Huhu, da bin ich wieder lächel
Ja, und wie ihr bestimmt schon richtig vermutet habt, hab ich euch auch ein neues chap mitgebracht
Ich hoffe mal es gefällt euch, bin da an einigen sachen manchmal fast verzweifelt…..


Der Tag danach …

Mit einem lauten Gähnen erwachte Harry. Obwohl er noch todmüde war, und die Uhr neben seinem Bett 6 Uhr anzeigte, wollte er nicht länger im Bett bleiben.

Mit einem Schwenk seines Zauberstabes stellte er den magischen Wecker aus, der ihn um kurz vor 7 Uhr nicht nur mit einem ohrenbetäubendem Lärm aus dem Bett geholt hätte.

Augenreibend zog er seine Vorhänge zurück und stand auf, streckte sich und sah sich nach seinen Sachen um.

Amüsiert stellte er fest, dass auf ihnen ein Fluch gelegt worden war. Doch gleichzeitig fragte er sich, warum er das wusste. Denn mit dieser Art von Scherzmagie kannte er sich nicht aus. Kurz überlegte er welchen Zauberspruch er jetzt anwenden konnte.

‚Etwas gutes hatten die Ferien also doch.', dachte er schelmisch grinsend.

Mit einem weiterem Schwenk seines Zauberstabes und einem gemurmelten Zauber nahm er seine Sachen und ging ins Bad. Mit dem besten Gewissen, das der, der ihm diesen Fluch aufgehaltst hatte, bald sein blaues Wunder erleben würde.

Mit einem Seufzen drehte er die Dusche auf und genoss jeden einzelnen Wassertropfen. Wut kam in ihm auf, als er sich wieder an seine Aufenthalte in der Dusche mit Petunia erinnerte. Ihr herablassendes Lachen dröhnte in seinen Ohren. Er spannte sich an und schlug mit voller Kraft auf die Fliesen vor ihm. Eine Träne rann ihm über die Wange. Eine Träne des Abscheus, eine Träne des Hasses und eine Träne der Verzweiflung.

„Nie wieder.", flüsterte er und schlug noch mal mit voller Härte gegen die Fliesen. ‚Nein, ich werde mich nie wieder benutzen lassen. Mich nie wieder beherrschen lassen. Ich werde mich wehren.' Seine grünen Augen verfinsterten sich und wurden Nachtschwarz.

An seiner rechten Hand platzte eine Wunde auf und begann zu bluten. Harry beobachtete schon fast gleichgültig wie sich das Blutrinnsal mit dem Wasser vermischte und von diesem weggespült wurde. Tropfen um Tropfen wurde runtergespült. Der Boden der Dusche färbte sich langsam rot. Eine unbegreifliche Gier nach Rache, machte sich in ihm breit. Harry sah diesem Schauspiel noch eine weile zu, bevor er sich wieder auf das konzentrierte wozu er gekommen war. Das Duschen.

Mit Mühe sperrte er diese Erinnerungen weg und versuchte an etwas Angenehmeres zu denken.

Doch an was? Harry schluckte, als er feststellte, dass es nichts gab. Sein ganzes Leben war nichts. Genau genommen war es eigentlich überhaupt kein Leben, was er bisher geführt hatte. Aber ab jetzt würde es sich ändern. Er würde sich nicht mehr wie eine Schachfigur von irgendwelchen möchtegern Direktoren herumschubsen lassen.

Kaltes Wasser fiel auf sein Haar und lief sein Gesicht herunter, seinen Oberkörper und schloss schlussendlich seine Oberschenkel in eine kalte Umarmung. Doch die Kälte merkte er nicht mal.

Seine Gedanken wanderten und kamen zu seiner Überraschung zum gestrigen Abend zurück.

Er hatte sich ziemlich wohl gefühlt einfach nur dazusitzen, jemanden neben sich zu wissen, der ihn nicht bei einer Unachtsamkeit seinerseits verhexen würde.

Draco und er bestaunten noch sehr lange die Sterne. Die meiste Zeit schwiegen sie und dennoch schienen sie sich auf einer anderen Ebene zu verständigen

So kam er auch erst spät nach Mitternacht in den Gryffindorturm zurück. Erleichtert hatte er festgestellt, dass sich niemand im Gemeinschaftsraum befand. Er hätte wirklich keine Lust gehabt ausgefragt oder, wie es jetzt wahrscheinlicher wäre, eher einer von Neville aufgestachelten Menge zu begegnen.

Nach einer halben Stunde stieg er aus der magischen Dusche und wickelte sich ein Handtuch um die Hüften. Spülte das Blut von seiner Wunde und verband diese auch gleich mit einem magischen Pflaster, dass immer im Bad zu finden war.

