Da bin ich wieder!
Ich weiß, es ist spät, aber ihr wollt ja auch etwas Gutes lesen und nicht irgendeinen Mist den ich nachts um halb drei geschrieben habe, also musste ich euch leider warten lassen. Ich dachte ja eigentlich, dass ich nach den letzten paar Wochen endlich mal ein bisschen Zeit hätte, aber nein, dem war denn doch nicht so und jetzt muss ich euch noch einmal enttäuschen, denn nächste Woche und die Woche drauf wird es wahrscheinlich kein Update geben, weil ich in Urlaubauf Island bin.
Na ja, aber dafür bin ich sehr optimistisch, dass ich danach wieder mehr Zeit zum Schreiben haben werde.

An dieser Stelle möchte ich mich natürlich wieder bei all meinen Revieweren bedanken, ohne die ich sicherlich schon längst aufgehört hättezu schreiben. ICH LIEBE EUCH!

Und jetzt viel Spaß mit dem XX Kapitel.
Kisses

Rubinonyx


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Johann Wolfgang von Goethe

Die kritischen Wölfe

Wenn sie, von Menschenwittrung gelockt, dich hungernd umheulen,
Wanderer, schlage du nur Feuer, sie laufen davon.

Xenien - 750 -aus dem "wandernden Examplar"
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XX

Sie trafen sich am nächsten Abend wie verabredet zum Hausaufgaben machen.
Natürlich hatte sich eigentlich nichts geändert, doch die Atmosphäre die nun herrschte war neu, unbekannt, aber doch nicht unangenehm.
Immer wieder sahen sie hoch und betrachteten den anderen oder lächelten sich einfach nur an, wenn sich ihre Blicke trafen.

Beide genossen diese Stunden zu zweit, in denen es ihnen vorkam, als existierte die gesamte Welt um sie herum nicht wirklich.

Die nächsten Tage die folgten verliefen genauso und Hermine und Draco kamen sich näher. Wenn es anfangs nur ein scheuer, flüchtiger Abschiedskuss gewesen war, so war es nach einigen Wochen nicht nur ein inniger Abschiedskuss, sondern auch ein tiefer Willkommenskuss.

Hermine schien es geschafft zu haben, dass Draco sich geöffnet und die Geschehnisse von vor einem halben Jahr vergessen hatte. Doch so schön diese Zeit auch war, so ging sie irgendwann vorbei und die Realität brach mit Gewalt wieder über sie herein.

Der Frühling begann sich zaghaft bemerkbar zu machen und einige Blüten reckten sich schon gen Himmel, als Hermine in einen verlassenen Korridor einbog, um schnell in ihren nächsten Unterrichtsraum zu gelangen.

Ein überraschter Laut entrang sich ihrer Kehle, als ihr plötzlich jemand den weiteren Weg versperrte. Sie sah hoch und erkannte niemand anderen, als Ron Weasley, der bösartig grinsend zu ihr hinab sah.

„Mal ganz allein unterwegs? Wo ist denn dein kleines Haustier, das Frettchen?"
Hermine bekam ein ungutes Gefühl während Ron sprach.
„Fühlst du dich immer noch so einsam, dass du dich mit dem abgibst? Hermine, du kannst alles haben, du musst es nur sagen…"
Hermine lachte trocken auf.
„Ach ja? Ich kann alles haben und ich muss es nur sagen?"
„Exakt."
In Rons Augen blitzte es verdächtig auf. Hermine wusste genau was er meinte, doch sie wollte ihm nicht die Genugtuung geben und ihm zeigen, dass sie verstanden hatte.

„Gut, dann würde ich gerne eine kleine Diskussion darüber führen, ob die metamorphe Verwandlung von Pflanzen die als hochgiftig eingestuft wurden Auswirkungen auf die Richtung der Drehbewegung des Zauberstabs bei der Rückverwandlung hat."

Innerlich freut sich Hermine wie ein Geburtstagskind. Rons Gesichtsausdruck hatte sich von selbstzufrieden über verdattert bis hin zu völliger Verständnislosigkeit gewandelt. Doch Hermines Freude verwandelte sich schnell in leichte Panik, als Rons Gesichtsausdruck weiter zu ärgerlich überging, er sie an den Schultern packte und gegen die nahe gelegene Wand presste.

„Du fühlst dich wohl besonders schlau, was? Jetzt seitdem du ja einen reinblütigen Freund mit viel Geld hast, denkst du wohl du wärst was Besseres."

Während Ron sprach hatte er sich vorgelehnt und presste nun seinen gesamten Körper gegen Hermine. Sie konnte aus dieser Entfernung seinen alkoholgeschwängerten Atem riechen und ihr Gehirn registrierte am Rande, dass dies hier auch der Weg zur Küche war.

„Lass mich los du tust mir weh!"
Sie versuchte ihn wegzudrücken, doch er lehnte sich nur mit einem leisen Lachen noch ein Stückchen weiter nach vorne.
„Wie häufig hat er dich schon flachgelegt, hm? Ich wette dir hat's gefallen. Aber dir kann man ja eigentlich keinen Vorwurf machen, nicht wahr, du hast ja überhaupt keinen Vergleich, was ein richtiger Mann ist. Arme Hermine, und ich dachte du hättest so was wie Stil. Na ja, aber ich dachte ja auch mal wir wären Freunde. Jeder kann sich mal irren, nicht wahr, Hermine? Ha ha!"

Allmählich bekam Hermine wirklich Panik.
Ron war angetrunken und nach dem was sie, unfeiwillig, spürte war sein Verstand in Gegenden gerutscht in denen das rationale Denken bei Männern total versagte.
Das einzige was sie sich nun wünschte war ganz weit weg zu sein.

