Hallo meine Süßen!

Ich habe das Chap schnell fertig getippt, könnten Fehler darin vorkommen! Sorry! Da ihr aber lange genug darauf warten habt müssen, dachte ich mir, ich stelle es gleich hoch!

ACHTUNG! Anfangs ist es seicht und entspannend zu lesen, aber dann….

Eventuell Taschentuchalarm… weiß nicht wie gerade drauf seid. snief

Eure gugi und darkgugi

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Kapitel 22

Hals über Kopf

Draco strahlte! Draco grinste! Draco gluckste und bestaunte noch immer dieses winzige Ding in seinen Händen, welches man „Handy" schimpfte. Er besaß es jetzt schon eine Woche lang und wunderte sich noch immer über die Technik, die dahinter steckte. Muggel waren schon ein sehr seltsames und gleichzeitig brillantes Volk, entschied er. Drückte er wahllos die Tasten, erklangen verschiedene Töne, zu denen Draco unbedingt summen wollte.

Nur mit einem kam Draco noch nicht klar: Mit dem einspeichern von Nummern, sowie dem SMS schreiben. Blaise und Kevin lachten sich regelmäßig zu Schrott, wenn Draco es wieder einmal schaffte das Wörterbuch zu aktivieren, welches von alleine zusammengesetzte Wörter vorschlug. Wie es schien, freute sich Draco absolut nicht darüber, sein Gesicht verdüsterte sich zunehmend.

Unfeine Wörter verließen seinen Mund, wenn er Harry unbedingt eine SMS schicken wollte und dies nicht so klappte, wie er wollte. Konnte es so schwer sein, die Worte „Ich liebe dich" einzutippen? Anscheinend schon! Während Draco sein Handy verfluchte, amüsierten sich Blaise und Kevin eingehend. Die beiden Verliebten saßen mit Draco zusammen in der Küche von Harry und genossen einfach den Tag. Während Kevin weiterhin frei hatte, musste Harry ab und zu doch noch in die Fahrschule, um auszuhelfen.

Blaise Lachen verging, als er Dracos Hundeblick aufschnappte, welcher ins schockierte umschlug.

„Draco? Was hast du denn?", fragte er gleich daraufhin, Kevin rückte näher und bestaunte Dracos Handy, sowie seine Regungen.

„Die Nummer ist weg!", jammerte Draco los, seine Augen fingen zu glänzen an.

„Welche Nummer denn?", hackte Kevin einfühlsam nach, Draco seufzte Mitleid erregend.

„Die von Harry!", rief er panisch aus, biss sich auf die Lippen und tippte eifrig auf seinem Handy umher.

„Zeig mal.", nahm Kevin ihm das Handy ab und sah sich die Telefonliste durch. Dracos Augen verfolgten alles ziemlich kritisch und hoffnungsvoll.

„Ja, stimmt. Du hast sie gelöscht!", erwiderte Kevin überrascht, Draco sprang hoch.

„Dann muss ich sie mir wieder beschaffen!", ereiferte sich Draco, schnappte sich sein Handy und mit einem Plopp´ verschwand er.

„Aber…", meinte Blaise verdattert, Kevin und er sahen sich an, fingen danach zu lachen an.

„Wir hätten sie ihm doch auch geben können!", japste Kevin nach Luft, Blaise seufzte.

„Er schafft es immer wieder voreilig zu handeln!", kicherte Blaise und schüttelte nicht glaubend den Kopf.

„Ich glaube eher, dass er schon wieder Sehnsucht nach Harry hat.", schmunzelte Kevin, Blaise Augen glitzerten.

„Kann ich verstehen!", grinste er schief, beugte sich vor und küsste Kevin zart auf die Lippen.

°°°°

„Und nun, meine lieben Schüler, schlagen Sie bitte die Seite 53 auf und…"

Harry, der hinter seinem Lehrertisch stand und auf die aufgeschlagenen Seiten blickte, erschrak ein wenig, als ein leiser Knall ertönte und Draco neben ihm stand.

„Harry! Ich habe unabsichtlich deine Nummer gelöscht und…", brabbelte Draco los, Harry sah ihn verdutzt an. Ein leises Kichern ging durch die Reihen der fleißigen Schüler, die ihre Köpfe zusammensteckten und miteinander tuschelten. Einige von ihnen gebrauchten das Wort „süß", da Harry und Draco ja eine Legende waren.

„Aber Dray! Du störst meinen Unterricht und…", wisperte Harry leise, zog Draco ein kleines Stück näher.

„Oh! Sorry. Aber ich hab…"

„Ja, habe ich gehört! Wieso hattest du dir von Blaise und Kevin nicht die Nummer geben lassen?", flüsterte Harry leise weiter, Draco sah ihn mit großen Augen an.

„Ähm! Ja! Die haben sie ja auch? Hm, also ich wollte… ich…", stammelte Draco leise und treuherzig, Harrys Grinsen vertiefte sich.

„Ja?"

„Hab dich vermisst.", nuschelte Draco, senkte seinen Blick.

„Du hast Urlaub und musst trotzdem arbeiten.", fing er zu maulen an, sein Gesicht verdüsterte sich eingehend.

„Nur noch eine Stunde, ja? Dann bin ich ja wieder bei dir. Du fehlst mir ja auch!", meinte Harry eindringlich, sein Gesicht kam den von Draco immer näher. Doch dann hielt er inne, beide sahen sich verdutzt an. Wieso war es auf einmal so ruhig im Klassenzimmer? Ihre Augen wanderten Richtung Schüler, ihre Köpfe kamen nur langsam nach. Wie auf Kommando fingen Harry und Draco unsicher zu grinsen an – viele der Schüler seufzten. Vorzugsweise Mädchen. Herzchenblicke flogen unseren Helden entgegen, ihre Wangen färbten sich ein klein wenig rot.

