Hallo meine lieben Fans!

VORWORT!

(ausgebesserte Version, hoffentlich klappt es jetzt)

Wie ihr seht, ich bin wieder da!

Und das einmal wieder mit einer brandneuen Story! Die Ideen dazu habe ich bisher hier noch nie gelesen und ich werde schon sehen, ob sie einschlägt oder nicht. Vielleicht kommt euch aber einiges bekannt vor, was natürlich nicht unbedingt beabsichtigt ist.

Gebt mir die Chance es hier auf diese Art und Weise zu versuchen und buht mich nicht gleich aus! Macht euch ein Bild, lasst die Story sich formen und dann sehen wir weiter? Ich bin selber unsicher wie sie wird, ob mir weiteres dazu einfällt - und trotzdem denke ich, dass sie verdammt gut werden kann! Ich habe keine Ahnung wie viele Chaps es werden, doch ich denke, schon sehr viele!

Und nun zum Wesentlichen, wo viele vielleicht stöhnen werden. Doch bitte! Lasst euch überraschen! Ja? Tut es mir zuliebe, ok? Ich will sie unbedingt schreiben und wegen dieser Idee nicht vergrault werden!

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Titel der Geschichte: You drive me crazy

Disclaimer: Alle Figuren gehören JKR, außer jenen, die ich natürlich erfinden werde oder in anderen Geschichten erfunden habe. Es kommt nämlich vor, dass sich einige meiner erfundenen Charas einfach so einschleichen – so was!

Buch 6: Entschuldigt! Auch, wenn ich alles über den weiteren Verlauf weiß, muss ich gestehen, ich gehe nicht unbedingt nach den Büchern! Und Blaise Zabini ist weiterhin der süße Junge, der er bei mir immer war! Stimmts, Blaise? „Ja! Ich bleibe, wie Gugi mich sieht. Der andere Blaise wurde nur … verkohlt ..pfeif"

Generell zu den Büchern: Nein, ich halte mich nicht direkt an sie. Ich verfolge eine komplett andere Richtung. Kann aber sein, dass ich einige Ideen von JKR´s Büchern mit einfließen lasse.

HP-Universum: Ich kann nur sagen, dass diese Geschichte mit den Charas von JKR geschrieben wird, jedoch hat sie mit dem generellen HP Universum weniger zu tun. (eher POST-Hogwarts!) Ihr werdet es mit dem Lauf der Geschichte bzw. in der Inhaltsangabe erklärt bekommen.

Pairing: wird einige Zeit dauern, aber Harry/Draco! Es folgen aber sicherlich noch andere! °Applaus, Applaus° Alle schwul! So was! Tz….wer hat das gesagt? Hä? DarkGugi! Die versteckt sich gerade…so eine Freche…

Ich neige dazu, dass ich immer mehr Charas von „Hogwarts" in meine Geschichte einbinde. Wer weiß? Vielleicht sieht man Severus, Albus, Remus, Kevin, Chris, Neville, Adrian und die anderen wieder? Vielleicht aber auch nicht! Ich weiß es selber nicht so genau! Also bitte – keine Vorfreude. Abwarten! °kicher° Ich lasse mich da selber überraschen! Meist schreiben meine Finger etwas anderes als ich angenommen hatte. Doch kam bisher immer etwas Gutes raus. Am besten sind immer die spontanen Einfälle!

Genre: Romantik, Humor, teilweise vollkommen OOC! (Die Charas handeln bei mir nicht so, wie sie es bei JKR tun würden – Erklärung) Natürlich wie immer: Happy End like Gugi und DarkGugi

Was noch wichtig ist: SLASH! Jawohl und nochmals! Slash! Wie immer ebenso mit heißem Lemon, welcher allerdings ein wenig warten muss, dafür häufig vorkommen könnte. °hust° DarkGugi lässt grüßen! Slash bedeutet zwei Jungs miteinander und Lemon bedeutet für mich hemmungslosen, ausgeschriebenen Sex °hüstl°, welches aber kein vulgäres Gerammel wird. Wer mich kennt, weiß was ich meine…

WER SLASH NICHT MAG, SOLL BITTE DIESE GESCHICHTE NICHT LESEN! ICH WARNE VOR!

Rating: M! Diese Geschichte ist ab 18 Jahren! Ich warne nur vor! Anfangs harmlos, aber dann….

Info: Meine verrückte Geschichte, meine Ideen, mein Verlauf, meine Fehler (ich werde mich aber bemühen so wenig wie möglich zu machen! Und ich halte mich an die damalige Rechtschreibung – ich hasse es, dass die das 3 mal bei uns umgeändert haben! Heul.), meine Gehirngespinste und fertig! Wer Fehler findet, darf sie gerne behalten (mich auch drauf aufmerksam machen) und mit ihnen ein wenig spielen. Aber bitte nicht so grob zu ihnen sein! °lach° Lob und auch liebe und konstruktive Kritik erwünscht!

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Inhalt: Die Zeiten auf Hogwarts sind vorbei! Und Draco sowie Blaise wundern sich, wohin Harry Potter im letzten Schuljahr immer wieder nach Ende seines Unterrichtes verschwindet. Dumbledore weiß davon, nur sie nicht. Die Zeugnisse sind verteilt und Draco schwört – Potter wird Auror! Doch weit gefehlt! Nach viel spionieren, da Draco selber nicht weiß, was er nach der Schule machen will, entdeckt er durch Zufall eine Anzeige, die für ihn sehr interessant wirkt! Fahrschule für Zauberer! Lernen sie Autofahren nach Muggel Art!

Nein, Draco wollte NIE in die Muggelwelt, war NIE interessiert daran, oder gar neugierig. Oder doch? Blaise nimmt Draco bei sich auf, als dessen Leben aus den Bahnen gleitet. Und was hat es mit der Fahrschule auf sich? Die Erkenntnis ist nur, Harry verbirgt mehr Talente und Geheimnisse, denen Draco und Blaise ihm unbedingt auf die Schliche kommen wollen!

Eine durchaus ungewöhnliche Geschichte erwartet euch! Draco, der so neugierig ist, weil er hinter Harrys Geheimnis kommen will! Blaise, der entdeckt, dass Harry Street Car Racings gefahren ist, sogar sehr berühmt war! Harry, der von all dem nichts mehr wissen will und nochmals Draco, der kein Geld mehr hat und somit eine neue Herausforderung sucht. Was werden die beiden gemeinsam erleben? Denn Draco macht einer lästigen Fliege mächtig Konkurrenz und Blaise verkuppelt nun mal so gerne…..

Vorgeschmack:

Der Wagen ruckte permanent, die Insassen wurden wild durchgerüttelt und nur vereinzelt konnte man Harrys ruckartiges Lachen hören, während sein Kopf hin und her geschüttelt wurde. Als der Wagen kluckernd absoff, rastete Draco vollkommen aus, schlug auf das arme Lenkrad ein, brüllte es an.

"WAS WAR DASS DENN EBEN!", lachte Harry mit roten Wangen, wobei Blaise auf der Rückbank sitzend, ziemlich blass und grün um die Nase war war, sich den Mund zuhielt und verzweifelt den Knopf suchte, damit er die Fensterscheibe hinunterlassen konnte. Ihm war speiübel.

"Dieses Scheißteil will nicht so wie ich will! Wieso fährt es denn nicht?" Harry lachte weiter, hielt sich den Bauch, als Draco zu knurren anfing.

"Das Ding ist eindeutig kaputt! Reparier das! SOFORT! Befiehl ihm, dass ich endlich fahren kann!" Darauf hin lachte Harry umso mehr, bekam sich nicht mehr ein und auch Blaise prustete los, seine Übelkeit ließ nach. ER konnte natürlich Autofahren, doch Draco befand ihn nicht als „ernsthaft" genug um es von IHM lernen zu wollen. Es war fast so wie in der Schule: Er, Potter, Streitereien, Gekeife, ein grinsender Blaise und… ein armes Auto. Und dabei fing das „wilde" Leben doch erst richtig an…

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Schluck – ich hoffe, ich konnte euch ein wenig überzeugen? Seid ihr mir treu und gebt mir ne Chance? Das war nur ein sehr kleiner Einblick in die Story und den „Vorgeschmack" muss ich erst schreiben, aber das kommt erst in einigen Chaps…. Und nun geht's los mit dem ersten Chap! Viel Spaß damit!

P.s. Anfangs ist Draco die Hauptfigur, doch mit der Zeit… °grins°

XXX

Kapitel 1

Neugieriges Blondi

In der letzten Woche auf Hogwarts…

Es war gelb, klein, rund und aus Gummi. Ein Muggel Spielzeug. Ein Flummi, um genau zu sein. Ein kleiner Ball, der durch eine Hand immer wieder gegen die Wand geschleudert wurde. Ein kleiner Ball, der hoch hüpfend immer wieder zurückkam. Die Hand, schnell wie die eines Suchers, fing ihn auf, drehte ihn umher – silberne Augen betrachteten das kleine Teil eingehend.

„Na Kumpel? Alles senkrecht in den unteren Reihen?", kam es belustigt von Blaise Zabini, Dracos bestem Freund, der gerade gut gelaunter Dinge das Zimmer betrat. Der Blonde saß stumm, mit ausgestreckten Beinen am Bett und hob seinen Arm hoch. Schon schleuderte er das Geschoss ein nächstes Mal ab, welches an die Wand knallte, wieder zurücksprang.

„Heute so redselig? Mann, du schäumst ja über! So viele Informationen auf einmal? Merlin, das verkrafte ich nicht!", grinste Blaise breit, sah dem kleinen, springenden Ball zu, der sicher in Dracos Hand landete und nun in dessen geschlossener Faust ruhte. Ruhig blickte Draco hoch, wartete ab.

„Äh… Draco? Das… das ist ein Ball, richtig?", fragte Blaise zweifelnd und ziemlich überflüssig, blieb vor Draco stehen, setzte sich nun auf dessen Bett und blickte ihn eingehend an.

„Hm, ich denke schon! Er ist rund, er ist klein, er kann springen – JA! Bei Merlin! Ein Ball!", rief Draco erstaunt und sarkastisch aus, riss die Augen auf, Blaise zog eine Schnute.

„Ich mein ja nur! Seit wann spielst du wie ein Säugling mit kleinen Bällen? Fehlt nur noch, dass du Windeln trägst, den Ball in den Mund steckst und daran zu saugen anfängst", maulte Blaise nun ein wenig beleidigt, da man ihm so gut wie keine Aufmerksamkeit schenkte. Kurz linste er zu Draco, der den Ball eingehend musterte.

„Blaise, ich weiß, das es ein Muggel Spielzeug ist! Aber dieses kleine Gummiding fasziniert mich einfach! Nicht, dass ich etwas mit Muggeln zu tun haben wollen würde oder so. Aber ihre Erfindungen sind doch sehr…. Nun, interessant. Und außerdem – ich hatte damals einen Schnuller, brauchte sicherlich nicht so ein Ding, was ich mir dann in den Mund gesteckt hätte", zischte Draco mit zusammengekniffenen Augen, Blaise grinste wieder.

„Und was steckst du dir heut zu Tage in den Mund?", fragte Blaise zweideutig, zwinkerte; Draco riss die Augen auf und räusperte sich.

„Was? Gar nichts! Was denkst du denn von mir! Zabini! Du bist so was von…"

„Was denn, Draco? An was habe ich denn gedacht?", unterbrach ihn Blaise lächelnd, seine Augen blitzten vergnügt.

„Das würde ich auch gerne wissen", knurrte Draco nun säuerlich, verschränkte seine Arme vor der Brust, legte sich zurück ins Kissen.

„Weich nicht aus, Draco! Sag mir, an was du gedacht hast!", bohrte er weiter, Draco bekam leicht rote Wangen, blickte hektisch weg.

„An gar nichts! Was willst du eigentlich hier! Ich sagte doch allen, ich will meine Ruhe haben!", keifte er los, Blaise interessierte es nicht die Bohne.

„Ach Draco! So kann es einfach mit dir nicht weiter gehen! Wir haben nur noch eine Woche und dann fängt endlich unser richtiges Leben an! Wieso freust du dich denn nicht ein bisschen? Was ist denn nur mit dir los? Hast du deine Tage, oder was?", maulte er los, Draco schnappte empört nach Luft, setzte sich kerzengerade auf.

„Wer hat dich denn gefragt! Und wieso sollte ich meine Tage haben? Bin ich ein Mädchen, oder was?", schnarrte Draco säuerlich, Blaise zuckte mit den Schultern.

„Manchmal schon." Pock – der Ball küsste Blaise Stirn und hinterließ einen roten Abdruck.

„AUA! Spinnst du? Das tat weh!" Blaise rieb sich die Stirn, schmollte und Draco blickte ihn zufrieden an.

„Es gibt Dinge, Blaise Zabini, über die ich nicht sprechen will. Verstehst du?", schnarrte er selbstsicher, hob eingebildet seinen Kopf und hatte die Maske der Unnahbarkeit aufgesetzt. Blaise hasste es, schnaufte und wünschte sich, Draco würde endlich reden! Er passte weder im Unterricht auf, bei den Prüfungen strengte er sich auch nicht an.

„Mich interessiert aber, über was du nicht sprechen willst! Und gesamt Slytherin wird aus dir nicht schlau! Sag ja nicht, du weißt nicht, was du nachher machen willst!", rief Blaise nun aus, Draco schwieg. Blaise Augen wurden groß, musterten den Blonden eingehend.

„Weißt du echt nicht was du danach machen willst?", flüsterte er leise, Draco seufzte und senkte seinen Blick. Treffer!

„Wenn du es wissen willst – NEIN! Ich habe nicht einmal den blassesten Schimmer was ich tun soll! Vater meinte ich sollte studieren, etwas aus mir machen! In Severus Fußstapfen treten oder eine hohe Stelle im Ministerium anstreben! Aber Blaise! Ich will das alles nicht!

Mich kotzt es an! Wieso muss ich immer alles machen, was er will? Seit der Lord durch Potter endgültig vernichtet wurde, ist mein Vater unausstehlich geworden! Bei uns zu Hause herrscht eisige Kälte und dahin will ich nicht mehr zurück! Wer weiß, wie oft meine Mutter und mein Vater noch….uah… anderes Thema."

