Er saß im Wohnzimmer und dachte auf dem Sofa sitzend nach. Dass ein Bediensteter gerade Wein und zwei Gläser auf den Tisch stellten, nahm er nicht wahr. Der Butler verschwand und ließ seinen Arbeitgeber allein. Etwas später betrat Beth den Raum, die sich schon legere gekleidet hatte, da ihre Arbeitszeit bald beendet war.
„Mister Croft", versuchte sie ihn aus seinen Gedanken zu holen. „Miss Powell ist hier. Soll ich sie hereinbitten?"
Es funktionierte. Sean sah auf.
„Sagen Sie Beth…warum arbeiten Sie für mich?", fragte er. Das Hausmädchen sah ihn überrascht an.
„Soll ich Miss Powell hereinbitten oder nicht?", ging sie der Frage ihres Arbeitgebers aus dem Weg. Sean verstand.
„Ja, bitte."
Kurz darauf betrat Mariah den Raum. Sie trug ein schwarzes Kleid mit tiefem Ausschnitt und hatte darüber einen schwarzen Mantel gestreift. Passend dazu waren ihre Stiefeletten ebenfalls schwarz, sowie die kleine Handtasche, die sie bei sich trug. Ein Verband war nicht mehr um ihren Arm gewickelt.
„Also, Sean", begann Mariah, „warum hast du mich noch zu so später Stunde angerufen?"
Beth, die eigentlich nach Hause gehen wollte, hatte sich auf eine der breiten Treppen gesetzt. Zu groß war ihre Angst um Sean.
„Ach, Sean", seufzte Mariah, nachdem Sean ihr erklärt hatte, warum er sich noch sehen wollte. „Warum machst du es so kompliziert? Es könnte so schön sein." Sie legte ihren Mantel auf die Couch, ihre Handtasche auf den kleinen Tisch und gesellte sich zu ihm auf das Sofa. „Die Nacht ist doch noch jung", deutete sie an und legte ihre Arme um ihn.
„Das meine ich ernst", blockte er ab. „Das war schließlich eine einmalige Sache und du hast deinen Charles."
„Einen Dreck habe ich!", wehrte Mariah sich. „Der hat schließlich auch Gefallen daran, mich zu betrügen. Die schönsten Zeiten haben wir hinter uns."
„Jedenfalls wollte ich dich nicht sprechen, um Beziehungsprobleme zu klären. Du hast es gehört."
Mariah löste ihre Arme von Sean und griff in ihre Handtasche auf dem Couchtisch. Heraus zog sie einen Revolver.
„Deine Entscheidung. Ich finde es ziemlich schade. Aber nur zu deiner Information: Morgen werde ich gleich ein paar Killer losschicken. Ciau, Sean."
Beth hörte nur einen Schuss aus dem Wohnzimmer, in dem ihr Arbeitgeber den Gast empfangen hatte. Sofort sprang sie auf und rannte in Richtung Wohnzimmer. Aus diesem schritt gerade Mariah Powell, genau so wie sie gekommen war. Sie warf Beth einen Blick zu, der heißen sollte: „Du weißt, was passiert, wenn du es nur versuchst."
Doch davon ließ Beth sich nicht ablenken. Sie stürmte ins Zimmer und fand ihren Hausherren vor. Auf dem Boden und voller Blut.
