Hallo meine lieben,

da bin ich wieder und hab euch auch ein neues Chap mitgebracht.

Ich hoffe ihr freut euch genauso, wie ich mich auf eure kommis

Ein besonderer Dank natürlich an meine liebe betaleserin silbernewolfsfrau. Danke, das du dich immer wieder durch meine Kapitel durchkämpfst eine riesige Tüte mit Gummibärchen vor dir hinstellt xD

So, da leider am Mittwoch wieder die Schule beginnt, und sie mir sehr wichtig ist, vor allem dieses Jahr, weiß ich leider nicht, wann ich genau das nächste Chap on stellen kann. Werde mich aber dennoch bemühen es so früh wie möglich wieder zu tun

Ich hoffe, ihr versteht das lächel


Nachsitzen

Die nächsten Tage vergingen nicht anders als zuvor. Harry stand jeden Morgen um 6 Uhr auf, um den anderen Gryffindors zu entgehen, nahm eine Dusche und machte sich sofort davon. Er hatte es sich angewöhnt jeden Morgen einen Streifzug durch Hogwarts zu machen oder draußen in der frische des Morgens zu trainieren. Es bestand hauptsächlich darin ein paar Runden um den großen See zu laufen und das ganze Training dann mit etwas Muskelaufbau zu beenden.

Sein Frühstück nahm er so früh es ging ein und verschwand als einer der Ersten aus der Großen Halle.

So gut es ging, ging er allen seinen Mitschülern aus dem Weg.

Neville hatte es sich nicht nehmen lassen, alle gegen ihn aufzuhetzen. Fast jeder Gryffindor und einige Ravenclaws und Hufflepuffs spotteten über ihn, wollten ihn verhexen oder sich auch einfach auf ihn stürzen.

Harry war kein Schwächling, nicht auf dem Magischen Gebiet und genauso wenig auf dem Körperlichen. Dennoch hatte er keine Lust einer Übermacht von 15 Gegnern zu begegnen.

Selbst die Lehrer behandelten ihn schlechter, zogen ihm immer wieder für jede Nichtigkeit Punkte ab oder ignorierten ihn völlig. Neville im Gegenzug behandelten sie wie einen König.

Harry seufzte, als er eine Woche nach seiner spektakulären Ankunft zur ersten Unterrichtsstunde an diesem Morgen ging. Seine Schritte wurden immer langsamer je näher er dem Klassenraum kam. Vor der letzten Biegung blieb er stehen und atmete noch mal tief durch. Mit einem finsterem Gesichtsausdruck ging er um die Ecke und steuerte eine Säule an, dabei die tödlichen Blicke der Anderen nicht beachtend.

Die Arme verschränkt, lehnte er sich an die Säule und sah sich gelangweilt um.

Harry hätte schon wie ein schweizer Käse aussehen können, hätten nicht wie durch Zufall einige Slytherins neben ihm gestanden.

Draco begegnete ihm zwar immer noch mit Spott, aber es war nicht der gleiche Spott wie früher oder wie der, den er jetzt Neville entgegenbrachte. Ganz Slytherin schien sich zu vereinen, um gegen den neuen Helden zu agieren und ließen somit keine Möglichkeit aus, Neville irgendwie zu verletzten, sei es verbal oder körperlich.

Nach einer ziemlich langen Wartezeit erschien auch McGonagall.

Finster blickte sie auf den Grünäugigen nieder.

„Sie werden Professor Snape bei einigen Tränken helfen, Mr. Potter. Finden sie sich für die erste Nachsitzstunde in zwei Tagen bei ihm im Büro ein, um ihre Strafe für ihr Fehlverhalten abzuarbeiten." Harry sah die Professorin mit versteinertem Gesicht an und nickte kurz.

Sich von der Säule abstoßend, folgte er allen als letzter in den Klassenraum.

Harry war mulmig zumute. Nachsitzen bei Snape.

Da hätte er lieber die Große Halle ohne Magie zu verwenden geputzt. Harry seufzte auf, da musste er jetzt wohl durch. Und was machte einmal Nachsitzen bei Snape schon aus? Es gab schlimmeres…

Desinteressiert versuchte er dem Unterricht zu folgen, was ihm nicht sonderlich gut gelang.