Draco schüttelte sich, verzog sein Gesicht, Blaise griente abermals.

„Du meinst, deine Eltern leben in Abstinenz und deshalb sind sie so verbittert?", wollte er neugierig wissen, Draco murrte und zog seine Nase kraus.

„Keine Ahnung, interessiert mich auch nicht. Ich will nur selber Entscheidungen treffen können! Ist das denn so schwer? Blaise! Was willst du nach der Schule machen?", wandte er sich aufgeregt an seinen Freund, dieser dachte angestrengt nach, ließ sich zurück aufs Bett sinken, starrte in den Betthimmel.

„Keine Ahnung! Erstmal werde ich eine Auszeit nehmen und dann reisen gehen oder so was. Ich will auch die Muggelwelt ein wenig kennen lernen, mir dort eine Wohnung suchen. Egal was meine Eltern dazu sagen. Sie brauchen es ja nicht wissen. Sie gaben mir bis jetzt immer genügend Taschengeld, welches ich über die Jahre gespart habe. Ich habe somit mehr als mir lieb ist um einige Jahre tun und lassen zu können, was immer ich auch will!", meinte Blaise überzeugt, lugte seitlich zu seinem Freund, Draco seufzte.

„Du hast es gut! Deine Eltern sind ja der Muggelwelt gegenüber ein wenig mehr aufgeschlossen als meine! Erwähne ich auch nur das Wort Muggel, ist es sofort eine Todsünde. Nicht, dass ich damit etwas zutun haben will. Ich bin ein wenig neugierig, möchte endlich leben. Ich will das tun können, was ich will und…"

„Draco, WAS würdest du tun wollen, wenn du frei entscheiden dürftest?", fragte Blaise leise, Draco überlegte.

„Weiß nicht…ich…weiß es einfach nicht", nuschelte er nun, ließ die Schultern hängen. Blaise setzte sich auf, blickte Draco eingehend und ernsthaft an.

„Nein, Draco. Ich glaube du weißt sehr wohl was du tun willst! Du kannst es nur nicht aussprechen, traust dich nicht! So einfach ist das!", wies er seinen Freund in die Schranken. Draco blickte ihn verdutzt an. Langsam stand er auf, fuhr sich mit der einen Hand durchs Haar und schritt im Zimmer unruhig auf und ab. Mit der anderen schmetterte er nun den Ball abermals gegen die Wand und diesmal kam er verdammt schnell wieder zurück – traf in perfekter Linie sein Auge, sein Kopf katapultierte kurzzeitig in den Nacken, er stolperte. Himmel! Woher kamen diese Sterne?

„AUA! Mist, verfluchter! Sogar dieses Gummiding ist gegen mich!", keifte er los, Blaise hielt sich vor lachen den Bauch, war hochrot im Gesicht.

„Das wird ein blaues Auge geben wenn du nicht sofort ne Salbe drauf tust." Draco murrte, marschierte ins Badezimmer, wühlte herum und fand schließlich die gesuchte Salbe. Vorsichtig rieb er sich das Auge ein, kehrte wieder ins Zimmer zurück und starrte den kleinen, sehr harmlosen Ball, der ruhig am Boden lag, ziemlich wütend an.

„Wieso glaubst du zu wissen was ich tun will? Na dann lass mal hören!", schnarrte Draco los und verschränkte abermals seine Hände vor der Brust, stand breitbeinig da und blitzte seinen Freund regelrecht an. Blaise sah nachdenklich zu ihm hoch, setzte sich auf den Bettrand und schlug das eine Bein über das andere, legte seine Hände in den Schoß.

„Du willst unerkannt umherwandern, vieles neu kennen lernen und vor allem Harry Potter auf den Zahn fühlen. Du beneidest ihn nicht nur, weil er besser in Quidditch ist als du, sondern auch, weil er bei einer Muggelfamilien aufgewachsen ist und sich mit all den Dingen der Muggelwelt auskennt. Er versteht also nicht nur die Zauberwelt, im Gegensatz zu dir. Habe ich Recht?", säuselte Blaise lieblich, klimperte mit den Augen - Dracos Kopf lief rot an.

„Hör mir bloß auf mit diesem beschissenen Potter! Nichts dergleichen ist so! Es interessiert mich nicht im Geringsten wie er es geschafft hat diesen beschissenen Schnatz zu fangen! Es interessiert mich absolut nicht, was eine verdammte Klobirne ist, oder was ein MX Player ist!

Und vor allem ist es mir scheiß egal, wo er immer nach dem Unterricht hingeht! Ich habe es nur bemerkt - spioniere ihm doch nicht nach! Er hat nur ein unglaubliches Glück, dass ich nicht mehr herausfand, weil sich dieser Arsch immer wieder unter einen beschissenen Tarnumhang versteckt und somit verschwindet!", rief Draco aus, holte nun tief Luft und erkannte, dass er eindeutig zu viel gesagt–, sich verraten hatte. Mist. Blaise Augenbraue zuckte interessiert hoch, ein schelmisches Grinsen legte sich auf seine Lippen.

„Also erstens: es heißt GLÜHbirne und sie ersetzt die Kerzen. Und weiters meinst du sicherlich einen MP3 Player, der auf elektronischer Weise Musikdaten der Muggel wiedergeben kann. Muggelkunde, was du nicht belegt hattest, sonst würdest du es ja wissen. Dank deinem Vater dafür.

Und ich bin auch der Meinung, dass du Potter sehr wohl nachspionierst! Du widersprichst dich, Draco. Denn woher weißt du dann, dass der Süße einen Tarnumhang besitzt? Und woher weißt du auch, dass er sich abends immer wieder aus dem Schloss schleicht? Also? Ich erwarte Erklärungen", schnurrte Blaise friedlich, Draco fühlte sich ertappt.

Erbost öffnete er seinen Mund, schloss ihn wieder. Blaise Grinsen wurde immer breiter, merkte er doch wie die Zahnräder in dessen Gehirn arbeiteten.

„Draco! Gib es auf und erzähl mir lieber, was du gesehen hast", wisperte Blaise neugierig, Dracos Augen glitzerten. Tapsend kam er auf Blaise zu, setzte sich zu ihm aufs Bett und hob wichtigtuerisch seinen Finger.

„Also! Du weißt doch, dass Potter so geheimnisvoll tut, oder?", raunte Draco besserwisserisch, Blaise nickte schnell und hing an des Blonden Lippen.

„Gut! Seit beinahe einem halben Jahr fiel mir bei ihm einiges auf. Er verbirgt sicherlich ein Geheimnis und eines Tages bemerkte ich, dass er seinen Freunden etwas vorenthielt. Also hielt ich mich ran. Er und Dumbledore trafen sich manchmal am See und sie besprachen danach immer irgendetwas.

Ich konnte allerdings nie nah genug an sie herantreten, ohne dass ich aufgefallen wäre. Ich würde zu gerne wissen, was dieser Potter nun schon wieder ausheckt. Und was Dumbledore schon wieder weiß, was wir nicht wissen! Ich hasse Potter! Immer hat er dieses scheiß Glück, kann tun und lassen was er will und ich bleibe auf der Strecke", zischte er wütend, Blaise nickte nur.

„Du bist eifersüchtig, was sonst, Draco", meinte er ruhig, Draco flippte vollkommen aus, sprang aus dem Bett und baute sich vor ihm auf.

„Eifersüchtig? So ein Schwachsinn! Auch wenn er keine Eltern mehr hat, kann er nun deshalb das tun, was er auch immer will! Ich habe zwar Eltern, doch ich fühle mich wie in einem Käfig! Für mich war er immer eine lästige Warze! Ich kann ihn nicht ausstehen! Ich hasse ihn, verdammt noch mal!", schrie Draco los, Blaise war erschüttert.

„Wieso?", fragte er einfach, Draco war sprachlos.

„Was? Wieso? Du fragst mich WIESO? Bist…bist du blind? All die Jahre, wo ihm alle in den Hintern gekrochen sind? Er war immer der Held der Zauberwelt, alle lagen ihn zu Füßen! Mir geht diese verdammte Schleimspur am Arsch vorbei! Immer nur Potter, Potter und nochmals POTTER!", keifte er hochrot weiter, trat gegen sein Nachtkästchen. Dieses ächzte, die Lade hing nun schief heraus. Blaise seufzte.

„Du weißt, er hatte es nie einfach. Besitzt du Informationen über seine Kindheit? Ich meine, ich weiß nicht viel darüber, aber er hatte es nicht leicht. Diese Muggel haben ihn nicht gerade wie einen König leben lassen. Man munkelt, dass er als Hauself gehalten wurde. Er musste zusehen, wie einige seiner Freunde starben. Wie Cedric starb.

Er verlor seine einzige Bezugsperson: Sirius Black. Und Dumbledore? Was glaubst du, wie wütend er nach Blacks Tod auf ihn war? Du hast keine Ahnung, wie da die Fetzen flogen, oder? Nicht, dass ich dabei war. Aber alle bemerkten die tiefe, kalte Kluft zwischen ihnen, nur du nicht. Es brauchte lange Zeit, bis sie sich wieder näher kamen, bis Harry Potter ihm wieder vertraute.

Granger und Weasley sind zwar seine besten Freunde, aber ich denke, die beiden verstehen ihn nicht unbedingt. Sie sehen auch eher nur den Helden in ihn. Aber waren sie für ihn da, als er abgemagert zurückkam – als Black starb? Nein, sie versuchten ihn aufzuheitern! Dabei brauchte er jemanden, der ihn verstand, einfach nur stumm zuhörte. Stattdessen waren sie miteinander beschäftigt, vergaßen Potter vollkommen.

Ich hörte ihn öfters, wenn ich abends am See war, wie er weinte. Ich glaube, er will, dass man in ihn den Jungen sieht, nicht den Helden. Verstehst du? Du hattest niemals eine solche Bürde zu tragen. Bei ihm war das anders! Er musste gegen den dunklen Lord kämpfen! Ob er wollte oder nicht!

Er musste in so frühen Jahren Verantwortung tragen! Und jetzt sag mir ob du das auch tun hättest können? Nicht zu Unrecht kam er nach Gryffindor! Er besitzt Mut! Du hingegen läufst sogar vor deinem eigenen Schatten davon." Wow, das hatte gesessen.

Draco keuchte vor Wut, vor Zorn und bebenden Hass. Es war ihm egal, was mit Harry Potter war! Er hatte damals…

„Er hatte mir die Freundschaft ausgeschlagen, dieser verdammte Arsch! Ich hätte sein Freund sein können! Ich wäre nett zu ihm gewesen! Ich hätte ihm helfen können, wäre ihm beigestanden und hätte zugehört! Ich wäre bei all den Abenteuern an seiner Seite gewesen und hätte ebenso Mut beweisen können! Nicht dieses verfluchte Schlammblut und dieser Arsch von Weasley! ER hat die beiden MIR vorgezogen!", rief er aus, ballte hilflos und wütend seine Fäuste und Blaise verstand sofort.

„Also daher weht der Wind? Oder sollte ich sagen, Hass? Draco! Du warst damals selber Schuld, das weißt du! Sieh mal! Er kennt nicht den wahren Draco! Vielleicht habt ihr beiden ja noch die Chance, euch anders kennen zu lernen? Zwar ward ihr immer wieder verhasst bis zum geht nicht mehr, aber wer weiß? Ich glaube, das Schicksal…", erklärte Blaise mit Eifer weiter, doch wurde er grob unterbrochen.

„Hör doch auf mit deinem scheiß Schicksal! Ich glaube nicht daran! Und den einen Punkt, den du da angesprochen hast…." Draco knurrte, schüttelte den Kopf, stemmte seine Hände in die Hüften.

„Das ist es ja! Die Chance ist vorbei! Kapier es endlich! Er hasst mich, genauso wie ich ihn hasse! Wir werden niemals Freunde sein! Und auch wenn die Anzeichen auf eine Freundschaft da wären, die Schule ist vorbei! Alles ist vorbei und ich werde ihn nie wieder …"

Draco rang nach Luft, drehte sich umher und stand nun mit dem Rücken zu Blaise. Dieser hatte Mitleid mit ihm, wusste er nun, wieso Draco so mies drauf war.

„Du hast Angst, dass du ihn nie wieder sehen wirst? Meinst du das? Er war der Inbegriff deines Lebens, dein Ziel – und nun sollte dies alles vorbei sein, wie? Nun ja, vielleicht ist es auch besser so, hm? Wer weiß, vielleicht würdet ihr euch immer noch hassen, wenn ihr durch Zufall Jahre später aufeinander treffen würdet!"

Draco wollte darauf hin schon etwas erwidern, drehte sich wild umher, doch Blaise hielt die Hand hoch und brachte ihn somit dazu, zuzuhören.

„ABER: er weiß? Vielleicht trefft ihr wieder aufeinander. Denn ich bin der Meinung, du bist alt genug um selber bestimmen zu können wie euer Verhältnis weitergehen sollte. Entweder ihr prügelt euch, oder ihr gebt euch die Hand. Geh zu deinen Eltern und sage ihnen, was du tun willst. Und sollte es Probleme geben, kannst du immer zu mir kommen, eventuell auch bei mir wohnen? Meine Türe steht für dich immer offen! Und…." Blaise sah Draco eindringlich an, der jedoch ziemlich sprachlos und verdattert wirkte.

„…und damit ihr euch wieder treffen könnt und du eventuell eine Chance hast ihn anders kennen zu lernen, würde ich meinen, dass wir uns auf die Socken machen um Potter ein wenig auszuspionieren! Wer weiß? Vielleicht finden wir ja etwas heraus, was für die Zukunft von großer Bedeutung sein könnte! Also? Was sagst du dazu?"

Draco war verblüfft! Auch wenn Blaise es nicht direkt angesprochen hatte, so hatte er es doch kapiert und ihm wieder Hoffnung gemacht! Nicht, dass er Potter vermissen würde! Nein, es war eher so, dass er sich an ihn gewöhnt hatte. Er sah ihn jeden Tag, er konnte ihn einen jeden Tag ärgern und genoss es.