„Ist was?", fragte Harry mit einem Klimpern seiner Augenlider, die Schüler drehten sich verlegen weg und räusperten sich.

„Gibst du mir nun deine Nummer? Bitte, Harry." Draco schien nervös zu sein, er fühlte sich ein klein wenig beobachtet. Normalerweise hätte er damit absolut kein Problem, doch in dieser Situation hätte er gerne mit Harry alleine sein wollen. Außerdem lockten diese verführerischen Lippen. Hm, Harrys Lippen.. Wie schön zart wie doch waren, wie weich und unglaublich! Draco träumte vor sich hin und seufzte sehnsüchtig.

„Dray?", räusperte sich Harry verlegen, holte Draco damit in die Wirklichkeit zurück.

„Deine Nummer… bitte.", kam es tonlos von Draco, dem sein Hereinstürmen doch etwas peinlich war. Die Entscheidung war Hals über Kopf gefallen, wie er sich innerlich schimpfte.

„Ähm, klar. Gib her.", lächelte Harry zart, nahm Draco das Handy aus der Hand und tippte sie ein. Danach reichte Harry es ihm zurück und nickte ihm zu. Draco strahlte, hielt das Handy wie eine Kostbarkeit in der Hand und seufzte.

„Wir sehen uns dann zuhause?", kam es leise von Draco, langsam beugte er sich vor. Die Schüler schienen in ihrer Sitzposition zu wachsen, ihre Augen wurden immer größer und nahmen abermals die Form von Herzen an. Dracos Augen schlossen sich langsam, Harry tat es ihm gleich. Beide öffneten leicht ihren Mund, legten den Kopf schief und hielten abermals inne. Schielend bemerkten sie die gaffenden Schüler und bevor Harry handeln konnte, schirmte sie Draco mit seiner Hand ab und setzte Harry einen zarten Kuss auf die Lippen.

„Bis nachher, Liebling.", raunte er ihm zu und zog sich zurück. Harry strahlte ihn an, seine Wangen verfärbten sich leicht rot.

„Gottchen, sind die nicht süß?", seufzte ein Mädchen aus der letzten Reihe und schmolz förmlich dahin.

„Bis nachher.", meinte Harry verlegen, schenkte Draco jedoch ein Lächeln voller Liebe. Draco ließ es sich nicht nehmen und grinste charmant in die Runde, nickte und schon war er verschwunden.

„Kommen wir wieder zurück in die Realität!", klatschte Harry seine Hand auf den Tisch, die Schüler zuckten zusammen. Unglaublich, wie Harrys Verlegenheit sich von einem Moment auf den anderen in Selbstsicherheit verwandelte. Die Kids stöhnten, kamen aber Harrys Aufforderung sofort nach.

°°°

„Hab sie! HAB SIE!", kreischte Draco, stürmte in die Küche und ließ sich prompt auf den Stuhl fallen. Zufrieden bestaunte er weiterhin sein Handy, kicherte immer wieder und passte nun auf, die Nummer nicht wieder aus Versehen zu löschen.

„Ähm, Draco?", zerschmetterte Blaise Dracos heile Welt, der etwas verpeilt hochblickte und abwartete.

„Ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll, aber…", druckste Blaise herum und knetete nervös seine Finger – seine Hände lagen auf dem Tisch.

„Schieß los!", meinte Draco trocken, da er seinen Freund natürlich sehr gut kannte. Ihm lag eindeutig etwas auf der Seele.

„Was Blaise dir sagen will ist…", fing nun Kevin ebenso an, Draco riss der Geduldsfaden.

„Sagt es endlich!", blaffte er los, seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.

„Wir wollen zusammenziehen.", kam es wie aus der Pistole geschossen aus Blaise Mund. Draco war sprachlos.

„Hör mal, ich kann mir vorstellen was du denkst, und ich…", stotterte Blaise los. Er wollte Draco nicht vor den Kopf stoßen, wollte ihn nicht als Freund verlieren. Allerdings stellte sich der Wunsch einfach so ein, seinem Liebsten noch näher sein zu können.

„Mann, Blaise! Eiere nicht so herum! Ich finde diese Idee klasse! Ich meine, Kevin zieht zu dir und ich bleibe hier bei Harry!", erfreute sich Draco und grinste die beiden breit an. Kevin und Blaise wirkten verdutzt, mussten sich erst fangen.

„Und du hast nichts dagegen, weil wir…", meinte Kevin leise, Draco winkte ab.

„War nur eine Frage der Zeit, Jungs! Ihr seid genauso verrückt nacheinander wie ich und Harry es sind.", nickte Draco zufrieden, über Kevins Gesicht glitt Erleichterung.

„Mir kommt da noch in den Sinn, dass, wenn euch langweilig sein sollte, ihr ebenso hier übernachten könnt! Immerhin besitzt Harry einige Gästezimmer, die gefüllt werden sollten. Erinnert ihr euch noch daran? Vielleicht war das ein versteckter Hinweis von ihm, als er dies damals zu uns sagte?", ereiferte sich der Blonde, Blaise und Kevin nickten.

„Stimmt genau! Ich schlage vor, wenn Harry heimkommt, dass wir es ihm schonend beibringen.", erfreute sich Blaise, Draco und Kevin nickten zustimmend.

°°°

Endlich! Die Stunde war vorbei und Harry war erledigt. Er hasste es allerdings alleine zu sein, denn dann holten ihn seine dunkelsten Gedanken ein. Eine Woche war seit dem Abendessen bei den Malfoys vergangen – seit dem Draco das Geheimnis seines Großvaters gelüftet hatte. Ab diesen Moment schien Draco so, als würde er dieses Erlebnis beharrlich verdrängen. Harry sah ihn niemals trauern. Er kannte seinen Freund gut genug, um zu wissen, dass es irgendwann rauskommen würde.

