Okay, ich gebe es zu, ich war faul.
Dafür kann ich euch aber jetzt auch mitteilen, dass ich diese Story bis auf den Epilog (den ich hoffentlich heute noch fertig bekommen werde) fertig habe. Das heißt, dass es am Mittwoch noch ein Update und am Samstag oder Sonntag noch ein Update zu dieser Geschichte geben wird. Ist das nicht ein Entschuldigung?
Dann möchte ich mich an dieser Stelle natürlich wie immer bei all meinen genialen Reviewerinnen bedanken, die trotz der letzten langen Durststrecke immer an mich gedacht und fleißig reviewt haben. °an euch jeweils ein genz großes Stück Torte verteilt°
So, und jetzt möchte ich euch nicht mehr länger warten lassen und wünsche viel Spaß mit dem XXIII. Kapitel!
Kisses
Rubinonyx
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Johann Wolfgang von Goethe
Ach, wie sehn ich mich nach dir
Ach, wie sehn ich mich nach dir,
Kleiner Engel! Nur im Traum,
Nur im Traum erscheine mir!
Ob ich da gleich viel erleide,
Bang um dich mit Geistern streite
Und erwachend atme kaum.
Ach, wie sehn ich mich nach dir,
Ach, wie teuer bist du mir,
Selbst in einem schweren Traum.
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XXIII
Das war verrückt.
Das war Selbstmord.
Als Hermine am vorangegangenen Abend diese Idee gekommen war, fand sie sie noch ziemlich gut und einfach auszuführen. Jetzt, während sie dabei war sie umzusetzen betrachtete sie ihren Plan als geisteskrank. Nun vielleicht war sie das auch, auf die ein oder andere Weise.
Sie trug schwarze Hosen und einen grünen Pullover, den sie in den Tiefen ihres Schrankes gefunden hatte. Es war neun Uhr abends und sie war auf dem Weg in die Kerker.
Gestern noch hatte ihr Blaise lachend erklärt, dass sie keine Angst haben müsse, Vincent würde immer in ihrer Nähe sein. Heute fand sie das nicht mehr so witzig, sondern betete inständig, dass der massige Slytherin wirklich da sein würde wenn sie ihn brauchte. Denn dass sie ihn brauchen würde, daran hatte sie keinen Zweifel.
Langsam aber beständig führten sie ihre Schritte weiter Richtung Kerker. Sie durchquerte die Eingangshalle und schlug den Weg ein, der auch zum Zaubertränkeklassenzimmer führte. Genau, wie Pansy es ihr gesagt hatte. Dort würde jemand auf sie warten. Wer es sein würde, dass wusste Hermine noch nicht, da die Slytherins sich noch nicht einig gewesen waren.
In Gedanken ging sie die Personen durch, denen sie gerne einen Abschiedsbrief geschrieben hätte und sie stellte mit Erstaunen fest, dass Harry und Ron nicht dabei waren.
Immer tiefer ging die Gryffindor in die Kerker hinein und bald war der Gang nur noch von Fackeln erleuchtet.
Es war unheimlich um diese Uhrzeit hier zu sein.
Tagsüber, wenn man mit einer Menge von Mitschülern und in der Helligkeit hier herunter kam, dann fiel es einem nicht auf, aber jetzt schien es ihr, als hörte sie die Wände flüstern.
Hermine atmete auf, als sie die massige Gestalt Vincents vor der Tür des Zaubertranklassenzimmers stehen sah.
„Hallo." Begrüßte sie ihn.
„Hallo." Vincent hatte einen fragenden Gesichtsausdruck aufgesetzt. „Und du bist dir sicher, dass du das immer noch durchziehen willst? Ich meine Pansy, Blaise und ich stehen nach wie vor voll hinter dir, aber ich weiß nicht wie die anderen Slytherins reagieren werden."
Hermine setzte ein zuversichtliches Lächeln auf und sagte mit ruhiger Stimme, „Es wird schon nichts schief gehen."