Es wäre schlicht langweilig, wenn sein Leben ohne Potter weiter gehen würde! Er hatte sein gesamtes Leben eigentlich nur diesem Jungen gewidmet. Seitdem sie an der Schule waren. War er besessen von ihm? Und wieso freute er sich so, wenn er Potter eventuell danach wieder sehen konnte? Blaise hatte eindeutig Recht! Sie mussten endlich herausfinden, was Potters Geheimnis war! Und dazu mussten sie…

„Na? Fertig mit Nachdenken? Tut dir nicht gut, du bekommst davon Falten. Draco, hör mal. Das Abendessen haben wir schon verpasst und die Sonne ist gerade dabei unterzugehen! Wann, sagtest du, schleicht sich Potter immer wieder aus Hogwarts?", grinste Blaise nun, Draco war Feuer und Flamme. Er schielte auf die Uhr.

„In exakt einer Stunde", kam es wie aus der Pistole geschossen, Blaise gluckste.

„Kein Wort darüber", zischte Draco nun und fühlte sich zum zweiten Male ertappt und wurde rot. Blaise grinste wissend, stand auf und legte seinem Freund die Hand auf die Schulter.

„Und hier kommt der Plan. Also….", fing Blaise an, Draco hörte aufmerksam zu.

XXX

Harry Potter lang gelangweilt auf seinem Bett, hielt die rechte Hand hoch und begutachtete seine gefeilten Fingernägel. Er war viel ruhiger geworden, seit dem er nun endlich wusste, wo sein Sinn des Lebens stand. Nachdem Voldemort erledigt war, musste er plötzlich umdenken und Dinge wurden ihm bewusst, die damals eindeutig in den Hintergrund rückten.

Hermine und Ron waren seit nun 2 Jahren zusammen, zofften und liebten sich. Zwar versuchten sie Harry immer wieder an ihren Gesprächen, an ihrem Leben teilhaben zu lassen, doch gelang ihnen das nur sehr selten. Vielmehr hatte Harry das Gefühl, dass er schon längst nicht mehr dazu gehörte. Alle hatten eine Beziehung, nur er nicht. Einige Erfahrungen hatte er gesammelt, doch nicht viele. Voldemort hatte sein Leben bisher bestimmt und nun? Jetzt hatte er Zeit, doch wusste er nicht, wie er zu einer Beziehung kommen sollte. Sehnsucht erfasste ihn, fraß ihn beinahe auf.

Vor allem war da auch die Frage: mit wem? Nicht nur, mit welcher Person, sondern mit welchem Geschlecht. Schockiert hatte er im letzten Jahr feststellen müssen, dass er sich mehr zu Jungs hingezogen fühlte als zu Mädchen. Die weibliche Gattung der Menschheit rückte immer mehr in den Hintergrund, während sein Herz laut und hart pochte, wenn ein junger, absolut scharfer Typ seinen Weg kreuzte. Und dann war da seine Leidenschaft, von der niemand außer Dumbledore wusste.

Und dann…. Dann lernte er IHN kennen und verliebte sich das erste Mal in seinem Leben. Er blühte auf, fing an das Leben zu genießen und liebte sein kleines Geheimnis. Ron und Hermine bekamen zwar mit, dass mit ihm etwas passiert war, doch schwieg Harry wie ein Grab. Er wollte seine damalige Beziehung geheim halten und einfach nur leben, einfach nur lieben. Nun ja, Liebe war es nicht im direkten Sinne, aber er hatte durchaus tiefe Gefühle für Nicolas Monroe gehabt. Bis an jenen Schicksalhaften Tag, der ihn in ein tiefes Loch stürzen ließ.

Harry schüttelte seinen Kopf. Nein, daran wollte er nicht mehr denken. Nicki war eine andere Welt gewesen und nicht die furchtbare, die er mit der Zauberwelt verglich. Niemand hatte von ihm und Nicki gewusst und dem war auch gut so. Es war sein Geheimnis und er würde es niemals Preis geben. Vor allem nicht, was danach passiert war, all seine Gefühle tötete. Seit dem war er wieder alleine, lebte ziemlich zurückgezogen und nachdenklich.

Bis zu jenem Tag, als Dumbledore ihn zu sich rief und mit ihm ein langes Gespräch führte. Dumbledore war anfangs entsetzt, doch dann verstand er Harry. Wusste, wieso dieser sich für einen anderen weiteren Weg der Zukunft entschieden hatte. Und man sollte es nicht glauben, Dumbledore half ihm sogar dabei. Er ermöglichte Harry, seinem Hobby nachzugehen, ohne dass die restliche Schülerschaft davon etwas mitbekam. Ebenso wenig die Lehrer. Lange waren sie danach am See gesessen, hatten den sanften Wellengang zugesehen und gemeinsam die Zukunft von Harry besprochen. Dumbledore war zwar etwas traurig, doch verstand er ihn.

Seit dem hatte Harry wieder einen Sinn im Leben und er wollte sich überraschen lassen, wohin ihn der Weg des weiteren Lebens führen würde.

„Sag endlich! Weißt du nun, was du nach der Schule machen willst? Also wie du ja weißt, will ich Auror werden und in einigen Monaten beginnen die Prüfungen! Harry! Hast du dich schon eingeschrieben? Schließlich wird ein Aufnahmetest verlangt! Harry? Sag mal, hörst du mir eigentlich zu?"

Harrys Blick, fokussiert auf seine Hand, wandte sich nun dem Sprecher zu, der etwas verdattert drein blickte, während Harry nun zu grinsen anfing und die Hand sinken ließ.

„Was? Sorry, ich habe nicht zugehört", grinste Harry weiter, Ron verdrehte seine Augen.

„Mann, Harry! Du musst dich endlich einschreiben! Dann können wir gemeinsam die Prüfungen machen und…"

„Keine Lust", meinte Harry trocken, Ron starrte ihn mit offen stehendem Mund an.

„W… Wie bitte?", hauchte er verdattert, Harry seufzte und zuckte mit den Schultern.

„Ich sagte, ich habe keine Lust. Ich habe etwas anderes vor. Ich werde sicher kein Auror werden", nuschelte Harry leise, doch sicher, Ron kratzte sich verdattert am Kopf.

„Aber Harry? Wieso.. ich verstehe dich nicht! Ich dachte immer, dass wir beide Auroren werden wollten? Dass wir gegen das Böse kämpfen, alles gemeinsam erleben! So wie damals gegen Vol…Vol… du weißt schon wer", knirschte er leicht verlegen, Harry verzog sein Gesicht, setzte sich auf.

„Jetzt mal halblang, Ron! Erstens: Seit dem du mit Hermine zusammen bist, hast du sowieso keine Zeit mehr für mich! Klar, du hast versucht mich in deinem Leben unter zu bekommen, aber du bist echt kläglich gescheitert. Mir ging es im letzten Jahr vollkommen beschissen und du knutschst mit Hermine herum. Euch beiden ist es vollkommen entgangen!

Und außerdem verlangst du, dass ich weiterhin den „Job" mache, den ich schon mein Leben lang als Bürde tragen musste? Nein danke! Sicher nicht! Es hat mir gereicht, dass ich viele meiner Freunde im Krieg verloren hatte! Es hat mir gereicht, dass ich im Endkampf gegen Voldemort beinahe selber ums Leben gekommen wäre! Und dann verlangst du auch noch, dass ich Auror werden soll?

Ron! DU kannst es gerne werden, ich habe keinen Bock darauf! Ich hatte meinen Spaß, sozusagen. Und ich will nun leben. Einfach nichts machen oder etwas, was mir Freude bereitet. Wenn ich nicht die Erfüllung in meinem weiteren Leben finde, dann überlege ich es mir. Aber ich muss dir gestehen: Keine Chance! Werde du Auror, heirate Hermine und bekomme mit ihr viele Kinder. Das ist DEIN Lebensziel. Aber ich habe da keinen Platz mehr, Kumpel. Das Leben und die Interessen ändern sich mit dem Älterwerden.

Wusstest du eigentlich, dass ich schwul bin? Wusstest du, dass ich einen Freund namens Nicki hatte? Nein? So ein Pech aber auch. Und nun? Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe, ich habe noch etwas vor."

Harry schwang sich grinsend aus dem Bett, ließ einen stummen, sehr verdatterten Ron zurück und schnappte sich seinen Umhang.

„Aber…aber..HARRY! Du bist schwul? Das kann doch nicht dein Ernst sein! Du..du verarscht mich, oder? Ich meine, ich bin dein bester Freund! Ich hätte es gesehen! Hermine hätte es bemerkt! Das… nein! Das glaube ich nicht! Und ich dachte auch immer, wir beide wollten Auror werden… Harry. Sag mir, dass ich richtig liege. Mein Gott, ich kann doch als Freund nicht so versagt haben?", wisperte Ron nun leise, Harry blieb stehen, drehte sich zu ihm umher und seufzte.

„Ron, du und Hermine habt in einer Art und Weise leider sehr wohl versagt. Doch ihr seid noch immer meine besten Freunde und ich bin euch nicht böse. Wieso auch? Wie schon gesagt, die Wege einer Freundschaft verlaufen manchmal parallel, manchmal entfernen sie sich. Vielleicht, Ron, vielleicht wird es auch wieder einmal bei uns so sein. Aber bis dahin werde ich meinen Weg weiter gehen. Und du geh deinen. Gute Nacht, Kumpel", lächelte Harry einsichtig, verschwand nun.

Die Türe fiel ins Schloss, Ron starrte darauf. Er saß noch immer auf Harrys Bett, hatte vollkommen vergessen zu fragen, wo dieser überhaupt hingehen wollte. Genau! WO zum Henker wollte Harry jeden Abend hin? Er hatte es natürlich mitbekommen, sich jedoch nicht unbedingt darüber Gedanken gemacht! Mein Gott, was für ein schlechter Freund er doch war! Er liebte Hermine, ja, aber er hatte Harry vernachlässigt und nun war Harry ihm gegenüber irgendwie verändert. Er war nicht mehr der Harry, den er damals kennen gelernt hatte.

Und schmerzlich wurde ihm bewusst, wie schäbig, wie egoistisch er sich eigentlich verhalten hatte. Er musste unbedingt mit seiner Freundin darüber sprechen! Sie mussten herausfinden, was Harry so machte! Denn Harry war ihm nicht egal! Harry war sein bester Freund! Und egal ob er schwul war oder nicht – daran würde sich nie etwas ändern! Niemals!

Schon sprang er auf, riss die Türe auf und stürmte die Treppen hinunter.

XXX

Harry lächelte vor sich hin und freute sich diebisch, seinem Freund endlich einmal die Wahrheit gesagt zu haben. Langsam wurde es ja auch Zeit. Ron und Hermine waren in der Tat wirklich blind gewesen, doch er nahm es ihnen nicht übel. Anfangs hatte er sich gefreut, als die beiden zusammen bekommen waren, doch dann wurde er eifersüchtig weil sie ihn unbewusst ausgrenzten. In dieser Zeit freundete er sich mit einem anderen Jungen an, in dem er nur einen Freund sah – nicht mehr.

Er hatte ihn eines Nachts am See getroffen und irgendwie waren sie in ein Gespräch gekommen. Beide hätten sich niemals gedacht, dass sie so viel gemeinsam hatten und vor allem, wie sich herausstellte, eine gemeinsame Vorliebe besaßen. Nachdem er mit diesem Jungen alles besprochen hatte, schlug dieser etwas vor, was Harry freudig annahm.

Er fühlte sich geehrt und sein neuer Freund freute sich sehr darüber. Seit dem trafen sie sich einen jeden Abend um dieselbe Zeit, an einem bestimmten Ort. Harry hatte Dumbledore alles davon berichtet und dieser hatte widerwillig zugestimmt. Als Albus aber mitbekam, wie Harry abermals aufblühte, freute er sich mit ihm und gab ihm somit noch mehr Freiheiten.

Harry grinste vor sich hin, als er aufs Gelände von Hogwarts hinausspazierte. Die Sonne war bereits untergegangen, obwohl es bereits Anfang Sommer war. Der Wind streichelte warm seine Gestalt, während er den Tarnumhang fest an sich drückte, ihn noch nicht gebrauchen wollte. Plötzlich hörte er ein Knacksen und Rascheln hinter sich, blieb verwundert stehen. Langsam drehte er sich umher, blickte sich um, doch war niemand zu sehen.

Der Wind rauschte in seinen Ohren wider, sein Blick glitt über das Schloss von Hogwarts, welches still und ruhig vor ihm verweilte. Die Tore standen weit offen, da keine Gefahr mehr drohte. Harry runzelte seine Stirn und schüttelte den Kopf. Hatte er sich das alles nur eingebildet? Und wenn ihm jemand folgte? Apropos folgen! Das hatte er ja beinahe vergessen!

Was war nur mit Malfoy los? Wieso starrte er ihn seit einem halben Jahr so komisch an, wenn er dachte, dass Harry es nicht bemerkte? Sicherlich, der triezte ihn noch immer, war es immer so gewesen. Und trotzdem hatte sich der Blonde verändert. Harry war letztens aufgefallen, dass Draco Malfoy ihm folgte und er hatte sichtlichen Spaß daran gefunden, den Blonden in die Irre zu führen. Als er sich damals hinter einem Baum versteckte, den Tarnumhang überstreifte und wieder hervortrat, stand der Blonde suchend vor ihm, fluchte wie wild und stampfte mit dem Fuß auf.

