so das zweite kapitel
Kapitel 2
Es war nicht mehr weit bis zur Sea Quest. Lucas wurde langsamer und blieb schliesslich stehen. Auch der Delphin verlangsamte sein Tempo als er merkte, dass sein menschlicher Freund nicht mehr nebenan am Strand entlang lief. Warum blieb dieser stehen?
Lucas blickte aufs Meer und achtete gar nicht mehr auf das Geschnattere von Darwin, denn seine Gedanken schweiften ab.
Er hatte sich heute so frei gefühlt. Das Spielen mit Darwin und das Rennen liess ihn alle Sorgen vergessen. Doch nun wusste er wieder zurück auf die Sea Quest. Wie würden die anderen auf ihn reagieren, nach dem Desaster heute morgen? Wollte er das wirklich herausfinden?
Währenddessen kam Bridger immer näher, dieses Bild, welches sich ihm hier bot versetze ihm einen Stich ins Herzen. Lucas sass am Strand, Tränen liefen über sein Gesicht und Darwin versuchte ihn irgendwie dazu zu bringen weiter zu gehen.
„Lucas?" fragte Bridger leise. Der Angesprochene drehte seinen Kopf erschrocken um und ihm wurde bewusst, dass er geweint hatte. Schnell wischte sich Lucas die Tränen aus den Augen. Der Kapitän setzte sich neben ihn. Für eine gewisse Zeit starrten beide aufs Wasser und schauten Darwin zu, welcher einige Sprünge vollführte.
Als Lucas sich ein wenig entspannt hatte fing Briger an zu sprechen.
„Nimm es nicht ernst Lucas. Die Anderen haben das sicherlich nicht so gemeint."
„Hahaha, selten so gelacht.."
„Hey", sagte Bridger sanft, doch sein Crewmitglied unterbrach ihn.
„Na Danke, ich soll das nicht ernst nehmen? Die haben mich, die haben mich..." Seine Stimme überschlug sich und erneute Tränen fanden ihren Weg.
Der Kapitän nahm Lucas in den Arm. Er hatte gewusst, dass das Lucas zu schaffen machen würde, doch dass es so ausartete hatte er nicht gedacht. Sein junger Freund zeigte selten Schwäche. Wahrscheinlich kam jetzt alles der letzten Monate hoch.
Der Körper in seinen Armen zitterte, so dass er diesen nur noch fester an sich drückte und beruhigende Worte murmelte.
„Ich bin da Lucas, ich bin da..."
Nach einer viertel Stunde hatte sich Lucas wieder einigermassen gefangen und seine Hände spielten mit dem Sand.
„Sie haben dich verletzt, nicht?" fragte Bridger. „Sie haben sich nicht wie Freunde verhalten, auch nicht wie Arbeitskollegen, sie haben einfach ihre Wut an dir ausgelassen."
Der junge Mann konnte nur nicken. Seine Stimme versagte ihm.
„Doch dass alleine kann es nicht sein, was dich so aus der Bahn wirft. Ich habe schon gemerkt, dass es dir nicht sehr gut geht Lucas. Ich habe nie was gesagt, weil ich dachte du kommst von selbst zu mir. Ich weiss du bist erwachsen, doch ich bin immer für dich da! Ich komme ja auch zu dir, wenn ich Probleme habe."
Diese letzte Aussage brachte ein kleines Lächeln auf Lucas Gesicht.
„Ich, naja, ich muss zuerst mal mit mir selber klarkommen. Doch wenn ich bereit bin darüber zu sprechen, dann reden wir darüber."
„Versprochen?"
„Versprochen!"
Darwin sah den beiden die ganze Zeit zu, doch nun spritzte er sie mit Wasser voll. Es war spät abends, er auf die Sea Quest zurück und Lucas schien es auch wieder besser zu gehen, jedenfalls lächelte er.
„Komm Lucas, Darwin hat Recht, gehen wir zurück."
Bridger und Lucas folgten Darwin, der mit vollem Tempo zur Sea Quest schwamm.
„Ähm Kapitän – danke.."
