Es ist Mittwoch und ich bin's. Juhuuuuuu!
Ich bin baff! Es gibt echt noch so viele Leute da draußen, die das letzte Kapitel gelesen und mir reviewt haben. Ich bin hin und weg, Leute! °schmatz und kleine Geschenke verteilt°
Dieses Kapitel wird denn auch das letzte sein, aber am Wochenende gibt es dann noch einen Epilog und jede Menge neuer Stories warten schon auf meinem Schlepptop um fertig geschrieben zu werden.
Aber dieses Mal kein langes Vorgerede hier also Kapitel XXIV!
Kisses
Rubinonyx
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Johann Wolfgang von Goethe
Eins und alles
Im Grenzenlosen sich zu finden,
Wird gern der einzelne verschwinden,
Da löst sich aller Überdruß;
Statt heißem Wünschen, wildem Wollen,
Statt lästigem Fordern, strengem Sollen
Sich aufzugeben ist Genuß.
Weltseele, komm, uns zu durchdringen!
Dann mit dem Weltgeist selbst zu ringen,
Wird unsrer Kräfte Hochberuf.
Teilnehmend führen gute Geister,
Gelinde leitend höchste Meister
Zu dem, der alles schafft und schuf.
Und umzuschauen das Geschaffne,
Damit sichs nicht zum Starren waffne,
Wirkt ewiges, lebendiges Tun.
Und was nicht war, nun will es werden
Zu reinen Sonnen, farbigen Erden;
In keinem Falle darf es ruhn.
Es soll sich regen, schaffend handeln,
Erst sich gestalten, dann verwandeln;
Nur scheinbar stehts Momente still.
Das Ewige regt sich fort in allen:
Denn alles muß in Nichts zerfallen,
Wenn es im Sein beharren will.
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XXIV
Viele kleine Augenblicke später lehnte sich die Gryffindor, umgeben von wohliger Wärme, gegen Dracos Brust. Beide hatten ihre Denkfähigkeit wieder in höhere Gefilde verlegt, kosteten aber trotzdem noch die letzten ruhigen Momente der Stille aus.
„Was ist damals eigentlich passiert?"
Draco hob fragend eine Augenbraue, doch Hermine beachtete es nicht, da sie es nicht sah.
„Wann?"
„Im Sommer."
Sie hatte sich lange überlegt wann sie ihn fragen sollte und genau dieser Augenblick schien der passende zu sein. Sie merkte, wie Draco sich ein wenig versteifte, doch in seiner Stimme lag kein Anzeichen von Unbehagen.
„Du meinst das mit meiner Mutter?"
„Ja." Doch dann fügte Hermine noch hastig hinzu, „Du musst nicht darüber sprechen, wenn du nichts willst."
„Doch, ich möchte darüber sprechen. Es hat keinen Sinn, dass ich es alles für mich behalte und wer weiß, vielleicht hilft es ja, so wie alle immer sagen."
Hermine meinte ein schwaches Lächeln aus seiner Stimmer herauszulesen.
„Meine Mutter war schon über ein halbes Jahr krank, als wir endlich die Diagnose bekamen. Sie hatte einen Virus, der langsam aber sicher ihr Herz zum Stillstand brachte. Eigentlich hätte man es schon viel früher feststellen müssen, aber im St. Mungo's wurde geschlampt."
Hermine zog scharf die Luft ein.
„Ich weiß, ich weiß. Eigentlich ist doch das heilige St.Mungo's über jeden Verdacht erhaben und würde so etwas niemals tun, aber dort arbeiten auch nur Menschen. Und warum sollte man der Frau eines bekannten Todessers so schnell wie möglich helfen, auch wenn sie viel Geld hat? Ich meine, man kann die Diagnose ja so lange hinauszögern, bis man nicht mehr anders kann, als sie rauszurücken."
Dracos Stimme hatte einen verbitterten Klang angenommen.
„Du meinst, dass das St.Mungo's absichtlich so lange gezögert hat euch zu sagen was sie hat, bis es zu spät für deine Mutter war?" Hermines Hals wurde trocken, wenn sie diesen Gedanken nur noch ein bisschen weiter dachte.
„Ich meine nicht nur, Hermine, ich bin mir sicher. Die Diagnose für den Virus wird normalerweise in zehn Minuten gemacht, dann werden sofort Gegenmaßnahmen ergriffen und innerhalb von zwei Wochen ist alles vorbei. So wie bei einer leichten Sommergrippe. Wenn man aber dem Virus zu viel Zeit gibt, wie sie es bei meiner Mutter getan haben, dann kann er ab einem bestimmten Zeitpunkt auch mit Magie nicht mehr gestoppt werden und irgendwann hört das Herz einfach auf zu schlagen."
Hermine hatte sich zu dem Slytherin umgedreht und sah sie an. Plötzlich fühlte sie sich sehr unwohl und sah weg.
„Du meinst also, dass deine Mutter an einer Krankheit gestorben ist, die normalerweise ganz leicht geheilt werden kann. Und das St.Mungo's oder besser die Verantwortlichen haben… haben…" Sie konnte den Gedanken nicht zuende aussprechen und so half ihr Draco.