Harry hatte sich damals das Lachen verkneifen müssten, schnitt unter seinem Umhang Grimassen, die der Slytherin nicht sah. Da war einer aber sehr neugierig gewesen! Ob er ihm nun wieder folgte? Was fand Draco Malfoy nur so Besonderes an ihm? Harry wusste schon lange, dass er den eiskalten Slytherin seit einiger Zeit anders sah. Um genau zu sein, seit dem er wusste, dass er schwul war. Wenn Draco Malfoy nicht so ein Arsch wäre, nicht in Slytherin wäre, dann…

Harry seufzte, schritt weiter Richtung Hogsmeade. Ja, Draco Malfoy hatte immer wieder sein Leben bestimmt und Harry erklärte ihn zu seinem Lieblingsfeind. Er genoss es manchmal sogar, wenn sie sich stritten, spürte jedes Mal sein Herz höher schlagen. Der Blonde sah ziemlich gut aus, wenn nicht sogar atemberaubend schön. Aber er war tabu und sie beide passten so gut wie Himmel und Hölle zusammen.

Sie waren Gegensätze, die sich irgendwie anzogen, jedoch nicht miteinander konnten. Harry lächelte wehmütig. Draco Malfoy würde ihm fehlen, wenn diese Woche vorbei war. Harry spürte einen Stich im Herzen, fühlte, wie seine Kehle eng wurde. Moment! Das ging nun zu weit! Wieso erlaubte er sich bei seinem nun einzigen Erzfeind solche Gefühle? Er verbot sich mehr für den Blonden zu empfinden, wollte sich auf ein Leben ohne Draco Malfoy vorbereiten.

Und trotzdem: es würde wehtun, es würde schmerzen. Der Blonde war ein Teil seines Lebens geworden. Harry hörte ein weiteres Knacksen hinter sich, während er Richtung Wälder schritt - und zuckte zusammen. Abermals blieb er stehen, drehte sich umher, runzelte die Stirn und sah außer einem kleinen Waldweg und die sich im Wind biegenden Kronen der Bäume, nichts. Verdammt! Er wusste, er wurde verfolgt! Also was war hier los? War Malfoy ihm wieder auf der Spur? Na warte! Harry grinste teuflisch, strich sich durchs Haar und veränderte seine Haltung.

In Hogwarts, egal wo er sich befand, ging er immer leicht gebückt, vermittelte den Eindruck der Unsicherheit. Doch wenn er aus dem Schloss schritt, wurde er zu einem anderen Menschen, einem, den nur selten wer kannte. Harry straffte seine Schultern, zog sich das enge Shirt aus der Hose und ließ es einfach so über die schmalen Hüften gleiten. Es vermittelte, mit der gebleichten, neuen und eng anliegenden Jeans die er trug, einen leicht lässigen Eindruck. Langsam setzte er die Brille ab, richtete seinen Zauberstab auf seine Augen und murmelte einige Worte. Einige Male blinzelte er, dann sah er gestochen scharf.

Seine Brille warf er in die Luft, zeigte mit seinem Zauberstab darauf und in einem Puff verschwand sie. Harry konnte es erahnen, doch wusste er nicht, dass Draco Malfoy und Blaise Zabini, eingehüllt in einem Unsichtbarkeitszauber, hinter einem Baum standen und mit offen stehendem Mund alles mitbekamen.

„Bei Salazar", flüsterte Draco nun, fing leicht zu sabbern an.

„Der sieht ja ganz anders aus als sonst", flüsterte er weiter, hörte das leise Kichern von Blaise. Hart stieß er ihn in die Rippen, - Blaise röchelte gedämpft -, die beiden Jungs versteckten sich weiterhin hinter diesem Baum. Auch wenn sie unsichtbar waren, war es ein rein menschlicher Instinkt.

„Der Süße gefällt dir, was?", hauchte Blaise ihm erotisch ins Ohr, Draco bekam eine Gänsehaut.

„So ein Schwachsinn, Zabini. Er sieht... normal aus", zischte er wütend, fühlte sich abermals ertappt. Himmel! Potter sah mehr als scharf aus! Und wieso hatte er auf einmal so einen lässigen, selbstsicheren Gang drauf? Und seit wann besaß er so einen süßen, kleinen, absolut anbetungswürdigen..

„Du sabberst, Draco", grummelte Blaise in dessen Ohr, Draco wurde knallrot im Gesicht.

„Halts Maul, Zabini. Einen Scheiß tu ich. Merlin, das da vorne ist Potter, klar?", zischte er leise zurück, Blaise blinzelte ihn engelsgleich an.

„Schwuli", säuselte er leise, Draco knurrte.

„Bin ich nicht, du Arsch mit Warzen", knirschte er durch zusammengebissene Zähne.

„Schwuli, Schwuli, Schwuuuli! Süß! Potter sieht doch zum anbeißen aus, findest du nicht? Ach ja, du hast vorhin meine Frage nicht beantwortet! An was hattest du gedacht, als ich dich fragte, was du nun gerne im Mund haben wollen würdest? Könnte es sein, dass du an Potters harten Schw…"

„ARG! Halt doch deine blöde Fresse, Zabini! Du bist ein perverses Schwein durch und durch! Nur weil du auf Kerle stehst, muss das noch lange nicht bedeuten, dass ich das auch tue!", knurrte er leise zurück, während Harry nun weiter ging.

„Ja, jaaaa. Ich weiß! Nur ICH habe so unfeine Gedanken, was? Aber ich erinnere mich, dass du letzte Nacht einen sehr interessanten Traum hattest? Nicht, dass ich beobachtet hätte, wie deine Hand sich hektisch unter der Bettdecke bewegte? Nein! Absolut nicht! Habe ich mir nur eingebildet! Aber dann, Draco, frage ich mich, wieso du immer: uuhh…oh…ja…Potter..schneller…göttlich.. gewimmert hast? Na? Hast du einen kleinen Tipp für mich, Schätzchen?", säuselte Blaise lieblich, Draco war knallrot geworden, sprang vom Baum hervor und schritt eilig voran.

„Du spinnst ja! Nichts dergleichen habe ich gemacht! Du und deine dreckige Fantasie", maulte er nun und hatte es eilig, Harry zu folgen. Blaise hätte im Kreis gegrinst, besäße er keine Ohren und so schritt er leise lachend hinter einem ziemlich ertappten, sehr aufgeregten Draco Malfoy her. Auch wenn sie unsichtbar waren, konnten sie sich mittels zweiten Zaubers sehr wohl sehen.

Blaise konnte beinahe erfühlen, wie Draco bis unter die Haarwurzel rot geworden war. Wusste er doch, dass Draco voll auf Harry Potter stand! Seit er zur Schule ging, war es so! Mal sehen, ob er nicht da etwas drehen konnte…

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Harry kicherte leise vor sich hin, beschleunigte seine Schritte. Oh ja, er hatte sich also nicht getäuscht? Hatte er sozusagen nicht einen Verfolger, sondern zwei? Sollte er raten oder lieber gleich um die gesamte Summe im Jackpot spielen? Wenn er richtig lag, waren es sicherlich Malfoy und der verrückte Zabini. Da war sich Harry sicher. Als er genau in deren Richtung blickte, wo er das Raschen wahrgenommen hatte, fing er an seine Show abzuziehen. Zuerst das Shirt und dann die Brille - Und was folgte danach? Nun, den wiegenden Gang hatte er natürlich geübt und er wusste sehr wohl, dass er selber nicht unbedingt übel aussah.

Als er jedoch das keuchen hören konnte, danach die sehr leisen, doch wispernden Stimmen, wusste er es. Nicht nur, dass er mit dem einen Zauber seine Brille hatte verschwinden lassen, nein, er hatte für einen Bruchteil einer Sekunde ein besseres Gehör erlangt. Eine sehr nette Nebenwirkung, wie er fand. Und da waren eindeutig Zabinis und Malfoys Stimme zu hören gewesen!

Sollte er langsamer gehen? Vielleicht kamen sie ja nicht nach? Harry grinste abermals teuflisch, schritt über Stock und Stein in den etwas dunklen Wald hinein, dessen Weg nach Hogsmeade führen würde. Abermals hörte er hinter sich ganz leise Stimmen, da er angestrengt lauschte. Ebenso waren da Schritte zu hören. Harry kicherte. Mann, die beiden waren ja so was von behämmert! Merkten die beiden nicht, dass er ALLES mitbekam?

Langsam wurde es dunkler, da die satten Kronen der Bäume sämtliches Licht abhielten. Seine Schritte wurden langsamer und noch immer legte er einen eher selbstbewussten, katzenartigen Gang an den Tag. Er wusste, dass nur schwule Männer darauf abfuhren und so wunderte er sich doch ein wenig, wieso die beiden dauernd tuschelten. Waren sie beeindruckt, oder war es zu offensichtlich? Langsam wurde er unsicher. Lief er vielleicht tatsächlich wie eine….

„Schwuchtel! Eindeutig! Guck dir mal seinen Gang an! Ich meine, es sieht..ähm….anders aus, aber ehrlich Blaise, was meinst du dazu?", hauchte er seinem Freund ins Ohr, der nur stumm nicken konnte, als sie leise hinter Harry hertapsten.

„Aber der Gang ist echt scharf. Was…was macht der denn jetzt? Bleib stehen, du Ochse und starr nicht dauernd auf seinen Hintern", zischte Blaise leise und hielt mit einem blitzartigen Griff Draco am Ärmel fest. Dieser wäre beinahe, da er dauernd auf Harrys Po gestarrt hatte, in ihn hineingelaufen. Wie peinlich!

„Hmpf", gab er von sich. Beide blieben wie bestellt und nicht abgeholt stehen, blickten auf Harrys absolut süßen Knackpo, der ihnen nun gut sichtbar entgegenkam, als Harry sich bückte um seine Schuhbänder zuzuschnüren. Mist, wieso hatte er nicht die Schuhe mit den Klettverschlüssen angezogen? Aber er liebte nun mal seine Turnschuhe! Harry lauschte, die Schritte waren verstummt. Ob die beiden nun auch stehen geblieben waren? Natürlich! Was denn sonst!

„Draco? Was…Lass das, Dray?", hauchte Blaise ihm leise zu, welcher sich hypnotisiert aus Blaise Griff frei machte. Wie paralysiert schritt er auf leisen Sohlen näher, blieb einen halben Meter hinter Harry stehen. Gebannt und leicht starrend, sowie keuchend blickte er auf Harrys Kehrseite, schluckte hart, fühlte, wie sein Schritt sich bei dem Anblick regte. Oh Merlin! Seine Hände kamen hervor, schwebten unsichtbar neben Harrys Hüften. Er konnte Potters Taille beinahe fühlen! Oh wie schön wäre es, wenn…..FUCK!

Harry zischte in die Höhe, sein Herz schlug heftig in der Brust, er keuchte. Irgendwie hatte er so ein ungutes Gefühl, als stünde jemand direkt hinter ihm! Mit einem Schwung drehte er sich umher und starrte geradeaus. Draco hielt daraufhin die Luft an, blickte Harry in die Augen und musste ein Stöhnen unterdrücken. Himmel, Potter sah so…sah so…umwerfend aus ohne Brille! So anders! Blaise stellte sich, in einem gebührlichen Abstand, natürlich auch auf leisen Sohlen, neben Draco, blickte zwischen den beiden gespannt hin und her.

Sie standen dicht voreinander und Blaise konnte die erotische Spannung beinahe fühlen! Draco, der um einen halben Kopf größer war, blickte Harry fest in die Augen, presste seine Lippen hart aufeinander und konnte sich von diesen wunderbaren Augen einfach nicht loseisen.

Verdammt! Er weiß es! Er weiß es! Er sieht mich! Scheiße! Was jetzt?

Harry zog eine Augenbraue hoch, tat so, als würde er Dracos Figur mit anzüglichen Blicken ausziehen, ließ seine Augen langsam von oben nach unten wandern, bis sie auf den Boden gerichtet waren. Danach seufzte er. Abermals blickte er hoch, sah sich im Wald um, fuhr sich mit den Händen durchs Haar, drehte sich umher und marschierte pfeifend weiter. Draco, der den Atem angehalten hatte, ließ nun zitternd los, sein Herz pochte hart in der Brust.

„Wow, du bist ja mal mutig?", raunte Blaise ihm ins Ohr, Dracos Herz raste.

„Hast du seine Augen gesehen? Sie waren so…so..", träumte Draco vor sich hin, räusperte sich wieder und blickte nun ziemlich sauer in Blaise grinsendes Gesicht.

„Kein…Wort", zischte er nun, Blaise grinste noch immer.

„Potter hat sooo schöne Augen", säuselte er in Mädchenmanier, Draco knurrte.

„Stimmt nicht. Stinknormal sind die, kapiert?", zischte er zurück, Blaise überlegte.

„Welche Farbe haben sie eigentlich? Ich glaube, die sind braun", fing er an, Draco drehte sich umher.

„Smaragdgrün…äähh… Scheiße", meinte er emotionslos, als er bemerkte, dass er Blaise auf den Leim gegangen war.

„Stimmt, genau…", meinte Blaise lang gezogen, Draco drehte sich von ihm weg.

„Beeil dich, Zabini, sonst hängt dein Arsch noch bis zum Boden", schnarrte er stink wütend, Blaise kicherte.

„Du meinst doch deinen, oder? Meiner ist knackig", raunte er nun weiter, Draco sagte nichts. Damit Blaise nicht wieder auf blöde Gedanken kam, er ihn noch erwürgte, hielt er nun Abstand - was Blaise nicht so gut fand. Als sie in Hogsmeade ankamen, blickten sie in ein ziemlich verlassenes Dorf, die Läden waren alle geschlossen. Vögel zwitscherten, saßen zwischen frisch gepflanzten Jungbäumen, die zwischen den Häusern standen und sich der untergehenden Sonne entgegenreckten.

Harry blieb nun stehen und überlegte, wo diesmal ihr Treffpunkt war. Blaise und Draco beeilten sich hinterher zu kommen, bemerkten, wie Harry nun weiter ging. Doch auf einmal hielten sie an, Blaise fing zu keuchen an.

„Das gibt's nicht. Das kann nicht sein", hauchte er nun, Draco verstand nicht sofort. Doch als er die andere Person sah, riss er die Augen auf, knurrte ein wenig.

„Was will der denn hier?", maulte er nun, Blaise grummelte vor sich hin.

„Folgen wir ihnen, los", wies er an, Draco nickte nur und schon setzten sie sich in Bewegung.

