Epilog

Ein Jahr später, war es dann so weit. Harry verschwand mitten in einem Quidditchmatch von den Gründen Hogwarts. Voldemort hatte es durch Hilfe von innen geschafft, Harrys Besen zu einem temporären Portschlüssel zu machen. Es dauerte einige Stunden, bis Dumbledore herausfinden konnte, wohin Voldemort den Jungen gebracht hatte. Als der Orden dort eintraf, sahen sie nur mehr den Schluss der Kampfszene.

Voldemort hatte seinen Zauberstab triumphierend auf Harry gerichtet und rief „Avada Kedavra" Der grüne Blitz eilte auf Harry zu und traf ihn Mitten in die Brust. Harry riss es von den Füßen. Doch dann geschah etwas, mit dem Voldemort nicht gerechnet hatte, dabei war es nicht das erste Mal. Der Fluch prallte ab und kam zurück auf ihn. Genau wie schon vor sechzehn Jahren. Wieso? Wieso klappte das schon wieder? Voldemort war außer sich, als er in Zeitlupe zusah, wie sein eigener Fluch auf ihn zurückkam. Er wusste, es gab kein Entkommen. Er wusste dieses Mal würde er sterben. Er wollte nicht sterben, aber er konnte nichts dagegen tun. „Verflucht!" rief er, ehe er zusammen sackte und leblos liegen blieb.

Harry krümmte sich am Boden. Er presste die Hand an seine Brust. Blut quoll unter dem aufgerissenen Umhang hervor. Der Fluch hatte, wie damals schon, eine hässliche Wunde hinterlassen. Nur langsam begriff Harry, was mit seinem Feind passiert war. Voldemort war tot! Er lag keine zehn Meter von Harry entfernt. Da war seine Leiche. Aber…? Harry verstand es nicht. Wieso hatte der Todesfluch ihn erneut „verschont"? Diesmal hatte er keine Mutter, die sich für ihn opferte. Wie kam es, dass Harry erneut überlebte? Er wollte doch sterben. Er war bereit dafür. Es hätte ihm nichts ausgemacht.

„Harry! Harry, bist du in Ordnung?" fragte eine weit entfernte Stimme. Sie gehörte zu Severus! Harry sah in das besorgte Gesicht seines neuen „Vaters".

„Ich hab es geschafft Dad! Ich weiß zwar nicht wie, aber ich habe es geschafft! Jetzt kann ich endlich gehen!" flüsterte Harry.

„Gehen? Wohin willst du denn gehen?" fragte Severus traurig. Er hatte gehofft, Harry würde seine Meinung ändern. Würde von seinen Plan abkommen, das Gift zu nehmen, wenn er Voldemort besiegen sollte. Er hatte gehofft, Harry würde Gefallen an seinen neuen Leben finden.

„Der eine kann nicht leben solange der andere überlebt. Aber damit endet die Prophezeiung." sagte Harry schwach.

„Du könntest glücklich werden. Jetzt ist alles vorbei! Soll dein harter Kampf umsonst für dich gewesen sein?" fragte Severus.

„Nein" hauchte Harry, „Ich hab doch auch was davon. Ich habe gesiegt. Ich habe meine Prophezeiung erfüllt. Ich bin frei. Frei, um zu gehen. Ich kann Mum wieder sehen und Sirius und vielleicht auch Hedwig. Ich kann vielleicht mit ihr um die Wette fliegen. Wer sagt denn, dass der Tod so was Schreckliches ist? Voldemort war ein Narr, sich so ans Leben zu klammern. Ich danke dir, Sev, dass du mir mein letztes Jahr so angenehm gestaltest hast. Ich danke dir, dass du mir ein Heim gegeben hast. Aber alles, wofür ich gelebt habe ist vollbracht. Was hält mich noch hier?"

Und mit diesen Worten wollte Harry die kleine Giftflasche aus der Innenseite seines Umhanges fischen, doch er konnte sich kaum bewegen vor Schmerz.

„Könntest du mir helfen?" fragte Harry.

Severus schloss traurig die Augen, dann suchte er die besagte Flasche, entkorkte sie und gab sie Harry. Mit zitternder Hand führte Harry die Flasche zum Mund. Doch er hielt kurz inne, um noch einen Blick auf Severus zu werfen.

„Weißt du, du musst das nicht tun!" erklärte Severus. „Das Leben nach dem Tod wartet sicher auch noch länger auf dich."

Harry lächelte schwach: „Ich weiß, aber ich weiß nicht, was ich sonst tun soll. Du hast gesagt du lässt mich gehen."

„Ja, das hab ich!" sagte Severus verzweifelt.

„Sev?"

„Hmm?"

„Machs gut! Und quäle die Schüler nicht immer so!" mit diesen Worten kippte Harry die rote Flüssigkeit hinunter.

Severus ließ traurig den Kopf hängen. Wieso war der Junge so versessen darauf zu sterben? Harry war das ganze letzte Jahr wieder glücklich gewesen. Severus war überzeugt davon, Harry würde das „Gift" gar nicht verwenden wollen und jetzt hat er es doch getrunken.

Was für eine Schlagzeile würde das geben? Hogwarts Lehrer verhalf dem "Jungen der überlebte" zum Tod. Severus schüttelte den Kopf. Sorgfältig nahm er den leblosen Körper des Jungen hoch und trug ihn über das Schlachtfeld. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Außer Dumbledore, wusste niemand von dem Abkommen, das Harry und Severus getroffen hatten. Harry wollte sterben. So oder so, der Junge hatte nie vor, das Schlachtfeld lebend zu verlassen.

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AN: Starrst du gerade fassungslos auf den Bildschirm? Fragst du dich gerade, wie kann sie nur, so etwas schreiben? Wie kann sie nur nach allem was geschehen ist, so ein Ende schreiben?

Dann lass die Geschichte noch einmal Revue passieren und frage dich, ob ich Severus und Ginny wirklich so was antun würde, oder…