Harry fühlte ein komisches Gefühl im Bauch, denn der Tag seines Geständnisses kam immer näher – er fühlte es. Natürlich hatte er in dieser Woche mehrmals versucht es Draco zu gestehen, doch dann war immer etwas dazwischen gekommen. Er schämte sich dafür, doch war er froh darüber. Am liebsten würde er für immer den Mund halten, hatte Angst vor den Konsequenzen. Dann erinnerte er sich jedoch an die Worte von Nicki und er wusste, er musste es tun. Mit Sicherheit würde es so oder so rauskommen. Früher, oder später.

Anstatt zu apparieren, entschied sich Harry zu Fuß nach Hause zu gehen. Zumindest wollte er die Zeit des alleine seins nutzen, um seine Gedanken ein wenig zu ordnen. Wann wäre der richtige Zeitpunkt da? Und vor allem stellte er sich die Frage: Wie sollte er es ihm beichten? Wie würde Draco darauf reagieren? Und dann war da noch etwas anderes, was Harry unbedingt durchziehen wollte. Er mochte Kevin sehr gerne und genoss natürlich seine Anwesenheit. Doch in dieser einen Woche klebten die vier immer wieder beieinander und Harry liebte es geradezu Draco neben sich im Bett liegen zu haben.

Konnte es nicht immer so sein? Was wäre, wenn Kevin und Draco tauschen würden? Wäre der Blonde bereit bei ihm einzuziehen? Würden sie dann wie ein Paar leben? Harry lächelte. Seine Gedanken spinnen sich einfach so zusammen. Sie zeigten ihm eine traute Zweisamkeit, in der Draco in der Küche Frühstück machte und Harry somit aus dem Land der Träume holte. Ja, so wollte er aufgeweckt werden! Vielleicht aber auch mit etwas anderem? Harrys Grinsen wurde verrucht. Hm, der Sex mit seinem Engel war immer wieder aus Neue unglaublich und wunderschön. Besonders seit dem Moment, in dem Draco seine schwarze Magie entdeckte und sie nach und nach sinnvoll einsetzte.

Harry spürte einen kleinen Stich der Eifersucht, da Draco die schwarze Magie schneller beherrschte, als er. Zugegeben: Harry war schon viel weiter und konnte durchaus mehr. Draco hingegen war ein Naturtalent. Vielleicht lag es daran, weil Harry sich schwer konzentrieren konnte, im Gegensatz zu Draco, der schon immer sehr beherrscht war. Zumindest in der Schule, wie Harry sich erinnerte.

Der Schwarzhaarige seufzte ergeben und schloss die Augen. Einen Moment später spürte er das vertraute ziehen und schon war er verschwunden. Wieder festen Boden unter den Füßen, hörte er aufgeregte Schritte, ein kleines Jauchzen folgte. Harry wollte gerade seine Augen öffnen, da spürte er abermals die geliebten Lippen auf seinem Mund. Mit einem seligen Seufzen ließ er sich in die kommende und wundervolle Umarmung fallen, schnurrte geradezu.

„Hm.. Harry.", gurrte Draco an seinen Lippen, liebkoste sie immer wieder und fing sie danach zu einem brennenden Kuss ein. Harry erwiderte mit all seiner Liebe, krallte sich an Draco fest und schob seine Hand in dessen weiches Haar. Langsam öffnete er seine Lippen, Dracos Zunge stieß voreilig zu. Blitze schossen durch Harrys Körper, ein Stöhnen wurde vom Kuss verschluckt. Es verwunderte Harry immer wieder wie perfekt diese Küsse waren. Trotz allem veränderten sie sich ein jedes Mal, wurden einfach noch perfekter. Draco war der beste Küsser überhaupt, er war perfekt für Harry.

„Harry? Wir ziehen zusammen! Wie findest du das? Keine Widerrede! Ich hole nur rasch meine restlichen Sachen aus Blaise Wohnung. Ach ja….", drehte sich Draco nochmals umher, als er den Kuss löste, die Worte herunterspulte und sich von Harry abwandte.

„Blaise und Kevin ziehen zusammen." Gut, Harry wollte es sowieso, war aber dennoch etwas sprachlos.

„Ähm, gut, dass ich das auch erfahre?", fragte Harry leicht sarkastisch. Blaise und Kevin, die Draco in den Gang gefolgt waren, sahen Harry entschuldigend an.

„Er war schon immer ein Typ von schnellen Entscheidungen.", redete Blaise auf Harry ein und klopfte auf seine Schulter.

„Habe ich gerade gemerkt.", grinste Harry nun schief, Draco wühlte währenddessen noch in der Küche umher. Freude strahlend – er hatte sein Handy geholt – trat er wieder zu Harry, sein Lächeln erstarb.

„Tut mir Leid, Harry. Ich hatte dich einfach so überrumpelt, was?", meinte er eine Spur verlegen, Harry seufzte.

„Das hast du, Draco, aber ich bin einverstanden. Weißt du, ich hatte gerade eben auf dem Weg hierher darüber nachgedacht, ob es nicht besser wäre, wenn du zu mir ziehen würdest.", gab Harry zu, Draco strahlte wieder. Danach wurde er nachdenklich, umarmte Harry und sah ihm fest in die Augen.

„Ich ziehe zu Potter, unglaublich.", schnarrte er in alter Manier, Harry hob eine Augenbraue an.

„Und ich habe Malfoy am Hals.", gab er gleichermaßen zurück, beide grinsten sich an.

„Ich liebe dich, Potter.", seufzte Draco theatralisch, schüttelte lachend den Kopf. Wer hätte gedacht, dass sie sich jemals finden würden?

„Ich dich auch, Malfoy." Harrys Augen blitzten vor Schalk.