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„Oh Mann! Leary! Die hinterste Ecke hast du dir ausgesucht!", schnarrte Harry nun, blieb vor dem Schwarzhaarigen stehen, der nun gelangweilt auf seine Uhr schaute. Beide wussten nicht, dass Blaise und Draco einige Meter weiter weg standen, die Beiden sie staunend belauschten.

„Was brauchst du auch immer so lange, Potter! Kannst du nicht die Uhr lesen? Wir kommen noch zu spät! Und wieso hast du deinen Umhang nicht umgelegt?", fragte er weiter, stieß sich von der Mauer eines verlassenen Gebäudes ab, schritt auf Harry zu, der ihn schräg angrinste.

„Weil mir niemand gefolgt ist. Wir sind sicher." Harry grinste. Er wusste, dass Blaise und Draco in der Nähe waren, doch musste es sein Freund nicht wissen, oder? Und so spielte er weiterhin den Unwissenden. Kevin Leary, Ravenclaw und Harrys neuer Freund, nickte nun strahlend, umarmte ihn freundschaftlich und klopfte ihm auf die Schulter.

„Mann, Harry! Du bist mir ja einer! Seit wann bist du denn so unvorsichtig?", lachte er nun, machte sich los und schüttelte seinen Kopf. Seine blauen Augen strahlten, während er noch immer gluckste. Harry freute sich unglaublich, ihn wieder zu sehen, da sie in der Schule sich eher aus dem Weg gingen. Vielmehr bestand ja die Gefahr, dass man, wenn man auf Harrys Geheimnis stieß, Kevin mit ihm in Verbindung bringen konnte.

Der Ravenclaw war ebenso in hellblauer Jeans gekleidet, trug ein weißes Shirt und besaß eine sehr anzügliche und sportliche Figur. Sein pechschwarzes Haar war sehr kurz geschnitten, modisch aufgestylt und hob sein eher markantes Gesicht hervor. Würde Harry auf Dunkelhaarige stehen, hätte er ihn mit Sicherheit schon vernascht. Doch sah er in Kevin nur einen guten Freund und umgekehrt war es ebenso.

„Ich war mir halt eben sicher, dass mir keiner folgt. Und wenn schon, irgendwann würde es sowieso ans Tageslicht kommen. Machen wir uns auf den Weg?", fragte er im Plauderton weiter, Kevin fing zu lachen an.

„Kannst es kaum erwarten, Mandy zu zeigen, wie sie den Schaltknüppel richtig bedient, was?", grinste Kevin nun, Harry zuckte mit den Schultern.

„Dabei ist es doch so einfach! Sie muss nur sehr sanft damit umgehen! Aber erklär das mal einer Frau", kam es breit grinsend von Harry, während sie nun durch die leeren Gassen von Hogsmeade schlenderten, Blaise und Draco verdattert ihnen folgten.

„Welche Mandy? Hä? Weißt du mehr darüber? Seit wann trifft sich Potter mit einer Mandy? Kennen wir die?", zischte Draco mit unterdrückter Wut, Blaise verstand rein gar nichts, hob hilflos die Schultern.

„Und welchen Schaltknüppel meinte dieser Leary nun? Weiß der mehr als wir? Seit wann darf dieses Gör mit Potters Schaltknüppel spielen? Blaise? Sag was! Kennst du sie? Oder ist sie ein Muggel? Haaalloo?"

Draco blieb stehen, bemerkte Blaise nachdenkliche Mine und seufzte.

„Erde an Vollidiot. Wieder bei Sinnen?", schnarrte er leise, Blaise blitzte ihn wütend an.

„Nein, verdammt! Ich kenne keine Mandy! Ist mir auch scheiß egal! Ich frage mich eher, wieso sich Potter mit Leary trifft! Ich kapier das nicht. Ob zwischen den beiden etwas läuft?", fragte Blaise sich leise, doch waren diese Worte nicht an Draco gerichtete. Der Blonde zog eine Augenbraue hoch und grinste nun. Endlich verstand er!

„Du stehst auf diesen Typ, was?", kam es belustigt, Blaise wurde rot im Gesicht, blickte beschämt zu Boden.

„Ähm…er sieht…ganz ok aus", nuschelte er nun, doch dann verschloss sich sein Gesicht wieder, sah hoch und starrte Draco geradezu an.

„Potter und Kevin? Das kann ich nicht glauben", murmelte er weiter, marschierte nun weiter und Draco überlege ebenso, folgte Blaise.

„Nein, nicht Potter und Leary! Potter und diese bescheuerte Mandy mit Schaltknüppel! Ich mag dieses Weib jetzt schon nicht. Wie kann man nur Mandy heißen! Weiß nicht – da muss ich immer an Pferde denken. Uah", schüttelte sich Draco, Blaise grinste.

(A/N: Sorry an alle die Mandy heißen, ich finde den Namen halt süß, Draco nicht.)

„Du denkst, Potter hat nichts mit…"

„Nein, du Depp! Ich sagte ja, ich glaube, er hat etwas mit…."

„Ja, ja, mit dieser Mandy. Habe ich gehört! Aber ich weiß nicht. Dieser Begriff kommt mir irgendwie bekannt vor. Würdest du dein Ding SCHALTKNÜPPEL betiteln?", fragte Blaise weiter, Draco überlegte.

„Sicher nicht. Wie kommt Leary denn nur darauf?", fragte er sich, Blaise kicherte. Denn nun wusste er, woher er dieses Wort kannte!

„Ich schätze, diese Mandy ist in der Tat ein Muggel, anders kann ich es mir nicht erklären. Aber um das herauszufinden, sollten wir…"

„…ihnen folgen. Das hatte ich auch vor", zischte Draco wütend, ballte seine Hände zu Fäusten, Blaise lächelte noch immer schief. Als sie ihnen weiterhin folgten, knirschte der Boden unter ihren Tritten – es war viel zu laut…

„Hast du das gehört?", wisperte Kevin nun, blieb stehen, Harry versuchte ein Lächeln zu verstecken.

„Was denn?", fragte er scheinheilig, Kevin drehte sich umher und durchforstete mit seinen Augen die leeren Gassen des Dorfes.

„Ich weiß nicht, aber irgendwas stimmt hier nicht. Harry! Bist du dir sicher, dass dir niemand gefolgt ist?", verlangte er zu wissen, sah Harry herausfordernd an.

„Ja, bin ich. Können wir weiter?", fragte Harry treuherzig, Kevin seufzte.

„Tut mir leid. Irgendwie bin ich ein wenig paranoid. Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass uns jemand folgt", murmelte er abermals, Harry brummte zustimmend.

„Nein, du bist nur vorsichtig. Aber nun komm endlich! Um 8 Uhr sollten wir eigentlich dort sein! Mach schon!"

Kevin nickte und schon liefen sie los. Blaise und Draco fühlten sich ertappt, waren in ihrer Bewegung erstarrt, während ihr Herz heftig raste. Doch als die beiden Jungs nun zu laufen anfingen, machten sie es ihnen nach. Und zwar so, dass sie sie im selben Tempo verfolgten. So fielen ihre etwas zu lauten Schritte nicht auf. Schließlich blieben Harry und Kevin vor einer steinernen Frauenstatue, die sich am Eck eines Hauses befand, stehen - keuchten, hielten sich die Seiten.

„Kann´s losgehen?", fragte Kevin nach Luft schnappend, Harry nickte zustimmend. Beide fassten an die Brust der weiblichen Statue und mit einem Plopp waren sie und auch die Skulptur spurlos verschwunden. Blaise und Draco, die nun ebenso keuchend zum Stillstand kamen, konnten es nicht fassen, fingen zu stöhnen an.

„Das kann doch nicht wahr sein! Wo sind sie hin? Grabschen die einer jeden steinernen Tussi auf den Busen? War diese bescheuerte Statue denn schon immer ein Portschlüssel? Verdammt! Jetzt haben wir sie verpasst!", keifte Draco los, konnte es nicht fassen. Sie waren so nahe dran gewesen und nun konnten sie nichts mehr tun, als wieder zurück zu gehen.

Während Draco weiterhin fluchte, sich durch die Haare strich, überlegte Blaise - zückte seinen Zauberstab. An der Stelle, wo die Statue sich befunden hatte, spürte er noch eine Art Restmagie, die er nun analysieren wollte. Langsam schritt er darauf zu, murmelte einige Worte, Dracos Gejammer verstummte. Neugierig sah er seinem Freund zu, der nun zu glucksen anfing.

„Ich weiß wo sie sind! Nicht einmal weit von hier! Sie befinden sich direkt an der Grenze zur Muggelwelt! Was sie dort wohl machen? Was ist? Folgen wir ihnen?", fragte Blaise aufgeregt, Draco blickte ihn verdattert an.

„Du hast…aber wie…ich", stotterte er herum, Blaise seufzte.

„Tja, es gibt einiges, was ich von meinen Eltern gelernt habe und auch anwenden kann. Jetzt bist du Zeuge geworden! Glotz nicht so, komm her!", wies er den Blonden an, welcher sofort eilig folgte.

„Und was jetzt?", fragte er hibbelig, als sie dicht nebeneinander standen. Blaise kramte in seiner Hosentasche umher, zog Dracos Flummi heraus und belegte ihn mit einem Zauber.

„Mein Flummi!", rief Draco überrascht aus, Blaise kicherte.

„Jetzt dient er als Portschlüssel. Er kam aus der Muggelwelt – also ist er wie geschaffen für uns!", griente Blaise nun, Draco nickte.

„Auf drei geht es los, ja?", fing Blaise an, Draco berührte den Ball sehr behutsam. Blaise fing zu zählen an und mit einem Plopp waren nun auch sie verschwunden. Wenig später spürten sie wieder Boden unter ihren Füßen, blickten sich erstaunt um. Soweit sie beurteilen konnten, waren sie in einer sehr abgelegenen und schmalen, leicht verschmutzten Seitengasse gelandet, die sehr düster und Furcht einflößend war.

„Hörst du das? Da schreit doch jemand", flüsterte Draco aufgeregt, klammerte sich an Blaise, welcher leise zu lachen anfing.

„Das kommt aus einem Fernseher, Draco", wisperte er zurück, Draco stutzte.

„Ein was?", fragte er nach, Blaise erklärte es ihm.

„Die Stimmen, die du hörst, gehören zu einem Film, der gerade im Fernsehen spielt. Guck nicht so komisch aus der Wäsche, Draco. Irgendwann einmal erkläre ich es dir genauer. Jetzt sollten wir die beiden erstmals suchen gehen. Und noch etwas. Ich glaube, dass wir hier ein wenig aufpassen sollten, da ich nicht weiß, ob hier auch Muggel leben. Die Häuser sind alle bewohnt, wie du gerade bemerkt hast. Aber ich weiß nicht…"

„Ja, ja, interessiert mich nicht. Sehen wir einfach nach", schnarrte Draco nun, winkte ab und schritt voran.

„Aber Draco!", rief Blaise gehetzt aus, dieser drehte sich umher.

„Was denn! Wir sind doch unsichtbar!", rief er zurück, Blaise schüttelte den Kopf.

„Nein, sind wir nicht mehr. Der Zauber wirkte nur eine Stunde, also müssen wir aufpassen", grinste er nun. Draco, der bereits um die Ecke biegen wollte, sprang zurück in die Sackgasse, presste sich mit dem Rücken an das Gemäuer der hohen Häuserfronten, die sehr alt und brüchig wirkten.

„Und das sagst du mir erst jetzt?", zischte er ungehalten, Blaise schlenderte ihm entgegen.

„Ja, ja – los geht's", lachte er los, Draco maulte und stapfte ihm hinterher. Als sie um die Ecke lugten, konnten sie keinen Menschen weit und breit ausmachen.

Plötzlich fauchte ihn etwas kleines, ziemlich schwarzes an, dessen Haare standen zu Berge – die Pfoten zuckten am Boden wild umher – immer bereit die Flucht zu ergreifen. Draco blickte vorerst verdutzt den Kater an, der die Frechheit besaß ihn so anzustarren – Blaise lachte.

„Fauch mit nicht so an, du dämlicher Kater! So hässlich bin ich nicht, im Gegensatz zu dir!", keifte Draco los – der Kater bekam dann vor dem „großen Tiger" doch angst und zischte mit eingezogenem Schweif davon. Blaise lachte noch immer. Nun war Draco ziemlich eingeschnappt, Blaise bekam sich nur schwer ein und sah dem Kater zu, der in der Ferne immer kleiner wurde und bald hinter einem Mauervorsprung verschwand.

Laternen zierten die Gehwege, welche nun nach und nach ansprangen. Bäume säumten die Straße, ließen sie freundlicher erscheinen. Sie waren in einer süßen, kleinen, sehr verlassenen Wohnsiedelung gelandet. Draco blickte sich panisch umher, begutachtete eine der Laternen und kniff seine Augen zusammen.

„Nein, sie wird wegen dir nicht ausgehen. Diese Laternen werden automatisch gesteuert und erhellen die Nacht. Klar?", grinste Blaise weiter, Draco knurrte.

„Verarsch mich nicht, war mir schon klar", keifte er Blaise an, welcher nur die Schultern zuckte. Eine Weile lang schritten sie stumm nebeneinander her, folgten der Stein für Stein gelegten Straße, die sehr schmal war und ebenso verlassen wirkte. Zeitweise konnte Draco den „Fernseher" aus einigen Häusern hören, dessen Fenster sperrangelweit offen standen. Dazu kam noch, dass anscheinend jemand kochte, sein Magen sich nun meldete, als der Duft ihm in die Nase stieg.

„Hunger", jammerte er, Blaise klopfte ihm auf die Schulter.

„Wenn wir zurück sind, dann gehen wir in die Küche und lassen uns von den Hauselfen etwas zusammenstellen, ok?", fragte er nach, Draco überlegte, nickte jedoch überzeugt.

„Kannst du Potter irgendwo sehen? Wo haben sie sich versteckt?", seufzte Draco nach einiger Zeit, Blaise ließ seine Augen wandern.

