Alles um sie herum war schwarz. Sie war wieder wach, wollte aber lieber wieder einschlafen. Dann rief sie sich den Kampf ins Gedächtnis. Sie stöhnte leise und hörte kurz darauf Schritte auf sie zu kommen. Schon vernahm sie Samanthas Geruch, die sich über sie gebeugt hatte. Ihre Haare kitzelten ihr Gesicht, also beschloss sie doch ihre Augen zu öffnen. Wie erwartet hatte sich Samantha über sie gebückt. Lara wollte sich aufsetzen, doch schon dabei drehte sich alles und ihr wurde wieder schwarz vor Augen. Samantha bugsierte ihre Freundin jedoch richtig und stellte das Bett auf die gewünschte Höhe ein. Langsam sah sie wieder Umrisse. Es schien ein Krankenhaus zu sein und Samantha saß nun auf ihrem Bett.
„Ich bin so froh, dass du wieder wach bist", meinte sie erleichtert.
„Wo bin ich?", wollte Lara wissen.
„In Santiago, in einem Krankenhaus", antwortete Samantha sanft.
„Was ist mit den anderen?"
„Sie wollten nicht mit in die Stadt kommen, nachdem ich einen Krankenwagen per Handy gerufen hatte. Sie meinten ihre Medizin würde ihnen auch helfen."
„Was ist mit der Pyramide?", fragte Lara.
„Also…", begann Samantha und mied Laras Blick.
„Sam, bitte!"
Samantha holte Luft.
„Sie wurden gestohlen…sie haben nun alle fünf Stücke."
Lara war wütend auf sich selbst. Warum hatte sie nur den Kampf verloren und Mariah Powell somit ein leichtes Spiel geboten? Warum hatte sie nicht nachgedacht und vorausgesehen, dass sie wieder auf diese Weise kämpfen würde? Ihre Opfer zu lähmen oder ihnen das Bewusstsein zu nehmen, war so typisch für diese Kampftechnik.
„Mach dir nicht solche Vorwürfe!", befahl Samantha.
„Aber es stimmt! Diese Kampftechnik…und ich habe nicht daran gedacht!"
„Was war denn das für eine Technik?"
„Sie kommt aus Ägypten und ist nicht sehr verbreitet."
„Ägypten und nicht weit verbreitet?"
„Ja…ein paar Völker beherrschten damals Tausende Methoden ihre Gegner so zu verletzen."
Stille trat ein.
„Was sollen wir jetzt tun?", fragte Lara und keine der beiden wusste die Antwort.
„Vielleicht…können wir ihnen die Pyramide noch abnehmen?", schlug Samantha vor.
„Die sind doch schon längst über alle Berge", antwortete Lara betrübt.
„Na ja…es war alles ziemlich laut…ein einziges Tohuwabohu…aber einer der Männer hat das hier verloren", bekundete Samantha und zog aus ihrer Hosentasche ein Blatt Papier hervor. Es war ein ziemlich kurzes Fax
In Monaco ist alles vorbereitet. Ihr könnt kommen.
„Monaco? Was sollten sie denn bitte in Monaco wollen?", hinterfragte Lara kritisch.
„Ich weiß es nicht, aber…es ist unser einziger Anhaltspunkt."
„Also gut, Sam."
„Was meinst du mit ‚also gut, Sam'?"
„Wir machen uns auf nach Monaco!", antwortete Lara kämpferisch.
