeitung, auf der anderen Seite des Zimmers auf dem Boden liegend, sofort gesehen. Eine Spur schlechten Gewissens mischte sich bei ihm ein, doch dies verdrängte er sofort, denn seine Pläne waren viel wichtiger gewesen.

Langsam drehte sich Harry seinem Schulleiter zu.

„Sie haben es von Anfang an gewusst!", es war eher eine Feststellung als eine Frage.

Angesprochener nickte nur.

Wieder wandten sich die beiden Blicke aus dem Fenster.

„Warum?" Harrys Stimme klang brüchig. Er konnte es immer noch nicht glauben.

„Ich hatte keine Wahl, Harry. Bitte glaube mir."

Der Größere sah auf den Kleineren nieder.

„Damals hielt ich das für das Richtige."

‚Und halte es heute auch immer noch dafür!', fügte er in seinen Gedanken hinzu. ‚Wärst du doch bloß nicht verschwunden. Es wäre so viel einfacher gewesen.'

„Sie hätten es mir sagen sollen.", erwiderte Harry und funkelte seinen früheren Mentor an.

„All die Jahre, die ich bei meinen ach so lieben Verwandten verbracht habe. Und für was? Für nichts!"

Harry begann zu schreien.

„Harry, beruhig dich doch bitte. Es tut mir Leid, wirklich leid. Aber es war doch nicht für nichts. Du hast der Zauberwelt Mut gegeben. Du hast ihr neue Hoffnung gegeben Voldemorts Knechtschaft zu entkommen."

„SIE HÄTTEN MIR SAGEN SOLLEN, DASS ICH NICHT DER AUSERWÄHLTE AUS DER PROPHEZEIUNG BIN.", brach es aus Harry heraus, die Predigt des Direktors unterbrechend. Er war wütend. Der Mann, der jetzt vor ihm saß, hatte ihn die ganzen Jahre nur benutzt. Ihn angelogen und wie eine Marionette behandelt. Wütend schlug er auf den kleinen Holztisch, der gefährlich knirschte, neben seinem Bett.

„Sie hätten mir sagen sollen, dass ich ein Nichts bin und mich einfach in ein Waisenhaus stecken können. Es wäre so viel einfacher für mich gewesen. So viel schmerzfreier."

Erinnerungen an seine Verwandten durchströmten seinen Geist.

„Was hätte das gebracht? Du wärst so oder so in Gefahr gewesen!"

Erinnerungen des letzten Sommer machten sich höhnisch in ihm bemerkbar.

Weil er nichts anderes machen konnte, wandte sich Harry mit einem wütenden Schnauben ab.

Beide hingen ihren Gedanken nach. Harry über das gerade Erfahrene und Dumbledore wie er endlich den Jungen beruhigen konnte und ihn noch weiter für seine Ziele benutzen könnte.

So saßen die beiden Zauberer nur stumm da, bis Harry wieder das Wort ergriff.

„Und wer ist nun der Auserwählte?"

Dumbledore sah ihn nur fragend an und blickte auf die am Boden liegende Zeitung.

„Ich dachte, du hättest es schon gelesen?" Immer noch fragend sah der alte Zauberer Harry wieder an.

„Ich habe nur den ersten Absatz durchgelesen und danach die Zeitung gegen die Wand geschmissen.", erwiderte der Jüngere mit einem leicht genervten Unterton in seiner Stimme.

Dumbledore sah ihn noch einmal an.

„Es ist Neville Longbottom."

Überrascht sah Harry den alten Direktor an. Wie konnte so jemand der Retter der Zaubererwelt werden? Nicht das Harry auf diesen Titel und deren Erfüllung so stolz gewesen wäre, aber er konnte sich Neville wirklich nicht als Voldemorts Gegenspieler vorstellen.

Sprachlos blickte er den Professor an, der nichts anderes zu tun gedachte, als sich ein Zitronenbonbon in den Mund zu schieben.

Nachdem Dumbledore aufgestanden war, schlurfte dieser zum Fenster.

„Es ist nämlich so, Harry. Als Voldemort die Prophezeiung hörte, wusste er nicht welcher von euch beiden gemeint war. So griff er deine und Nevilles Eltern an. Neville hatten seine Eltern rechtzeitig in Sicherheit bringen können, bevor sie gefunden und gefoltert wurden.