Erst jetzt bemerkte er erleichtert, dass sich die Schnittwunden an seinem linken Arm geschlossen und aufgelöst haben. Mit einem merkwürdigen Gefühl fuhr er darüber und drängte sein Bedürfnis, noch mal hinein zuschneiden nieder.

Schnell zog er sich an, denn wieder wollte er niemandem seines Hauses begegnen.

Keine fünf Minuten später schlüpfte Harry aus dem Portrait und machte sich Richtung Astronomieturm auf. Dort angekommen blickte er an die Decke und sah gerade noch wie Krux seine Flügel streckte und ein wenig mit den Augen blinzelte.

„Morgen, mein Freund." Das fledermausartige Wesen stürzte nach unten, breitete im letzten Moment seine Flügel aus und flog in einer großen Kurve um Harry.

„Ich habe eine Bitte an dich. Wollte dich fragen, ob du mir helfen und diesen Brief jemandem überbringen könntest?" Das kleine Geschöpf flatterte auf Harrys Schulter und neigte leicht den Kopf.

„Es wäre mir sehr wichtig. Und ich kann auch keine Schuleule dafür los schicken.", versucht Harry zu erklären.

Mit einem leisem Quiecken streckte das silberhaarige Geschöpf sein Bein aus und lies eine kleine Pergamentrolle darauf befestigen.

Harry streichelte das Wesen ein letztes mal und ließ es mit diesem Brief davon fliegen.

Lange blickte er seinem kleinen Freund nach und ging erst, als er erschrocken feststellen musste, dass es schon 8 Uhr war und das Frühstuck schon längst begonnen hatte.

Auf dem Weg zum Saal traf er auf einige Gryffindors und Ravenclaws die ihm ein paar giftige Blicke zuwarfen, aber nichts weiter machten als zu tuscheln.

Das Ausmaß der letzten Ereignisse wurde ihm erst bewusst, als er in die Große Halle kam. Augenblicklich wurde es still. Alle sahen in seine Richtung, einige neugierig, einige finster und einige sogar ein wenig freundlich oder einfach desinteressiert. Harry schluckte und machte sich zum Gryffindortisch auf. Da noch nicht viele Schüler anwesend waren, setzte sich Harry so weit wie möglich von den anderen weg.

Er bemerkte, dass sich die meisten seiner Mitschüler seines Hauses extra so weit wie möglich wegsetzten und die, die nicht weiter weg von ihm sitzen konnten, blickten ihn schon fast mit tödlichen Blicken an.

„Potter!", donnerte es vom Eingang.

Alle drehten sich um. Alle?

Harry saß ungerührt an seinem Platz und beschmierte sein Brot mit Marmelade.

Zuerst war ein erschrockenes Raunen zu vernehmen, woraufhin sich der Raum mit tosendem Gelächter füllte.

„Potter!", hörte Harry wieder, nun aber hinter ihm.

Eine Hand an seiner Schulter wirbelte ihn herum. „Wenn dich….."

Bevor Ron seinen Satz beenden konnte, schnappte Harry dessen Hand und verdrehte sie.

Ron schrie vor Schmerz auf und ging, als Harry dessen Arm noch mehr verdrehte, in die Knie.

„Fass mich nicht an, Wealsey. Das nächste Mal könnt's übel enden.", erwiderte er mit eiskalter Stimme und fest zusammengekniffenen Augen.

Es wurde wieder still im Raum, bis auf einige Slytherins kicherte niemand mehr.

Erst jetzt wandte Harry sich Neville zu. Spöttisch zog er eine Augenbrauche hoch und betrachtete seinen Gegenüber.

„Ich dachte, Halloween ist erst in ein paar Wochen, Longbottom!"

„Was fällt dir ein, Potter! Du ….. du widerlicher Feigling. Kämpfe wenigstens wie ein Mann!" Die Stimme bebte vor Wut, genauso wie Nevilles Hasenohren und das Hasenschwänzchen.

Wütend versuchte er sie zu verbergen, aber durch einen Zauber konnte er es nicht. Die Sachen tauchten immer an einer nahen Stelle daneben wieder auf.

Am Lehrertisch sahen alle bestürzt auf die Szene nieder. Nur ein schwarzes Augenpaar blitzte vergnügt.

Der Erste, der sich wieder gefangen hatte, war Dumbledore.

„Harry Potter, Neville Longbottom. Sofort in mein Büro.", befahl der Schulleiter und stand selber mit wutverzerrtem Gesicht auf.