In der letzten Woche hatten ihn nur zwei Fächer einigermaßen interessiert.

Komischerweise waren es Verteidigung gegen die Dunklen Künste und Zaubertränke, beides bei Snape. Verteidigung gegen die Dunklen Künste hat ihn schon immer interessiert, aber Zaubertränke eigentlich eher weniger.

‚Vielleicht liegt es auch an Snapes Verhalten?', überlegte er. Professor Snape überwachte seinen Hassschüler nicht mehr die ganze Zeit. Schrie ihn nicht mehr ohne jeden Grund an und ließ dem Jungen Freiraum, um sein Können zu beweisen. Harry fühlte sich nicht mehr so nervös wie früher und machte kaum Fehler. Seine Handbewegungen wurden gezielter und von Stunde zu Stunde professioneller.

Mit dem Hintergrundwissen, dass er sich in den Ferien angeeignet hatte, wurde er zu einer bedrohlichen Konkurrenz für Hermine, die nicht wenige Male in der Stunde gehetzt zu ihm rüberblickte.

Gelangweilt sah er auf seine Uhr. Es war eine Muggeluhr, die er mal vor langer Zeit, wie es ihm vorkam, von Sirius geschenkt bekommen hatte. Damals war er ein wenig belustigt gewesen, dass er ausgerechnet von einem Zauberer einen Muggelgegenstand bekommen hatte, heute war er einfach nur dankbar, aber auch traurig deswegen. Diese Uhr war das Einzige, was ihm noch von Sirius geblieben war. Es gab zwar noch den Grimmauld Platz 12, aber alles was sich darin befand, gehörte eigentlich der Familie Black und er verband keinen der dort stehenden Gegenstände mit Sirius, denn selbst dieser hatte sich in diesem Haus nie wohl gefühlt und es nur gehasst. Eine Welle der Trauer durchflutete ihn.

Alle, denen er jemals vertraut oder die er jemals geliebt hatte, waren fort oder hatten sich von ihm abgewandt. Was hatte er nur falsch gemacht? Was hatte er ihnen nur angetan, dass sie ihn so behandelten? Sirius…

Ein weiterer Blick auf seine schwarze Uhr mit Lederarmband sagte ihm, dass die Stunde bald zuende sein würde.

Der halbe Vormittag verging und Harry schleppte sich von einer Stunde zur nächsten.

Bis dann Verteidigung gegen die Dunklen Künste kam.

Er war nicht wirklich erfreut oder begeistert, aber es war das Einzige, was seinen kalten Augen etwas aufleuchten ließ. Auch wenn er Snape immer noch nicht leiden konnte, er ihn gewiss auch nicht.

Snape war gnadenlos in all den Vergangenen Stunden, und dennoch verausgabte sich Harry dort gerne.

Ließ seine Wut mit seiner Magie verschmelzen und gab ihr so freien Lauf. Und nicht selten kam es in den vergangenen Stunden vor, dass selbst Snape einschreiten musste, um Harrys Flüche abzumildern. Bei den Slytherins erwarb er dadurch etwas Respekt, bei den Gryffindors eher das Gegenteil. Sie nahmen es als eine Art Herausforderung, der sie aber noch nicht gewachsen waren.

Der Unterricht fand, wie nicht anders zu erwarten, im Kerker statt. Dieser Raum befand sich noch tiefer als der von Zaubertränke. Riesige Säulen stiegen ins unermessliche hoch, gewaltige Nischen wurden von giftig grünen Vorhängen mit feinem silbrigem Muster verhängt.

Der Raum wurde in der Mitte von einer art Gitter getrennt. Der vordere Bereich des Raumes diente für die theoretischen Stunden. Schulbänke im tiefsten schwarz standen Reihe an Reihe, während der Lehrertisch erhoben auf einem Podest auf die Bänke nieder zu blicken schien.

Verzauberte und düstere Bilder von Dämonen, Kreaturen der Nacht und finster dreinblickenden Zauberern oder Hexen schmückten die Wände und versuchten jeden Neuankömmling in Angst und Schrecken zu versetzen.

Der hintere Bereich des Raumes diente als Trainingsplatz für die praktischen Stunden.