Deine Eltern wollten dich nicht hergeben und verließen sich auf Peter Pettigrew. Pettigrew aber, der zu dieser Zeit schon Voldemorts Untergebener war, verriet deine Eltern und so griff Voldemort euch an.

Als du seinen Angriff überlebtest nahmen alle an, dass du der Auserwählte bist. Doch was dich beschützte, war ein starker Zauber deiner Mutter, dem Voldemort nichts entgegenzusetzen hatte. So gesehen, war es eigentlich reiner Zufall, dass du überlebtest.", schloss der Weißhaarige ab.

„Was für ein Zauber war das?", fragte Harry.

„Niemand weiß es so genau. Aber deine Mutter war wirklich eine sehr talentierte Hexe, mich würde es nicht wundern, wenn irgendwelche Zauber dich all die Jahre noch beschützt hätten. Ich will dir nicht zu nahe treten, Harry, aber alleine hättest du nicht so lange überleben können.", sagte der Direktor, und konnte nur mit Mühe einen hämischen Unterton vermeiden.

Harry saß aufrecht auf dem Bett und starrte die gegenüberliegende Wand an.

„Jetzt hätte ich aber auch einige Fragen an dich, Harry." Als Harry sich dem Schulleiter zuwandte, lächelte dieser, immer noch an seinen Zitronenbonbon lutschend, milde.

„Sie wollen sicherlich wissen, wo ich war und wie ich nach Hogwarts gekommen bin?"

Ein Nicken des Schulleiters war die Antwort.

„Nun, wenn ich ehrlich bin, kann ich mich an nichts erinnern."

Dumbledore blinzelte Harry, bei dessen kühlen und irgendwie abweisenden Ton (wie Dumbledor fand), an.

„Du kannst dich wirklich nicht erinnern? Du warst fast eine Woche lang weg und kannst nicht sagen wo du warst und wie du blutverschmiert in der Eingangshalle erschienen bist?"

„Ja", erwiderte Harry etwas genervten. ‚Warum kapiert es dieser senile Sack nicht?'

Dumbledore sah ihn noch einen Moment etwas ungläubig an, nickte dann aber unsicher.

„Seit du verschwunden warst, war hier die Hölle los. Viele Zauberer und Hexen machten sich auf, dass Land zu verlassen. Als ob das was bringen würde.", schnaubte der Direktor verächtlich.

„Ich habe versucht sie zu beruhigen, aber sogar das Zauberministerium war in großer Panik. Selbst nachdem dass mit der Prophezeiung raus kam, herrschte ein gewaltiges Chaos."

Dumbledore überlegte und es schien, als wolle er noch etwas hinzufügen. Doch in diesem Augenblick klopfte es an der Tür und ein braunhaariges Mädchen steckte ihren Kopf in das Krankenzimmer.

„Miss Granger, kommen sie doch rein. Harry hat sie sicherlich schon erwartet."

Sagte der Direktor nun etwas besser gelaunt. „Außerdem habe ich noch viel zu tun. Dieses verflixte Ministerium." Mit den letzten Worten richtete er sich auf und ging Richtung Tür.

„Und Harry, falls dir doch noch irgendetwas einfällt, komm bitte zu mir. Das Passwort lautet Lemontree.", sagte er noch mit einem Zwinkern, bevor er gänzlich aus der Tür heraus trat.

Hermine sah Harry etwas schüchtern an.

„Komm rein und setz dich endlich." Die Angesprochene zuckte zusammen bei Harrys barschem Ton, ging dann aber auf ihren früheren besten Freund zu.

„Wie geht es dir, Harry? Wir haben uns alle große Sorgen um dich gemacht."

Harry blickte sie nur an. Ihr ganzes Verhalten schien sich verändert zu haben.

„Wo ist Ron?", stellte er eine Gegenfrage.

„Na ja, Snape hat uns heute sehr viel aufgegeben und du weißt, dass Ron große Schwierigkeiten mit dem Ganzen hat."

Harrys Blick verfinsterte sich. Hermine bemerkte seinen Unglauben und wurde noch nervöser. Hin und her auf ihrem Stuhl rutschend, schaute sie auf ihre Hände hinunter.

„Was gibt es neues, Hermine? Haben wir schon wieder einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste? Und was ist sonst noch in der Schule so los?"