Als die Drei die Halle verlassen hatten, brandete wieder gellendes Gelächter auf, das aber diesmal hauptsächlich vom Slytherintisch kam.

„Erklären sie mir, Mr. Longbottom, was mit ihnen passiert ist und warum Mr. Potter der Schuldige sein soll? Und vor allem, warum sie so einen Szene in der Halle veranstaltet haben?" Der Direkte setzte sich in seinen Sessel und rieb sich müde die Augen.

Nicht nur Neville lief ein Schauer über den Rücken, als Harry kalt auflachte. Mit kaum unterdrückter Heiterkeit beobachtete dieser, wie Nevilles Ohren paddelten.

„Professor, ich weiß einfach das dieser Nichtsnutz von Potter mich verhext hat. Er hat mir auch gestern gedroht und als ich mich heute Morgen angezogen habe, bekam ich diese…. diese Ohren und diesen verfluchten Schwanz…. Ich weiß es war Potter. Nur er kann es gewesen sein.", ratterte Neville wütend runter.

„Hast du einen Beweiß, ‚Longbottom'?" erwiderte Harry, kalt grinsend, dass es einem das Blut in den Adern gefror.

„Professor, ich weiß nicht, wovon Mr. Longbottom spricht. Die einzigen Zauber, die ich seit gestern ausgesprochen habe, waren ein Umkehrzauber und ein Zauber um den magischen Wecker zu deaktivieren."

„Dann hätten sie sicher nichts dagegen, wenn ich ihren Zauberstab prüfen würde?", fragte der Direktor lauernd.

Harrys Grinsen löste sich auf und machte einem noch finsterem Blick Platz. Langsam kramte er in seiner Tasche und holte nach unendlich langer Zeit endlich seinen Zauberstab raus. Dumbledore nahm ihn ohne weiteres und fuhr mit einigen Analysezaubern da drüber.

„Sie haben Recht, Mr. Potter, von ihrem Zauberstab wurde kein Verwünschungszauber ausgesandt.", meinte Dumbledore mit einem enttäuschten Unterton.

Harrys Augen blitzten und ohne zu warten, dass der Direktor ihm seinen Zauberstab zurück gab, nahm er ihn einfach und ging.

Das letzte was er vernahm, war ein wütendes Schnauben von Nevilles Seite und Dumbledores Worte. „Mr. Longbottom. Sie sind sicherlich einem Streich zum Opfer gefallen. Am besten bleiben sie noch etwas hier, ich will sehen, ob ich für sie etwas machen kann. Aber wehe, sie machen noch so was dummes."

„Aber Professor. Ich weiß, dass er es war……"

Nevilles Satz hörte Harry nicht mehr.

Er ging gemütlich eine Treppe hinunter, blieb kurz stehen und überlegte was seine erste Stunde war. Etwas frustriert machte er sich Richtung Verwandlungsklassenzimmer auf.

Vor der Klasse standen kleinere Gruppierungen, die bei Harrys Erscheinen kurz mit ihren Gesprächen aufhörten. Die Gryffindors gifteten ihn an, da es ja offensichtlich war, dass Harry ihren neuen Helden attackiert hatte. Auch hatten sie vom gestrigen Vorfall gehört und waren mehr als nur empört.

Die Slytherins entgegen grinsten ihn kurz an oder ignorierten ihn ganz, was ja eigentlich nicht ihre Art war. Alle schienen zu glauben, dass er etwas mit Nevilles neuem Kostüm zu tun hatte. Harry grinste in sich hinein. Ja, die langen Nächte, in denen er gelesen hatte, hatten doch was Gutes.

Die erste Stunde verging fast ereignislos. Harry hatte kein großes Interesse dem Unterricht zu folgen und starrte aus dem Fenster. Dies fiel McGonnagal auf, aber so oft sie ihn auch dran nahm, wusste Harry die richtige Antwort. Man sah der Professorin an, dass sie das nicht erwartet hatte und ließ Harry nach einiger Zeit in Ruhe, ohne ihm auch nur einen Hauspunkt gegeben zu haben.

Die nächsten Stunden verliefen ähnlich. Harry wurde entweder gänzlich ignoriert oder bis zum umfallen ausgefragt.

Allein Neville schien der Gewinner zu sein. Nachdem Dumbledore es geschafft hatte, ihn wieder zu entzaubern kam er zur zweiten Stunde Zaubergeschichte.

Die Lehrer schienen ihn zu vergöttern und schmissen ihm die Punkte nur so hinterher.

Während sie versuchten Harry wegen jeder Kleinigkeit anzumeckern, lobten sie Neville bei jedem Unsinn in den Himmel.

