Kapitel 4
Okay, machte er sich doch nichts vor. So konnte es nicht weiter gehen. Hitsugaya würde jetzt entweder auf der Stelle vor Scham den Löffel abgeben oder er würde eine Lösung seines kleinen Problems finden. Eigentlich wusste er gar nicht, wie er auf die Idee gekommen war, die Sache einfach abzuwarten, in der Hoffnung, es würde schon von allein vergehen.
Was unausweichlich war, war nun einmal unausweichlich. Gut, er hatte Matsumoto davon überzeugen können erst am Morgen duschen zu gehen – wobei er auch hierbei hoffte, das Problem würde im Nichts verschwinden – aber wenn hier nicht noch ein Unglück passieren sollte, dann musste er sich jetzt in Bewegung setzen, sein Schlaflager auf der Couch verlassen und das Badezimmer aufsuchen.
Wenig zu trinken hatte nicht geholfen. Was raus musste, musste wohl oder übel raus.
Zumindest konnte Matsumoto ihn nicht aufziehen, denn sie schlief und träumte wahrscheinlich süß vor sich hin. Die Frau hatte Nerven.
„Reiß dich zusammen, Toushirou." Es war eine der natürlichsten Sachen der Welt und…er musste ja auch nicht hinsehen. Jedenfalls nicht allzu genau. Was war schon dabei?
Nach einem etwa zehnminütigen Anstarren der Toilette, brachte er es schließlich hinter sich. Was für eine Erleichterung und zum Glück hatte niemand sehen könne, wie erneut diese verräterische Röte ihren Weg in sein – in Matsumotos – Gesicht gefunden hatte. Als Taichou der zehnten Division hatte man es wirklich nicht leicht.
Halt, stopp. So ganz stimmte das nicht. Gegen die zehnte Division war nichts einzuwenden. Als Taichou der zehnten Division, mit Matsumoto Rangiku als Fukutaichou, hatte man es nicht leicht.
So war es richtig.
Hitsugaya seufzte und schlurfte mehr oder weniger erleichtert zurück zur Couch. Dort hatte er nun mit einem weiteren Problem zu kämpfen, welches ihm vorher noch nicht so aufgefallen war.
Er konnte nicht schlafen. Vor kurzem noch, hatte ihn Matsumotos Blase davon abgehalten ins Land der Träume zu reisen, doch jetzt machte sich etwas anderes bemerkbar. Wie hielt Matsumoto das nur aus? Ungeachtet seiner Liegeposition, sie waren ständig im Weg. Warum waren die Dinger auch so groß? Entweder sie drückten, oder sie rutschten irgendwo hin, wo sie nicht hinrutschen sollten.
Und überhaupt…wieso war das verdammte Nachthemd so knapp? Er hätte sich gern etwas von seinen eigenen Sachen übergezogen, allerdings waren die für Matsumotos Körper beinahe knapper als ihre eigenen.
Völlig entnervt setzte er sich wieder auf. Ob die bösen Seelen, die er in seiner Zeit als Shinigami schon durch die Höllenpforten geschickt hatte, wohl so etwas Ähnliches durchmachen mussten? Für ihn war es jedenfalls die Hölle.
Ob es schon Morgen war? Matsumoto hatte davon gesprochen, dass Urahara bis Morgen früh nicht da wäre.
Die Anzeige auf seinem Handy sagte ihm, dass es noch nicht einmal 3 Uhr war. Ob es wohl als unverschämt verstanden werden würde, wenn er um solch eine Uhrzeit vor Uraharas Haustür auftauchte? Hitsugaya gähnte einmal herzhaft.
„Kannst du auch nicht schlafen?", fragte plötzlich seine eigentliche Stimme. Matsumoto stand auf einmal im Wohnzimmer und rieb sich verschlafen die Augen ihres Taichous.