„Nun ja, neu ist der Lehrer zwar nicht, aber er wird dir dennoch nicht gefallen, Harry. Es ist Snape." Hermine hielt inne und schaute Harry einen Moment lang an, bevor sie fortfuhr. Dieser blieb aber mit ausdrucksloser Miene liegen.

„Dumbledore hat einfach keinen Lehrer finden können. Alle, die er gefragt hat, haben abgelehnt, und so stellte er den ein, der schon seit langen auf diese Stelle wartete. Snape macht aber auch Zaubertränke weiter, denn für Zaubertränke hat Dumbledore auch niemand geeigneten gefunden. Sonst gibt es eigentlich nur wenige Veränderungen. Nur halt, das jetzt Neville, statt dir, der Star der Schule ist." Wieder verstummte Hermine und blickte auf ihre Hände nieder.

„Ist doch gut. Wenigstens brauche ich mich nicht mehr wegen dem Scheiß anzustrengen, mir alle vom Halse zu schaffen und kann endlich machen was ich will. Diese blöde Rettungsgeschichte ging mir eh schon auf die Nerven."

„Schön, dass du das so siehst.", lächelte ihn Hermine an. Dann nahm sie etwas schüchtern seine Hand und drückte sie leicht.

Harry zwang sich zu lächeln, aber es missglückte ihm. Fragend sah er die braunhaarige Hexe an und fragte sich, was mit ihr los war. Sie hatte sich noch nie so zurückhaltend verhalten.

Auch wenn ihre Freundschaft in letzter Zeit ziemlich gelitten hatte, konnte er sich nicht vorstellen, warum sie sich so verhielt. Oder verheimlichte sie ihm etwas?

„Was ist mit dir los, Hermine?"

„Ich….Ich …..na ja….." bevor sie zu Ende sprechen konnte, wurde die Tür aufgerissen. Die beiden Teeneger drehten sich um und erkannten Neville.

„Mine. Mein Schatz, wo bleibst du denn? Ich hab auf dich gewartet. Hast du denn vergessen, dass wir uns nach dem Unterricht treffen wollten?"

Misstrauisch blickte er auf Hermine und Harry. Die Erste lief leicht rot an und ließ hastig Harrys Hand los.

„Ach, sieh mal einer an. Der ‚berühmte' Harry Potter ist wieder da. Ich dachte, es wären nur Gerüchte oder Wahnvorstellungen der Anderen gewesen. Hast dich wohl wieder raus getraut, nachdem ich hier alle beruhigt und deinen Job übernommen habe." Neville lachte Malfoy-like auf.

„Komm Mine, mit solchen Feiglingen wollen wir uns nicht abgeben." Einen letzten hochmütigen Blick Harry zuwerfend, verschwand er mit Hermine aus dem Raum. Doch bevor die braunhaarige Hexe zu ihrem Freund ging, raunte sie Harry ein leises „Entschuldigung" zu.

‚So ist das nun also', dachte Harry ‚Hermine ist mit dem neuen Helden der Zaubererwelt zusammen und Ron macht sich nicht mal die Mühe mich zu besuchen!'

Die Zeit verging. Madam Pomfrey war wieder aufgetaucht und hantierte im hinteren Bereich mit irgendwelchen gläsernen Gefäßen.

Die Heilerin versuchte mit Harry bei ihrer Ankunft ein Gespräch anzufangen, doch dieser blockte nur ab und stellte sich stumm.

So seufzte sie nur und machte sich wieder an ihre Arbeit.

Harrys Gedanken drehten sich. Er wusste nicht, was er machen sollte. Eigentlich sollte er froh sein, diese schwere Bürde nicht mehr tragen zu müssen, aber dem war nicht so. Diese Aufgabe war eine Stütze für ihn gewesen.

Jetzt wusste er nicht, wie es mit ihm weiter gehen sollte. Da er nicht mehr die Zauberwelt retten musste, konnte er eigentlich alles machen was er wollte. Oder etwa nicht?

Würde ihn sein Hass auf die Mörder seiner Eltern und Sirius ruhen lassen oder doch von innen auffressen?

Ein Schatten fiel auf sein Gesicht und er blickte, in seinen Gedanken unterbrochen, auf.

Madame Pomfrey stand neben dem Bett und lächelte unsicher.