„Leider, auch Kevin kann ich nicht mehr orten. Es scheint, als wirkt mein Zauber nicht mehr. Schade! Wie es aussieht, sind wir umsonst hier", seufzte Blaise enttäuscht, Draco war es nicht minder. Als jedoch ein Wind aufkam, wirbelte dieser eine alte Zeitung, die auf der verlassenen Straße gelegen hatte, auf. In sanften umherwiegen legte sie sich direkt vor Dracos Füße, wobei Draco sie schon wegkicken wollte.

„Hey Blaise! Sieh mal!", rief er aus, bückte sich und hob mit spitzen Fingern die Zeitung hoch.

„Was steht denn da?", fragte Blaise neugierig, half Draco das zerknitterte Schriftstück auseinander zu ziehen. In Großen Lettern stand darauf:

Fahrschule für Zauberer! Lernen sie Autofahren nach Muggelart! Kommen Sie uns besuchen und scheuen Sie sich nicht! Sie sparen Zeit und Geld und unsere fähigen Fahrlehrer werden Sie gerne in die Kunst des Fahrens einweisen! Wir warten auf Sie!

„Eine Fahrschule für Zauberer?", murmelte Draco und überflog die Zeilen noch einmal.

„Sieh mal, Draco! Hier steht eine Adresse! River Drive 96. Hm…wenn ich mich nicht irre, sind wir gerade in der River Drive. Siehst du irgendwo die Nummer 96?" Blaise war ganz aufgeregt, lief nun voran, Draco folgte ihm mit einem komischen Gefühl im Bauch.

„DA! Da vorne! Draco? Wo bleibst du denn!" Blaise drehte sich umher, stemmte seine Hände in die Seiten und schmollte. Draco hatte es nicht eilig, fühlte er sich in der „Zwischenwelt" nicht besonders wohl.

„Was soll ich bitteschön in einer Fahrschule, hm?", schnarrte er los, Blaise zuckte mit den Schultern.

„Du hast ja keine Ahnung, wie lustig das Autofahren ist! Du solltest es lernen, ehrlich!", rief Blaise mit strahlenden Augen aus, Dracos Kiefer entgleiste und landete am Boden.

„Jetzt sag ja nicht, dass du…"

„Nein, den Führerschein habe ich noch nicht. Mir fehlt nur noch eine winzige Prüfung und dann dürfte ich offiziell fahren. Letzten Sommer war ich ja in Griechenland, das weißt du ja, oder?"

Draco nickte und hörte weiterhin zu. Blaise holte tief Luft, blickte in die Ferne und lächelte selig.

„Nun ja, ich war abends immer weg und meine Eltern glaubten, dass ich mich mit anderen Zauberern treffen würde. Aber ich habe stattdessen einen ganz lustigen Typen kennen gelernt, der Muggel – und dazu noch Fahrlehrer - war. Wir freundeten uns an und er zeigte mir schließlich, wie man mit einem Auto fährt. Seit dem bin ich fasziniert von der Muggelwelt, doch meine Eltern wissen nichts davon. Ist auch besser so", zwinkerte er Draco zu, der mit seinen Augen klimperte, seinen Mund wieder schloss.

Er wusste nicht, ob er sich angewidert fühlen-, oder ob er neidisch sein sollte.

„Aha", war sein einziger Kommentar, Blaise war beleidigt.

„Du kannst ja auch wieder gehen, wenn du nicht willst. Ich gucke mir diese Fahrschule mal an. Bis dann." Schon rauschte Blaise davon, Draco kam sich verloren vor. Was sollte er denn hier? Alleine zurück wollte er auch nicht. Wäre es besser Blaise zu folgen? Da er ja so „mutig" war, lief er seinem besten Freund hinterher und bemerkte natürlich nicht das Grinsen auf dessen Gesicht, als er schnell hinterher eilte.

Schließlich kamen sie an, blieben vor den geöffneten, riesigen Toren stehen und wussten nicht, ob sie sich trauen sollten oder nicht.

„Du gehst vor", wisperte Draco feige. Blaise starrte ihn entsetzt an.

„Wieso ich? Du kannst ja vorgehen wenn du willst", maulte er zurück, Draco plusterte sich auf.

„Du gehst da als erstes rein! Immerhin wolltest du hierher…"

„Aber nur, weil du Potter gesucht hast! Deswegen bin ich mit dir gegangen!", knurrte Blaise nun, beide sahen sich giftig an. Als sie jedoch Stimmen hörten, versteckten sie sich hinter der Mauer, während zwei Köpfe seitlich hervorlugten, Augen in den Hof blickten.

Der Hof der Fahrschule war ziemlich groß und angrenzend konnte man einen Übungsplatz sehen, wo sich viele Anfänger im Autofahren versuchten. Ein kleines Gebäude, nicht weit weg vom Eingang, erregte ihre Aufmerksamkeit, als plötzlich die Türe aufging und Kevin heraus schritt.

„Das gibt's ja nicht, Treffer", nuschelte Blaise und ragte seinen Kopf noch weiter nach vorne.

„Blaise? Glaubst du, dass hier die Zauber ebenso wirken? Oder könnte man die nachprüfen? Ich will nicht, dass man weiß, dass wir hier waren", wisperte Draco nun, Blaise überlegte.

„Nun ja, wir sind hier an der Grenze und ich glaube, dass zaubern noch erlaubt ist. Wieso?", fragte er begriffsstutzig, Draco knurrte.

„Wie wäre es mit einem weiteren Unsichtbarkeitszauber?", zischte er nun, Blaise kicherte.

„Ach so! Ja klar! Könnten wir machen! Warte!"

Beide zogen sich zurück, drückten sich an die Wand, blickten sich um, ob sie auch niemand sehen konnte. Noch immer lag die Straße einsam und verlassen - quer vor ihnen, keine Menschenseele war weit und breit zu sehen. Nur dicht besiedelte Bäume wiegten sich leicht im Wind hin und her.

„Bereit?", murmelte Blaise, zog seinen Zauberstab und schon spürte Draco ein Kribbeln auf seinem Körper.

„Glaubst du, es hat geklappt?", wisperte Draco unsicher, Blaise schmollte.

„Hat es doch vorhin auch, oder?", nörgelte Blaise leise, Draco zuckte mit den Schultern.

„Ja, aber da waren wir noch in Hogwarts und jetzt nicht mehr! Ich will gar nicht wissen, wie weit wir nun entfernt sind! Immerhin befinden wir uns an der Grenze! Also! Du gehst vor!", schnarrte Draco leise, schnappte sich Blaise Arm und schleuderte ihn herum, stieß ihn durch die offen stehende Türe. Blaise stolperte in den Hof hinein, Kevin schlenderte weiterhin ihm entgegen.

Blaise schnappte nach Luft, konnte sich vor Entsetzen nicht bewegen, während Draco sich feige hinter der Mauer versteckte und nur ab und zu in den Hof linste. Doch als Kevin an ihm vorbei schritt, ihn nicht sah, grinste Blaise nun und winkte Draco zu sich. Dieser folgte auf leisen Sohlen, fühlte sich nicht wohl und stellte sich nun zu Blaise.

„Gut, Leary ist hier, also muss Potter auch hier sein. Ob der fahren lernen will? Dachte, er kann doch alles", schnarrte Draco, Blaise kicherte leise.

„Wer weiß? Sehen wir uns einmal um, hm?", fragte er süffisant, Draco nickte.

„Aber ja vorsichtig sein, klar? Ich will nicht dass jemand weiß, dass wir hier sind", zischte er Blaise ins Ohr, klammerte sich an dessen Ärmel. Blaise gluckste, nickte nur und marschierte nun Richtung Übungsplatz, wo reges Treiben herrschte.

Als sie näher kamen, entdeckten sie einen kleinen Wagen, der mehr ruckte, als er fahren sollte – begleitet von einem knirschen und knarren. Die beiden Insassen wurden durchgeschüttelt und Blaise konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. Besonders, als Kevin lospustete, sich den Bauch hielt und auf den nun abgesoffenen Wagen zueilte, wobei ein wenig Rauch seitlich der Motorhaube hervorkam. Die Fahrertüre wurde beinahe aufgestoßen, ein blondhaariges Mädchen sprang heraus, fing zu fluchen an und wedelte mit ihren Armen wild umher.

„Ich wollte nie fahren lernen! Wieso mussten sich meine Eltern das nur einbilden! Ich hasse Muggelautos! Ich hasse Muggel! So ein Scheißverein! Und du!", keifte sie weiter, zeigte in das Auto hinein, ihre Augen glühten vor Wut, die Locken hüpften wild umher und Kevin lachte nur noch lauter.

„Du nennst dich Fahrlehrer! Dieser beschissene Kübel will nicht so wie ich will! Ich darf nicht einmal zaubern! Du kannst kein vernünftiger Fahrlehrer sein! Lach nicht so dämlich! Ich hasse dich!", schleuderte sie der lachenden Person entgegen, wobei gerade die Beifahrertüre sanft aufgedrückt wurde und ein schwarzer Schopf zum Vorschein kam.

Blaise und Dracos Kinnlade segelten zu Boden, als sie Harry erkannten, der schon Lachtränen in den Augen hatte.

„Aber Mandy! Beruhige dich endlich! Du solltest auch das ganz linke Pedal durchtreten, wenn du den Gang hineinbekommen willst! Die Kupplung ist wichtig! Sonst wird das Getriebe kaputt! Gib doch Harry nicht die Schuld daran! Wir können auch nichts dafür, wenn du bisher nur mit Automatik gefahren bist!", lachte Kevin nun weiter, Harry gesellte sich zu ihm und kratzte sich ratlos am Kopf.

„Genau! Der Motor raucht schon, siehst du? Was hast du nur dem armen Auto angetan", tadelte Harry sie mit erhobenen Finger, Mandys Kopf rauchte.

„Behalte deine verfluchte Karre! Ich will mit euch nichts mehr zu tun haben! Ich gehe wieder zurück nach Durmstrang! Ich hasse euch! Und meine Eltern! Scheiß Ferien!", keifte sie los, hob eingebildet ihre Nase und rauschte mit wild hüpfenden Locken ab. Als sie einige Schritte gegangen war, erklang ein ohrenbetäubender Knall. Die Motorhaube katapultierte sich in die Höhe, drehte sich um ihre eigene Achse und landete abermals dort, wo sie einst gewesen war. Die vordere, untere Achse knickte ein, die Räder standen schief, der Rauch wurde dichter.

Mandy knurrte, knirschte mit den Zähnen, doch drehte sie sich nicht zu den beiden Jungs, die weiter, sogar noch lauter lachten.

„Jetzt ist der Motor hinüber! Und die vorderen Achsen! auch Was hast du dem armen Auto bloß angetan! Unser Chef wird nicht gerade erfreut sein", prustete Kevin los, Harry schüttelte nur den Kopf.

„Tschüs Mandy!", rief Harry der Blonden hinterher, die nun weiterstapfte, beinahe Blaise und Draco umgerannt hätte. Sie konnten noch ausweichen und trotzdem hatte Mandy das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte. Verdattert drehte sie sich umher, blickte den beiden direkt in die Augen, doch sah sie auch hindurch. Über sich selbst ärgernd wirbelte sie abermals umher und verließ die Fahrschule.

Harry, der ihr Zögern bemerkt hatte, grinste nun und gratulierte den beiden, dass sie anscheinend herausgefunden hatten, wo er sich befand. Leise gluckste er vor sich hin, schüttelte den Kopf und blickte ebenso in die Richtung, wo Mandy hingesehen hatte. Blaise und Draco kamen sich ertappt vor, doch wussten sie, Harry konnte sie nicht sehen. Doch wieso war sein Blick dann so intensiv?

Kevin lachte noch immer, zückte seinen Zauberstab und mit einem Schwung war der Motor wieder ganz, die Achsen heil, die Motorhaube des Autos ohne Beulen und der Rauch verschwand ebenso.

„So! Das war´s! Ich glaube, Mandy wird nicht mehr kommen, was meinst du dazu, Harry?", fragte Kevin schief lächelnd, setzte sich auf die Vorderfront des Autos, Harry schlenderte auf ihn zu.

„Nein, ich denke, die sind wir endlich los. Mein Gott! Die Kleine war so feinfühlig wie ein Elefant! Wir hatten echt Geduld bewiesen und alles versucht! Aber sie wollte ja nicht lernen! Außerdem konnte die keifen? Die hatte sicherlich ihre Tage! Manchmal erinnert sie mich an Hermine oder an…" Harry hielt inne, winkte ab und Kevin zog interessiert eine Augenbraue hoch.

„Und an wen noch?", fragte er leise nach, Harry blickte weg und lächelte nur.

„Nichts", wisperte er leise, doch Kevin ließ ihn nicht in Ruhe. Während Harry es nun eilig hatte ins Haus zu kommen, folgte ihm Kevin, fragte ihn aus.

„Sag schon! Ich will es wissen! Harry!", jammerte er weiter, Draco dachte an Blaise.

„Er ist genauso eine Nervensäge wie du", wisperte er gehässig, Blaise maulte.

„Stimmt gar nicht. Er ist nur niedlich." Draco grinste ihn an, Blaise wurde rot und blickte verschämt zu Boden.

„Seit wann bist du so schweigsam, Blaise Zabini?", kicherte Draco nun, Blaise sah jetzt stur in eine andere Richtung, sagte kein Wort.

„Na gut! Na gut! Diese Mandy erinnert mich manchmal mit ihrem Gekeife auch an Malfoy", hörten die beide nun Harrys Stimme, Blaise fing leise zu lachen an.

„Wo er Recht hat, hat er Recht", zischte Blaise leise, spürte Dracos kühle Hände an seinem Hals.

„War…nicht…so.. gemeint..", keuchte er nun, Draco ließ ab und rauschte davon.

„Draco? Draco!", zischte Blaise eingehend, erspähte kurz, wie Kevin und Harry hinter der Türe verschwanden und folgte nun seinem Freund.

„Was hast du denn auf einmal?", fragte er keuchend, als er Draco eingeholt hatte, dieser es sehr eilig hatte.

„Ich habe genug gesehen, ich will wieder zurück", murmelte er nur, Blaise sah ihn erstaunt an.