Nach und nach wurde Harry bewusst, wie viel davon abhing, ob man berühmt war oder nicht. Selbst Schüler anderer Häuser mit denen er früher so halbwegs befreundet gewesen war, begegneten ihm mit Spott, schrieen ihm Hassparolen hinterher oder versuchten ihn zu verhexen.

Und all das, weil Neville, der Harry nicht verzeihen konnte, dass er ihn so gedemütigt hatte, die ganze Schule gegen ihn aufgebracht hatte.

Hinter Harrys Rücken wurde getratscht und getuschelt. Er wurde immer ausgeschlossen und wenn sie doch einmal eine Gruppenarbeit machen mussten, musste ein Schüler vom Lehrer fast schon gezwungen werden mit ihm zusammenzuarbeiten.

Selbst die Slytherins behandelten ihn besser als sein eigenes Haus. Sie ließen ihn größtenteils einfach in Ruhe.

Die letzte Stunde am Vormittag ging zuende. Alle verließen gut gelaunt und voller Vorfreude auf das Mittagessen den Raum, aber nicht bevor sie Harry noch einen finsteren Blick zugeworfen hatten.

Draco ging an ihm vorbei und klopfte ihm kurz auf den Arm, bevor er, ohne seinen typisch höhnischen Gesichtsausdruck zu verlieren, zu seinen Kameraden aufschloss.

Harry sah dem Blonden nach. In seiner Hand einen Zettel haltend.

Ich frage mich immer noch, warum du nicht nach Slytherin gelangt bist. Du hättest da viel besser reingepasst.

Die Sterne sollen heute Abend wirklich gut sichtbar sein.

Draco

Harry lächelte etwas, als er die Nachricht las. Er nahm sich einfach vor, an diesem Abend auf den Astronomieturm zu gehen und die Sterne zu bewundern.

Keine 10 Minuten später befand er sich in der Großen Halle, um etwas zu Mittag zu essen. Zielstrebig steuerte er die hinterste und kaum besetzte Ecke des Tisches an. Schon beim reinkommen hat ihm mindestens die halbe Schülerschaft signalisiert, dass er nicht Willkommen war.

Nach einer Weile spürte er plötzlich je eine Hand auf seinen Schultern. Er wollte schon auffahren und die ungewünschte Person, wie Ron beim Frühstück niederstrecken, als zwei strahlende Gesichter in seinem Blickfeld auftauchten.

„Hey, Harry.", riefen zwei grinsende Weasley Zwillinge dem baffen Harry entgegen. Nach dem vorangegangenem Vormittag hätte er so was nicht erwartet.

„Wie geht es dir, Kumpel?"

„Warst ja kaum aufzutreiben seit gestern."

„Hast dich wohl extra vor uns versteckt.", sagte George den letzten Satz schmollend.

Harry blickte sie immer noch verwirrt an.

„Hallo.", erwiderte er unsicher.

„Nun sieh dir das mal an, Fred."

„Ich seh's ja, George."

Harry wurde immer verwirrter. Solche Herzigkeit hat er gar nicht mehr erwartet.

Die Zwei machten sich entweder den größten Spaß ihres Lebens mit ihm oder waren doch noch nicht auf Nevilles Seite übergelaufen.

„Hogwarts an Harry, bist du noch anwesend?", grinsend wedelte Fred mit seiner Hand vor Harrys Gesicht herum. Dieser verbarg schnell seine Verwirrtheit und setzte einen gleichgültigen Gesichtsausdruck auf.

„Was wollt ihr?", fragte er, bemüht um einen gelangweilten Ton. Nun war es an der Reihe der Zwillinge, sich fragend anzusehen.

„Wir wollten nur mit dir reden und dich hier willkommen heißen."

„Dich fragen wo du warst und wie du es geschafft hast, Neville so zu verhexen. Wir probieren das schon seit das Schuljahr wieder angefangen hat."

„Aber natürlich auch gratulieren, dass du Neville gezeigt hast, wo der Fußboden ist. Im wahrsten Sinne des Wortes." Wieder strahlten beide Weasley Zwillinge und brachen dann in Gelächter aus.

„Uns geht der Quatsch mit dem ‚neuen Retter der Zauberwelt' total auf den Geist. Unverschämtheit so was. Und dabei warst du es, der die ganze Vorarbeit geleistet hat und Voldemort in den Hntern getreten hat."

Die Zwillinge setzten sich nun. Je einer neben Harry.

„Weißt du, Neville ist total abgehoben und noch schlimmer als Draco geworden."

Mampfend sahen sie Harry an, der dem Gespräch der Beiden bis jetzt nur zu gehört hatte.

Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Ihm wäre nie in den Sinn gekommen, dass einige Nevilles Art und Weise sich zu verhalten, nicht tolerierten.

Der beste Beweis waren die Zwillinge, die gerade versuchten eine neue magische Speise zu probieren, die anscheinend nicht daran dachte in ihren Mund zu verschwinden, sondern vom Tisch zu hüpfen. „Und dahin ist sie." War der einzige Kommentar von George als er das grüne Etwas unterm Tisch verschwinden sah.

Die drei redeten während des Essens, oder eher gesagt die Zwillinge redeten und Harry nickte oder schüttelte den Kopf.

Er erfuhr, das schon mehrere solcher ähnlicher Anschläge von Schülern ausgeführt wurden, doch leider niemals geklappt hatten.

Nach einer Ewigkeit, wie es ihm vorkam, verabschiedeten sich Fred und Georg. Zwar war er erfreut, dass wenigstens einige ihm ohne Abscheu und Ablehnung begegneten, aber ebenso wollte er doch alleine sein. Diese Zauberer gingen ihm langsam alle auf die Nerven.

So verschwand er auch kurze Zeit nach dem Essen in die Bibliothek, um dort seine freie Zeit bis zur nächsten Stunde zu verbringen. In den Ferien hatte er jede Nacht, in der er noch sitzen konnte und nicht vor Erschöpfung fast in Ohnmacht gefallen war, gelesen.

In diesen Stunden verstand er zum ersten Mal was es hieß, sich in ein Buch richtig zu vertiefen. Er vergaß beim intensiven Lernen fast, was um ihn herum passierte. Und genoss es, sich Wissen anzueignen. Jetzt wollte er auch vergessen. Nebenbei vielleicht aber auch noch was Nützliches dazu lernen.

In der Bücherei schweifte sein Blick über die vielen alten Bücher. Er lächelte, da er an Hermine denken musste, die die Bücher hier fast alle auswendig kennen musste und sie dennoch bei jedem ihrer früheren Aufenthalte fast liebkost hatte.

Er ging durch die Reihen und suchte auf den Buchrücken nach einem interessanten Thema.

Aber nichts wollte seine Aufmerksamkeit erregen. So zog er ohne zu wissen, welchen Inhalt dieses Buch hatte eines raus und suchte sich in der hintersten Ecke der Bücherei einen Platz. Erst als er saß, ließ er einen Blick auf das Buch fallen.

„Magische Wesen und ihre Fähigkeiten.", las er laut vor.

Er schlug die erste Seite auf und begann zu lesen. Je weiter er in dem Buch vorankam, desto interessanter wurde es. Einige Seiten überblätterte er einfach, da er es entweder schon wusste oder es einfach nur uninteressant fand.

„Lass mich, Ron, sag Neville ich bin beschäftigt und würde später kommen." Harry sah von seinem Buch auf und entdeckte Hermine, die von Ron am Arm festgehalten wurde. Wütend entwand sie sich ihm und stapfte hinter ein Bücherregal. Ron fluchte und eilte aus der Bücherei.

Harry blickte Ron traurig hinterher. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass dieser ihm all die Jahre nur die Freundschaft vorgespielt hatte, weil er der ‚berühmte Harry Potter' war.

Hermine kam wieder hervor und setzte sich an einen Tisch, der mit Büchern nur so vollgestopft war, und begann weiter ihrer Arbeit nach zu gehen. Nach einiger Zeit der Beobachtung vertiefte er sich wieder in sein Buch.

Ein weiterer Aufschrei von Hermine ließ ihn inne halten und aufblicken. Diesmal war es Neville, der sie aus der Bücherei zerren wollte.

„Neville, ich hab dir doch gesagt, ich will hier nur ungestört lernen. Lass deine Eifersüchteleien bei dir.", erwiderte Hermine genervt.

„Eine Freundin hat gefälligst bei ihrem Freund zu sein. Und lernen brauchst du auch nicht, du bist schon so die schlauste Hexe der ganzen Stufe.", meinte Neville etwas versöhnlicher und strich ihr durchs Haar. Bevor sie noch irgendetwas erwidern konnte, küsste er sie.

„So, und jetzt komm."

Harry sah, wie Hermine nur noch resigniert ihre Bücher zusammenpackte und hinter Neville verschwand.

Auch er machte sich auf den Weg, als er auf seine Uhr sah und feststellen musste, dass in kaum 10 Minuten Zaubertränke beginnen würde. Hastig packte er seine Notizen zusammen und lieh sich das Buch aus, um gleich darauf in den Turm zu hetzen und seine Sachen für Zaubertränke zu holen.