Hitsugaya machte eine gedankliche Notiz an sich selbst, sich nicht die Augen zu reiben, sobald er wieder seinen eigenen Körper bewohnte. Es ließ ihn wirklich viel zu sehr wie ein Kind aussehen. „Matsumoto? Du auch nicht?" Das verwunderte ihn irgendwie. Matsumoto und Schlafprobleme, das war absurd. Selbst im Körper einer anderen Person.
Matsumoto nickte. „Ich krieg andauernd Albträume und wach davon auf."
„Albträume?" Hitsugaya konnte nicht anderes und empfand Mitleid für sie. Was auch immer es war, es schien ihr sehr zuzusetzen, so viel konnte er von ihrem – oder auch seinem – Gesicht ablesen.
Erneut nickte Matsumoto. „Ja. Ich träume ständig, ich hätte keine Brüste mehr und dann wach ich auf und sie sind wirklich weg."
Die linke Augenbraue von Matsumotos Körper zuckte. Hitsugaya konnte einfach nicht fassen, dass sie ihm das hier so erzählte und dann auch noch erwartete, von ihm mitfühlende Worte zu hören. „Ich würde gern sofort wieder mit dir tauschen, das kannst du mir glauben."
Im nächsten Moment saß Matsumoto neben Hitsugaya auf der Couch. Er hatte eigentlich einen Redeschwall oder so etwas Ähnliches von ihr erwartet, aber dieser kam nicht. Stattdessen saß sie still neben ihm und starrte ziellos in den Raum.
Das war ihm jetzt aber neu. Nicht, dass er sich beschweren würde. Eine schweigende Matsumoto war einmal eine willkommene Abwechslung. Unter anderen Umständen würde sie ihn wahrscheinlich mit uninteressanten Informationen zuschütten und nun saß sie einfach nur da und…
„Taichou?"
Aha, hatte er es doch geahnt. „Was?"
„Wieso kannst du nicht schlafen?" Sie sah ihn mit seinen müden Augen an.
„Uh…uhm…ich…" Ein Glück war es relativ dunkel und errötende Wangen waren schwer zu erkennen. „…äh, also..deine…"
„Meine? Meine was?"
„D-deine…deine…argh, zwing mich doch nicht das jetzt noch mal auszusprechen!"
„Ohhh, die beiden schon wieder. Was hast du nur gegen die zwei?"
„Die sind unbequem!" Wie zur Hölle kam man nur dazu, so ein Gespräch zu führen? Würde Hitsugaya das später einmal jemandem erzählen – was er gewiss nicht vorhatte – so würde ihm das doch niemand glauben.
Matsumoto blinzelte. „Wirklich? Ich finde sie ganz angenehm."
Ach was. „Matsumoto?"
„Ja Taichou?"
„Lassen wir das Thema."
„Okay, Taichou." Dieses Mal war es an Matsumoto zu gähnen. Ohne zu zögern rutsche sie etwas näher an ihren Taichou heran.
„Matsumoto?"
„Mhm…", sagte sie schon im Halbschlaf.
„Nimm meinen Kopf von deinen Brüsten."
„Shhh…schlaf Taichou."
Leicht in Panik blickte Hitsugaya auf seinen eigenen Kopf, der sich da an ihn kuschelte. Wie absurd konnte eine Situation eigentlich werden? Matsumoto war tatsächlich eingeschlafen! Frechheit. Und was machte er jetzt? Matsumoto wecken?
Er seufzte. So unbequem war es ja nun nicht. Und die Tatsache, dass seine Augenlider immer schwerer wurden und alles in ihm sowieso danach schrie endlich zu schlafen, überzeugte ihn spontan davon, dass einfach die Augen zu schließen, gar keine so üble Option war.
Hitsugaya schlief ein.
Fortsetzung folgt...
Anm.: aww, sind sie nicht süß! XD jetzt entschuldigt mich, ich geh ein Foto von den beiden machen, um sie später damit zu erpressen. (hofft sie tauscht mit niemandem den körper wenn sie abdrückt) und ich hab nicht vor eine richtige HitsuMatsu Story hier raus zu basteln, aber soll mal noch einer sagen, die beiden würden kein süßes Paar abgeben...XD