Dieser war schlicht ausgestattet. Vorwiegend in schwarz und giftgrün gehalten. In der Mitte befand sich etwas, dass einer Arena sehr nahe kam.

Eine kleine Tribüne mit Sitzmöglichkeiten umrundete den etwas tiefer gelegten blutroten Boden.

Als Harry vor einer Woche den Raum zum ersten Mal betreten hatte, war er einfach nur sprachlos gewesen. Er bewunderte die Skulpturen die in die Säulen gehauen waren, die Bilder, alles in allem den ganzen Raum. Der Verteidigung gegen die Dunklen Künste Raum strahlte eine Stimmung aus, die er selbst zu fühlen glaubte.

Snape Stimme hallte in diesem gewaltigen Raum nach und ließ jeden Schüler einen Schauer lebender Eiskristalle über den Rücken fallen. Und der nur durch Kerzen erleuchtete Raum spielte einem Bewegungen vor, die nie wirklich da waren.

Als Harry nun wieder den Raum betrat, musterte er ihn wieder ehrfürchtig.

Draco drängelte sich an ihm vorbei, setzte sich an seinen Stammplatz und wartete bis endlich der Unterricht beginnen würde.

Harry hatte ihn noch einige male auf dem Astronomieturm getroffen und etwas wie Respekt hatte sich zwischen ihnen gebildet.

Nun blickte er sich um und stellte fest, dass er sich wieder mal neben Draco setzen musste, wollte er nicht neben Neville sitzen oder von Snape angeschrieen werden.

Der Blonde drehte sich nicht mal mehr um, als er jemanden neben sich hinsetzen hörte.

Es konnte kein anderer als Potter sein, denn die anderen Slytherins hüteten sich, sich neben ihn zu setzten, da sie befürchteten, wegen einem Fehler ihrerseits von Draco übelst verhext zu werden. Aber auch ein Gryffindor würde eher sterben, als sich neben dem Oberhaupt der Slytherins zu setzen. Die Ausnahme war Harry.

„Seite 1233, vierter Absatz.", schallte die unheimliche Stimme Snapes durch den Raum.

Beide Jungen zuckten etwas zusammen. Selbst Draco hatte sich bis jetzt nicht an diesen unheimlichen Effekt gewöhnt.

Es war vollkommen still, keiner wagte e,s in diesem Raum etwas zu sagen, nicht einmal zu husten.

Blätter raschelten.

„Das heutige Thema wird sich um die Xhindi drehen. Hat jemand eine Ahnung, was das für Wesen sind?"

Eine Hand schnellte in die Höhe.

„Keiner?" Snape sah sich in der Klasse um.

Hermine, die dieses Spielchen satt hatte, ließ einfach ihre Hand oben und starrte giftig ihren Professor an.

„Miss Granger, sie wollen etwas sagen?"

Die Schultern straffend, begann Hermine ihre Antwort zu formulieren.

„Xhindi sind Geisterwesen, dennoch den Elfen vom Aussehen her sehr ähnlich. Man vermutet es seien gestorbene Elfen, doch beweisen konnte man das bis jetzt noch nicht. Diese gutmütigen Wesen sind sehr selten und es ist ziemlich schwer so ein Wesen aufzuspüren. Diese leben an einem für Menschen und Zauberer sehr schwer erreichbarem Ort. Das Einzige, was man mit Sicherheit weiß, ist dass sie manchmal die Menschen besuchen, doch nicht für welche Zwecke. Durch Zeugenaussagen konnte man feststellen, dass sie ihr Erscheinen durch krachende Türen und flackerndes Licht ankündigen. Aber Professor, warum nehmen wir diese Geisterwesen durch? Es sind doch gutmütige Wesen."

Snapes Augen verengten sich.

„Fünf Punkte Abzug, Miss Granger. Sagen Sie mir nicht, wie ich meinen Unterricht zu führen habe." Seine Stimme war leise, aber durch das Echo in jeder ach so kleinen Ritze des Raumes hörbar.

Hermine zog erschrocken die Luft ein und blickte fest auf ihren Tisch nieder.