„Was ist jetzt? Können wir endlich Dracos Sachen holen? Die von Kevin stehen schon bereit!", mischte sich Blaise ein, Kevin wurde rot. Harry und Draco sahen die beiden erstaunt an.

„Tja, wir hatten das schon vorher besprochen und auf eine Zustimmung eurerseits gehofft.", meinte Kevin kleinlaut, Draco grinste.

„Na wenn das so ist?"

°°°°

Mit schnellen Schwüngen des Zauberstabes, erhoben sich die Koffer von Kevin in die Lüfte. Draco war Feuer und Flamme und wünschte sich, dass der Umzug schon vorbei wäre. Da sie vor dem Apartment von Blaise, verkleinerte Koffer nicht wieder in die Originalgröße zaubern konnten, beließen sie es dabei und zwängten diese mit aller Gewalt in den Kofferraum. Ächzend ließen sie sich auf die Sitze von Harrys Wagen gleiten, Draco grinste immerzu und war mehr als nervös dabei.

Harry ließ es sich nicht nehmen kurzzeitig das Tempolimit zu überschreiten und wurde prompt von der Polizei aufgehalten. Da halfen auch keine nett gemeinten Worte, Harry musste zahlen. Kevin und Blaise kicherten und Draco summte immer wieder vor sich hin, dass Harry kein Rally fahren würde. Der damalige Gryffindor sah etwas säuerlich drein, denn es war das erste Mal, dass man ihn nicht erkannte. Harry hätte Draco für diese süffisanten Worte würgen können und fragte sich, ob es gut war, dass Draco bei ihm einzog. Natürlich zog er es weiterhin durch, aber in diesem Moment wünschte er sich Draco und seine vorlaute und gehässige Klappe auf den Mond.

Während Harry wieder weiter fuhr, stritten die beiden unentwegt, jedoch liebevoll. Blaise japste bereits nach Luft und hielt sich lachend an Kevin an, da die beiden sich genauso aufführten wie in der Schulzeit. Sie blafften sich an, nannten sich beim Nachnamen und schossen mit ihren Augen Blitze auf den jeweils anderen ab. Die Luft knisterte geradezu, obwohl beide nun beharrlich schwiegen. Endlich angekommen, nahmen Kevin und Blaise die Zügel in die Hand und dirigierten die beiden Beleidigten aus dem Wagen. Kevin mühte sich mit seinem Koffer ab, während Blaise ebenso die Taschen aus dem Kofferraum zog. Harry und Draco hatten sich nichts zu sagen, schwiegen sich an, was Kevin und Blaise sehr belustigte.

Die beiden waren eben stur und keiner wollte nachgeben. Sie waren perfekt darin dem anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben und obwohl es ihnen beiden leid tat gestritten zu haben, gaben sie nicht nach.

„Nun kommt schon! Wir wollen doch nicht die ganze Zeit vertrödeln!", lachte Blaise los und drückte Draco eine der Taschen in die Hand.

„Wieso soll ich die schleppen?", empörte sich Draco, Harry grinste.

„Und du bekommst auch eine!", entschied Blaise, Harry erbte die zweite Tasche. Der Blonde und der Schwarzhaarige schauten sich verdutzt an, grinsten und schritten hinter den beiden her. Alfred stand bereits auf, sah die vier schon von weitem kommen.

„Na ihr?", begrüßte er sie lächelnd, schritt um den Empfang herum und strahlte sie an.

„Draco zieht aus!", ließ Blaise die Bombe platzen, das Lächeln verschwand aus Alfreds Gesicht.

„Wie bitte? Aber wieso denn?", erkundigte er sich sofort, er mochte seinen „Zieh" – Enkel sehr.

„Weißt du, Alfred….", meinte Blaise lang gedehnt und bekam einen verträumten Blick.

„…Der liebe Draco will mit Harry alleine sein. Du weißt schon für was, ja?", zwinkerte er übertrieben, eine Tasche kam geflogen. Hart traf sie Blaise Kopf, Draco pfiff gekonnt unschuldig.

„AAAUUAA! Idiot!", keifte Blaise, Alfred musste schmunzeln. Kevin rollte mit den Augen und Harry war knallrot geworden. Draco grinste gehässig und verschränkte seine Hände vor der Brust.

„Selber Schuld, Zabini! Du hast eindeutig ein zu vorlautes Mundwerk!", triumphierte er auf, Harry nickte schnell und zustimmend.

„Du kommst mich aber ab und zu besuchen, oder?", wandte sich Alfred an Draco, der sanft lächelte.

„Natürlich! Außerdem werden wir uns öfters bei meinen Eltern sehen, oder nicht? Immerhin seid ihr ja befreundet und Vater hat weiterhin vor mit dir in Kontakt zu bleiben.", meinte Draco, Alfred schmunzelte.

„In der Tat. Ich nehme an, Kevin zieht zu dir, Blaise?", erkundigte er sich weiter, Kevin lächelte schüchtern und nickte.

„Sehr schön! Hauptsache das eine Apartment bleibt bewohnt!", lachte Alfred los, doch dann stutzte er.

„Du wirst Lady von Gutenstein das Herz brechen.", legte er seine Hand auf die Brust, Draco wurde weiß im Gesicht.

„Na hoffentlich nicht! Ich meine, besuche Blaise ja weiterhin und wenn sie zu mir Kontakt haben möchte, braucht sie sich nur an dich zu wenden.", warf Draco ein, Alfred sah dies genauso.

„Soll ich euch meine Pagen schicken? Junge Liebe hat es immer eilig!", zwinkerte er den vieren zu, denen das irgendwie peinlich war. Bevor sie etwas sagen konnten, eilte Alfred wieder hinter den Empfang und rief sie per Telefon herbei.

„Ich liebe das Hallofon!", schwärmte Draco, Harry fing schallend zu lachen an.

