… oder du fasst dich wieder und liest weiter. ;-)
Epilog Teil2
Die Sonne schien beim Fenster hinein und kitzelte ihm in der Nase. Wohlig rekelte er sich in seinem Bett und rieb anschließen seine Augen. Es war herrlich ohne Schmerzen zu sein. Zum ersten Mal seit Jahren, war ihm wieder richtig warm. Die herrliche Leere in seinem Kopf ließ ihn noch eine Weile weiter schlummern.
Doch dann drang ein Fiepen an sein Ohr. „Hedwig?" fragte Harry und setzte sich abrupt auf. Die weiße Schneeeule schuhute freundlich. Harry strich ihr liebevoll durchs Gefieder. Doch dann stutzte er. Irgendwie hatte er sich den Himmel anders vorgestellt. Alles sah so… normal aus. Und das Zimmer erinnerte ihn doch sehr stark an das Zimmer, das er bei Severus hatte. Aber wie war das möglich? Er war doch tot, oder etwa nicht? Doch, es musste so sein. Wieso sollte sonst Hedwig da sein?
Als die Tür schließlich aufging, schlug dem Jungen die Wahrheit ins Gesicht. Severus hatte Harry belogen. Er hatte den Jungen nicht gehen lassen. Harry war nicht tot. Fröhlich grinsend kam Severus mit einem Frühstückstablett herein und stellte es neben Harrys Bett ab. Der Junge bedachte den Älteren mit einem finsteren Blick.
„Was ist?" fragte Severus und spielte den dummen.
„Du hast mich belogen!" rief Harry empört.
„Ja, das habe ich. Du konntest nicht mehr rational denken. Als dein Vater, war es meine Pflicht, dich vor dich selbst zu schützen!"
„Das hättest du nicht tun sollen. Was ist mit dem Versprechen?"
„Ich habe es gebrochen! Ich habe schon viele unehrenhafte Sachen gemacht, auf eine mehr oder weniger, kam es nicht mehr drauf an" gab Severus zu.
Harry guckte zu der Eule, die seiner Hedwig sehr ähnlich sah.
"Hat eine Weile gedauert, sie zu finden, aber wenn es wahr ist, dann ist das Hedwigs Tochter!" erklärte Severus.
Nun wurden Harrys Augen groß. "Ich wusste gar nicht, dass sie eine Tochter hatte!"
"Hedwig war schon eine ausgewachsene Eule, als du sie bekamst. Sie hatte sicher noch mehr Nachwuchs."
Harry grinste die Eule an und strich ihr liebevoll durchs Gefieder. Hedwig hatte sicher nichts dagegen, wenn Harry sich nun um ihre Tochter kümmern würde.
"Danke!" sagte Harry schließlich leise. "Danke, dass du dein Versprechen gebrochen hast! Ich war so festgefahren mit meiner Idee des Selbstmords, dass ich nicht wusste, was ich anderes tun sollte. Ich hatte mein Ziel erreicht und plötzlich wusste ich nicht mehr, wie es weiter gehen sollte. Also kam mir das einzige in den Sinn, das mir die längste Zeit durch den Kopf gespukt war. Das Gift. Dabei war ich doch so glücklich letztes Jahr. Du hast Recht. Mum, Dad und Sirius warten sicher auch noch länger auf mich. Aber Ginny, was hätte ich ihr angetan?"
„Apropos!" rief Severus und öffnete die Tür zu Harrys Zimmer. Und ehe sich Harry versah landeten rote Haare in seinem Gesicht. Ginny war herein gestürmt und hatte Harry stürmisch umarmt. Sie heulte und lachte gleichzeitig und sie hielt Harrys so fest, dass ihm fast die Luft weg blieb. Harry strich ihr über den Rücken und versuchte sie zu beruhigen.
„Ist ja gut, Ginny!" sprach er leise.
Doch dann richtete Ginny sich abrupt auf. „Ist ja gut? IST JA GUT!"
Ginny griff nach Harrys Polster und schlug ungnädig auf den erschrockenen Jungen ein. „Du egoistischer (patsch)... gemeiner (patsch)... selbstsüchtiger (patsch)... Held! (wumps)" rief sie aufgebracht.
Harry konnte nur seine Arme hochreißen und so gut es ging seinen Kopf schützen.
„Es tut mir Leid, okay?"
Ginny sah immer noch grimmig drein.
„Ach ja, es tut dir Leid? Verdammt noch mal, hast du eigentlich eine Sekunde dabei an MICH gedacht? ICH LIEBE DICH, falls dir das entgangen sein sollte!"
„Ich liebe dich auch!" versicherte Harry schnell und umarmte Ginny wieder, bevor sie erneut zum Polster greifen konnte.
Eine plötzliche Welle von Glück durchschoss Harrys Körper. Da war es nun, sein Leben nach der Prophezeiung. Das, an das er nie geglaubt hatte. Da war Ginny, seine Freundin, nein, seine Geliebte. Und da war Severus, sein Vater. Und Hedwigs Tochter,
„Wie… wie heißt sie eigentlich?" fragte Harry schließlich mit einem Blick auf die Eule.
„Ich habe sie ‚Liberty' getauft!" sagte Severus mit einem Lächeln.
Harry nickte und erwiderte das Lächeln. „Freiheit" flüsterte Harry. Das war alles, was er sich wünschte. Die Eule schuhute sanft und setzte sich dann auf Harrys Schulter, um an seinem Ohr zu knappern.
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END!
AN: Ja, das war es nun endgültig. Ich hätte noch schreiben können „Und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage" Aber wir kennen Harry und wir kennen Severus. Und die meisten wissen, wie schwer und kompliziert diese Phase des Lebens ist und wie leicht es zu einem Generationskonflikt kommt. Also realistisch betrachtet, kommt es zwangsläufig immer wieder zu Konfrontationen. Aber Harry hat nun das, was er wollte: Einen Vater, der sich um ihn kümmert. Also, ein ganz normales Leben! ;-)
