Alles Eigentum von Joanne K. Rowling außer wenigen Ausnahmen. Kritik deutlich gewünscht. Pairings sind noch so gut wie offen, Wünsche können also geäußert werden.
Ich möchte mich für die durchweg positiven Kommentare bedanken, ich hätte nicht damit gerechnet. Vielen Dank an die Reviewer. )
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Die Zeit zum nächsten Tag verging recht schnell, vielleicht etwas zu schnell. Zumindest für Miranda. Sie hatte sich genug Gedanken über Terry gemacht und ihre moralischen Bedenken wurden vermutlich das erste Mal in Bewegung gesetzt. Am liebsten würde sie die ganze Sache vergessen und nicht die erste Person in ihrem Leben ausnutzen, die sie wirklich interessant fand.
Sie befanden sich gerade in Geschichte der Zauberei, ein Fach, das sich ausgezeichnet zum Nachdenken eignete. Ablenkung mit Unterricht war selbst beim besten Willen nicht möglich. Es würde in nicht allzu langer Zeit klingeln und Miranda konnte nichts gegen das unaufhaltsame Unheil tun.
Pansy hingegen hielt es kaum noch aus. Die ganzen Unterrichtsstunden hatte sie ihre Freundinnen genervt bis zumindest Jessica das Mittagessen kaum noch erwarten konnte.
„Also Miranda, du weißt was du tun musst?", fragte Pansy zum wiederholten Mal. Jessica war kurz davor ihren Kopf einfach auf die Tischplatte fallen zu lassen. Sie würde nicht mal sonderlich auffallen, da fast alle ihre Mitschüler in ebendieser Position schlafend auf dem Tisch lagen. Miranda brachte nicht mehr als einen Seufzer hervor.
„Pansy, reg dich doch endlich ab. Als ob das so schwer wäre dieses verdammte Passwort zu bekommen.", sagte Jessica schon fast verzweifelt. Sie blickte sich kurz um, aus Angst jemand könnte ihrem Gespräch folgen, aber aufmerksame Ohren gab es hier keine.
Jessica blickte Miranda an. „Aber in einer Sache hat Pansy recht. Du solltest nicht so mit der Tür ins Haus fallen. Eine Verabredung vorher könnte nicht schaden. Das richtige Ambiente und so weiter. Dann musst du nur noch den richtigen Moment abwarten, in der er in der richtigen Verfassung ist dir alles zu erzählen.", sagte sie mit einem immer breiter werdenden Grinsen.
Der Stich in ihrer Brust bei diesen Worten verriet Miranda alles. Seit wann waren ihr Gefühle anderer, insbesondere die männlicher Wesen, wichtig? Als ob sie nicht schon oft genug Menschen ausgenutzt hätte. „Ein Date? Naja... eigentlich hast du recht. Ich habe auch nicht wirklich etwas gegen eine Verabredung mit ihm..."
Die Art wie sie es sagte entlockte Jessica ein spöttisches Grinsen. „Oh Miranda. Du bist so einfach zu durchschauen. Gib es doch einfach zu, du hast dich..." Das Geräusch der Glocke unterbrach sie, zu Mirandas Freuden.
Pansy war die ganze Zeit weder interessiert noch wirklich weiter anwesend gewesen und hatte dem Gespräch so nicht wirklich weiter gefolgt. Der Grund war einfach. Er war männlich und saß ein paar Reihen weiter vorne. Nur allzu leicht ließ sie sich von ihm Ablenken. Das Geräusch holte sie wieder aus ihren Träumen in die Realität zurück und sie sprang auf. Nur Mühevoll konnte sie ihren Blick von Draco abwenden. „Es ist so weit. Endlich. Wenn es jetzt nicht klappt, können wir alles vergessen.", redete sie aufgeregt vor sich hin. Hastig packten die drei ihre Unterlagen zusammen und drängelten sich aus dem Raum.