„Na gut, wenn du dir so sicher bist, dann können wir ja gehen. Komm." Und der Slytherin wandte sich mit einem letzten besorgten Blick nach rechts.
Hermine fühlte sich nicht im Mindesten so sicher, wie sie geklungen hatte. Wenn sie ganz ehrlich war, dann befand sich ihr Herz gerade in ihrer Hose und ihre Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Ziemlich wackeliger Wackelpudding.
Vincent führte Hermine durch verschiedene Gänge und Treppen die alle nach unten führten und dann standen sie vor ihm oder besser gesagt ihr.
An der Wand vor der sie stehen geblieben waren befand sich ein ziemlich großes Portrait einer düster dreinblickenden, asketischen Hexe. Sie war traditionell gekleidet und kniff fragend und missbilligend zugleich die Augen zusammen, als sie Hermine sah.
„Sie gehört nicht hier her, Junge!" schnappte sie und zeigte auf die Gryffindor.
„Aber Madame Lesskbury, sie ist zum Wohle eines der unseren hier." Antwortete Hermines Begleiter und sie wunderte sich, wo der Junge eine so feine Ausdrucksweise gelernt hatte.
„Nein, du weißt ganz genau, dass sie zu den Löwen gehört und ich kenne da keine Ausnahmen. Basta!" Die Hexe im Bild, Madame Lesskbury, verschränkte die Arme abwehrend vor der Brust und funkelte abwechselnd Vincent und Hermine böse an.
„Aber Madame," begann Vincent nun in schmeichelndem Ton, „es geht um Draco Malfoy. Ihr wisst, dass es ihm nicht gut geht, und diese Löwin könnte ihm helfen."
Bei der Erwähnung von Dracos Namen hatte Madame Lesskbury sich ein Stückchen vorgelehnt und musterte Hermine nun von oben bis unten. Es kam der Gryffindor schon sehr komisch vor, dass sie von einem Bild gemustert wurde, doch es gab viele slytherinische Eigenarten, deren Sinn sie nicht begriff und dieses Bild zählte auf jeden Fall dazu.
Nachdem Madame Lesskbury wohl zu dem Schluss gekommen war, dass Hermine keine Gefahr darstellte, winkte sie Vincent noch einmal zu sich heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Slytherin nickte und trat zurück zu Hermine, die das alles verwundert mit angesehen hatte.
„Vielen Dank, Madame. Ich werde es ihm sagen." Meinte er.
Das Portrait nickte noch einmal und schwang dann zur Seite.
Vincent musste Hermine ein wenig schieben, doch dann stand die Gryffindor im Gemeinschaftsraum der Slytherins.
Die Atmosphäre in diesem Raum war anders, als Hermine es erwartet hatte. Es war keine Höhle, wie man vermutet hätte. War nicht in kaltes blaugrünes Licht getaucht und die Slytherins saßen auch nicht zusammen und schmiedeten Pläne wie sie den nächsten Gryffindor um die Ecke bringen könnten.
Das Gegenteil war der Fall.
Der Gemeinschaftsraum war hell erleuchtet, als ob sich die Bewohner nach Licht sehnten und möglichst viel davon haben wollten. Außerdem war das Licht gelb und nicht blau und der Raum war definitiv ein Gewölbe in den Kerkern, das konnte man auf den ersten Blick erkennen, aber er hatte nichts Bedrohliches an sich.
Überall standen Sessel, Tische und lagen Teppiche verteilt, was alles ein bisschen wärmer und wohnlicher machte.
Was Hermine sofort auffiel, als sie den Gemeinschaftsraum betrat war, dass die Slytherins zumeist einzeln da saßen und Gruppen eher mieden. Viele waren mit Hausaufgaben beschäftigt, aber es gab auch einige, die Karten spielten oder ein Buch lasen.