Außer Atem kam er gerade noch rechtzeitig an, um als letzter unter dem herablassendem Blick Professor Snapes in die Klasse zu treten.

Unsicher wo er sich hinsetzten sollte, steuerte er einen leeren Tisch in der hintersten Reihe an.

„Mr. Potter, hier wird niemand bevorzugt, also setzten sie sich neben einen der anderen Schüler.", sagte er mit einer so herablassenden Stimme, die ihm eine Goldene Medaille gewinnen lassen könnte, wenn es solche Weltmeisterschaften gäbe.

Es waren nur noch zwei Plätze frei. Neben Neville wollte er sich nicht hinsetzten und so blieb ihm nur noch ein arrogant entgegenblickender Draco.

Draco verzog das Gesicht, sagte aber nichts dazu. Und Snape? Ihm war nicht anzusehen was er davon hielt, dass sich sein absoluter Hassschüler, jetzt eigentlich Hassschüler Nr.2, denn Neville hatte ihm den ersten Platz abgenommen, sich neben seinen absoluten Lieblingsschüler setzte.

Finster sah er in die Klasse und räusperte sich kurz.

„Da in den letzten Tagen gewisse Schüler eine Unmenge meiner Heiltränke genommen haben,",dabei sah er besonders Harry scharf an, bevor sein Blick genauso finster zu Neville wanderte. " werden sie heute in Zusammenarbeit mit ihren Tischnachbarn einen solchen Trank brauen." In der Klasse entstand Gemurmel, denn alle wussten, dass Heiltränke besonders schwer zu brauen waren. Und vor allem die, die von Snape aufgetragen wurden.

„RUHE!", herrschte Snape „Ihr nichtsnutze von Schülern. Wenn ihr den Trank hinbekommt, könnt ihr gehen. Wenn euch der Trank misslingt, werden euch Hauspunkte abgezogen und wenn euch euer Kessel explodiert, werdet ihr zu den entzogenen Punkten auch noch Nachsitzen!" Beim letzten Satz sah er Neville an, der leicht errötete.

„Sir, aber ich habe keinen Partner.", erwiderte dieser etwas trotzig.

‚Anscheinend denkt er jetzt, das ihn alle mit Samthandschuhen anfassen', sinnierte Harry verächtlich.

„Dann brauen sie ihn halt alleine, Mr. Longbottom. Sie sind alt genug, um nicht am Rockzipfel ihrer Oma zu hängen." Snapes Gesicht umspielte ein unheimliches Lächeln, das vor schierer Vorfreude strahlte, den Schülern eine prächtige Nachsitzstunde zu erteilen. Er brauchte ja sowieso mal wieder ein paar Sachen aus dem Verbotenem Wald.

„Aber…", versuchte Neville noch zu protestieren, wurde jedoch von Snape mit „5 Punkte Abzug für Gryffindor, wegen Widerspruchs gegen eine Lehrperson." unterbrochen.

Harry musste ein Grinsen unterdrücken.

Mit einem schwenk seines Zauberstabes, ließ Snape ein Rezept an der Tafel erscheinen.

„Abschreiben und anfangen.", herrschte er seine Klasse an und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, während sich alle missmutig daran machten.

„Wehe du versaust den Trank, Potter.", zischte Draco beim abschreiben. Harry schwieg und tat es ihm nach.

„Du holst den Kessel, ich die Zutaten.", befahl der Blonde und machte sich auf, all die Kräuter, Wurzeln und andere Bestandteile des Trankes zu holen. Harry blinzelte, wollte aber lieber nichts sagen. Eine Auseinandersetzung mit Draco wäre jetzt ziemlich unpassend gewesen.

So holte er den schweren Kessel und machte ihn mit einem Schwung seines Zauberstabes und einem gemurmelten Spruch sauber.

Er blickte Draco an, der es nicht lassen konnte Neville anzustolpern und ihn deswegen auch noch anzuschreien. Wie oft in der Vergangenheit hatte dieser Malfoy dieses Spielchen auch mit ihm gespielt?

Hatte sich Harry den Draco gestern nur eingebildet, genauso wie die Notiz von gerade? Er schüttelte den Kopf. Anscheinend hielt Draco einfach eine Maskerade aufrecht, die seit Generationen als Vorurteil auf der ganzen Familie lag.

„Statt mich so blöd anzustarren, kannst du mir auch helfen.", fauchte der Blonde den Schwarzhaarigen an. Harry seufzte und sie machten sich an die Arbeit. Jeder ging seiner Arbeit nach. Draco bereitete die Kräuter vor und Harry die Wurzeln.