„Gott, ich liebe dich.", seufzte er, da er Dracos kindlichen Eifer in diesem Moment wieder erkannte.

„Ich dich auch.", lächelte Draco, eilte auf Harry zu, nahm ihm die Tasche ab und küsste ihn heftig auf den Mund.

„Und ich hatte Recht.", nuschelte er an den Lippen von Harry, der zu knurren anfing.

„Nein, ich hatte Recht."

„Nicht schon wieder!", stöhnten Kevin und Blaise gleichzeitig auf. Harry und Draco fingen zu lachen an, die Pagen eilten herbei und wieselten mit dem Gepäck voran. Als die vier in Blaise Wohnung waren, fiepten die Eulen aufgeregt.

„Zeus!", freute sich Draco und schmuste mit seiner Eule.

„Süßer, hör mich bitte an. Ich ziehe zu Harry, verstehst du? Ich weiß, dass du an Komet einen Narren gefressen hast. Du hast die freie Wahl.", flüsterte Draco der Eule zu, Zeus klimperte mit seinen großen Augen. Komet, der neben ihm saß, fiepte fragend und hüpfte näher an Zeus heran, schmiegte sich an ihn. Draco konnte beinahe die Zerrissenheit seiner Eule fühlen, seufzte und streichelte Zeus über den Kopf.

„Vorschlag: Du bleibst hier und wenn du Sehnsucht nach mir hast, kommst du mich einfach besuchen, ja? Wir sind ja nicht aus der Welt.", lächelte Draco leicht. In der Zwischenzeit waren Harry, Blaise und Kevin damit beschäftigt Dracos Sachen zusammen zu räumen, wobei sie ihren Zauberstab benutzten.

„Fertig!", rief Blaise feierlich aus, Kevin strahlte ihn an.

„Super!", lachte er los, Draco riss sich vom Anblick seiner Eule los.

„Sehr gut! Gehen wir es an?", meinte er daraufhin in die Runde, Kevin und Blaise sahen sich verschmitzt an.

„Wir sind der Annahme, dass wir für einige Zeit alleine sein wollen. Das würde dir und Harry auch nicht schaden. Traute Zweisamkeit hat was, Jungs.", grinste er zweideutig, Draco schüttelte amüsiert den Kopf.

„Okay! Pass bitte auf meinen Zeus auf, ja? Er kann sich nicht von Komet trennen.", seufzte Draco, Blaise schmunzelte.

„Klar doch!"

°°°°

Keine zehn Minuten später hatten sie sich verabschiedet und nun saßen Harry und Draco im Wagen. Natürlich hätte der Umzug schneller vonstatten gehen können, aber es wäre aufgefallen, wenn auf einmal nur Kevin ein und ausgegangen wäre. Endlich bei Harrys Haus angekommen, ließen beide ihre Zauberstäbe sprechen und so flogen Dracos Sachen wie von Zauberhand einfach ins Haus hinein. So fanden sie von alleine ihre Plätze, schlichteten sich von alleine, in für sie bestimmte Regale oder Kästen, ein. Draco liebte es wieder zaubern zu können, ebenso Harry.

Die Tage vergingen. Harry und Draco konnten ihre Finger kaum still halten und fanden immer wieder küssend oder streichelnd zueinander. Sie gingen gemeinsam einkaufen, kochten zusammen und erledigten auf Muggelart die Hausarbeit. Draco maulte gerne herum und wenn Harry nicht hinsah, verwendete er seinen Zauberstab. Außerdem versuchte der Blonde immer wieder Harry für die Bibliothek zu begeistern.

Während Harry eher faul auf der Haut lag, wühlte Draco in den schwarzmagischen Büchern umher und begann darin zu lesen. Nach und nach schaffte er es allerdings Harry zu überreden. Auch wenn es hieß, den Schwarzhaarigen in den kleinen Raum zu schleifen. Die Worte „Mag nicht lernen, erinnert mich viel zu sehr an Schule!", halfen da auch nichts. Man sollte es nicht glauben, aber Harry fand dann doch ehrliches Interesse an den Büchern und fing an mit Draco gemeinsam zu lernen.

Dazu trug auch der Stolz was bei, denn Harry wollte unbedingt besser sein als Draco. Und wenn Harry ganz brav war, machte ihm Draco gerne ein Geschenk. Entweder in Forum eines netten herbei gezauberten Abendessens, oder körperlicher Zuwendung. Da Draco so lieb zu ihm war, beschloss Harry ihm bald seine wohlverdiente Ganzkörpermassage zukommen zu lassen, die Draco schon sehnlich herbeiwünschte.

Gegen Abend:

„Hallo?" Draco klimperte mit den Augen, schlug das eine Bein über das andere und drückte das Handy an sein Ohr. Das Festnetztelefon läutete keine zwei Sekunden später – Harry schritt murrend in den Gang hinaus. Während Harry den Hörer abnahm, fing Draco schief zu grinsen an.

„Blondi?"

„Crash?"

„Kann sein?"

„Verarsch mich nicht!", lachte Draco ins Handy und freute sich die Jungs wieder einmal zu hören. Zwischendurch hörte er von draußen ebenso Harrys Stimme, die eher verärgert klang.

„Wie geht es denn euch so? Von euch hört man ja nichts mehr!", maulte Crash, im Hintergrund konnte man zustimmendes Gemurmel hören.

„Uns geht es gut! Waren nur im Stress! Umziehen, einziehen, kochen, Wäsche waschen – was wirklich sehr spannend war… Ähm.. die schwarze Magie mehr ausbauen, weil ich sie erlernt hatte und…"

„WAS?", kreischte Zach in den Hörer, hatte Crash den Hörer einfach so aus der Hand gerissen. In Kurzform erklärte Draco was in seiner Familie vorgefallen war, ging jedoch nicht direkt darauf ein. Draco wollte einfach noch nicht darüber sprechen, geschweige denn sich mit dem Erlebten auseinandersetzen.