„Harry, ich würde dich gerne kurz untersuchen und schauen, in wie weit deine Verletzungen geheilt sind. Vielleicht kannst du auch schon Heute in den Gryffindorturm gehen."

Harry nickte nur als Antwort und beobachtete, wie die Hexe vor ihm verschiedene Analysezauber auf ihn anwandte. Mit einem beruhigten Lächeln senkte sie ihren Zauberstab.

„Ich bin überrascht, dass die Wunden so schnell verheilt sind. Dennoch möchte ich, dass du Morgen noch einmal zur Untersuchung vorbeikommst. Nimm diesen Trank vor dem Schlafengehen ein. Er wird dir einen traumlosen Schlaf bescheren und nebenbei die noch übrigen kleinen Verletzungen heilen."

„Danke.", erwiderte Harry gepresst, nahm den Trank aus der ausgestreckten Hand Pomfreys und machte sich auf zu gehen. In der Tür blieb er stehen.

„Madam Pomfrey, haben sie vielleicht die letzte Ausgabe des Tagesprophten? Ich würde gerne mehr darüber erfahren, was hier los war als ich verschwunden war.", versuchte er so freundlich wie möglich zu sagen, obwohl ihm eigentlich nach dem heute Gehörtem, zum schreien zumute war.

„Ja Harry, einen kleinen Moment." Pomfrey ging aus dem Raum und kam mit einer Zeitung, die sehr nach der neusten Ausgabe aussah, wieder.

„Hier Harry, du kannst sie behalten. Aber nehm es dir nicht all zu sehr zu Herzen, was da steht.", warnte sie ihn und übergab ihm die Zeitung. Mit einem Nicken nahm der Grünäugige die Zeitung entgegen und verließ den Krankenflügel.

Ziellos wanderte er durch die Gänge Hogwarts und versuchte so vielen Schülern wie möglich aus dem Weg zu gehen.

Es gelang ihm nicht ganz und so stieß er mit Neville und drei Gryffindors zusammen, die früher angeblich seine Freunde gewesen waren.

„Wen sehen wir denn da? Ist das nicht der Feigling Potterhäschen?" Die Gruppe lachte laut auf. Außer Hermine, die den Kopf zu Boden gesenkt da stand und traurig blickte.

„Halt die Klappe, Longbottom.", erwiderte Harry kühl.

„Ach, hat Potterhäschen Angst, dass sein Geheimnis rauskommt?", gespielt zog Neville erstaunt eine Augenbraune hoch.

„Ich warne dich, Longbottom.", spie Harry aus.

„Der Feigling warnt mich?" Gelächter.

„Geh doch zu deinem Sirius, Potterhäschen und heul dich bei ihm aus. Ach herrje, hab ich ja ganz vergessen, er ist ja tot." Ein hämisches Grinsen breitete sich auf Nevilles Gesicht aus.

Erschrocken fand sich Neville an der Wand wieder, Harry ihn dagegen drückend.

Seine Augen waren zu kleinen Schlitzen verengt. Mit einer Kälte, die alle Anwesenden erstarren ließ, beugte sich Harry zu Nevilles Ohr.

„Habe ich dich nicht gewarnt? Wenn du noch irgendetwas Unüberlegtes in meiner Gegenwart sagst, oh Merlin, ich versichere dir, die Zauberwelt wird an ihrem neuen Helden zweifeln.", zischte Harry kaum hörbar. Bevor er zurück trat, schnellte Harrys Knie hoch und traf seinen Gegenüber an einer sehr empfindlichen Stelle.

Neville ging mit einem Schmerzensschrei in die Knie und fiel danach endgültig zu Boden.

Hermine schrie auf und rannte auf ihren Freund zu, um ihm irgendwie zu helfen, während Harry einfach davon ging.

„Das wirst du bereuen, Potter.", quiekte Neville hinter ihm am Boden liegend. Als Antwort hob Harry seine rechte Hand und zeigte ihm in Muggelmanier den Mittelfinger, während er an den anderen zwei Gryffindors vorbeiging.

„Willst du deinem ‚Freund' nicht helfen, Ronald?", war sein letzter Kommentar, bevor er um die Kurve ging.

Im nächsten leeren Klassenzimmer ließ er seiner Wut freien Lauf.