„Halt.", rief Draco auf einmal geschockt aus. Harry hielt inne und sah seinen Gegenüber an.

„Mr. Malfoy, was schreien sie hier so herum?"

Snape stand genau hinter ihm und sah die beiden ungleichen Jungen an.

„Sir. Potter wollte die Wurzel schneiden, obwohl in den Anweisungen steht, dass sie gestampft werden soll."

„Mr. Potter fünf….", weiter kam er nicht.

„Professor, Sir. Diese Wurzel ist die Ignoxa Wurzel, sie entfaltet ihre Wirkung besser im Trank wenn sie geschnitten wird. Im gestampften Zustand, werden nur geringe Mengen ihrer Wirkungskraft aktiv. Richtig eingesetzt und zubereitet wirkt der Trank schneller und besser, als wenn man die Wurzel stampft. Außerdem gibt sie diesem Spezielen Trank noch mehr Wirkung, wenn sie in kleinen Mengen hinzugefügt wird.", unterbrach Harry seinen Hasslehrer.

„Das ist Richtig, aber woher wissen sie das, Mr. Potter?", fragte überrascht der Tränkemeister, er war sich sicher, dies seiner Klasse gegenüber noch nicht erwähnt zu haben.

„Ist ja auch egal…." Snape zögerte. ‚Irgendwie hat sich Potter verändert.'

„3 Punkte für Gryffindor." Alles wurde still und alle Augen blickten verständnislos von Harry zu Snape. Mit geöffneten Mündern fragten sie sich im ernst, ob sich der Tränkemeister nicht versprochen oder getäuscht hätte. Doch dieser ging nur weiter und schaute sich die halb fertigen Tränke der anderen an.

Harry schluckte, es war das erste mal, dass ihm Snape Punkte gegeben hatte.

„Woher weißt du das?", fragte Draco, vergessend seine Maske des Hochmuts wieder aufzusetzen.

„Gelesen.", erwiderte Harry und zuckte die Schultern, um sich gleich darauf wieder an die Arbeit zu machen.

Draco schielte noch einige male zu Harry rüber, während dieser hochkonzentriert begann die Zutaten in den Kessel zu werfen und umzurühren. Schweiß glitzerte beiden Jungen auf der Stirn, als sie endlich die letzte Zutat in den Trank warfen und diesen zwei mal rechts und drei mal links umrührten.

Erschöpft, aber auch stolz das ihnen der Trank gelungen war, wollte er sich gerade auf seinen Stuhl setzen, als wie erwartet, Nevilles Kessel bedrohlich köchelte und der Inhalt dann in einer dunkelblauen Wolke explodierte.

Snape war außer sich vor Wut und schrie Neville so lange an, bis man hätte meinen können, Nevilles Animagusform wäre ein Wurm.

Bald entließ er die Klasse, doch vorher lobte er noch den Trank von Mr. Malfoy. Denn dieser war gut geworden und überstieg all seine Erwartungen.

„Da bist du also doch zu was zu gebrauchen, Potter.", rief Draco wie immer herablassend und sich seine blonden Haare zurückwerfend, in der Tür stehend zurück.

Der Rest des Tages verlief ruhig. Wieder zog sich Harry in die Bücherei zurück, doch diesmal um seine Hausarbeiten zu erledigen.

Erleichtert schloss er nach gut drei Stunden Gehirnarbeit seine Bücher und packte die beschriebenen Pergamente ein. Es war noch früher Abend und so machte sich Harry kurz zur Untersuchung im Krankenflügel auf, um dann auf den Astronomieturm zu steigen. Gedacht, getan.

Madam Pomfrey war begeistert gewesen, einen ihrer Patienten so gesund zu sehen und umarmte ihn sogar, bis sie feststellte, dass er sich versteifte und bleich wurde. Sie wollte wissen, ob ihn noch was fehlte, aber Harry schüttelte nur den Kopf und machte sich schnellen Schrittes zum Astronomieturm auf.

‚Diese Berührung. Oh nein, ich will das nicht. Es ekelt mich an', dachte er die ganze Zeit und rieb sich seine Arme. Die einzigen Berührungen an die er sich erinnerte, waren die von Petunia und ihrer Freundin gewesen. Es ekelte ihn, von einer weiblichen Person auch nur gestreift zu werden. Bilder von seinen Sommerferien schossen ihm wieder durch den Kopf. Er wollte sie nicht sehen. Er wollte endlich befreit von ihnen sein. Mit einem Wimmern lehnte er sich an eine Säule. Der kalte Stein unter seinen Händen beruhigte ihn ein wenig. Wie am Morgen schlug er mit der Faust auf die Gesteinsschicht ein und wartete auf den Schmerz, der seine Erinnerungen verdrängen sollte. Ein weiterer und festerer Schlag folgte, als die erhoffte Wirkung nicht einsetzte. Verzweifelt hämmerte er noch einige Male auf die Säule an, bis ihm die Sinnlosigkeit seines Unterfangens bewusst wurde. Seufzend lehnte er seinen Kopf gegen den kühlen Stein und atmete ein paar Mal tief durch.