„Sie liegen falsch in ihrer Annahme, so wie viele andere Hexen und Zauberer auch. Diese Wesen sind keinesfalls harmlos oder ungefährlich. Es gibt sicherlich auch gute Xhindi, aber es sind meist Ausnahmen. Die meisten dieser Art sind hinterhältig und bösartig. Sie bekommen große Befriedigung durch das Blenden von jungen und unerfahrenen Zauberern. Was mit denjenigen geschieht, die von den Xhindi entführt werden, weiß niemand, denn bis jetzt konnte noch kein Zauberer der so nah an sie ran gekommen ist, entfliehen." Auf Professor Snapes Gesicht glitten beide Mundwinkel nach oben und formten so ein unheimliches Grinsen.

„In letzter Zeit haben sich die Entführungen durch die Xhindi drastisch erhöht. Waren es in den vergangenen Jahrhunderten insgesamt 10 Zauberer, von denen wir wissen, so sind es in diesem Jahr schon über 20, die verschwunden sind. Deshalb werde ich ihnen einen Zauber zeigen, der die wahre Gestalt eines Lebewesens zeigt. Viele dieser Xhindi sind Illusionskünstler und Lauern ihrer Beute meist in einer harmlosen Frauengestalt auf. Durch diesen Zauber ist es leicht herauszufinden, was für ein Wesen es ist. Seien Sie immer vorsichtig und wenden Sie lieber den Zauber einmal zu viel, als einmal zu wenig an, bevor es zu spät für Sie ist. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Zaubers werden einige weitere Flüche und Bannzauber durchgenommen, denn nicht nur die Xhindi stellen in diesen Zeiten eine große Gefahr dar."

Er blickte in die Klasse.

„Nun lesen Sie diesen Artikel bis Seite 1238, Absatz sechs und gehen Sie diesen Text sorgfältig durch. Bis zur nächsten Stunde will ich eine Zusammenfassung über 80 Zentimeter dieses Themas. Und bereiten Sie sich vor, nächste Stunde den Zauber ausführen zu können. Ich dulde kein versagen."

Während sich die Schüler an die Arbeit machten, ging Snape in den hinteren Bereich des Raumes. Nach kaum fünf Minuten kam er mit einem schwarzen Buch unter dem Arm zurück, legte es auf seinen Pult und ging durch die Reihen, um zu sehen wie weit die Schüler schon waren.

Harry hörte,wie er hinter ihm zu stehen kam und sich über ihn beugte.

„Vergessen sie ihr Nachsitzen nicht, Mr Potter."

Harry schauderte´, als er die Stimme des Professors so nah an seinem Ohr wahrnahm. Ohne mit seiner Arbeit aufzuhören, nickte er.

Snape bewegte sich mit wehendem Umhang weiter Richtung Pult und machte sich daran, in dem mitgebrachten Buch zu lesen und einige Notizen zu machen.

Als die Stunde zu Ende war, musste Harry frustriert feststellen, dass er nicht mal ein viertel des Aufsatzes über die Xhindi fertig hatte. Seufzend packte er seine Sachen weg und machte sich Richtung Große Halle.

# Zwei Tage später um 20 Uhr #

Harrys Herz raste. Er versuchte, es zu beruhigen und wieder zu Atem zu kommen. Erschöpft lehnte er sich an die kühle Wand des Kerkers und verschnaufte kurz, bevor er seine Hand hob und an eine dunkle Tür klopfte.

Nichts.

Stirnrunzelnd blickte er die Tür an und wiederholte das Klopfen.

Die Tür schwang langsam und quietschend auf.

„Professor Snape?" fragte er leise in den Raum hinein, während er durch die Tür trat.

‚Dieses verflixte Wiesel, wenn ich ihn in die Finger kriege, kann er was erleben.'

Flashback

Harry war gerade dabei, nach unten in den Kerker zu gehen, als sich Ron und Neville ihm in den Weg stellten. Der Erste zückte seinen Zauberstab und forderte ihn zum Duell heraus. Über diese Szene musste Harry einfach nur spöttisch auflachen, was Ron nur noch mehr in Wut versetzte. Angestachelt von Neville, schoss Ron einen Fluch auf Harry ab, der diesen ohne weiteres abwehren konnte. Immer wieder schleuderte Ron Harry Flüche entgegen. Und was machte Harry?