„Echt heftig!", stimmte Zach zu, schimpfte mit Crash, der sich mit ihm um den Hörer stritt.

„Ja, kann man wohl sagen. Vielleicht gehe ich ein anderes Mal mehr drauf ein, diesmal nicht. Was treibt ihr denn so?", wollte Draco neugierig wissen und schaltete, im Wohnzimmer sitzend, den Fernseher mittels Fernbedienung ein.

„Wir bereiten uns auf das große Rennen vor! Beginnt allerdings morgen und endet in einer Woche. Jetzt wird es so richtig spannend, sage ich dir! Kleiner, wenn du Lust hast, kannst du gerne einmal vorbeikommen und uns helfen!", lachte Crash in Dracos Ohr, der sofort Feuer und Flamme war.

„Gerne! Muss ich allerdings mit Harry besprechen. Er hat Urlaub, wisst ihr? Und wir wollen…"

Wieso bekomme ich dann Urlaub von dir, wenn ich tageweise einspringen soll? Langsam reicht es mir! Ich habe Urlaub, Herrgott noch mal! Wenn das so weiter geht, werde ich meine Nummer ändern lassen, damit mich keiner mehr erreichen kann!

Draco unterbrach sich, das Glänzen in den Augen verschwand.

„Draco? Bist du noch dran?" Jo fand es besser den Lautsprecher einzuschalten, damit alle den Blonden hören können.

„Wie?" Draco sah noch immer Richtung Vorzimmer, wo Harry wild auf und abtigerte, ebenso mit der Telefonschnur spielte und alles andere als glücklich aussah.

„Ja, ich bin noch dran. Ich habe Zeit, denn Harry wurde schon wieder als Aushilfe angeheuert. Wenn Harry dem nicht bald ein Ende setzt, tue ich es. Dann folgt ein ernsthaftes Gespräch mit Marcel, seinem Partner.", knurrte Draco, er hörte die drei an der anderen Leitung seufzen.

„Würde uns freuen, wenn du und Harry zu uns kommen könnt! Sieh mal, wenn Harry wieder arbeiten muss, kannst du uns ja schon früher besuchen und Harry kommt dann einfach nach?", überlegte Crash, Draco nickte.

„Ja! So ginge es! Ich melde mich bei euch, ja? Die Nummern von euch sind ja noch gleich? Habe noch Probleme mit dem Handy. Apropos Handy! Woher habt ihr denn meine Nummer?", fragte Draco neugierig, er hörte die drei auflachen.

„Von Kevin! Erst gestern hatten wir mit den beiden gesprochen! Eventuell kommen sie auch vorbei! Ja, melde dich einfach, würden uns freuen!", lachten die drei los, Draco lächelte milde.

„Mache ich! Bis dann!"

„Geht klar, Draco! Bis dann!"

Schon war die Leitung tot, Draco steckte sein Handy ein. Ein wütender Harry stapfte ins Wohnzimmer, während der Fernseher noch immer lief.

„Was gibt's denn, Schatz?", erkundigte sich Draco fürsorglich, Harry ließ sich neben Draco auf die Couch fallen.

„Ich muss schon wieder in der Fahrschule einspringen. Diesmal für einen gesamten Tag!", regte sich Harry auf und fluchte vor sich hin. Er bemerkte nach kurzem Dracos trauriges Gesicht, zog seinen Schatz in die Arme.

„Ich werde mit Marcel reden, versprochen! Nur noch der morgige Tag, dann gehört uns der Rest der Woche! Und dann unternehmen wir beiden Hübschen was Tolles, ja? Ich will meine freie Zeit nur mit dir verbringen, weißt du?", raunte ihm Harry zu, Draco nickte an seiner Halskuhle.

„Okay.", murmelte Draco leise, Harry streichelte über seine Haare.

„Wann denn? Morgen schon?", fragte Draco, fühlte das Nicken von Harry.

„Ja, aber danach bin ich ganz für dich da, Engel.", nuschelte Harry leise und küsste Dracos Kopf.

„Und mit wem hast du telefoniert?", wollte Harry wissen, Dracos Augen leuchteten wieder, als er sich aufsetzte.

„Crash, Jo und Zach!", erfreute er sich, Harry grinste.

„Cool! Wie geht es den dreien? Was gibt's so Neues?", lachte Harry, Draco fing zu erzählen an.

„…und wenn du morgen dann wieder frei hast, kommst du einfach nach!", strahlte Draco ihn an, Harry nickte langsam. Er konnte nur hoffen, dass Rick nicht dort war. Wenn es so wäre, hätten die drei Freunde es Draco schon längst gesagt, oder?

„Natürlich!", seufzte Harry erleichtert, da Draco nicht sauer auf ihn war. Beide versanken in einen schönen Kuss und nutzten ihre Zeit bis zum Schlafen gehen mit vielen Zärtlichkeiten.

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Draco bekam vor Staunen beinahe den Mund nicht mehr zu. Heute, am späteren Morgen, apparierte er zu seinen Freunden, hatte sich vorher mit Crash und den anderen abgesprochen. Sicherheitshalber, da es sich ja um Muggel handelte, apparierte er in eine Seitengasse und vergewisserte sich, dass er alleine war. Danach schritt er sicheren Weges zu ihren Standpunkt und blieb wie angewurzelt stehen.