Seine Gedanken im hintersten Teil seines Geistes einsperrend, machte er sich wieder auf den Weg.

Ob er sich freute, Draco wieder zu sehen? Wenn ja, gestand er es sich nicht ein. Er wollte die frische der Luft und die Stille des Abends genießen.

Schnell stieg er die Stufen hoch und schloss für einen Augenblick die Augen. Lange stand er still da, an nichts denkend und nichts Schlimmes ahnend.

Die Tür hinter ihm wurde geöffnet und erfreut quiekte eine, Harry bekannte Stimme.

„Was habe ich dir gesagt, er befindet sich hier oben."

Bevor sich er auch nur umdrehen konnte, traf ihn etwas am Kopf. Alles um ihn herum wurde schwarz.

Harry regte sich. Sein Kopf dröhnte.

Er bewegte sich, doch dies veranlasste ihn, vor Schmerz aufzukeuchen.

„Na, endlich wach, Potter? Ich dachte schon, du willst hier bis Morgen ein Nickerchen halten."

Die Stimme kam ihm ziemlich bekannt vor.

„Hier, trink das.", eine kleine Flasche berührte seine Lippen. Vorsichtig schluckte er langsam.

Mit einem Stöhnen schlug er seine Augen auf und blickte auf die neben ihm sitzende Gestalt.

„Malfoy.", krächzte er und betastete eine große Beule an seinem Hinterkopf.

„Ja, ich bin's, Potter, und sei froh, dass ich es bin und nicht einer deiner ach so guten Freunde."

Beide Gesichter verfinsterten sich.

Harry erinnerte sich, Rons Stimme gehört zu haben, bevor er ohnmächtig geworden war. Aber er könnte sich auch getäuscht haben.

„Was ist passiert?" Mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht richtete er sich auf.

„Ich habe deinen Arsch gerettet, Potter. Warum auch immer.", fügte er eher zu sich selbst hinzu.

„Als ich hier hoch kam, lagst du bewusstlos auf dem Boden und wurdest von Wiesel und Longbottom zusammengeschlagen. Ich habe ihnen etwas Dampf unterm Hintern gemacht."

Draco grinste teuflisch und Harry lachte, da sein Erzfeind eine Muggelredewendung benutzt hatte.

„Danke." Überrascht von seinen eigenen Worten blickte er seinen früheren Rivalen an, der einen genauso überraschten Anblick machte.

„Am liebsten würde ich dich jetzt verhexen."

„Warum?"

„Weil du mir unheimlich bist, Potter.", grinste Draco.

„Dann müsste ich dich aber auch verhexen. Früher hättest du mich ohne weiteres vom Turm geschmissen, hättest du mich so vorgefunden.", erwiderte Harry und lächelte leicht.

Harry sah an sich herunter und schlagartig verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck wieder. Seine Arme leuchteten schon fast violett. Seine Handgelenke schmückten unerwünschte blaue Armreife.

Vorsichtig betastete er sie. Was aber wieder dazu führte, dass sich sein Gesicht nur noch mehr vor Schmerz verzog.

„Keine Angst, dein Gesicht sieht schlimmer aus. Und so schnell wird das auch nun wieder nicht heilen." Draco beobachtete ihn.

„Wo hast du eigentlich den Heiltrank her?"

Draco zauberte einen unschuldigen Gesichtsausdruck auf sein Antlitz.

„Da der Heiltrank uns heute so gut gelungen ist, dachte ich, es würde nicht schaden ein paar Fläschchen ‚auszuleihen'. Außerdem ist es immer gut so was in der Art mit sich herumzuschleppen."

Harry musste grinsen. Wie würde wohl Snape reagieren, wenn er wüsste dass sein Lieblingsschüler ihn bestahl...


soooooooooo. wie fandet ihr es?
ich fands einfach göttlich als ich mir neville in so nem hasenkostüm vorgestellt hab kicher
naja, aber es kommt ja jetzt nicht mehr auf mich an, sondern auf euch…
schön kommis schreiben und das nächste pitel kommt bald…. lächel
bye bye

nuit