Er hatte seinen Spaß damit, sie in Luft auflösen zu lassen. So ging das Spielchen eine weile lang, bis sich auch noch Neville dazu entschlossen hatte, ihn anzugreifen.

Ein kurzer Blich auf seine Uhr sagte ihm, dass er noch kaum sechs Minuten Zeit hatte, um bei Snape zu erscheinen.

Fluchend ließ er die Beiden gegen die Wand fliegen und dort angetackert erstarren, dann hastete er so schnell er konnte in den Keller.

Flashback ende

Immer noch schweratmend, trat er in Professor Snapes Büro und lauschte in die Stille.

„Da sind ´Sie ja, Mr Potter. Ich habe gedacht, Sie würden heute gar nicht mehr auftauchen. Sie sollten sich Pünktlichkeit angewöhnen." Snape kam so plötzlich durch eine Tür, die zu einem Hinterzimmer führen musste, dass Harry unwillkürlich zusammen zuckte.

„Folgen Sie mir."

Eine andere Tür öffnend, ging er hinein, ohne auch nur einen Blick auf Harry zu werfen.

Harry folgte hastig, wollte er doch nicht von Snape angeschrieen werden. Wenn er ihm Punkte abzog, wars ihm egal. Er fühlte sich schon lange nicht mehr den Gryffindors zugehörig.

„Die Strafe für ihr Vergehen, Mr Potter, werden Sie bei mir abarbeiten. Ich habe mich mit Professor McGonagall unterhalten und sie hat mir zugestimmt. Ihre Aufgabe wird es sein, mir beim Brauen der jährlichen Heiltränke behilflich zu sein. Für Sie heißt es äußerste Vorsicht. Wenn Sie Fehler machen, werden Ihnen die Stunden angehängt und Sie können sich mit viel schlimmerem beschäftigen, als hier gemütlich Heiltränke zu brauen. In den nächsten zwei Wochen haben Sie dienstags und donnerstags um 20 Uhr zu erscheinen und bleiben so lange, bis Sie den Trank fertig gebraut haben. Ich werde in der Nähe bleiben und an einem anderen Trank arbeiten. Also denken Sie sich bloß nicht, ich werde Sie aus den Augen lassen."

Sie kamen an eine Tür. Dahinter befand sich ein ähnlich eingerichteter Raum wie der von Zaubertränke, nur war er viel kleiner.

„Hier ist das Rezept, fangen Sie an." Bevor Snape zu einem kleinen Kessel links des Raumes ging, überreichte er Harry eine Pergamentrolle.

Dieser seufzte kurz auf und sah sich das Pergament genauer an. Gequält seufzte er noch einmal auf als er sich das Rezept durchlas. Dieser Trank war nicht mit dem zu vergleichen, den sie im Unterricht durchgenommen hatten.

Erschlagen begann er alles vorzubereiten. Holte den Kessel und die Zutaten die er brauchen würde, aber auch die magischen Utensilien, die er beim Zubereiten verwenden musste.

Während er die Zutaten zurecht schnitt und sie in die richtigen Mengen einteilte, beobachtete er ab und zu die schwarze Gestalt vor einem köchelnden Kessel. Snape sah sehr konzentriert in ein schwarzes Buch, dass Harry als das wieder erkannte, was er vor ein paar Tagen bei Snape schon mal gesehen hatte. Dieser blätterte in diesem Moment um, sah noch mal genauer hin und fluchte leise.

Beim umdrehen, begegnete er Harrys Blick.

„Was wollen Sie, Mr. Potter?", fragte er mit gefährlich, aggressivem Ton.

„Ich… ich… ähmm…. Professor, wie soll ich hier die Hiros Wurzel zubereiten? Hier steht keine Anweisung dazu?"

Snapes Blick verfinsterte sich.

„Machen sie es wie bei der Ignoxa Wurzel.", erwiderte er und verschwand in dem Zutatenraum, um gleich darauf mit einem Glas zu erscheinen, dass eine graue Substanz beherbergte.

Schweigend machte sich Harry wieder an die Arbeit. Eine halbe Stunde verging, eine zweite halbe Stunde und als die zweite Stunde anfing, schien Harry endlich fertig zu sein.