„Oder besser die Verantwortlichen haben willen- und wissentlich gehandelt und im Klartext heißt das Mord."
Für einige Minuten sagte keiner der beiden etwas.
Das was Draco da sagte war ungeheuerlich und Hermine konnte und wollte es nicht so schnell verarbeiten.
„Es muss sehr schlimm gewesen sein, als sie gestorben ist. Ich meine du hast…du hast…"
„…mich geschnitten?"
Draco hob seine Rechte Hand hoch und begutachtete die feinen weißen Narben, die sich nun kaum sichtbar über den gesamten Handrücken zogen.
„Ja, es war schlimm. Weißt du, Hermine, meine Mutter war diejenige, die immer da war. Mein Vater war häufig weg. Im Büro, auf einer Besprechung, im Ministerium."
Draco musste lachen, als er Hermines verwirrten Gesichtsausdruck sah.
„Du meinst, genauso wie alle anderen auch, dass die einzige Zeit zu der mein Vater nicht zuhause ist und sich in seinem Geld rollt, die Todessertreffen sind? Ich muss dich leider enttäuschen. Auch mein Vater arbeitet, um sein Geld zu verdienen. Aber das wollte ich dir ja eigentlich gar nicht erzählen. Was ich damit sagen will ist, dass meine Mutter die Person war, die sich um mich gekümmert hat. Sie hat mir das Lesen und Schreiben beigebracht und saß an meinem Bett, wenn ich krank war." An dieser Stelle brach Draco ab und vergrub seinen Kopf an Hermines Hals.
Sie spürte wie ein paar Tränen ihre Haut benetzten und legte beruhigend eine Hand auf seinen Arm.
Nach einigen Momenten hatte Draco sich wieder so weit gefasst, dass er weitererzählen konnte.
„Es ist immer noch schwer, entschuldige."
„Wofür willst du dich denn entschuldigen? Ich bin diejenige die sich entschuldigen muss. Ich bin hier einfach hereingeschneit, habe dich gefragt und muss mit den Konsequenzen leben. Und ich könnte es auch sehr gut verstehen, wenn du nichts mehr sagen möchtest."
Der Slytherin lächelte schwach. „Also gut, wenn du mit den Konsequenzen leben möchtest, dann bitte. Aber dann musst du dir auch noch ein bisschen mehr anhören."
„Bitte.
„In den ersten Tagen bin ich nicht aus meinem Zimmer herausgekommen und habe geheult. Ja, ich. Draco Malfoy habe geheult. Dann, nachdem ich den ersten Schock verarbeitet hatte, habe ich versucht wieder zurück in den normalen Alltag zu kommen, aber es ging nicht. Überall wo ich hinkam, bei allem was ich tat war meine Mutter wie ein Geist in meinem Kopf dabei. Kurz vor Ende der Sommerferien dann bin ich runter in die Küche gegangen und da lag dieses Messer. Ich habe es genommen und über meine Hand gezogen und für ein paar Augenblicke waren der ganze Schmerz und die Trauer weg. Vorbei. Tja, so hat es angefangen. Später, als du da warst und unsere gemeinsamen Abende, da hatte ich für eine gewisse Zeit ganz aufgehört, aber als ich dann gesehen habe, dass…" Er führte den Satz nicht ganz zu Ende, da er immer noch nicht so recht wusste was er nun von alledem halten sollte. „…da habe ich dann wieder angefangen. Während der Winterferien dann war ich wieder der glücklichste Mensch auf Erden und ab da habe ich ganz aufgehört, doch in den letzten zwei Tagen, da war es einfach zu viel…"
Langsam, um Hermine nicht zu erschrecken, drehte Draco seine Rechte Hand nach oben und öffnete sie.
Ein entsetzter Schrei entwich ihr, als sie die tiefen Einschnitte sah, die sich wie Gräben durch seine Haut gegraben hatten. Schnell schloss er bei der Reaktion der Gryffindor seine Hand wieder und strich beruhigend mit der Linken über ihre Schulter.
„Entschuldige, ich dachte nicht, dass es dich so erschrecken würde." Murmelte er in ihr Ohr.
„Es ist schon gut." Versuchte Hermine ihn zu beruhigen und wechselte dann aber das Thema. „Ich habe mich übrigens gewundert, weshalb dein Vater meine Briefe in den Weihnachtsferien toleriert hat."
Draco musste leise lachen.
„Sagen wir es so, er hat sie toleriert, weil er dachte sie kämen von Vincent. In den Jahren zuvor und auch in diesem, haben ihn seine Eltern immer dazu verdonnert den gesamten Stoff des vorangegangenen Halbjahres noch mal nachzuarbeiten. Und da Vincents Eltern auch nicht unbedingt die Hellsten sind, hat er mir immer geschrieben und gefragt wie dies und das geht und ob er das richtig verstanden hätte oder nicht. Ich weiß auch nicht, warum er gerade mich für diesen Nachhilfejob ausgesucht hat, aber dieses Jahr war es ganz praktisch."
