Titel: Beschützer
Kapitel: 3?
Autor: PurpleSunset
Pairing: Bis jetzt Erestor/Glorfindel, Lindir/Elrohir, keine Sorge, andere finden sich sicher auch noch
Rating: NC–17
Disclaimer: Ich bin kein Dieb, aber ich habe mir erlaubt sowohl von Tolkien als auch von diversen Fanfiction-Autoren Gedankengut zu „leihen". Sollte hiermit irgendjemand Geld verdienen, bin ich es bestimmt nicht! Ich spiele einfach nur gerne! unschuldig guck
Zusammenfassung: Die alte Geschichte: Erestor hat ein Geheimnis, Glorfindel will es herausbekommen, Lindir scheint es zu kennen, jemand ist hinter Lindirs A… her – und eine Gesandtschaft aus Düsterwald ist auf dem Weg nach Imladris.
Warnungen: Slash, Bondage, Vergewaltigungssituationen angedeutet
Zeitlinie: eine friedliche Zeit in den drei Elbenreichen, also sollte ich dies wahrscheinlich in einem A(lternative) U(niverse) ansiedeln, denn hey, welche Zeit in Mittelerde war jemals friedlich?
Dank: Ich danke allen Autoren von denen ich mich habe inspirieren lassen (und unverschämterweise auch so manche Idee entliehen habe), vor allem aber Tolkien, der sicher nicht an solche „Verwicklungen" gedacht hat, als er all diese Elben erfand, mit denen man so wunderbar „spielen" kann!

---------- — Personenwechsel
„BlaBlaBla" — gesprochenes Wort
DenkDenkDenk — direkte Gedanken/Gedankensprache
ErinnerErinnerErinner — Erinnerungen
(1,2,3) — Bemerkungen der Autorin (siehe Ende des Kapitels)

Sorry, das ich so lange gebraucht habe, hier ein enues Kappi für euch!

3. Kapitel:
Eine Herausforderung

„Was führt dich so früh und vor allen Dingen in diesem Zustand hierher, nin edraith?" Lindir legte all die Sorge, die er bei Erestors Anblick empfand, in seine Stimme. (Meine Rettung)

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Erestor öffnete den Mund, um seinem besten Freund sein Herz auszuschütten, und schloss ihn wieder, ohne einen Ton von sich gegeben zu haben. Die Angst, die ihm gestern solch unsinnige Worte in den Mund gelegt hatte, hinderte ihn auch heute daran, Lindir alles zu erzählen: „Nichts besonderes, ich dachte nur, ich sollte dich wecken, du verpasst sonst noch das Frühstück!" Er saß da, die Hände im Schoß, die Augen auf die Hände gerichtet und traute sich nicht, Lindir anzusehen.

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Lindir seufzte auf. Hier würde er mit gutem Zureden nichts ausrichten, das wusste er aus Erfahrung. Es gab nur eine Möglichkeit, den Berater Elronds zum Reden zu bringen, auch wenn es ihm innerlich zeriss, seinen Freund so anzufahren: „Erestor, ich bin nicht blöd! Dein Aussehen zeigt mir recht deutlich, das mein Magen im Augenblick für dich von keinerlei Bedeutung ist!"

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Erestor zuckte erschrocken zusammen. Niedergeschlagen sah er auf. Er schluckte einmal, zweimal, bevor er leise zugab: „Du hast recht, aber es fällt mir schwer…."
Wieder kam er ins Stocken und schaute den Sänger hilfesuchend an.

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Lindir konnte ein mitfühlendes Seufzen nicht unterdrücken. „Es fällt dir schwer, dich jemandem anzuvertrauen, ich weiß! Aber du hast den ersten Schritt schon getan, indem du zu mir gekommen bist!" Er lächelte den Ratgeber an. „Glaub mir, jeder Schritt wird von jetzt an einfacher sein! Also, was ist los?"

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Noch einmal atmete Erestor tief ein, und dann rasselte er eine Erzählung dessen, was in der vorigen Nacht in seinem Arbeitsraum geschehen war, herunter. Er war froh, das Lindir ihn nicht unterbrach, sondern ihn einfach reden ließ. Ab und zu nickte der Sänger ihm zu, um ihn zu ermutigen weiter zu sprechen, wenn er ins Stocken kam, aber ansonsten schwieg er.
Als er bei seiner abrupten Flucht angekommen war, sah er schweigend auf und warf Lindir einen fragenden Blick zu.

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Lindir hatte Erestor während dieser erzählte, aufmerksam beobachtet. Er verstand seinen Freund, dessen Angst, vor den Annährungsversuchen des blonden Kriegers. Verstand ihn vielleicht besser, als er sich selbst verstand. Aber eine Frage blieb für ihn doch noch offen: „Was empfindest du für Glorfindel?"