Er konnte sich an dem regen Treiben einfach nicht satt sehen. Überall werkten die Techniker sämtlicher Teams umher, die meist allerdings nur aus 2 Personen bestanden. Diese Art von Rennen war zwar seit kurzem legal, doch mit einem Speedlimit und einer Sicherheitsstrecke begrenzt. Draco grinste. Klar! Alle würden sich daran halten und brav folgen! Welch ein Irrtum der Gesetzeshüter! Außerdem war Lachgas ebenso verboten – was die Fahrer dieser Wagen nicht sonderlich juckte. Sobald eine Rennwoche auf die Beine gestellt wurde, waren die Teams schneller, als die Polizei erlaubte. So entgingen sie einer regelmäßigen Festnahme, da die Polizisten des jeweiligen Reviers zu spät von der Veranstaltung Wind bekamen.

Viele verschiedene Motoren heulten auf, Werkzeuge klirrten zu Boden, Flüche erklangen, Mechaniker rollten auf kleinen Untersetzern unter ihre Autos. Viele von ihnen waren mehr als nur aufgestylt, tiefer gelegt. Weiters stachen verschiedene Vinyls, Heckspoiler, und verschiedene Arten von aufgemotzten Felgen, sowie Auspuffanlagen Draco ins Auge. Und dies war noch nicht alles! Die Fahrer, die sich duellieren wollten, brauchten keine Boxen. Alles wurde auf einem riesigen Platz organisiert – umgarnt von vielen Zuschauern. Reiche und aufgestylte Typen, die meist knapp angezogene und sexy Frauen in ihren Armen hielten, protzten damit die Besten der Besten zu sein. Draco konnte nur schmunzeln. Denn je mehr ein „Hund" bellte, umso weniger gefährlicher war er – kam er zu der Ansicht. Auf diesem riesigen Platz gab es nur einen einzigen Schuppen, und dieser gehörte eindeutig Dracos und Harrys Freunden. Wie hatte Harry sich damals gefühlt, als er hierher kam? Hatte er dasselbe Gefühl der Freude und Spannung verspürt?

„Draco!" Der Blonde strahlte und schlenderte auf einen ihm zulaufenden Crash zu. Schon wurde er stürmisch in Empfang genommen, Draco fing zu lachen an.

„Großer!", rief er weiterhin lachend aus, Crash nahm ihn in den Schwitzkatzen.

„Na, Blondi? Alles senkrecht bei dir? Immer wieder beeindruckend, oder?", grinste Crash schief, ließ seine Augen über die Ansammlung von begeisterten Fans wandern.

„Ja! Du sagst es! Mann, wie gerne würde ich mitfahren!", stimmte er ihm zu, Crash sah ihn nachdenklich an.

„Vielleicht irgendwann einmal, Kleiner. Im Falle, dass du einmal Rennen fahren solltest, müsstest du noch viel lernen, ehrlich.", meinte er leise, Draco seufzte.

„Schon verstanden.", gab er nach, Crash schlug ihm herzlich auf die Schulter und führte sie in den Schuppen hinein.

„AUA! VERDAMMT!", drang es um die Ecke zu ihnen vor, Draco fing zu glucksen an.

„Schon wieder nen Schraubenschlüssel fallen lassen, Jo?", rief Crash aus und dirigierte Draco in ihre Werkstatt.

„Nicht mit Absicht, Schlaumeier! Fiel mir einfach so aus der Hand und landete auf meinem Gesicht!", regte sich Jo auf, der natürlich unter einem Wagen lag. Crash lachte auf.

„Wie wäre es mit Hände abwischen, bevor du mit verölten Fingern weitermachst?", säuselte Crash, stand mit Draco bereits vor dem aufgebockten Wagen.

„HA, HA! Sehr witzig! Was denkst du, was ich…. Hey! Haben wir schon Besuch?" Jo klang aufgeregt, rollte sich unter dem Auto hervor und sprang auf die Füße.

„Draco! Schön, dass du hier bist!", strahlte er ihn an, wollte Draco umarmen. Draco zog die Nase kraus und deutete auf seinen Overall.

„Hätte ich auch so ein schmutziges Ding an, wäre es kein Problem, Jo! Wie du allerdings siehst, trage ich Markenklamotten und…", schnarrte Draco, Jo grummelte.

„Kann man ja waschen!", blaffte er ihn beleidigt an, Crash fing zu lachen an.

„Ich bezweifle, dass Öl aus Markenklamotten rausgeht!", lachte er weiter, Draco nickte wie wild – Jo schmollte weiterhin. Draco hatte Erbarmen, zog seinen Zauberstab und schon war Jo komplett sauber.

„Ungewohnt, sehr ungewohnt!", staunte Jo nicht schlecht, doch dann umarmte er Draco eingehend.

„Hey, Kumpel, wir haben dich vermisst! Sag mal, wo ist denn Harry? Kommt er später?", erkundigte er sich eingehend, Draco seufzte.

„Ja, er musste schon wieder in der Fahrschule einspringen und wird erst gegen Abend zu uns stoßen.", meinte Draco betrübt, Crash legte eine Hand auf seine Schulter.

„Muss er das öfters tun?", erkundigte sich Samuel, Draco schüttelte eingehend den Kopf.

„Nein, eigentlich nicht. Er versprach mir mit Marcel zu reden. Immerhin hat er Urlaub, verdammt noch mal!", regte sich Draco auf, Crash und Jo sahen ihn mitfühlend an.

„Sagt mal, wo ist denn Zach?", lenkte Draco ab, da ihm die kurzweilige Stille unangenehm wurde.

„Er sagte, dass er bald wieder hier sein würde.", fiel Jo ein, Crash zog die Augenbrauen zusammen.

„Wo wollte er denn hin? Wieder einmal zu Chris? Aber da war er doch gestern schon und heute Abend wollen sich die beiden doch auch treffen?", fragte Crash, Jo zuckte die Schultern.

„Bin wieder daaaaa!", erklang eine aufgeregte Stimme, eine Türe knallte ins Schloss - die drei Freunde drehten sich sofort um und eilten Richtung Zach. Als sie dort ankamen, blieben sie wie angewurzelt stehen.