Stühle flogen, Tische wurden umgestoßen und getreten. Nach und nach schien er sich zu beruhigen. Ein letztes mal trat er gegen einen Tisch und ließ sich darauf nieder. Er spürte seine Wut durch die Adern pulsieren. Sein Atem ging immer noch schnell.

Seine Augen schließend, versuchte er sich zu beruhigen. Mit ruhigem Atem öffnete er die Augen und sah sich im Raum um. ‚Hab ich das angerichtet?', fragte er sich emotionslos. Das Zimmer sah aus, als wäre dort ein Kampf um Leben und Tod ausgefochten worden.

Nicht, dass ihn die Wut gänzlich verlassen hatte, aber wenigstens hatte er sich so weit beruhigt, um jetzt nichts Unüberlegtes zu machen.

Als er seinen Kopf in die Hände nehmen wollte, erstarrte er. Überrascht sah er hinab auf seine Handflächen.

Zuerst erkannte er nur eine Ansammlung von grünen Schuppen an den Handflächen, doch als er genauer hinsah, bemerkte er ein Muster. Es war eine Art Kopf, der aber nicht ganz zu sein schien.

Er schob die Ärmel höher und blickte überrascht auf seine Unter-, wie Oberarme. Ein Streifen, im Durchmesser von jeweils drei Schuppen, schlängelte sich seinen Arm hinauf. Ein Blick auf den anderen Arm zeigte das gleiche Phänomen. Langsam begannen sich die Schuppen aufzulösen, genauso wie Harrys Wut. Ungläubig starrte er noch minutenlang auf seine wieder normal gewordenen Arme. ‚Was war das?', gebannt fuhr er mit den Fingerspitzen über seine Handfläche und versuchte die Stelle zu ertasten wo gerade noch die Schuppen zu sehen waren. Doch es war nichts dort. Als wäre nichts gewesen.

Plötzlich wurde die Tür zum Raum aufgestoßen und eine verstimmte McGonagall trat in den Raum.

Fassungslos blieb sie in der Tür stehen und blickte sich erst im Raum um. Ihre Augen bildeten sich zu kleinen Schlitzten, als sie endlich bei Harry ankamen.

„Mr. Potter, können sie mir erklären was sie hier gemacht haben?", herrschte ihn die Gryffindor Hauslehrerin an.

„Ich war wütend.", war die gleichgültige Antwort. McGonagall sah den Schwarzhaarigen nun noch wütender an, der ihr mit gleichgültigem Blick und lässiger Körperhaltung entgegen blickte.

„In mein Büro. SOFORT!"

Wütend drehte sich die Professorin um und marschierte schnurstracks in ihr Büro.

Harry konnte noch hinter ihm unterdrücktes Gekicher hören.

Im Büro angekommen, wies die Professorin Harry an, sich zu setzten. Er setzte sich.

„Mr. Potter, warum kann ein Jahr für sie nicht normal beginnen? Zuerst bleiben sie eine Woche verschwunden, Merlin weiß wo sie sich herumgetrieben haben, dann verprügeln sie einen Mitschüler und zuletzt demolieren sie ein ganzes Klassenzimmer. Was haben sie dazu zu sagen?" Minerva McGonagalls Stimme war mit jedem Wort gefährlich leiser geworden.

„Nichts, Professor McGonagall.", erwiderte er und betonte dabei das erste Wort.

Die Gryffindorhauslehrerin lies mit einem lautem Knall ihre Hand auf den Tisch niederschlagen. Und funkte den Schüler an, als wolle sie ihn in Stücke reißen.

„Ich habe keine Lust auf ihre Spielchen, Mr. Potter. Ihrem Haus werden keine Punkte abgezogen, da es sich um keine Hausangelegenheit handelt, aber sie werden eine Strafarbeit bekommen. Ich werde mir noch gründlich überlegen welche…." Sie hielt inne.

„Ihre Sachen befinden sich in ihrem Zimmer im Turm, genauso wie ihr Stundenplan für dieses Jahr und hier ist ihr Zauberstab." Sie sagte ihm noch das Passwort für das Bild und schmiss ihn aus ihrem Büro, aber nicht, ohne ihn noch mal ermahnt zu haben.

Harry schlenderte wieder mal durch die Gänge Hogwarts. Ihn reizte nicht der Gedanke in den Griffindorturm zu gehen und auf Neville oder seine ‚Freunde' zu treffen.