„Professor?", leise wandte er sich an die andere Person im Raum.

„Was ist?", fauchte dieser zurück, während des Abends wurde er immer wütender.

‚Sein Trank scheint wohl nicht zu funktionieren.', überlegte Harry.

„Ich bin mit dem Trank fertig, Sir." Schlecht gelaunt drehte sich Snape zu Harry um und schritt auf den Kessel zu.

„Es ist annehmbar." Ein fieses Grinsen breitete sich plötzlich auf seinem Gesicht aus.

„Wie ist es denn, Mr. Potter, nicht mehr der Auserwählte der Prophezeiung zu sein? Und dabei war sich Dumbledore so sicher mit ihnen, noch bevor der Junge, der überlebte, wirklich überlebte." Er lachte höhnisch auf. Harrys Augen blitzten auf.

„Was meinen Sie damit?"

„Womit, Mr. Potter? Wie es ist nicht der Auserwählte zu sein?" Snapes Ärger über den nicht gelungenen Trank, verflog allmählich. Es bereitete ihm Vergnügen, Potter zu ärgern.

„Nein. Was meinten Sie wegen der Prophezeiung?" Snape war beflügelt, der kleine Teufel in ihm lachte, als er den Jungen so um Fassung ringen sah.

Seine Worte sollten neutral klingen, doch das Zittern in der Stimme entging dem Professor nicht.

„Die Prophezeiung? So so, Sie kennen sie doch schon, was soll die dumme Frage?" Snapes Grinsen wurde immer größer. Er wusste, was der Bengel vor ihm meinte, aber er brauchte das jetzt. Warum wollte sein Trank auch einfach nicht gelingen? Es konnte doch nicht angehen, dass der beste Zaubertränkemeister diesen Trank nicht herstellen konnte. Dabei ließ er außer acht, dass es ein uralter Trank war und es in den vergangen Jahrhunderten keinem gelungen war, die Rezeptur zu Gesicht zu bekommen und wenn doch, ihn auch nur zu brauen.

„Was meinten sie damit, dass sich der Direktor wegen mir so sicher war?" Harry konnte kaum seine Wut zurückhalten. Er hasste Snape, und noch mehr hasste er ihn so was fragen zu müssen, aber diese Bemerkung ging ihm nicht mehr aus dem Kopf.

„Ach, nur das der Direktor es so laut herausposaunt hat, dass Sie der aus der Prophezeiung sind, als er sie gehört hatte. Ein Wunder nur, dass es nicht halb Hogsmeade mitbekommen hat.", flüsterte Snape fast schon zärtlich an Harrys Ohr, nur darauf wartend, dass dieser gleich ausrastete.

Harrys Atem ging schwer, das konnte doch nicht wahr sein. Hatte ihm der Direktor nicht gesagt, dass es damals gar nicht feststand? Dass die Prophezeiung auch auf Longbottom hätte zutreffen können?

Er begann zu zittern, ballte seine Hände zu Fäusten.

„Kann ich gehen?", brachte er nur heraus.

Snape sah etwas enttäuscht aus. ‚Warum lässt sich dieser Junge nicht in Rage bringen wie früher?'

„Sie können gehen, Mr. Potter.", erwiderte er schlicht.

Der Tränkemeister zog erschrocken die Luft ein, als Harry seinen Blick hob und ihm direkt in die Augen blickte. Harry stand ihm genau gegenüber und pupillenlose, grüne Augen strahlten den Professor an. Snape glaubte sogar, sie würden von innen heraus leuchten. So ein Leuchten hatte er nur bei einem Mann bis jetzt gesehen. Doch dessen strahlten rot. Es erinnerte ihn an seinen Meisters Augen.

Erschrocken blickte er dem herausstürmenden Jungen hinterher. ‚Potter hat sich wirklich verändert. Aber was ist aus ihm geworden?'

„Verfluchter Snape, warum muss er uns auch immer so viel aufgeben? Als hätten wir nicht genug mit Zaubertränke zu tun!", jammerte Blaise.

Draco sah ihn nur verwirrt an.

„Was hast du gesagt? Wahr wohl gerade in Gedanken versunken."

