Todesurteil
„Gejagt"
Gehetzt blickte Nirnaeth sich um: anscheinend hatte sie ihre Verfolger endlich abgehängt. So nah waren sie ihr schon lange nicht mehr gekommen. Sie schüttelte leicht den Kopf über sich, wie hatte sie nur so unaufmerksam sein können! Sie schluckte, da sie wusste, dass es an Bel's Verhaftung lag, wer weiß ob sie überhaupt noch lebte! Sie wischte sich mit leicht zittriger Hand den Schweiß von der Stirn. Diesen Fehler konnte sie sich kein zweites Mal leisten, sie musste bei der nächsten Gelegenheit endlich fliehen! Die Elbin zog sich in den Schatten eines alten Gebäudes zurück, als man laute Männerstimmen vernahm. Mit ein paar Handgriffen hatte sie ihre langen mittelbraunen Haare unter die Kapuze gesteckt. Sie lauschte einen Augenblick, zum Glück entfernten sich die Stimmen. Als sie vom Schatten in das helle Sonnenlicht trat leuchteten ihre grünlichen Augen schwach auf. Ihre Augen schimmerten weise und vorallem traurig. Mit angemessenen Schritten ging Nirnaeth die Straße entlang. Ihre schöne Gestalt ließ sich unter ihrer weiten Männerkleidung nur wage vermuten. Unter ihrem weiten Hemd trug sie immer ihren Dolch, denn sie wusste nie, wann sie ihren Verfolgern das nächste Mal begegnete...