So blieb er auch erst stehen, als er von einer großen Tür angekommen war. Etwas überrascht wo ihn seine Schritte hingeführt hatten, öffnete er die Tür und kletterte auf den Astronomieturm.

Eine wohlige Stille umfing ihn. Immer wenn er früher alleine und ungestört sein wollte, war er hier hochgekommen.

Der Anblick der sich ihm bot, wäre für jeden atemberaubend gewesen. Doch heute hatte er kein Interesse, sich in die Landschaft zu vertiefen.

Die Felder Hogwarts erstreckten sich vor ihm. In der untergehenden Sonne leuchteten diese in verschiedenen rot, gelb und Orangetönen auf. Man sah den See inmitten der Farbenpracht, der bei der untergehenden Sonne einen Kampf zwischen rot und grün ausfocht.

Vom Astronomieturm gesehen, konnte man bei weniger tiefen Stellen des Sees bis auf den Grund sehen.

Harry blickte dem stummen Kampf im Wasser zu, als er eine Bewegung neben sich wahrnahm.

Langsam drehte er sich um und ein ehrliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Sein kleiner Freund kam auf ihn zu gekrabbelt und blieb neben Harry sitzen. Er fragte sich wo es her kam. Warum es bei ihm geblieben ist oder was war es für ein Wesen war? Er wusste keine Antwort darauf. Es war ihm auch egal.

Der Schwarzhaarige blickte auf das fledermausartige Geschöpf, das er Krux genannt hatte, nieder und streichelte ihm dann leicht am Kopf. Erfreut von so viel Aufmerksamkeit quiekte das kleine Geschöpf auf und setzte sich näher an seinen neuen Besitzer.

Draco war verwirrt. Sollten die Gerüchte wirklich wahr sein? War Harry Potter wieder in Hogwarts?

Mit diesen Gedanken bog er um die Ecke und erblickte zu seiner Belustigung seinen neuen Konkurrenten (‚Dieses Weichei soll ein Konkurrent sein?' Er schmunzelte) auf dem Boden liegend und von einigen seiner Freunde umringt.

Er konnte bei diesem Anblick nicht an sich halten und brach in gellendes Gelächter aus. Blaise und Pansy, die gerade hinter im um die Ecke bogen ließen ebenfalls ihren Lachmuskeln freien Lauf.

Die kleine Gruppe um Neville drehte sich um und starrte die drei Slytherins böse an.

„Da gehörst du auch hin, Longbottom. Ja, krieche vor mir auf den Knien.", lachte Draco noch mal höhnisch auf, hob arrogant seine Nase hoch und blickte auf den immer noch am Boden liegenden Jungen nieder.

„Verzieh dich, Malfoy.", stieß der am Boden liegende nur mit zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Und da dachte ich, der neue Held der Zauberwelt wäre so stark, sich von niemandem zusammenschlagen zu lassen. Wer war es Longbottom, ein Slytherin? Ich sollte ihm eine Dankeskarte schicken!" Blaise und Pansy, die nun neben ihn getreten waren, lachten wieder herablassend auf.

„Dabei sollte man meinen, du hättest genug Beschützer.", sagte Blaise und blickte die anderen drei Gryffindors an.

„Welche Beschützer meinst du, Blaise? Ich sehe hier nur Schwächlinge a la Wiesel, der sich immer hinter Potter versteckt hatte oder dieses Schlammblut, das nicht mal weiß, wie man sich einen ganzen Mann sucht." Bei diesen Worten schlang Pansy ihre Arme um Draco und sah ihn anhimmelnd an.

„Lass mich los!", herrschte Draco sie unwirsch an.

„Mr. Malfoy, können sie das hier bitte erklären?", erklang eine strenge Stimme.

Alle Anwesenden drehten sich um.

„Professor McGonagall. Ich weiß es nicht. Wir sind gerade erst hier vorbeigekommen.", versuchte Draco mit aufgesetzter Unschuldsmiene zu erklären.

Doch McGonagall sah ihn ziemlich misstrauisch an.

In den letzten paar Tagen kam es nicht nur zu verbalen Austäuschen zwischen den beiden Jungen.