„Aber wieso? Wir hätten doch…"

„Für heute habe ich genug, klar? Los, komm schon", knurrte er unwirsch, Blaise sagte darauf hin nichts mehr. Er konnte sich denken, was Draco beschäftigte. Zuerst war da diese Mandy, die mit Potters Schaltknüppel herumspielte.

Später stellte sich heraus, dass es der Knüppel des Autos war. Und dann verstand sich Potter auch noch gut mit Kevin Leary, was Blaise selber auch nicht so ganz gefiel. Beide Jungen hatten das aufgebrachte Mädchen verscheucht und sich dabei köstlich amüsiert. Und zuletzt kam noch hinzu, dass Potter diese blonde Dampfwalze mit Draco verglichen hatte. Wie es aussah, hatte Draco viel zum nachdenken.

XXX

Der letzte Tag war gekommen, die Noten verteilt, hervorragende Leistungen der Schüler wurden erwähnt. Sie alle jubelten, freuten sich, dass sie es alle geschafft hatten. Sogar Draco hatte es gepackt, wenn auch nur mit Mühe und Not. Brillant hatte er allerdings, wie sollte es anders sein, in Zaubertränke abgeschlossen. Blaise war natürlich in allen anderen Fächern besser als er gewesen, doch das interessierte ihn nicht.

Immer wieder musste er an Harry Potter denken, zu ihm hinsehen, als sie alle in der Halle saßen, ihr Festtagsgewand trugen und den Worten des Schulleiters lauschten, der gerade einige Schüler auszeichnete. Draco dachte mit Schaudern daran, dass er nun nach Hause fahren musste, sicherlich nicht unbedingt freudig erwartet werden würde.

Außerdem gäbe es sicherlich Streit, da Dracos Noten ziemlich miserabel waren, was ihm jedoch ziemlich egal war. Er und Blaise hatten sich lange darüber unterhalten und Blaise hatte ihm gut zugesprochen und ihm Mut geschenkt, es seinen Eltern zu beichten. Doch Draco hatte Angst, große Angst. Denn wenn seine Eltern ihn raus warfen, was sollte er dann tun? Natürlich konnte er dann bei Blaise einziehen, so viel war sicher. Und dann? Draco war vorher noch nie auf eigenen Füßen gestanden und um ehrlich zu sein, hatte er mächtigen Schiss davor.

Er wurde jäh aus den Gedanken gerissen, als die Schüler begeistert klatschten und Dumbledore gerade nochmals um Ruhe bat. Als er ankündigte, dass am heutigen Abend noch gefeiert werden würde, johlte die Halle, nur Draco blieb still. Ihn interessierte das Fest nicht und so zog er sich unter dem besorgten Blick seines besten Freundes zurück. Heute war die letzte Nacht auf Hogwarts und morgen Früh würde es ab nach Hause gehen. Und Draco fühlte sich absolut nicht wohl dabei. Wehmütig dachte er daran, dass er neben Hogwarts - auch Harry Potter nie wieder sehen würde…

XXX

Harry hatte allerdings auch bemerkt, dass Draco eher schweigsam war, nicht einmal den Worten von Dumbledore lauschte. Ab und zu huschte sein Blick zu dem blonden Slytherin, der mehrmals von Blaise Zabini angesprochen wurde. Als die Halle in Jubel ausbrach, da heute noch ein Fest anstehen sollte, bekam Draco Malfoy absolut nichts davon mit, schien vollkommen uninteressiert daran zu sein. Und Harry fing an, sich langsam aber sicher Sorgen zu machen.

Sorgen um seinen Erzfeind? Wie kam er denn dazu? Doch konnte er dieses Gefühl nicht beiseite schieben und hoffte, den Blonden bei der Feier wieder zu sehen. Als sie alle wieder in ihren Gemächern waren, sich herrichteten und Harry ebenso live dabei war, sprachen Ron und er sich aus. Dean und Seamus, sowie Neville freuten sich, dass die beiden wieder normal miteinander sprachen, aufeinander eingingen.

„Hör mal, Kumpel, es tut mir echt leid! Ich habe mit Hermine gesprochen und sie fühlt sich mindestens genauso mies wie ich. Also? Sie hat sich ja auch schon bei dir entschuldigt, stimmts? Willst du mir nun verraten, was du nun vorhast? Oder willst du mit mir nichts mehr zu tun haben?", fragte Ron leise, blickte zu Harry, der sich gerade in Schale warf.

Langsam drehte er sich umher, grinste ihn an, während Neville seine Kröte streichelte und gespannt lauschte, die anderen Jungs ebenso abwarteten, was Harry zu sagen hatte.

„Ich weiß, Ron! Das war mir immer schon bewusst gewesen! Hauptsache, ihr beiden habt es eingesehen und alles ist wieder beim Alten. Hermine will in St. Mungos ihre Ausbildung machen und du im Ministerium. Ich finde das klasse! Aber ich werde mich in die Muggelwelt zurückziehen, so einfach ist das", grinste er in die Runde, die Jungs starrten ihn überrascht an.

„Und was willst du dort machen?", fragte Dean neugierig, Harry grinste noch breiter.

„Ich werde als Fahrlehrer arbeiten! Ist das nicht wundervoll? Den Schein dafür habe ich bereits letzten Sommer bekommen! Ist in der Zauberwelt um vieles einfacher! Endlich einmal etwas komplett anderes was ich tun will!", rief Harry freudig aus, die anderen glotzten ihn verständnislos an.

„FAHRLEHRER?", kam es im Chor, Harry nickte nur und blickte sie verwundert an.

„Freut ihr euch denn nicht für mich?", fragte er leise, Ron sprang von seinem Bett hoch, schritt auf Harry zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Danach fing er zu lachen an, konnte sich nicht mehr ein bekommen.

„Alter! Ich habe echt alle Möglichkeiten in Erwägung gezogen! Aber dass du Fahrlehrer werden willst…. Also mit dem hätte ich nicht gerechnet! Geile Berufswahl!", lachte er weiter, freute sich ehrlich mit Harry. Die anderen fielen ebenso mit ein, Ron umarmte Harry freundschaftlich und klopfte ihm auf die Schulter.

„Aber versprich uns, dass wir immer in Kontakt bleiben! Und solltest du keinen Bock mehr darauf haben, dann melde dich einfach bei mir und ich bin mir sicher, dass sie dich mit Kusshand aufnehmen werden", zwinkerte er ihm zu, Harry lächelte befreit. Seufzend blickte er in die Runde, sein Gesichtsausdruck ging ins wehmütige über.

„Leute, ich werde das hier sehr vermissen, ehrlich. Ich werde euch alle vermissen. Ab morgen fängt unser aller Leben erst so richtig an und ich bin ängstlich, aber auch aufgeregt. Geht es euch auch so?", fragte er leise, bekam einstimmig eine zustimmende Antwort.

„Harry? Wo wirst du eigentlich leben?", fragte Seamus aufgeregt, Harry grinste.

„Nun, im Haus meiner Eltern! Letztes Jahr in den Sommerferien hatte ich die Erlaubnis bekommen endgültig bei meinen Verwandten auszuziehen. Ich kann nicht sagen wer glücklicher war! Sie oder ich!" Die Jungs lachten mit Harry mit.

„Aber davon hast du uns nie erzählt!", rief Ron leicht schmollend aus, Harry blickte ihn tadelnd an.

„Doch habe ich, aber du warst ja gerade mit streiten beschäftigt", grinste er schief, Ron wurde rot.

„Sorry"

„Kein Problem! Jedenfalls habe ich das Haus in Schuss gebracht und jetzt freue ich mich schon darauf es beziehen zu können! Wenn einige Zeit vergangen ist, werde ich euch alle anschreiben und dann lade ich euch zu mir ein! Und dann fliegen die Fetzen, lassen eine Party steigen!", lachte Harry weiter, die anderen waren sofort Feuer und Flamme.

„Klar! Aber ich hoffe, wir dürfen öfters zu dir kommen? Wir könnten ja gemeinsam das Haus in Schuss bringen!", ereiferte sich Ron nun, Harry überlegte. Die anderen nickten wild und Harry war damit einverstanden.

„Alles klar! Wenn es soweit ist, dann melde ich mich bei euch! Und wenn ihr einmal Zeit habt…"

„JAAAA!", kam es von allen, Harry lachte los. Schon war die Zeit des Aufbruchs gekommen und die Freunde gingen tratschend Richtung große Halle, wo, je näher sie kamen, der Lärm immer mehr an Lautstärke zunahm. Die Halle war gut gefüllt, leise Musik ertönte, blitzende Kugeln schwebten umher, tanzten mit den Kerzen im Kreis. Die Tische waren festlich gedeckt, Hogwarts wundervolle Küche breitete sich daraus aus. Ron lief das Wasser im Mund zusammen, stierte zu den Tischen, Harry grinste nur und schickte ihn schon einmal vor.

Suchend blickte er sich um, hoffte den Blondschopf zu sehen. Doch weit gefehlt und Harry fragte sich, was mit Malfoy los sein könnte. Als seine Augen die Menge abwanderten, bemerkte er Blaise Zabini, der recht einsam an einer Theke stand und sich gerade einen Punsch einflößte.

„Ähm, Dean? Seamus? Neville? Geht doch mal vor, ich komme bald nach. Ich hole mir eine Bowle, ja?"

„Geht klar, Mann", kam es von Dean, er zwinkerte. Harry kicherte leise, schlenderte auf die Theke zu und stellte sich direkt neben Blaise, der direkt in sein Glas starrte.

„Also alleine vom starren wird sich das Glas niemals füllen", grinste Harry nun, Blaise zuckte zusammen, sah nun erstaunt zu Harry.

„Potter", nickte er ihm zu, blickte abermals in sein Glas hinein. Über Harry schwebte ein Fragezeichen, doch griff er nach dem Schöpflöffel, tauchte ihn ein und goss den Inhalt in dessen halbvolles Glas.

„Was..?", stotterte Blaise nun, wurde abermals aus seinen Gedanken gerissen.

„Jetzt ist es voll, siehst du? Brauchst einfach nur den Schöpflöffel in diese herrlich befüllte Schüssel tunken - hast du es mitbekommen? So macht man das. Und dann leitest du ihn mittels deiner Hand zu deinem Glas und versuchst den gesamten Inhalt mit ruhiger Hand dort hinein zu gießen. Geht ganz einfach, verspreche ich dir", gluckste Harry nun, Blaise blinzelte einige Male.

„Hey! Seit wann bist du so frech? Und außerdem, Potter, wer hat dich gefragt, hm?", knurrte Blaise leise, Harrys Lächeln verging. Er wollte sich schon umdrehen und weggehen, als Blaise ihm nochmals antwortete.

„Bisher habe ich meinen Kopf immer in diese verdammte Bowlenschüssel gesteckt, gesoffen wie ein Loch und mich dann gewundert, wieso ich so stinke und einen nassen Kopf hatte. Außerdem war es danach schwer darüber nachzudenken, weil ich jedes Mal stockbesoffen war", grinste Blaise nun, Harry blickte ihn wieder an, legte den Kopf schief.

„Und deine jetzige Erkenntnis?", zwinkerte er ihm zu, Blaise grinsen wurde immer breiter.

„Ich war beeindruckt über deinen Vortrag, Potter! Das werde ich mir merken! Da sau ich mich nicht so an, bin nicht gleich hackedicht und kann viel gesitteter trinken! Habe mich schon gewundert, wieso mich alle als Ferkel bezeichnet hatten", lachte Blaise nun, Harry stimmte mit ein.

„Sag mal, Zabini, wo hast du denn Malfoy lassen?", fragte Harry recht uninteressiert, doch Blaise durchschaute ihn sofort.

„Wieso will der Held der Zauberwelt das denn wissen?", hauchte er ihm ins Ohr, Harry wurde ein wenig rot.

„Ach nur so. Mir ist aufgefallen, dass Malfoy in letzter Zeit eher weit weg mit seinen Gedanken war. Und wie mir scheint, hatte er nicht besonders Lust auf die Abschlussfete zu kommen, was?", fragte er leise, goss sich selber die Bowle ein. Blaise beobachtete ihn eine Weile.

„Hm, macht sich der große Harry Potter leicht Sorgen um den süßen Blonden?", fragte er anzüglich, Harry schnappte nach Luft.

„So ein Blödsinn, Zabini! Man darf ja mal fragen, oder? Wieso muss alles immer gleich einen Grund haben, hm? Ich wollte nur…"

„…höflich sein, verstehe. Nun, Draco freut sich nicht besonders, dass die Schule vorbei ist, weißt du? Er hat keine Ahnung, was er nach der Schule machen soll und ist dementsprechend unschlüssig. Er würde es niemals zugeben, aber er wird die Schule vermissen. Ebenso, wie ich es tun werde", meinte Blaise leise, Harry blickte hoch.

„Malfoy weiß nicht, was er tun will? Aber wieso dass denn? Ich meine, seine Eltern werden sicherlich schon die besten Schulen für die weitere Ausbildung ausgesucht haben! Ich dachte immer, er würde in die Fußstapfen seines Vaters treten? Aber eigentlich wundert mich gar nichts mehr, nachdem sich herausgestellt hatte, dass seine Eltern als Spion für Dumbledore arbeiteten", lächelte Harry leise, Blaise nickte.

„Klar, seine Eltern wissen was er tun soll, aber Draco ist damit nicht einverstanden. Und jetzt steht er vor einem Problem und weiß nicht weiter", meinte Blaise und blickte Harry seitlich und abwartend an.

„Hey Potter, wollen wir nicht ein wenig spazieren gehen? Da redet es sich leichter. Außerdem ist mir stock langweilig und Draco verkriecht sich ja in seinem Zimmer", setzte er hinten dran, Harry nickte. Als sie draußen waren, dachte Harry noch immer nach, blickte in den Sternenhimmel.

„Du hilfst ihm doch, oder? Ich meine, du warst doch immer derjenige, der ihm ins Gewissen gesprochen hat, wie? Außerdem hast du mich nie beleidigt, immer nur den Kopf geschüttelte, wenn Malfoy wieder mal keifen musste", grinste er nun, Blaise kicherte.