Ein sanfter aber bestimmter Druck auf ihrer Schulter sagte ihr, dass sie weiter gehen sollte. Bis jetzt hatte sie noch keiner der Slytherins bemerkt, doch das änderte sich schnell.
Je weiter sie ging, desto mehr Köpfe wandten sich ihr zu. Es war still im Raum, bis auf ihre Schritte.
Auf der anderen Seite des Gemeinschaftsraumes, kurz von einem Durchgang erwartete sie Blaise.
Er lehnte gegen die Wand und trug einen neutralen Gesichtsausdruck zur Schau. Sobald sie bei ihm angekommen war, bedeutete er ihr ihm zu folgen und verließ den Gemeinschaftsraum durch den Durchgang.
Eine Treppe führte in die Tiefe.
„Du scheinst dir sicher zu sein, dass du das durchziehen willst." Meine Blaise
„Ja." Erwiderte Hermine schlicht.
„Gut. Dann hier entlang."
Sie bogen nach rechts ab und nahmen dann noch einmal eine Treppe nach rechts, bevor sie vor einer dunklen Holztür stehen blieben.
„Na dann viel Glück." Und damit drehte der Slytherin sich um und verschwand nach oben.
Unschlüssig wartete Hermine noch einige Augeblicke vor der Tür, doch dann nahm sie all ihren Mut zusammen und klopfte. Ein dumpfes Geräusch entstand, als ihre Hand das Holz traf.
Doch hinter der Tür regte sich nichts.
Ein zweites Mal klopfte sie.
Dieses Mal etwas lauter.
Immer noch regte sich nichts.
War er vielleicht gar nicht da drinnen?
Doch, er musste hier sein. Sie hatte ihn nirgendwo im Gemeinschaftsraum gesehen.
Zum dritten Mal traf ihre Hand das dunkle Holz.
Und jetzt endlich hörte sie etwas, auch wenn es nicht das war was sie am liebsten vernommen hätte.
„Lasst mich in Ruhe! Wie oft soll ich das denn noch sagen!"
Dracos Stimme war undeutlich und kraftlos.
Hermine antwortete nicht, da sie Angst davor hatte, dass er überhaupt nicht mehr reagieren würde, wenn er wusste, dass sie es war, die vor der Tür stand.
Also klopfte sie einfach noch ein viertes Mal.
Ein entnervtes Stöhnen war von drinnen zu hören und als sie ein fünftes Mal das Holz der Tür bearbeitete kamen die Geräusche von Schritten auf die Tür zu.
Kurz darauf öffnete sie sich.
„Ich habe doch gesagt, dass…" doch weiter kam Draco nicht.
Er hatte wohl jemand größeren als Hermine erwartet, denn er sprach mit einem Stein in der Wand hinter ihr, der ein ganzes Stück weiter oben lag als ihr Kopf. Erst einen Augenblick später, nachdem er schon angefangen hatte den Stein anzublaffen, bemerkte er seinen Irrtum und sah hinab.
Seine Reaktion war die, die Hermine erwartet hatte. So schnell wie möglich versuchte er die Tür zu schließen, doch es gelang ihm nicht mehr. Die Gryffindor hatte einen kurzen Zauber gesprochen, der die Tür offen hielt.
Einige Augenblicke verstrichen, in denen er sie einfach nur wütend ansah und sie versuchte nicht weg zu rennen oder sich ihm in die Arme zu werfen.
Es war verrückt, doch in genau diesem Moment rangen diese beiden Empfindungen in ihrer Brust.
„Ich weiß nicht wie du hier her kommst und es ist mir auch egal, aber du kannst dir all deine Lügen sparen und ganz schnell wieder verschwinden." Brach Draco schließlich das Schweigen.
„Es ist schade, dass dir das egal ist." Erwiderte Hermine ruhiger und gefasster, als sie sich fühlte.
„Wie bitte?"
„Es ist schade, dass es dir egal ist, dass ich mich als Gryffindor in den Gemeinschaftsraum der Slytherins gewagt und ihn glücklicherweise heil durchquert habe, nur um dich zu finden."