„Auch wenn es mir missfällt es zuzugeben, Professor McGonagall, aber Malfoy spricht die Wahrheit." Hasserfüllt sah Ron den immer noch unschuldig dreinblickenden Draco an.

„Dann wären sie bitte so freundlich und klären sie mich auf, Mr. Weasley."

„Potter.", stöhnte Neville hervor, als er sich unter Hermines Hilfe langsam aufrichtete.

Alle bis auf die Gryffindors sahen überrascht aus.

„Mr. Longbottom, habe ich sie richtig verstanden? Sie meinen, Mr. Potter hätte sie… nun ja.. verprügelt?", versuchte die Professorin es auszudrücken. Während zwei der drei Slytherins kaum ihr Grinsen verbergen konnten. ‚Und wie er ihn verprügelt hat. Genau auf die Weichteile drauf:', dachte Blaise amüsiert.

Nur Draco und die Gryffindorhauslehrerin schienen etwas geschockt zu sein.

Longbottom nickte nur, da nur ein schmerzerfülltes Stöhnen seinen Lippen entweichen konnte.

„Wo ist Mr. Potter hingegangen?", fragte die Hauslehrerin nun sichtlich verstimmt. Sie konnte nicht glauben, dass Harry Potter der erste Gryffindor seit Jahren war (von dem sie wusste natürlich!), der einen anderen Gryffindor verprügelte.

Ron zeigte in die Richtung, in die vor kurzem Harry davon gestürmt war.

Nachdem die Hauslehrerin um die Ecke gebogen war, wies Neville Ron und Semus an dieser zu folgen.

Draco sah dem nur schweigend und emotionslos zu.

„Was glotzt ihr so? Geht mir aus dem Weg!", fauchte Neville.

Draco machte ihm spöttisch Platz, konnte aber nicht umhin, dem Jungen ein Bein zu stellen.

Lachend verschwanden auch die drei Slytherins und ließen den gedemütigten Neville zurück.

Draco wurde wieder ernst. ‚Wie kann es sein, dass dieses Potterbalg sich gegen seine Freunde stellt?'

Als sie dann in die Bücherei kamen, ihrem eigentlichem Ziel, suchte sich die kleine Gruppe einen leeren Tisch und machte sich sofort an die Hausaufgaben.

Beziehungsweiße Draco und Blasie machten sich an ihre Hausaufgaben, während Pansy über alles und jeden herzog der an ihr vorbei kam. Aber schlussendlich war Neville Longbottem ihr Lieblings Lästerthema.

Irgendwann wurde es Draco zu viel und er schlug in einem lauten Knall sein Zaubertrankbuch zu. Blaise blickte von seinem Verwandlungsbuch hoch, Pansy hielt endlich den Mund und blickte etwas verwirrt drein.

„Ich brauche frische Luft.", erklärte Draco auf die unausgesprochene Frage und erhob sich.

„Und ich geh alleine.", sagte er bestimmt.

Pansy ließ sich enttäuscht wieder auf ihrem Platz nieder. Blaise hingegen schickte ihm noch einen Verzweifelten Blich a la wie-kannst-du-mich-mit-ihr-alleine-lassen? Und widmete sich ergeben wieder seinem Buch, als Draco nur grinste und Pansy wieder drauf losplapperte. Bevor er die Bücherei verlies, vernahm er noch einen verzweifelten Aufschrei, als Pansy sich neben Blaise setzte und sich an ihn kuschelte.

Draco grinste in sich hinein und machte sich Richtung Astronomieturm auf.

Dies war immer ein Ort, wo er ungestört sein konnte. So dachte er zumindest bis heute.

Überrascht blieb er stehen, als er die in sich zusammengesunkene Gestalt vor sich sitzen sah.

Unbeabsichtigt entfuhr ihm ein leiser Schrei, die die Gestalt vor ihm zusammen zucken und sich dann mit gezücktem Zauberstab schnell umdrehen ließ.

Harry und Draco starrten sich überrascht an.

‚Was will er hier?', ging es beiden durch den Kopf.

Draco musterte seinen Gegenüber und wurde etwas blass, als er Blut von Harrys Arm tropfen sah. Von den Wunden am Arm erst gar nicht zu sprechen. Es kam ihm wie in Zeitlupe vor. Rinnsale von kleinen Bächen Blut schlängelten sich von seinem linken Arm hinunter. Ein Tropfen nach dem anderen und am Boden bildete sich schon eine kleine Lache.