Ihr Verstand arbeitete auf Hochtouren, doch ihr wollte einfach kein Weg einfallen wie sie aus dieser Situation wieder heraus kam. Während sie überlegte hatte Ron seinen Monolog beendet und starrte sie an.
Er schien schon ziemlich viel getrunken zu haben, denn sein alkoholgeschwängerter Atem benebelte selbst Hermine ein wenig.
Zuerst sah er ihr nur ins Gesicht, doch dann wanderte sein Blick weiter nach unten und Hermine war auf einmal sehr froh, dass die Kleiderordnung der Schule hochgeschlossene Blusen vorschrieb.
Langsam und ein wenig unbeholfen bewegte er seine Hände nach oben. Er grunzte leicht vor Vergnügen, als er sein Ziel erreicht hatte. Hermine hatte die Augen geschlossen und tat nichts anderes mehr als innerlich um ein Wunder zu flehen.
„Hübsch, Hermine, also was das obenrum angeht bist du nicht schlecht. Ich glaube jetzt werde ich mich mal darum kümmern was das untenrum angeht."
Plötzlich begann Hermine zu zittern, doch Ron schien das nicht zu bemerken. Eine seiner Hände strich nun ihren Oberschenkel hinauf und…

…ein Schrei hallte durch den Gang.

Hermine riss die Augen auf und auch Rons kopf wirbelte träge herum. Für nur einen Moment nahm er sein Gewicht von der Gryffindor, doch dieser Augenblick reichte ihr.

Mit einem Stoß brachte sie ihn aus dem Gleichgewicht und rannte. Sie rannte an der Erstklässlerin die geschrieen hatte vorbei und stoppte erst, als sie in ihrem Schlafsaal angekommen war und schluchzend auf ihr Bett fiel.

Während sie weinend dalag wurde ihr schlagartig bewusst, dass er das nicht auf sich sitzen lassen würde. Ron hatte schon immer mehr von ihr gewollt, der Alkohol hatte seine Hemmschwelle, sich das zu nehmen was er wollte, nur beträchtlich herabgesetzt. Zudem war er eifersüchtig auf Draco.

Er würde sich dafür rächen, dass Hermine ihm nichts das gab was er von ihr wollte. Diese Tatsache war noch nicht so beunruhigen. Viel beunruhigender war vielmehr, dass Harry ihm, bei allem was er ausheckte, helfen würde. Denn seinem besten Freund wurde etwas verwehrt und das allein war für Harry schon so etwas wie eine persönliche Beleidigung.

Hermine war müde, sie wollte schlafen und ihre Ängste und Sorgen verdrängen. Sie legte sich, obwohl es noch recht früh war, in ihr Bett und Morpheus nahm sie schon bald gnädig in seine Arme. Sie würde den Lehrern morgen schon eine glaubwürdige Ausrede auftischen, weshalb sie nicht zum Unterricht erschienen war.

Sie schlief tief und fest bis zum nächsten Morgen durch und erwachte erst kurz bevor ihr Wecker klingelte.

Der Tag war klar und frisch. Hermine fühlte sich ausgeruht und sie sah dem was kommen würde nun viel optimistischer entgegen als noch am Vorabend.

Trotzdem mied sie an diesem Tag verlassene Korridore und versuchte sich immer in der Menge von Schülern aufzuhalten die das Schloss bevölkerten.
Sie bemerkte sehr wohl die Blicke die ihr Harry und auch Ron zuwarfen, doch sie ließ sich ihre Beunruhigung nicht anmerken.

Am vorangegangenen Tag hatte sie das Treffen mit Draco verpasst und es tat ihr furchtbar leid. In diesem Moment war ihr bewusst geworden wie sehr er ihr schon nach einem Tag fehlte. Deshalb beeilte sie sich an diesem Abend um möglichst schnell in die Bibliothek zu kommen.

Eigentlich war sie viel zu früh und nur aus Gewohnheit ging sie zu „ihrem" Tisch. Wie überrascht war sie da, dass Draco schon dort war.

Er saß am Tisch und hielt einen Brief in der Hand, der so aussah, als ob er ihn schon häufig gelesen hatte.
Als er sie komme hörte hob er den Kopf und lächelte sie an. Hermine stellte ihre Tasche auf dem Platz ihm gegenüber ab und kam um den Tisch herum um ihm einen Kuss zu geben. Doch zu ihrem großen Erstaunen wich er ihr aus, sagte jedoch nichts.

„Was ist los, Draco? Ist etwas passiert?"
„Vielleicht." Meinte er vage und sah wieder auf den Brief in seiner Hand. Nach einer kleinen Ewigkeit, so schien es Hermine, hob er den Kopf und blickte ihr direkt in die Augen, als suche er dort nach etwas. Noch eine Weile musterte er sie so bis er schließlich fragte, „Stimmt das?"
Hermine zog fragend die Stirn kraus.
„Stimmt was?"
„Du weißt nicht wovon ich spreche? Sicher nicht?"
„Nein."
„Dann ließ." Und damit schob er den teilweise schon sehr zerknitterten Brief zu ihr, damit sie ihn lesen konnte.


Sodele, das war's. Ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn ich weiß, dass ich fies bin, aber ich muss ja zwei Wochen Spannung aufrechterhalten. °grins°
Natürlich hoffe ich wie immer auf ein paar kleine Kommentare und freue mich schon auf das nächste Kapitel!
In diesem Sinne bis bald und
wir lesen uns! °schmatz°

Kisses

Rubinonyx