Ich lebe noch!

Ich bin wieder da!
Ich muss mich wirklich dafür entschuldigen, dass es so lange gedauert hat, aber erstens wollte ich ein gutes Kapitel schreiben und zweitens hättet ihr es auch nicht geschafft ein Chap zu schreiben und hochzuladen, wenn wirklich jeder eurer Nachmittage verplant ist, ihr ZK's (Zentrale Klassenarbeiten) schreiben müsstet , ihr dafür lernt und gleichzeitig noch eine Theateraufführung habt. DAS ist viel!

Aber ich muss mich wieder ganz ganz herzlich bei euch allen bedanken! Ohne eure Reviews wie zum Beispiel 'das machst du gut' oder 'es ist schon wieder zwei Wochen her, dass du geupdatet hast!' wäre ich verloren! Ich liebe euch! °schmatz°

Jetzt möchte ich euch aber nicht mehr länger auf den Keks gehen und präsentiere hiermit das neunzehnte Kapitel! °grins°
Kisses

Rubinonyx


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Johann Wolfgang von Goethe

Erinnerung

Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.

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XIX

Je näher sie der Bibliothek kam, desto schneller klopfte ihr Herz.

Was würde passieren, wenn sie durch diese Türen schritt und sie dort auf Draco traf?
Wie würde er reagieren?
Was würde sie sagen?

Mit einem letzten tiefen Atemzug schob sie die Türen der Bibliothek ein kleines Stückchen auseinander und schlüpfte in das Innere des Raumes.

Hier war alles still.

Leuchter an den Wänden erhellten die hohen Regale, die vollgestopft mit aberhunderten Büchern und ihrem Wissen stumm in die Höhe ragten.

Hermine spähte zu den Tischen die hier im Eingangsbereich aufgestellt waren, aber nirgends konnte sie Draco ausmachen. Ein leises Lächeln stahl sich auf ihre Lippen als sie sich auf den Weg zu „ihrem" Tisch machte.
Dieses Lächeln erstarb auch nicht, als sie in den Gang einbog der sie zu ihrem Ziel brachte und sie erkannte, dass der Tisch leer war.

Stattdessen setzte sie sich einfach hin und wartete.

Auf der Tischplatte brannte eine Kerze und verbreitete einen schwachen Schein, der nur ein wenig durch die zwei weiteren Leuchter an den Wänden unterstützt wurde.

Plötzlich hörte Hermine ein leises Rascheln hinter sich. Kurz darauf legten sich zwei feingliedrige Hände auf ihre Schulter und warmer Atem strich an ihrem Ohr vorbei.

„Danke, dass du gekommen bist."
Hermine musste stärker Lächeln und antwortete.
„Ich habe dich vermisst."
„Ich dich auch."

Es war das erste Mal, dass Draco so etwas laut aussprach.

In seinen Briefen hatte Hermine zwar genau das lesen können, doch immer nur zwischen den Zeilen. Nie hatte er es so deutlich ausgedrückt wie jetzt und nie hatte sie sich so glücklich gefühlt.

Er stand immer noch hinter ihr.
„Setzt dich doch zu mir."
„Nein, ich würde lieber stehen."
„Du würdest lieber hinter mir stehen bleiben? Darf ich mich denn umdrehen?"
„Nein."
„Aber weshalb denn nicht?"
„Weil ich dann wahrscheinlich das was ich tun möchte nicht tun würde, wenn du mich anschautest."

Draco sprach ganz ruhig und doch mit einer solchen Bestimmtheit, dass Hermine ihm nachgab und sich nicht umdrehte, sondern einfach nur darauf wartete was er tun würde.

„Vielen Dank für die Briefe, die du mir in den Ferien geschrieben hast, Hermine." Während Draco die sagte begann eine seiner Hände Hermines Hals leicht zu streicheln.
„Ich muss dir für deine Antworten danken. Aber ehrlich gesagt hatte ich immer Angst, dass du eines Tages einfach nicht mehr schreiben würdest."

Dracos Hand stoppte einen Moment, bevor sie fortfuhr Hermines Schlüsselbein zu liebkosen.
„Weshalb hätte ich denn nicht mehr antworten sollen?"

Hermine lehnte sich ein kleines Stückchen weiter nach hinten und konnte nun die Wärme spüren die von Draco ausging.

„Ich hatte Angst, dass dein Vater vielleicht etwas bemerken könnte. Ich meine nach wie vor bin ich ja für dich eigentlich nicht standesgemäß."
Leichtes Bedauern gemischt mit leiser Wut über diese bestehenden Vorurteile hatte sich in ihre Stimme geschlichen, doch Dracos Tonfall verriet, dass er lächelte. Vielleicht nicht äußerlich, so aber doch ganz sicher innerlich.
„Da hast du Recht. Du bist für mich nicht standesgemäß, aber du bist für mich sicher verstandesgemäß."

Nun musste auch Hermine lächeln und Stille senkte sich über die beiden.

Draco hatte angefangen Hermines Nacken mit beiden Händen leicht zu liebkosen und die Gryffindor lehnte sich unbewusst noch ein Stückchen zurück.

Plötzlich fühlte sie einen warmen Lufthauch auf ihrer linken Schulter, nur um kurz darauf Dracos Lippen zu spüren, die sie vorsichtig küssten. Hermine wünschte, dass dieser Moment nie vergehen würde und doch warenseine Lippen so schnell verschwunden wie sie da gewesen waren.

Ein leicht wehmütiges Seufzen entfloh Hermines Lippen und Draco lachte leise hinter ihr auf.
Nun kam der Slytherin um Hermine herum, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich.