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In der Großen Halle angelangt versuchte Miranda erst gar nicht zu Essen. Sie wusste Pansy würde es sie gar nicht erst versuchen lassen. Einerseits freute sie sich auch, einen Grund zu haben zu Terry zu gehen. Wenn sie nur nicht so aufgeregt wäre.
Sie stand auf und hörte noch wie die anderen ihr Glück wünschten. Langsam ging sie auf den Tisch der Ravenclaws zu. Es war ein komisches Gefühl, da sie nicht wirklich ihre Umwelt wahrnahm. Ihr Blick war nur darauf gerichtet ihn zu finden. Als sie ihn endlich gefunden hatte störte sie irgendetwas.
Warum zum Teufel sitzt er neben Cho und ihren Freundinnen, dachte sie leicht schockiert. Das passte ihr überhaupt nicht. Vor allem wenn sie hören sollten, dass sie das Passwort wusste. Sollte alles rauskommen, war es einfach Schuldige zu finden. Aber es war nicht nur das. Es war auch ein erster Hauch von Eifersucht.
Miranda ging verbissen auf ihn zu und lächelte ihn mit einem bezauberndem Lächeln an.
Er blickte von seinem Teller auf. Sein Gesichtsausdruck war milde überrascht. Sie hatte es zum zweiten Mal geschafft, wider seiner Erwartungen zu erscheinen.
„Hey Terry. Würde es dich stören kurz mit mir zu sprechen?", fragte sie mit einer zuckersüßen Stimme.
„Nun ja... ich esse gerade.", antwortete er und klang nicht gerade begeistert.
Das traf Miranda mehr als sie gedacht hätte. Es war eine indirekte Abweisung, aber das genügte ihr nicht um sich abwimmeln zu lassen.
„Nur kurz", sagte sie leicht herrisch und schleifte ihn mit.
Etwas abseits von den Tischen kam sie zum stehen. Er blickte sie fragend an.
„Hast du morgen eigentlich schon etwas vor?", fragte sie ziemlich direkt. Der nächste Tag würde ein Samstag sein und damit der absolut favorisierte Tag für Verabredungen.
Terry lächelte leicht. „Soll das ein Date werden?"
Miranda verstand nicht, warum Terry nicht vor Freude jubelte. Sie verstand in diesem Moment die Welt nicht.
„Ja, wenn du es so nennen willst...", erwiderte sie.
Terry lächelte nun mehr. „Ich habe morgen schon eins. Ich werde den Tag leider schon mit jemand anderem Verbringen."
Die Welt, die Miranda eben noch nicht verstand, drohte nun einzustürzen. Die Gefühle rauschten durch sie und sie musste sich beherrschen noch bei klarem Verstand zu bleiben und vor allem Würde zu bewaren. Sie brauchte ein paar Sekunden, aber ihre Antwort klang nun neutral.
„Wer ist es? Mit wem hast du ein Date?", wollte sie von ihm wissen.
Terry grinste und es war in Mirandas Augen das fieseste Grinsen, dass sie je gesehen hatte.
„Cathy Harlow."
Dieser eine Name genügte um die Welt, die eben noch nur damit gedroht hatte, einstürzen zu lassen.
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Pansy und Jessica blieben am Tischen sitzen und aßen. Nun, das war die eigentliche Hauptbeschäftigung, aber sie waren viel mehr damit beschäftigt Miranda zu beobachten.
„Warum geht sie denn so langsam?", maulte Pansy.
„Was weiß ich. Vielleicht hat sie Angst. Diese Situation ist für sie gänzlich Ungewohnt.", versuchte Jessica zu erklären.
Pansy zeigte sich unbeeindruckt. „Mir egal wie sie es macht. Ich habe das Gefühl ich sollte mal wieder mit Draco reden. Wenn ich darauf warte bis er zu mir kommt, werde ich noch alt ohne ihn jemals wiederzusehen."