Sprachlos sah er sie an.
Er hatte mit allem gerechnet.
Er hatte damit gerechnet, dass sie anfangen würde zu heulen wie ein Schlosshund.
Hatte damit gerechnet, dass sie ihn anschreien würde und dass sie versuchen würde ihn zu schlagen.
Aber das hatte er nicht erwartet.
Er hatte nicht erwartet, dass sie ihn einfach mit einer Tatsache konfrontieren und ihn hier, von allen möglichen Orten hier, aufsuchen würde. Und sie hatte Recht. Es war ihm nicht egal, dass sie den „feindlichen" Gemeinschaftsraum durchquert hatte, nur um ihn zu finden.
Ganz flüchtig schoss der Gedanke, dass ihr jemand hatte helfen müssen hier überhaupt erst hinein zu kommen, durch seinen Kopf, doch diese Tatsache versteckte sich wieder ganz schnell weit hinten in seinem Unterbewusstsein.
„Darf ich reinkommen?"
Eigentlich wollte er sagen, dass sie sich zum Teufel oder Weasley scheren sollte – was in seinen Augen das gleiche war – doch stattdessen hörte er sich selbst sagen, „Ja." Und bemerkte im selben Augenblick, wie er zur Seite trat und für sie Platz machte.
Hermine schlüpfte schnell in den Raum, bevor Draco es sich anders überlegen konnte.
Bis jetzt war alles zu gut gelaufen, als dass sie ihre Glückssträhne noch weiter strapazieren wollte.
Sie hörte wie er die Tür hinter sich schloss und drehte sich um.
Draco stand mit abwehrend vor der Brust gekreuzten Armen da und starrte sie an.
„Also, was willst du?"
„Alles was ich sage wirst du wahrscheinlich als Lüge abtun und mir nicht glauben. Und auch wenn ich weiß, dass es wahrscheinlich nichts bringen wird dir meine Version der Vorgänge vorgestern morgen zu schildern, werde ich es trotzdem tun." Erwiderte sie.
„Weißt du, da hast du eigentlich Recht, Granger," es schmerzte Hermine, als Draco sie bei ihrem Nachnamen nannte, „Ich möchte nicht wirklich deine toll erfundene und sicherlich brilliante Geschichte hören, da meine Augen ganz gut sind und ich nicht so dumm bin wie ich vielleicht aussehe, aber da du dir schon die Mühe gemacht hast und hier herunter gekommen bist, werde ich mich auf meine Manieren besinnen und dir zuhören. Denke aber nicht, dass es mich interessiert." Sagte Draco in einem ätzenden Tonfall.
Das stimmte nicht wirklich, da er mehr als nur neugierig war, was sie ihm wohl berichten würde. Er wünschte sich nur all zu sehr, dass das was er gesehen hatte nicht wahr war. Außerdem hatte er so die Gelegenheit sie noch ein bisschen zu betrachten ohne, dass sein Gewissen ihm zuflüsterte, dass sie immer noch wunderschön war, denn nun musste er ihr Gesicht ja beobachten, damit er alle die Lügen, die sie ihm auftischen würde, enttarnen konnte.
Bevor sie begann sah sich Hermine nach einer Sitzmöglichkeit um und fing erst an zu erzählen, als sie saß.
Es war schwerer als sie es erwartet hatte.
Als sie Blaise die ganze Geschichte erzählt hatte, war sie sich schon von vorneherein sicher gewesen, dass er ihr glauben würde. Hier aber, vor Draco sitzend und ihm alles erzählend, fühlte sich ihre Zunge an wie aus Blei gegossen.
Dass er sie dabei unablässig beobachtete und musterte trug auch nicht wirklich dazu bei, dass sie sich entspannte. Während sie dasaß und erzählte, schien für sie die Zeit stehen zu bleiben. Es fühlte sich an, als ob die Ereignisse hundertmal mehr geworden waren, seit sie sie das letzte Mal erzählt hatte und der erste Atemzug, nachdem sie geendet hatte fühlte sich an wie eine große Erfrischung.