„Das bist du in letzter Zeit ziemlich häufig. Was ist mit dir los? So kenn ich dich gar nicht."

Blaise sah zu seinem besten Freund hinüber, dieser seufzte nur.

„Ich weiß es nicht. Irgendwie muss ich aber andauernd über diese Situation nachdenken."

„Meinst du das mit Potter und Longbottom?"

Draco nickte.

„Was soll mit ihnen sein?"

„Potter hat sich verändert. Wie sehr ich auch versuche, ihn genauso zu behandeln wie früher, es gelingt mir einfach nicht.", erklärte der Blonde.

„Vielleicht liegt es einfach daran, dass er nicht mehr von allen für den aus der Prophezeiung gehalten wird?"

„Kann gut möglich sein." Draco strich sich die Harre zurück.

Plötzlich bog ein wütender Harry um die Ecke und stürmte an den Beiden vorbei, die Hände zu Fäusten geballt.

„Wenn man vom Teufel spricht.", meinte Blaise und blickte Harry verwirrt hinterher.

Dieser stürmte schon um die nächste Ecke davon.

„Was ist bloß los mit ihm? Was hat der?", gedankenverloren blickte Blaise auf die Biegung, wo Harry erst vor kurzem verschwunden war.

„Was, etwa verknallt?", neckte Draco seinen Freund bei dessen Blick.

Blaise erwiderte dies mit einem Boxer seines Ellenbogens.

„Halts Maul."

Schweigend gingen die Beiden weiter. Nach einiger Zeit:

„Ich muss noch mal in die….. ähm…. In den einen Klassenraum… hab da was vergessen…" Dracos Augen blitzten vergnügt auf. „Du findest ihn auf dem Astronomieturm.", rief er Blaise hinterher, als dieser schon um die nächste Biegung lief.

Draco wusste nicht genau warum, aber sein bester Freund hatte sich immer eigenartiger verhalten, wenn sie mal auf das Thema Potter kamen. ‚Hat das wirklich was zu bedeuten?' den Kopf schüttelnd und weiter nachgrübelnd machte er sich auf den Weg in die Gemeinschaftsräume der Slytherins.

Blaise konnte nicht anders, er musste ihm folgen. Er wusste, dass sich Draco manchmal mit Harry auf dem Astronomieturm traf. Da aber Draco nie darüber reden wollte, hat er den Entschluss gefasst Harry selber ein paar Fragen zu stellen, auch wenn die Chance auf eine Antwort eher gering war.

Den ganzen Weg hoch zum Astronomieturm überlegte er sich, wie er Harry fragen sollte. Grübelnd stieg er die Treppe hinauf. Jetzt doch etwas verschüchtert, trat er durch einen großen Torbogen und blickte sich ein paar Mal suchend um, bis er Harry in einem Schatten erkannte.

„Hey Harry, ich hoffe ich stör dich nicht, aber ich hätte da eine Frage an dich." Mit strahlendem Gesicht ging er auf den Schwarzhaarigen zu.

Dieser rührte sich nicht.

„Harry, hörst du mich?" Blaise blieb etwas ungeduldig hinter ihm stehen.

„Harry?", und damit drehte er ihn um.

Geschockt torkelte er ein paar Schritte zurück. Harrys Augen gerötet, einzelne Tränen suchten sich ihren Weg auf dem unbewegten Gesicht. Leere, grüne Augen blickten durch ihn hindurch. Immer noch geschockt, wollte er sein Gesicht in den Händen vergraben, es fühlte sich seltsam warm an. ‚Blut', dachte er entsetzt, als er auf seine Hand hinunterblickte.

‚Harrys Blut'

Jetzt erst erkannte er einen metallischen und scharf aussehenden Gegenstand in seiner Hand.

Harry stand nur still da und weinte lautlos. Beide Arme waren mit tiefen Schnitten entstellt. Das Blut quoll langsam aus den Wunden und schlängelte seine blassen Arme hinab.

„Wa…wa…Was?", brachte Blaise nur heraus und sah ungläubig den Jungen vor sich an.