„Wenn das kein gutes Zeichen ist", sagte Jessica und schüttelte innerlich den Kopf über Pansys sturen Glauben, Draco würde sie tief in seinem Inneren lieben.
Pansy blickte sie leicht verächtlich an. „Tu nicht so. Du hast absolut keine Ahnung. Nicht von dem anderen Geschlecht. Geschweige denn einer Beziehung."
Sie blickte auf Miranda.
„Wohin geht sie denn jetzt? Muss sie denn unbedingt fast den Raum verlassen? Kannst du sie gut sehen?", fragte sie und streckte sich neugierig.
„Warum geht sie überhaupt weg?", wunderte Jessica sich, zum Teil auch wie Pansy das zwischen ihr und Draco Beziehung nennen konnte.
„Ich werde auf jeden Fall kurz zu Draco gehen.. Erzählt mir dann einfach alles. Viel Spaß beim Essen wüsche ich dir." Sie blickte suchend umher bis sie Draco am anderen Ende des Tisches fand. Es kam ihr fast so vor, als würde er sich absichtlich immer so weit wie möglich von ihr wegsetzen.
„Ich werde unglaublich viel davon haben", erwiderte Jessica in ihrer gewohnten trockenen Art.
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Draco spielte das übliche Spiel und versuchte Pansys Blicke zu ignorieren.
Verdammt, da setzt man sich schon an das andere Ende von diesem Tisch und man wird trotzdem penetriert. Als ob es im Unterricht nicht schon genug nerven würde..., dachte er ärgerlich.
Sich auf seine Freunde zu konzentrieren versuchte er erst gar nicht. Wer Crabbe und Goyle jemals genauer beim Essen betrachtet hatte, wollte dies nie wieder tun.
In diesem Moment, bei dem intensiven Wunsch nach intelligenten Freunden, fiel ihm Hermione ein.
Eigentlich wäre es gar nicht so unpraktisch sich mit ihr anzufreunden. Man kann immerhin aus allem seinen Nutzen ziehen, wenn man nur will. Genaugenommen passt es mir...
„Hey Draco", riss ihn Pansy aus seinen Gedanken.
„Hmm", murrte er nur. SIE passte ihm in diesem Moment bestimmt nicht. „Was ist denn?", fragte er leicht genervt. In der selben Sekunde bemerkte er Pansys enttäuschtes Gesicht. Er konnte sie einfach nicht traurig sehen. Vielleicht war er irgendwo doch einfach zu nett. Er rang sich ein Lächeln ab, das für diese Verhältnisse unglaublich gut gelungen war.
„Ich.. wollte dich nur mal wieder sehen. Du schaffst es immer mich geschickt zu ignorieren...", sagte sie leicht beleidigt, aber durchaus durch sein Lächeln besänftigt.
„Du weißt doch Pansy. Die Öffentlichkeit. Ich mag es einfach nicht so wenn... alle dabei zu sehen. Außerdem war ich in letzter Zeit sehr beschäftigt."
Das stimmt allerdings. Und wenn sie wüsste womit würde sie die Decke hochgehen.
„Morgen ist Samstag. Ich finde wir sollten Ausgehen. Draco, die Öffentlichkeit ist mir ziemlich egal. Und wenn wir irgendwo hingehen... wird schon nicht jeder auf uns achten."
Er fragte sich wie schon so oft in seinem Leben warum er es einfach nicht übers Herz bringen konnte nein zu sagen. Es war nicht weil er sie liebte, nein dessen war er sich ganz sicher. Er nutzte sie auch nur zu seinem Vergnügen aus. Damit hatte er eher geringe Probleme. Aber er konnte ihr nicht einmal eine Verabredung ausschlagen. In gewisser Weise hing er an ihr. Warum auch immer.
„Gerne Pansy.", sagte er schlicht. Sein Blick schien hinter ihr zu verweilen.
„Hast du eigentlich bemerkt, dass eine deiner Freundinnen soeben ziemlich dramatisch aus der Halle gerannt ist, während die hübsche Blonde ihr gefolgt ist?", grinste er.