Hermine, die immer noch lächelte, ließ ihren Blick über sein Gesicht wandern und nahm dabei so viele Details auf, von denen sie noch gar nicht gewusst hatte, dass sie existierten, dass sie ihre Augen nur schwer von diesem Anblick losreißen konnte.

„Woher kommt eigentlich euer blondes Haar?"
Draco sah sie ein wenig überrascht an, antwortete jedoch auf der Stelle.
„Das stammt noch aus der Zeit der Angeln und Sachsen, also um 300 bis 500 nach Christus. Unsere Vorfahren müssen damals aus einem der skandinavischen Länder gekommen sein, wo viele ja heute noch so helles Haar haben. Bei unserer Familie hat es sich dann einfach erhalten und da auch meine Mutter blondes Haar hatte, hat es sich dann bei mir noch verstärkt…"

Draco brach ab und sah zu Boden. Das Gespräch hatte sich mal wieder in die Richtung bewegt in die es sich eigentlich nicht hätte bewegen sollen.
Hermine sah, wie sich wieder Schatten über Dracos Augen legten die ihr ganz und gar nicht gefielen.
„Es tut mir leid, Draco. Ich wollte nicht, dass…" begann sie, doch der Slytherin hob nur eine Hand.
„Es ist schon in Ordnung. Lass uns einfach über etwas anderes sprechen."

Doch so schnell schien sich kein passendes Thema zu finden, also schwiegen sie wieder.

„Weshalb hast du mich eigentlich geküsst?" brach Hermine einige Zeit später das Schweigen.
„Nach dem Weihnachtsball?"
„Ja."
„Ich weiß nicht." Draco sah verlegen zu Boden, doch Hermine musste lachen.
„Du weißt es nicht? Das kann nicht wahr sein. Wenn man jemanden küsst, dann muss man doch einen Grund dafür haben."
„Wenn du es als Grund akzeptierst, dass mein Bauch mir in diesem Moment einfach gesagt hat, dass ich dich küssen solle, dann habe ich einen Grund, sonst nicht." Jetzt lächelte auch Draco und die Schatten über seinen Augen waren verschwunden.

Nach einigen Augenblicken wurden Hermines Gesichtszüge ernst und sie schluckte.
„Würdest du… würdest du…"
„Würde ich was?"
„Würdest du mich noch einmal küssen?" Hermine war rot geworden, doch ganz im Gegensatz zu dem was sie dachte, gefiel es Draco.
„Ja."
„Würdest du… würdest du mich dann jetzt noch einmal küssen?" und sie schloss noch ein gehauchtes „Bitte!" an.

Die Luft zwischen ihnen schien auf einmal um einige Grad wärmer geworden zu sein während Draco sich vorlehnte und Hermine dabei in die Augen sah.
Kurz bevor sich ihre Lippen begegneten flüsterte er „Ja".

Und da war wieder dieses wunderbare Gefühl, das Hermine nicht mehr losgelassen hatte, seitdem Draco sie das erste Mal nach dem Weihnachtsball geküsst hatte. Doch dieses Mal war es so viel intensiver, so viel berauschender, dass Hermine meinte zu schweben.

Ohne, dass es ihr groß bewusst wurde legte sie ihre Hände in Dracos Nacken und zog ihn noch ein bisschen näher zu sich heran. Im Austausch dazu war der Slytherin auf seinem Stuhl nach vorne gerutscht und seine Hände lagen nun warm und kräftig auf ihre Hüften. Auch er hatte die Augen geschlossen und war in diesem Moment gefangen von seinen Gefühlen in einer anderen Welt.

Zärtlich fuhr er mit seiner Zunge über ihre Unterlippe und bettelte um Einlass und nur zu freudig gewährte Hermine ihm diesen. Langsam, fast zögerlich erforschten sie einander, doch dann waren sie sich so vertraut, als kannten sie dies alles schon seit Jahren.

Der Kuss dauerte lange und als sie sich außer Atem voneinander lösten überzog eine leichte Röte ihrer beider Gesichter.
Vorsichtig, als glaube er, dass sie einfach verschwinden würde, wenn er sie nur ein wenig zu stark anfasste, strich Draco über Hermines Wange. Noch einige Zeit saßen sie einfach so da und genossen die Stille und die Gegenwart des anderen.

Doch nach einiger Zeit flüsterte Draco mit Bedauern in der Stimme.
„Ich muss gehen, es ist schon sehr spät, Hermine."
Sie nickte.
„Sehen wir uns morgen Abend wieder?"

Sie hätte diese Frage eigentlich nicht stellen müssen, doch sie wollte die laut ausgesprochene Bestätigung, dass das hier weitergehen würde.

„Ja, wir sehen uns morgen Abend hier zum Hausaufgaben machen und vielleicht sind wir ja schnell fertig und können uns dann noch ein bisschen „unterhalten"." Er lächelte und Hermine war es als ging die Sonne auf.
Doch dann stand Draco auf.
„Geh du zuerst, dann mache ich mich auf den Weg."
Hermine nickte wieder.
Dann plötzlich stellte sie sich noch einmal auf die Zehenspitzen und hauchte Draco einen Kuss auf die Lippen.
„Bis Morgen."
„Bis Morgen."

Und damit war sie in Richtung Ausgang geeilt und verschwunden und auch Draco machte sich mit dem besten und glücklichsten Gefühl, das er seit Monaten gespürt hatte, auf den Weg zu seinem Gemeinschaftsraum.


Das war's. Ich weiß, dass es wahrscheinlich wieder einmal für euren erlesenen Geschmack zu kurz ist, aber ich schaff es bei dieser Story einfach nicht längere Kapitel zu schreiben.
Jetzt darf ich nicht die kleine Nascherei zum Schluss vergessen und hoffe auf Kommies;-) °grins°
Bis dann!
Wir lesen uns! °schmatz°
Kisses

Rubinonyx