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Diese Frage ließ Erestor nach Luft schnappen. Ein Zittern durchlief seinen Körper, bevor er antwortete: „Wieso fragst du das? Ich… Glorfindel ist ein Freund, mehr nicht."
Die nächste Frage warf ihn noch mehr aus der Bahn, als die vorherige: „Wirklich? Ich möchte, das du über die Frage genau nachdenkst, und dich nicht von deinen Ängsten zu voreiligen Antworten verleiten lässt!"
Erestor nahm sich die Bitte seines Freundes zu Herzen. Er versuchte herauszufinden, was er wirklich für Glorfindel empfand. Doch sobald er versuchte, an das Lächeln des Blonden zu denken, an sein goldenes Haar oder seine leuchtend blauen Augen, zog sich seine Brust zusammen, sein Herz verkrampfte sich, seine Lunge verweigerte für einen Augenblick den Dienst. Tränen traten in seine Augen: „Ich weiß es nicht… Lindir ich weiß wirklich nicht, was ich empfinde. Ich weiß nur, das ich Angst habe und nicht weiter darüber nachdenken will. Ich wünschte, Glorfindel hätte mich nie in dieses Dilemma gebracht! Ich wünschte wirklich, ich wäre ihm nie begegnet!" Diesen letzten Satz hatte er förmlich herausgeschrieen, um den Druck, der sich in seinem Inneren aufgebaut hatte, abzubauen.
Erschrocken über das, was er da gerade gesagt hatte, sah er auf. Direkt in undurchdringliche Augen, die ihn interessiert und fragend musterten: „Ist das dein Ernst, nin edraith! Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst! Es könnte in Erfüllung gehen!"
Erestor wusste nicht, was er mit dem Gefühlschaos, das in seinem Inneren tobte anfangen sollte. Also tat er das, was er immer tat, er blockte es ab, schob es beiseite und schwor sich, nicht mehr darüber nachzudenken. Genau dieser Schutzmechanismus entlockte ihm auch seine nächsten Worte: „Ich meine es genauso, wie ich es gesagt habe! Ich wünschte, Glorfindel würde aus meinem Leben verschwinden!"

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Lindir wusste nun, was er wissen musste, und er hatte einen Entschluss gefasst. Ruhig blickte er Erestor an, doch sah er nicht wirklich den über zweitausend Jahre alten, erfahrenen Berater, sondern den kleinen dreißigjährigen Elbling, der ihm unter Tränen von seinem unerträglichen Leben erzählte. Damals hatte er sich geschworen, alles in seiner Macht stehende zu tun, um Erestor weiteres Leid zu ersparen. Dieser Schwur war es, der ihn hierher gebracht hatte und ihn hier immer noch festhielt. Ein Entschluss reifte in ihm und er wollte ihn noch heute in die Tat umsetzten. Doch davon brauchte Erestor vorläufig nichts zu wissen: „Gut, wie du meinst. Also, wie war das jetzt mit Frühstück?"
Als Erestor ihn anlächelte, wusste er, das er diesen erfolgreich abgelenkt hatte. Manchmal war der, ach so kluge, Berater Elronds naiver als der unschuldigste Elbling.

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Nachdem Erestor schon vorgegangen war, wusch Lindir sich und zog sich danach für den kommenden Tag an; dabei war er sich des unheilverkündenden Lächelns, das seinen Mund umspielte, nicht bewusst.