„Ich erinnere mich noch, doch der Schmerz sollte doch vergessen lassen.", murmelte Harry emotionslos. „Dieser Schmerz, er soll mich vergessen lassen." Er fuhr wieder mit der Metallischen Klinge über seinen Arm. Wie in Zeitlupe starrte Blaise auf Harrys Arm. Die Wunde öffnete sich langsam und ein neues Rinnsal floss den schon blutenden Arm hinab.

„Sie sind nur wegen ihm gestorben. Nur wegen ihm."

Ein weiterer Schnitt.

„Nur wegen ihm leben sie nicht mehr. Nur wegen ihm musste ich die Schmerzen erleiden. Nur wegen ihm HABE ICH KEIN LEBEN.", schrie Harry verzweifelt auf.

„Es gibt nichts mehr." Er machte einen Schritt zurück.

„Ich will nicht mehr, ich bin des Lebens müd."

Mit einem letzten Schritt, breitete er seine Arme aus und schloss seine nun vor Qual verzerrten Augen.

Blaise sah all dem nur geschockt zu. Er konnte nicht verstehen, was hier gerade vor sich ging. Mit einem letzten gequälten Schrei, ließ er sich rücklings vom Turm fallen.

Blaise schrie auf und rannte auf ihn zu und kriegte ihn im letzten Moment noch zu fassen.

Harry konnte es einfach nicht glauben, dass Dumbledore seine Eltern mit gutem Gewissen ans Messer geliefert hatte. Er hatte schon vorher gewusst, dass er nicht der Auserwählte war, aber dennoch Voldemort auf seine Familie aufmerksam gemacht.

Er fühlte unbändigen Schmerz. Seine Seele schien zu zerbröckeln. Ein Stück nach dem anderen stürzte in eine dunkle Tiefe. Er hörte jeden Schlag seines Herzens wie in Zeitlupe. Es hämmerte, verhöhnte ihn. Wie konnte sein Herz schlagen und das seiner Eltern nicht?

Ein Schnitt. Blut tropfte. Es half ihm nicht.

Ein weiterer Schnitt. Blut tropfte. Es half ihm immer noch nicht.

Er wurde herumgewirbelt, doch sein Blick sah nur leere, es sah nichts. Tränen liefen ihm über die Wangen.

Er sah die Fotos seiner Eltern. Ein Schnitt. Doch der erlösende Schmerz kam nicht.

Er sagte etwas, doch er verstand es selbst nicht.

Erinnerungen an seine Zeit bei seinen Verwandten brandeten wieder in ihm auf.

Ein Schnitt. Aber es kam keine Erlösung.

Schrittweise ging er rückwärts, einen Fuß hinter den anderen setzend bis zum Abgrund.

Was war mit ihm los? Er wollte vergessen, diese grausame Welt hinter sich lassen. Seine Armen wurden wohlig warm. Ein leichtes Kribbeln durchfuhr ihn. Vor dem Abgrund blieb er stehen.

‚Ich will nicht mehr! Ich kann nicht mehr. Dieser Schmerz in meiner Brust. Ich will frei sein, frei von allem und jedem.'

Seine Arme breiteten sich aus. Mit einem letzten, vor Schmerz erfüllten Laut ließ er sich rücklings fallen.

Leere breitete sich in ihm aus. Kühle Luft schien seinen Körper beim Fallen schützend zu umarmen. Ihn in seiner Umarmung willkommen zu heißen.

Eine Berührung ließ ihn seine Augen öffnen.

Zwei blaue Ozeane blickten ihn entsetzt an. Zwei starke Arme klammerten sich an seinen Körper.

Sein verschleierter Blick wich. Die Zeit schien stehen zu bleiben, als er bemerkte was er da eben tat.

Beide fielen.

Schwärze.


So, wie fandet ihr es?

Ich hoffe, ihr fandet das ende nicht zu dramatisch und vergibt mir ganz lieb schaut

Aber keine Angst, die FF hört hier nicht auf, wenn ich ehrlich bin, hab ich noch nicht mal richtig mit ihr begonnen

Naja, vielleicht ein wenig gg

Und nun, bitte hinterlasst mir doch einen komm, ja?

Würde doch gerne wissen wie euch das Chap gefallen hat. Bin auch über

negative Kritik dankbar. Muss ja wissen, was euch gefällt oder nicht

bye xNuitx