Dracos Blich glitt auf den Boden, und er musste schlucken. Er fand außer einer blutverschmierten Rasierklinge auch ein eigenartiges, ihm noch unbekanntes Wesen.

„Was…?", stieß der sonst so gelassene und arrogante Slytherin fassungslos hervor.

Nicht nur, dass sein Feind sich mit seinem ehemaligen Freunden prügelte, er ritzte sich auch die Arme. Draco blickte entgeistert sein Gegenüber an.

„Was willst du hier, Malfoy? Los, lach ruhig wie erbärmlich mein Leben ist. Lach mich nur aus.", zischte Harry.

Draco war unfähig auch nur einen Ton zu sagen. Er zwang sich, sich zu sammeln. Was ihm auch halbwegs gelang.

„Also muss ich wohl dir die Dankeskarte schicken!"

Brach der Blonde das Schweigen und lachte kurz und gezwungen auf.

Harry schaute ihn nur verständnislos an.

„Wegen Longbottom.", erwiderte der Blonde grinsend.

„Dass du ihm ihn die Weichteile getreten hast."

Zuerst immer noch verwirt blickend, breitete sich ein Grinsen auf Harrys Gesicht aus.

Mit einem einfachen „Hat's verdient." blickte er den Slytherin weiterhin mit erhobenem Zauberstab an.

„Pack den Stab weg, Potter. Ich hab nicht vor, dich zu attackieren." Langsam senkte sich der Stab.

„Was hast du denn stattdessen vor?" fragte der Schwarzhaarige.

Draco zuckte nur mit den Achseln und setzte sich hin. „Vielleicht den Sternenhimmel beobachten!" Harry schaute in den Himmel und musste zugeben, dass die Aussicht wirklich schön war.

„Warum hast du Longbottom geschlagen? Ich dachte, ihr wäret Freunde.", fragte der Blonde, nachdem Harry sich auch hingesetzt hat.

Nun zuckte dieser mit den Schultern.

„Sein Gequatsche hat mir nicht gefallen." Draco lacht leise auf.

„Hätte nicht gedacht, dass du was von einem Slytherin haben könntest.", witzelte er etwas und kam sich gleich komisch vor. Er saß hier neben seinem größten Feind und versuchte diesen etwas aufzubauen? Bei Merlin, wie kann das sein!

„Weißt du Malfoy, der sprechende Hut wollte mich eigentlich nach Slytherin stecken.", erwiderte Harry ernst.

„Und warum bist du nicht gegangen?"

„Weil ich damals dachte, wahre Freunde gefunden zu haben." Draco sah ihn von der Seite an.

„Gib mir deinen Arm.", forderte er Harry auf.

„Wofür?"

„Gib schon her!" sagte der Blonde etwas genervt und mit einer Spur des typischen Spotts in seiner Stimme.

„Ich werde dich schon nicht verhexen."

Harry hielt ihm seinen blutenden Arm entgegen.

Misstrauisch beobachtete er, wie Draco einen Zauber auf den Arm aussprach.

Als er ihn wieder los ließ, begannen sich die Wunden schon zu schließen.

„Woher kannst du das? Und warum machst du das?"

Überrascht zog der Schwarzhaarige seinen Arm zurück.

„Ich habe ihn von meinem Vater beigebracht bekommen, als ich mich auch geritzt habe.

Warum ich das gemacht hab? Ich weiß es selber nicht. Eigentlich müssten wir uns ja hassen."

Harry sah Draco wieder mal überrascht an. Warum sollte sich der Eisprinz Slytherins ritzen oder mal geritzt haben?

„Frag lieber nicht. Wirst sowieso keine Antwort bekommen."

Erwiderte Draco bei Harrys Blick.

Seufzend wandte sich dieser seinem geflügelten Freund zu und streichelte ihn.

Aus den Augenwinkeln konnte er einen nachdenklichen Draco ausmachen, der in die Sterne schaute.


Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr wärt bereit einen Kommi zu hinterlassen?

Ihr müsst wissen, je mehr Kommis es werden, desto schneller kommt das nächste Chap.

Also, egal wie kurz das Kommi ist, ich freu mich riesig drüber und werde euch deswegen gewiss nicht beißen .