„Ja, ja! Genauso wie diese Mandy, was?", lachte er los, Harry sah ihn erstaunt an, seine Augen blitzten. Kurz war es still, Blaise wurde rot und schallte sich einen Idioten. Draco würde ihn umbringen!

„Ooops, zu viel gesagt, was?", grinste er nun entschuldigend, Harry fing lauthals zu prusten an, hielt sich den Bauch und verschüttete dabei einen Teil seine Bowle.

„ICH WUSSTE ES! Bei Merlin! Ich wusste es! Ihr zwei seid doch solche Idioten! Habt ihr tatsächlich geglaubt, dass ich es nicht mitbekommen würde? Mann, ihr ward nicht besonders vorsichtig!", lachte Harry weiter, Blaise schmollte.

„Potter, nur Draco darf mich Idiot nennen und selbst danach mache ich ihn fertig! So gut sind wir beide nicht befreundet, als dass du mich ungestraft Idiot nennen darfst! … Du Idiot", grinste Blaise nun, Harry kicherte noch immer.

„Dito"

Blaise überlegte. Was bedeutete das nun? Hieß es, dass er doch ein Idiot war und es nur auf gerissene Art und Weise sagte? Moment, da kam er jetzt nicht mehr mit. Als Harry abermals schallend zu lachen anfing, schupste ihn Blaise, Harry kam ins stauchen, fing sich aber wieder.

„Schon gut! Mann, ich fasse es noch immer nicht! Und? War die Show gut?", fragte er anzüglich, Blaise schluckte.

„Soll ich dir das echt erzählen?", fragte er leise, Harry nickte wie wild.

„Ja! Ich will alles hören!", rief er lachend aus, Blaise kratzte sich am Kopf.

„Aber keinen Ton zu Draco, oder ich verarbeite dich zu Mus! Oder Draco tut es", grinste er schief, Harry nickte abermals wild mit seinem Kopf.

„Ich dachte mir schon, dass du mitbekommen hast, dass du verfolgt wurdest. Ja, die Show war echt heiß! Wusste ja nicht, dass du vollkommen anders sein kannst! Mann, ich kenne dich echt nicht, Harry Potter! Und dann, als du dich gebückt hast um die die Schuhe zuzubinden, da…."

Blaise hielt inne, Harry machte große Augen.

„Weiter…", wies er ihn an, Blaise blickte zu Boden.

„Draco hat sich ran geschlichen und stand hinter dir. Etwa einen halben Meter. Er wollte schon seine Hände auf deine Hüften legen", grinste er breit, Harry wurde puterrot im Gesicht.

„Ich habe es fast spüren können", hauchte er nun, Blaise nickte.

„Bist du schwul?" Ja, also das kam unerwartet.

„WAAAASS?", kreischte Harry los, verschluckte sich an dem Rest von Bowle, die sich noch in seinem Glas befand.

„Ich fragte ob du schwul bist! Und wenn ja, was willst du dann von Kevin? Oder willst du gar nichts von ihm? Wie wäre es mit Draco? Er sieht doch niedlich aus und wenn er aus der Schule heraußen ist, dann ist er kein Slytherin mehr und wenn du ihn flachlegst, dann ist er endlich ausgeglichen und…"

„Moooooment mal! Nun mal langsam mit den Pferden! Du willst mich mit Malfoy verkuppeln? Vergiss es! Ja, ich bin schwul, na und? Sag mal, wie kommst du auf Kevin? Der ist nicht an mir interessiert, ich ebenso wenig an ihm. Er ist eher an….." Harry unterbrach sich, strich mit der Hand über sein Kinn und begutachtete Blaise eingehend.

„Was ist? Scharf auf mich?", hauchte Blaise leise, Harry grinste, wurde abermals rot.

„Nein, Zabini! Mein Gott! Wieso glaubt ihr Slytherins, ihr wärt die Götter höchst persönlich?", fragte er, Blaise schmollte.

„Weil wir es sind?", erwiderte er engelsgleich, Harry fing zu lachen an.

„Kevin steht auf dich, aber sage es niemanden weiter, klar?", zwinkerte Harry ihm zu, nun war Blaise an der Reihe rot zu werden.

„E-echt?", kam es belämmert, Harry prustete abermals los.

„Er hat es mir nicht gesagt, aber Blicke sagen bekanntlich mehr aus als Wörter, oder?", antwortete er, Blaise grinste von einem Ohr zum anderen.

„Was ist nun mit dir und Draco? Willst du ihn wirklich nicht? Ich stehe nicht auf Blonde, aber vielleicht du?", zwinkerte er ihm zu, Harrys Grinsen verschwand.

„Mit Blonden will ich nichts mehr zu tun haben. Ende der Geschichte", antwortete er hart, Blaise Alarmglocken schrillten. Ok! Draco war blond, aber an ihm konnte es nicht liegen, oder? Dann musste es einen anderen Grund geben!

„Blonder Ex-Freund?", kombinierte er rasch, Harry blickte ihn verdutzt an.

„Wow, sehr gut erkannt", hauchte er nun, Blaise nickte.

„Nicht alle Blonden sind so wie dein Ex, klar? Draco ist anders. Klar, er ist eine kleine Keife, aber er ist niedlich. Ich mag ihn. Und wenn du ihn von der lieben Seite her kennen würdest, dann…"

„Vergiss es, Zabini! Malfoy wird sich mir gegenüber niemals ändern! Das habe ich aufgegeben! Außerdem: ich frage mich, wieso ihr mir gefolgt seid? Sollte ich das wissen wollen?", kam es keck von Harry, dessen Augen vergnügt glitzerten.

„Ähm….das kann ich dir nicht sagen. Wäre zu kompliziert. Ach, Potter? Seit wann arbeitest du als Fahrschullehrer? Sehr interessante Tätigkeit! Und hast du immer solche Schüler wie diese Mandy? Mann, die ging ja ab? Genauso wie diese Motorhaube! Sehr explosiv", kicherte Blaise weiter, Harry blieb nun stehen, seufzte, betrachtete den Mond. Auf die eine Frage wollte er nicht eingehen, doch kam ihm etwas anderes in den Sinn.

„Schon komisch, aber ich suche mir immer wieder Menschen aus, die das gleiche Schema besitzen. Ich weiß nicht wieso", murmelte er nun, Blaise verstand. Also verband Harry und Draco doch ein gewisses Band? Harry suchte sich anscheinend immer die gleichen Typ Menschen aus, wie Draco es war? Verstand er das richtig?

„Ich werde Malfoy nie wieder sehen, also pass auf ihn auf, ja?", sagte er leise, Blaise zog eine Augenbraue hoch.

„Abwarten. Du kennst Draco nicht. Und irgendwie glaube ich, dass ihr beiden Magneten seid. Ihr begegnet euch immer wieder! Mal sehen, ob das weiterhin passiert", meinte Blaise leise, Harry sah ihn von der Seite her an, schwenkte sein Glas.

„Das glaube ich nicht, Zabini. Dazu müsste er in die Muggelwelt gehen und bei mir Fahrstunden nehmen! Ehrlich, Zabini! Du kennst Malfoy besser als jeder andere! Vergiss es! Eher gefriert die Hölle zu! Aber ich werde ihn irgendwie vermissen!", lachte Harry nun und machte sich auf den Weg zum Schloss. Blaise überlegte, speicherte alles ab und hatte eine fabelhafte Idee. Wer weiß? Vielleicht gefror die Hölle doch eines Tages zu?

XXX

Der nächste Morgen brach an und die Schüler machten sich auf, die Schule zu verlassen. Dumbledore verabschiedete sie mit traurigem Blick, zauberte ein letztes Mal ihr Frühstück herbei und seufzte wehmütig. Nur einer freute sich, und das war Severus Snape. Endlich würde er Potter los sein und diese Aussicht freute ihn mehr, als wenn er einen neuen Zaubertrank erfand. Doch irgendetwas in seinem Herzen regte sich. Ein kleiner Teil davon würde ihn vermissen, aber nur ein ganz kleiner…

XXX

Draco und Blaise bestiegen gerade ihre Abteile, wobei Blaise immer wieder Ausschau nach Harry gehalten hatte. Doch war der schwarzhaarige nun Ex-Gryffindor weit und breit nicht zu sehen. Draco bekam von all dem nichts mit, wollte einfach nicht nach Hause. Blaise versuchte ihm Mut zuzusprechen, hielt zu ihm, doch Draco nickte nur.

Blaise hob sich das Gespräch auf, welches er mit Harry geführt hatte. Er wollte es Draco im Zug erzählen, doch wurde er immer wieder von Goyle oder Crabbe unterbrochen. Natürlich war da noch Pansy, die dauernd Draco nieder quasselte, wobei Draco genervt mit den Augen rollte und sich freute, sie nie wieder sehen zu müssen. Seit dem ihre Eltern verhaftet worden waren, war sie zwar etwas pflegeleichter geworden, doch die nervige Art konnte sie einfach nicht loswerden. Komisch, dass sie noch immer mit Draco sprach, obwohl seine Eltern als Spione für Dumbledore gearbeitet hatten.

Die Zugfahrt war schneller um, als Draco es sich gewünscht hätte - und als er schweren Herzens ausstieg, ließ er seinen Blick über die Menge schweifen. Sofort erhaschte er seinen Vater, der mit einem Stock in seiner rechten Hand auf ihn wartete, eiskalt ihm entgegenblickte. Draco schluckte hart und wollte schon auf ihn zugehen, als sich ihm jemand in den Weg stellte.

Blaise, der die Situation nun erkannte, hielt grinsend etwas Abstand, damit Draco mit Harry Potter alleine sein konnte. Draco blinzelte überrascht, bekam kein Wort heraus. Immer wieder starrte er in Harrys schöne Augen, wartete darauf, dass sein Erzfeind etwas sagen würde.

„Ähm, Malfoy? Ich… Keine Ahnung wieso ich das tue, ok? Aber ich wollte dir alles Gute für deine weitere Zukunft wünschen. Wer weiß? Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder und könnten dann ein wenig anders miteinander umgehen? Auf der Schule waren wir Feinde und jetzt? Ich würde meinen, wir werden erwachsen und auch wenn du mich nicht leiden kannst …. Ich habe Respekt vor dir. Gehe einfach nur deinen Weg, Malfoy, egal wie schwer er ist. Okay? Vielleicht könnten wir ja jetzt Frieden schließen? Was sagst du dazu?", fragte Harry leise, streckte seine Hand aus.

Draco war baff, wusste nicht, was er sagen sollte. Tausend Fragen schossen ihm durch den Kopf und dennoch konnte er nur nicken.

„Frieden?", hauchte Harry leise, Draco nickte nochmals.

„Frieden", murmelte er ebenso leise, ergriff die zarte Hand von Harry. Als sie sich berührten, fühlten beide wohlige Schauer durch ihre Körper rieseln, ein Lächeln – ein ehrliches – breitete sich auf ihren Gesichtern aus. Draco konnte nicht glauben wie perfekt Harrys Hand in seine passte. Abwesend streichelte er mit seinem Daumen über Harrys Handrücken, welcher nun rote Wangen bekam. Noch immer sahen sie sich ins Gesicht, versanken in den Augen des jeweils anderen.

„Ich…ich muss gehen, ich werde erwartet", nuschelte Draco leise, Harry nickte und ließ die Hand los. Beide seufzten, grinsten ein wenig verlegen.

„Man sieht sich?", fragte Harry leise und hoffnungsvoll, wusste er doch, dass Draco und Blaise ihn beschattet hatten.

„Vielleicht, Potter, vielleicht. Man wird sehen. Okay? Ich wünsche dir auch viel Glück…und… Erfolg. War mir eine Ehre, dich als Lieblingsfeind gekannt zu haben", lächelte Draco ein wenig, Harry legte den Kopf schief. Seine Augen strahlten dabei.

„Dito", hauchte er nur, Draco ging dies runter wie Öl. Harry hatte es so sanft gesagt! Wundervoll. Wieso jetzt? Wieso nicht schon früher! Verdammt!

„DRACO MALFOY! Wie lange soll ich noch warten!", drängte sich eine Stimme in den besinnlichen Augenblick – welcher nun zerstört war.

„Ich…", fing Draco hilflos an, Harry nickte ihm abermals zu, ergriff nochmals hastig seine Hand und drückte sie leicht. Draco keuchte kurz auf, als er den sanften Druck spürte und fühlte, wie Harry ebenso über seinen Handrücken streichelte.

„Denk an meine Worte, Malfoy. Geh deinen Weg, egal wie viel Mut er kostet - ja? Trau dich und lebe dein Leben." Mit diesen Worten ließ er Dracos Hand los, verschwand in der Menge. Dracos Herz schmerzte. Wieso jetzt? Wieso, wenn es nun zu spät war? Resigniert schlurfte er zu seinem Vater, setzte abermals seine Maske auf und blickte ihm hart entgegen. Blaise ging noch mit ihm mit, wollte ebenso Dracos Vater begrüßen. Denn sie würden sich bald wieder sehen, das wusste er einfach.

Und wer wusste schon, was in Blaise Gedanken vorging? Welchen Plan er nun schon wieder ausheckte?

TBC…..

XXX

Scheiße, sorry Leute, das war echt ein voll mieses Chap. Ich glaube, ich war noch nie so unzufrieden, wie diesmal! Ähm, ich hoffe trotzdem, dass ihr mir noch weiterhin eine Chance gebt, da ich mein Bestes versuchen werde. Ich habe dieses erste Chap eher allgemein gehalten, da ich nicht direkt auf Hogwarts eingehen wollte. Die kommenden Chaps werden allerdings wieder ausführlicher sein, ich verspreche es!

Das nächste Chap wird heißen: Trautes Heim, Glück allein.

Vielen lieben Dank, dass ihr es bis hierher ausgehalten habt! Ich versuche mich zu bessern! Mann, bin gespannt, ob ich überhaupt Reviews bekommen °schäm° Bin sozusagen auf Neuland hier, was Post-Hogwarts angeht.

Dickes Bussi an euch! Eure für immer, gugi