Pansy wusste, dass das „die hübsche Blonde" durchaus provokativ gemeint war, aber dafür hatte sie jetzt keine Zeit. Sie ahnte, dass absolut nichts nach Plan gelaufen sein konnte und so brachte sie nur einen wütenden Laut von sich und rannte ebenfalls aus der Halle, in der sie einen grinsenden Draco zurückließ.
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Sie hatte sich schon darauf vorbereitet die beiden suchen zu müssen, aber weit gekommen waren sie nicht. Halb auf dem Weg in den Slytherin- Keller saßen die beiden in einem Flur.
„Was ist hier los?", fragte Pansy und blickte verwirrt auf die beiden. „Den besten Ort habt ihr euch nicht gerade ausgesucht."
Miranda schien leicht apathisch zu sein und blickte nur auf den Boden.
Jessica seufzte. „Ist wohl nicht so wirklich nach Plan gelaufen, schätze ich. Aber sie hat nicht so ganz den Willen zu erzählen. Ist einfach so rausgerannt und hat sich dann hingesetzt. Warum auch immer auf harten Steinboden..."
Pansy stöhnte genervt auf. „Ist ja wunderbar. Und was ist jetzt schiefgelaufen? Miranda, los rede. Sofort!", sagte sie, wobei sie gegen Ende des Satzes immer lauter wurde.
Ihre schrille Stimme schien Miranda wieder in die Realität zu holen. Sie schaute Pansy nur an. Pansy blickte fordernd zurück.
„Er hat eine andere."
Jessica konnte ihre Verwunderung nicht im Ansatz verbergen. „Was? ER? Kann ich mir nicht vorstellen. Jemand anderen als dich? Ich meine.. wer will das schon?"
Pansy hingegen sah noch leichte Hoffnungen. „Sie wird schon nicht so viel besser sein als du. Das kann ich mir nicht vorstellen. Wer ist es denn?", sagte sie beruhigend.
„Cathy Harlow. Die Freundin von Cho."
„Oh", sagte Pansy nur. Das Thema Cho berührte sie ebenso.
Jessica zog die Augenbrauen hoch. „Bist du dir wirklich sicher, dass er dich nicht einfach nur eifersüchtig machen will?"
Miranda schnaubte verächtlich. „Ja natürlich, deshalb will er auch kein Date mit mir. Das geht doch schon ins Sinnlose."
Pansy blickte betrübt in den Gang als ihr auffiel was das hieß. „Also kein Passwort. Kein Trank. Keine Wahrheit..."
„Doch", sagte Miranda entschlossen. „Ich muss nun noch viel mehr Cathy werden. Ich werde es ihm mit ihr sowas von versauen! Egal wann. Egal wie!"
Jessica seufzte resigniert. „Na super. Jetzt sind es schon zwei fanatische Verrückte die um jeden Preis diesen Trank wollen."
Pansy schüttelte den Kopf. „Bis morgen haben wir den auf keinen Fall. Aber das beste wäre, wenn wir an einen fertigen Trank rankommen würden. Ihn selbst brauen würde viel zu lang dauern und es wäre viel zu kompliziert. Nicht nur ihn zu brauen, auch an die Zutaten zu kommen."
„Und woher? Ich wüsste nicht, dass man ihn einfach kaufen kann", sagte Jessica ungläubig.
Miranda ließ sich nicht beirren. „Das schaffen wir schon! Entweder Snape oder im Notfall Nokturngasse oder sonst etwas..."
Pansy schien sich zu überlegen wie sie dazu stand.
„Leute, wir sollten erst einmal aus diesem Gang verschwinden, vor allem da uns niemand hören darf. Gehen wir in den Gemeinschaftsraum", schlug Jessica vor.
Miranda stand auf und auch Pansy nahm ihren Vorschlag an, sodass sie langsam in Richtung Gemeinschaftsraum gingen.
