Kapitel 2
Langsam, ganz langsam, öffnete Matsumoto ihre Augen. Hach ja, so ein Nickerchen war einfach nicht zu verachten. Herzhaft gähnend streckte sie sich und raffte sich auf. Hmmm, irgendetwas war komisch. Sie fühlte sich so leicht; was nicht heißen sollte, dass sie sich jemals schwer gefühlt hatte.
Verschlafen blickte sie sich um und blickte auf…sich selbst. So wie es schien stand eine andere Matsumoto gerade vor ihr und tippelte ungeduldig mit dem linken Fuß auf den Boden. „Aufgewacht, Schlafmütze?", fragte die andere Matsumoto gereizt.
„Wieso siehst du aus wie ich und wieso bist du so groß?" War irgendetwas mit ihrer Stimme nicht in Ordnung?
Die andere Matsumoto räusperte sich. „Inoue, den Spiegel, bitte!"
Sichtlich angespannt reichte Orihime ihr einen Hand Spiegel und schaute nervös auf die „richtige" Matsumoto. Diese blickte ohne große Widerrede hinein und erblasste. Verdutzt riss sie den Spiegel an sich. Weiße Haare, grüne Augen…zum Reinkneifen süßes Gesicht. Sie sah aus wie ihr Taichou!
Ihre Augen weiteten sich und ihre Lippen, oder eigentlich ja Hitsugayas, formten eine Flunsch. „Meine Brüste sind weg!"
Hitsugaya beherrschte sich Matsumoto jetzt keinen Klapps an den Hinterkopf zu verpassen, am Ende traf er ja nur sich selbst. „Ist das alles, was du zu sagen hast?"
Verwundert blickte Matsumoto auf die andere Matsumoto und stand auf. „Moment ma, Taichou?"
Hitsugaya wollte seine Arme verschränken, allerdings würde er seinen Brüsten dabei zu nahe kommen und er weigerte sich einfach, die beiden zu berühren. Das war einfach zu… falsch. „Wer denn sonst?"
Matsumoto kicherte, was reichlich merkwürdig klang, denn sie tat es mit Hitsugayas Stimme und ein Hitsugaya Toushirou kicherte nicht. „Wie ist das passiert?"
„Was glaubst du wohl!" Gab es hier sonst noch jemanden, der mit Uraharas Erfindungen auf andere Leute zielte…und auf sich selbst gleich dazu?
„Schon gut schon gut! Reg dich doch nicht so auf!" Sie musste sich ein weiteres Kichern verkneifen, sich selbst so aufgebracht zu sehen, hatte etwas sehr Komisches an sich. „Wir sind wahrscheinlich nur im Gigai des jeweils anderen gelandet und können das ganz schnell rückgängig machen, wenn wir diese Körper wieder verl…"
„Geht nicht."
„Wie geht nicht?"
„Geht nicht! Ich hab es schon ausprobiert." Als würde er auch nur eine Sekunde länger im Körper dieser Frau bleiben, als nötig. „Es ist nichts passiert."
„Soul Candy?"
„Funktioniert nicht."
„Der Handschuh?"
„Genau so wenig."
Was sollte das heißen? Waren sie Gefangene in den Gigai des jeweils anderen? „Und nu?"
„Gehen wir zu Urahara, so dass der das wieder in Ordnung bringt. Und es wäre besser für ihn, wenn das auch wirklich klappt. Also, lass uns gehen."
„Äh Taichou?"
„Was?"
„Urahara is bis Morgen früh nicht da."
„Was?"
„Urahara is bis Morgen früh nicht da."
Hitsugaya zählte innerlich bis zehn. „Wieso?"
„Weiß nicht, hat er nich gesagt."
Hitsugaya ließ Matsumotos Kopf hängen. Das konnte doch nicht sein.
„Sag mal Taichou…"
„Was?", fragte Matsumotos Stimme genervt.
„Sind meine Brüste echt so groß, wie sie von hier aussehen?" Bevor Hitsugaya darauf antworten konnte, griffen „seine eigenen" Hände an besagte Körperteile und drückten darauf herum.
„M-Matsumoto, lass das!" Hitsugaya war sich sicher noch nie in seinem Leben so beschämt gewesen und so rot angelaufen zu sein. Schnell hatte er die Hände seines Gigais weg geschlagen. „Spinnst du?"
„Was denn? Ich wollte nur mal fühlen, wie sie sich anfühlen, wenn ich nicht fühle, wie es sich anfühlt, wenn da jemand…ähm…du weißt schon." Sie kicherte. „Hat es sich gut angefühlt?" Matsumoto hatte ein fieses Grinsen auf Hitsugayas Gesicht gesetzt.
Hitsugaya antwortete nicht, da er immer noch konzentriert dabei war, die Röte aus seinem - aus Matsumotos - Gesicht zu bekommen.
„Och, nicht rot werden Taichou. Du darfst auch mal gucken, wenn du heute Abend duschen gehst." Sie grinste erneut.
„Sei still!" Was sollte das, er hatte sich doch gerade erst halbwegs beruhigt. Verdammt, er war noch nicht alt genug, um an dieser Situation Gefallen zu finden. Ihm war das ganze einfach nur peinlich. Womit hatte er das verdient?
„Oh und Taichou, nicht vergessen die Body Lotion danach aufzutragen. Ich will keine trockene Haut wegen dieser Sache. Und schön gleichmäßig verteil…"
„MATSUMOTO!"
Matsumoto hielt für einen kurzen Moment inne. Ihr Taichou war schon wieder so gut gelaunt, das war ja nicht auszuhalten. „Och Taichou, wir können bis morgen eh nichts daran ändern, also nehmen wir es hin und leben damit. Sind ja nur ein paar Stunden."
Im Prinzip hatte sie Recht, das hieß aber noch lange nicht, dass sie ihn so aufziehen konnte. „Hmpf."
Fortsetzung folgt...