Draco grinste und auch Hermin konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Nach ein paar Minuten in denen jeder seinen Gedanken nachhing drehte die Gryffindor sich um, gab Draco einen kleinen Kuss und stand auf.
„Was machst du?" fragte der Slytherin irritiert.
„Ich schaue mich mal in dem Quartier einer Schlange um. Weißt du, ich als Löwe habe so etwas ja noch nie gesehen und da ich ein neugieriger Löwe bin, interessiert es mich wie ihr wohnt."
Mit wenigen Schritten durchquerte Hermine den Raum und blieb vor Dracos Schreibtisch stehen. „Und ich werde mit meiner Erkundungsreise bei deinem Schreibtisch anfangen."
Doch Draco schienen ihre Überlegungen gar nicht zu gefallen, denn er sprang wie von der Tarantel gestochen auf und hechtete auf sie zu. „Nein!"
Doch Hermine grinste ihn nur schelmisch an und wandte sich dem Möbelstück vor ihr zu.
Zuoberst auf der Tischplatte lag ein angefangener Brief, dessen erste Zeilen durchgestrichen waren und der darunter noch einmal neu begann.
Draco schnappte das Papier so schnell er konnte vom Tisch, doch er konnte nicht verhindern, dass Hermine, mit ihrem geübten Auge, schon die erste nicht durchgestrichene Zeile gelesen hatte.
Fragend drehte sie sich zu Draco um, doch der versuchte den Brief so schnell wie möglich verschwinden zu lassen.
„Dieser Brief ist an mich?" fragte Hermine.
„Vergiss es, es ist ganz unwichtig. Du wolltest dir doch meinen Raum ansehen, also bitte." Mit seiner freien Hand beschrieb Draco eine Geste und lächelte dazu gequält. Ganz so, als wüsste er, dass Hermine sich nicht ablenken lassen würde.
„Dieser Brief ist an mich adressiert. Oder wie verstehe ich sonst die Worte ‚Liebe Hermine,'.? Und da er an mich adressiert ist, würde ich ihn auch ganz gerne lesen."
„Nein, besser nicht, Hermine. Er ist schlecht und außerdem hat er sich schon längst überholt, also ich meine damit nicht seinen Inhalt, aber der Anlass zu dem er geschrieben wurde."
Es war offensichtlich, dass er den Brief nicht freiwillig herausgeben würde. Doch Hermine blieb stur.
„Na dann muss es dir ja gar nichts ausmachen, wenn ich ihn lese. Komm, gib her, es kann doch nicht so schlimm sein!" Doch augenscheinlich war es für Draco schlimm, da er immer noch versuchte den Brief so weit wie möglich aus Hermines Reichweite zu bringen.
Mit einem Angriffsschrei stürmte Hermine los. Draco, der mit so einem kurzfristigen Angriff nicht gerechnet hatte, wich überrascht zurück, stolperte und fiel hin. Es dauerte noch einige Augenblick, doch dann krabbelte Hermine so schnell wie möglich von Draco weg und versuchte ihre Beute zu glätten.
„Bitte nicht, Hermine." War die letzte schwache Gegenwehr des Slytherin, doch sie schenkte ihm nur ein triumphierendes Grinsen und begann zu lesen.
Liebe Hermine,
In den beiden letzten Tagen ist sehr viel passiert, dass ich nicht verstehe
Ich weiß nicht, was da vorgestern passiert ist, aber ich hoffe, dass es alles nicht so ist, wie es aussieht.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wirklich, was ich schreiben soll, also schreibe ich einfach was mir durch den Kopf schießt. Mein ganzer Kopf scheint zu explodieren von nur zwei Gefühlen und selbst die sind nicht einfach auszurücken. Das ist zwar wenig, aber alles woran ich denken kann.
Ich bin eifersüchtig.
Ich liebe dich.
Ab da hörte der Brief auf.
Irritiert, ob dessen was sie gerade gelesen hatte hob Hermine den Kopf und sah Draco an.
„Er ist nicht fertig. Ich war gerade dabei, als du gekommen bist." Sagte er wie zur Entschuldigung.
Die Gryffindor las den Brief wieder und wieder durch.
Es war ganz klar ein Liebesbrief, den er ihr da geschrieben hatte und es berührte sie zutiefst.
Ganz vorsichtig faltete sie das Papier zusammen und wandte sich dann an Draco. Sie ging auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
„Ich habe noch nie einen Liebesbrief bekommen." sagte sie und küsste ihn wieder, „Und er ist wunderschön."
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Vielleicht bekomme ich noch ein bisschen Feedback, auch wenn's das letzt Kapitel ist, aber ich erinnere euch auch nochmal an den Epilog. °grins° (Vielleicht überlege ich es mir ja bei entsprechender Anzahl von Reviews, ob ich den Epilog nicht schon Freitag abend ins Netz stelle.)
Also dann, wir lesen uns! °schmatz°
Kisses
Rubinonyx