Innerlich jubelte Draco. Auch wenn sein Verstand ihm einreden wollte, dass Hermine log, so sagte ihm doch alles andere, dass sie die Wahrheit gesagt hatte. Äußerlich ließ er sich jedoch nichts anmerken und hielt seine kühle Fassade aufrecht.
„Nette Geschichte, Hermine. Wirklich sehr nett ausgedacht." Draco bemerkte nicht, wie er sie wieder mit ihrem Vornamen ansprach. „Sie ist dir besser gelungen, als ich gedacht habe und an einigen Stellen könnte sie sogar fast wahr sein, aber trotzdem bleibt es eine hübsche Geschichte. Meinst du wirklich, ich würde darauf hereinfallen, dass Weasley dich betrunken in einem Korridor angrabscht? Also wirklich, Hermine, und ich dachte, er ist dein Freund! Sicherlich traue ich ihm vieles zu aber das ist dann doch ein wenig zu fantastisch."
Dracos Verstand hatte wieder die Oberhand gewonnen und sagte ihm klipp und klar, dass er sich nicht von Gefühlen beeinflussen lassen durfte, egal wie tief diese Gefühle lagen oder sich bemerkbar machten.
Scheu beobachtete Hermine den Slytherin.
Es war ihr klar gewesen, dass er ihr nicht sofort alles glauben und um den Hals fallen würde, aber diese Kälte erschreckte sie doch. Für einen kleinen Moment hatte sie das Gefühl nicht mit Draco zu sprechen, sondern mit seinem Vater.
So vernünftig, so rational, so distanziert.
Sie hatte gewusst, dass das passieren würde, aber sie hatte auch keine Antwort parat, was sie ihm begegnen könnte, um ihn zu überzeugen.
Wieder breitete sich Stille aus, doch niemand brach sie.
Die Minuten vergingen und keiner der beiden war bereit den ersten Schritt zu wagen, aus Angst etwas falsch zu machen.
Endlich, nach einer kleinen Ewigkeit sprach Draco sie schließlich an.
„Was willst du noch?"
Dieses Mal arbeitete Hermines Mund schneller als ihr Verstand und sie sagte, „Ich möchte, dass du mir meine Fantastische Geschichte glaubst, weil sie wahr ist." Und fügte unwillkürlich und leiser an, „Es tut sehr weh, wenn du nicht da bist."
Dann stand sie abrupt auf und eilte zur Tür, damit Draco nicht die Tränen sah, die sich während der letzten Tage angestaut hatten und nun drohten auszubrechen.
Sie hatte gerade ihre Hand auf die Türklinke gelegt, als sie es hörte.
„Nein!"
Langsam dreht sie sich um, nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte.
Draco stand immer noch vor dem Platz an dem sie bis gerade eben gesessen hatte und sah sie an. Er hatte eine Hand in ihre Richtung gestreckt, die er nun sinken ließ.
Betreten sah er zu Boden und es schoss Hermine durch den Kopf, dass er in gerade dieser Haltung sehr niedlich aussah und lächelte.
„Weshalb grinst du so?"
Nun war es an Hermine betreten vor sich auf den Boden zu schauen. Doch sie entschloss sich jetzt einfach mal ihren Verstand ein wenig zurückzustellen und mehr das zu tun was ihr Gefühl ihr sagte.
„Ich dachte nur gerade daran wie gut du aussiehst, wenn du verlegen bist."
„Ach ja?"
„Ja, dann siehst du fast so gut aus, wie wenn du konzentriert ein Buch ließt." Wenn diese Aussage von jemand anderem als Hermine Granger gemacht worden wäre, dann hätte Draco es als eine Beleidigung verstanden. Da es aber Hermine gewesen war, die es gesagt hatte, war es ein Kompliment und als dieses fasste er es auch auf.