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Auch Glorfindel ließ den gestrigen Abend in seinem Kopf wieder und wieder Revue passieren. Am Vormittag hatte er sich um organisatorische Details der Wachablösungen kümmern müssen und so war ihm kaum Zeit geblieben, privaten Gedanken nachzuhängen. Doch nach dem Mittagessen stand die Auswahl der Rekruten auf seinem Tagesplan und dies war etwas, dass ihm nicht viel Konzentration abverlangte.
Jeder der Rekruten musste mit dem Schwert gegen ihn kämpfen, er bestimmte danach, ob der Rekrut bereit war, einer Abteilung der Grenzwachen zugeteilt zu werden, oder ob er noch weiter trainieren musste, bevor er in eines der Wachteams aufgenommen wurde.
Bei solch unerfahrenen Kämpfern brauchte Glorfindel nur einen Bruchteil seines Könnens einzusetzen. Während ein Teil seines Gehirns nach Schwachpunkten in der Verteidigung seiner, ja fast mochte er sie, Opfer nennen, suchte, konnte (1) sich der restliche Teil mit anderen Dingen beschäftigen. Zwischendurch bellte er seine Befehle. „Nächster!"
Direkter Angriff! Konnte er sich so geirrt haben? Er war sich sicher gewesen, das auch Erestor für ihn mehr empfand, als nur Freundschaft. Abwehren! Konnte das, was Erestor gesagt hatte wahr sein? Rechts eine Lücke! Entwaffnen! Konnte Erestor tatsächlich einen Liebhaber haben? „Decke deine linke Seite besser! Angenommen! Nächster!"
Kampfstellung! Und wenn das stimmte? Abwehren! Wer konnte es dann sein? Vorschnellen! Schwert an Kehle! Elrond? „Das Schwert ist keine Bratpfanne! Abgelehnt! Nächster!"
Kampfstellung! Nein, auch wenn seit dem Fortgang seiner Frau schon einige Zeit vergangen war, so konnte man immer noch erkennen, das er über deren Verlust noch nicht vollständig hinweggekommen war. Direkter Angriff! Also kam Elrond nicht in Frage. Finte! Entwaffnen! Wer gehörte noch zum näheren Freundeskreis von Erestor? „Übe den Trickkampf! Angenommen! Nächster!"
Kampfstellung! Elladan und Elrohir. Konnte es einer der beiden sein? Abwehr! Die Frage war jedoch eher, würde Erestor tatsächlich etwas mit seinen ehemaligen Schülern anfangen? Abwehr! Er konnte es sich nicht vorstellen. Angriff und…. Außerdem hielt Erestor die jungen Halbelben noch mehr auf Abstand als ihn selbst. …Entwaffnen! „Stärke deine Abwehr! Angenommen! Nächster!"
Kampfstellung! Wer blieb denn dann noch übrig? Abwehr! Es musste jemand sein, der Erestor näher stand, als er selbst. Abwehr! Da gab es nur einen – Lindir! Angriff! Angriff! Entwaffnen! „Du hast die Kraft eines Mädchens! Abgelehnt! Nächster!"
Kampfstellung! Natürlich, Lindir war der einzige, dem Erestor erlaubte, ihn zu berühren. Angriff! Es musste Lindir sein. Abwehr! Er würde Erestor zeigen, das er viel besser zu ihm passte, als ein schwacher Sänger! Finte! Angriff! Schwert an Hals! „Du musst schneller werden! Angenommen! Nächster!"
Kampfstellung… Niemand kam, „Was ist los?" Er wand seinen Blick zu dem Soldaten, der die Namen der angenommenen Rekruten aufschrieb.
„Das waren alle, der Rest hat Angst bekommen, als sie gesehen haben, wie Ihr heute die Neuen rangenommen habt. Sie wollen es erst beim nächsten Mal wieder versuchen!" Der Soldat sah ihn vorsichtig an, zu bekannt war das aufbrausende Gemüt des Balrog-Töters, keiner wollte sich mit ihm anlegen!
„Gut, du kannst dann für heute auch Schluss machen. Ich selbst will noch ein wenig trainieren!" Er wollte seinen Kopf freibekommen und das Training, vor allem der Drill, also die wiederholte Abfolge derselben Übungsreihe, erwies ihm dabei stets gute Dienste.
Ein kurzer Blick in die Runde zeigte ihm, das außer ihm keiner mehr auf dem Kampfplatz war. Es war später, als er gedacht hatte, wahrscheinlich waren die anderen bereits beim Abendessen. Er horchte kurz in sich hinein, als sein Körper aber keine Anzeichen von Hunger zeigte, begann er mit seinem Training.

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Erestor war gerade auf dem Weg zum Abendessen, als ihm einer der Sänger, den er schon öfter in Lindirs Gesellschaft gesehen hatte, ansprach: „Entschuldigt, aber könnt Ihr mir vielleicht sagen, warum Lindir mit einem Stock auf dem Weg zum Kampfplatz ist?"
„Einem Stock, seid ihr sicher?" Was könnte Lindir mit einem Stock wollen. Soweit er wusste, hatte der Sänger seit ihrer Ankunft hier, nie wieder einen Stockkampf ausgetragen.
Für seine Zweifel erntete Erestor einen bösen Blick: „Natürlich! Es war ein, fast zwei Meter langer, Stock!"
„Ich weiß nicht, was er vorhat, aber ich glaube, ich werde es mir ansehen. Ich danke Euch!" Eilig hastete er in Richtung Kampfplatz und übersah dabei das Lächeln, das auf dem Gesicht des Sängers spielte. Was hatte Lindir vor? Um diese Zeit war nur noch selten jemand auf dem Kampfplatz. Außer Glorfindel war keiner so verrückt, zusätzliche Trainingseinheiten einzuschieben. Außer Glorfindel… „Ich wünschte, Glorfindel würde aus meinem Leben verschwinden!" „Ist das dein Ernst, nin edraith! Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst! Es könnte in Erfüllung gehen!" Oh ihr Valar, nein. Lasst ihn das nicht ernst gemeint haben! (Meine Rettung)

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Glorfindel war völlig in seine Übungen vertieft, deshalb bemerkte er zuerst nicht, das er beobachtet wurde. Als es ihm dann doch auffiel, sah er in die Richtung, aus der die Blicke kamen. Dort stand ein Elb, der ihn wohl schon einige Zeit beobachtete.

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Lindir atmete noch einmal tief durch. Nun würde die Show bald losgehen. Alle Vorbereitungen waren getroffen. Nun musste er Glorfindel nur noch herausfordern: „Wollt ihr Euch vielleicht einmal mit mir messen?"

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(1) Wow, drei Verben hintereinander, manchmal verwirre ich mich selbst

Ich weiß, unfair hier aufzuhören, aber es macht so Spaß, andere zappeln zu lassen.
Eure Vermutungen, was denn auf dem Kampfplatz passiert, würden mich wahnsinnig interessieren!
Bis denne,
PurpleSunset