Auch wenn Draco immer noch nicht glauben wollte und konnte, dass der Vorfall vor zwei Tagen inszeniert worden war, um ihn und Hermine auseinander zu bringen, fing er jetzt doch an sich seinen Gefühlen hinzugeben.
Gefühle, die er seit vielen Wochen, Monaten entdeckt, erforscht und schließlich verstanden hatte.
In den letzten Tagen hatte er sich vollkommen abgeschottet und war hin und her gerissen gewesen zwischen dem Verlangen Hermine zu sehen und dem Neid und der Wut betrogen worden zu sein.
Hermine fasste mehr Mut, als sie sah, dass Draco sie nicht mehr um jeden Preis aus seinem Zimmer vertreiben wollte.
„Weißt du, ich habe es vermisst mit dir an unserem Tisch zu sitzen. Meine Hausaufgaben sind seit dem auch nur noch halb so gut wie vorher." Sie lächelte schwach und fuhr fort, „Vorhin, als ich vor der Tür stand, da wusste ich ganz genau was ich sagen wollte und dann, als du aufgemacht hast, war plötzlich alles weg. Ich,… ich,… ich hab dich vermisst Draco." Die letzten Worte waren schwerer auszusprechen, als sie gedacht hatte, doch es waren die entscheidenden Worte.
Draco merkte wie sich sein Vorderhirn bei Hermines Worten langsam abschaltete und seine Denkfähigkeit immer tiefer rutschte.
Es war verwirrend, dass, selbst wenn er nichts mit ihr zu tun haben, ihr nicht glauben wollte, sein Körper ihm trotzdem immer sagte, dass er nach ihr verlangte und sie brauchte.
Er wollte nicht, aber er musste.
Langsam, wie in Zeitlupe streckte die Gryffindor eine Hand nach ihm aus, um ihn federleicht zu berühren und dieser kurze Augenblick reichte aus.
Mit einem Schritt stand er dicht vor ihr und presste seine Lippen auf ihre. Hermines Augen flogen zu und ein Feuerwerk an Gefühlen explodierte in ihrem Inneren.
Sein Kuss war nicht freundlich, nicht bittend, sondern verlangend, fast schon brutal und fordernd. Kraftvoll zog er sie an sich und schob sie dabei gegen das Bett hinter ihr. Sie ließ sich nach hinten fallen, sobald sie die Bettkante in ihren Kniekehlen spürte.
Hermine wusste nicht mehr wirklich was sie tat. Die Erleichterung, die Emotionen und noch etwas anderes lähmten ihr Gehirn, doch ihr Körper schien ziemlich genau zu wissen, was er brauchte, auch ohne, dass ein Befehl von oben kam. Sie ließ sich treiben, bis sie schließlich im alles umhüllenden Nichts versank.
Draco war dankbar dafür, dass sich Männer nur auf eine Sache und nicht auf zwei gleichzeitig konzentrieren konnten. Denn so kam sein Verstand erst gar nicht zum Zug und ein anderer Teil seines Körpers übernahm die Denkarbeit. Dieser Teil freute sich sehr darüber, als er sah, wie Hermine willig und formbar wie Wachs in seinen Armen lag und an diesem Teil seines Körpers lag es auch, dass seine Gedanken bald keinen wirklich Zusammenhang und später auch keinen wirklichen Sinn mehr ergaben, was aber völlig nebensächlich war.
Hermine schrie auf und auch Dracos Welt versank im schwarzen Nichts.
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Wenn's euch gefallen hat, dann würde ich mich ganz doll über einen kleinen Kommentar freuen (klein Anja, du kannst ja erst mal üben °grins°) und verteile wie immer einen Milchshake nach Wahl, mit Kuchenstück.
Dann bis Mittwoch und ich hoffe, wir lesen uns! °grins°
Kisses
Rubinonyx