„Draco! Schön dich zu sehen!", erfreute sich der junge Mann, doch Draco starrte ihn weiterhin an.

„Ist was?" Zach lugte an sich hinunter, konnte nicht verstehen, wieso seine Freunde ihn so anglotzten.

„Ähm…", stammelte Crash mit großen Augen, Zach fragte sich nun ernsthaft was los war.

„Macht mal einer bitte den Mund auf? Draco! Du hast mich bisher noch nicht einmal begrüßt!", maulte Zachary los, Draco entkam seiner Starre. Schon eilte er auf Zach zu und umarmte ihn kurz.

„Du siehst… siehst…wow…gut aus!", musterte Draco ihn, die anderen fingen zu strahlen an. Zach wurde rot.

„Ehrlich?", flüsterte er leise, „War alles nur wegen Chris. Er meinte, er wolle mich endlich einmal in natura sehen." Nun redeten alle durcheinander, Zach wurde eingehend röter im Gesicht und sah verlegen zu Boden. Früher trug er seine Haare wild abstehend, natürlich in verschiedenen Farben, getönt. Dazupassende Kontaktlinsen rundeten sein wildes Aussehen ab. Diesmal war es anders. Seine Naturhaarfarbe war haselnussbraun, mit einem Schimmer rot. Nicht mehr abstehend, sondern kinnlang, fielen Zach die Haare ins Gesicht. Seine Augen jedoch waren mehr als beeindruckend. Sie schimmerten in einem satten dunkelbraun, wirkten beinahe schwarz. Zach fing zu grinsen an, denn seit dem sie sich kannten, hatte er ihnen noch nie sein wahres Aussehen gezeigt.

„Du siehst mehr als verändert aus! Einfach unglaublich! Bitte töne deine Haare nie wieder! Lass diese komische Frisur weg und erst Recht die knalligen Kontaktlinsen! Mann, Chris wird Augen machen!", staunte Jo, Crash und Draco brummten zustimmend.

„Danke, Leute! Na hoffentlich gefällt es Chris ebenso gut wie euch! Also! Was liegt an?", rieb sich Zach die Hände, die Freunde waren sofort Feuer und Flamme.

„Hm, der Wagen ist bald fertig. Einer von euch müsste ihn Probe fahren.", wandte Jo sich an seine Freunde, Crash und Zach rieben sich die Hände. Doch sie alle bekamen den Gesichtsausdruck von Draco mit, der nur all zu gerne getestet hätte.

„Was meint ihr? Soll Draco es einmal auf der Abseitsstrecke probieren?", grinste Crash in die Runde, Dracos Wangen wurden feuerrot.

„Klar! Wieso nicht? Aber bitte… in einem anderen Outfit!", grinste Zach, Draco wurde mehr als nervös.

„Ist das euer Ernst? Darf ich wirklich?", fragte er staunend.

„Natürlich! Aber Zach fährt mit!", meinte Crash grinsend, Draco schmollte.

°;°;°;°;°

Die Klamotten gegen Overalls getauscht, inklusive Helme, Schuhe und Handschuhe – schritten die beiden in die leere Seitengasse hinaus und warteten. Gleich danach ging das Rolltor auf, Zach sprintete hinein und schob den Wagen an. Jo saß am Steuer und startete ihn gerade. Crash lehnte etwas seitlich an der Mauer und betrachtete das Ganze. Als der Wagen auf der Straße stand, öffnete Jo die Türe und stieg aus.

„Draco! Du bist dran! Viel Spaß!", zwinkerte er ihm zu, Draco kam dem sofort nach. Zach lief auf die andere Seite, stieg ebenso ein. Bevor Crash noch etwas sagen konnte, brauste Draco mit qualmenden Reifen davon – Crash gab es auf.

„Mich würde es nicht wundern, wenn Draco in Harrys Fußstapfen tritt.", murmelte Jo leise, Crash nickte.

„Ja, Talent hat er.", nickte Crash, beide gingen wieder hinein.

Die Stunden vergingen und irgendwann kam Zach wieder zurück, war mehr als nur aus der Puste.

„Wo hast du denn Draco lassen?", ereiferte sich Jo, der mit seinem anderen Wagen fertig war und ihn auf Hochglanz brachte. Zach schmiss sich auf die Couch, Crash folgte ihm.

„Der testet noch immer. Mann, der legt einen Eifer an den Tag? Ist noch schlimmer als Harry! Jo, du wirst nicht gerade begeistert sein, wenn du Dracos Mängelliste bekommst.", grinste er schief, Jo wurde blass um die Nase.

„Mängelliste? Meine Wagen sind immer perfekt abgestimmt!", regte er sich auf, Crash fing zu lachen an.

„Anscheinend nicht. Du weißt doch schon von Harry, dass Draco mehr als pingelig genau ist, was Harry niemals war! Ich finde es gut so, da unsere Chancen beim Rennen noch mehr ansteigen.", zwinkerte er, Jo fing zu knurren an.

„Toll, noch mehr Arbeit!", keifte er los, Zach schlug sich glucksend auf den Schenkel.

„Als ob du etwas dagegen hättest!", lachte er ebenso los, Jo schmollte und putzte weiter.

„Ich sehe mal nach wo Draco bleibt, ja?", stand Crash auf und marschierte auf die Türe zu.

Währenddessen bei Draco:

„Hey! Hey du!", sprach ihn ein komischer Typ von der Seite her an, Draco nahm seinen Helm ab und drehte sich um.

„Sprichst du mit mir?", schnarrte er eingebildet los. Obwohl er und Zach den Wagen in der Seitengasse ausprobierten, fuhren sie dann doch auf die Rennstrecke hinaus. Draco wusste es nicht, doch Zach war sich den Blicken der anderen Fahrer sehr wohl bewusst. Viele schienen nervös zu werden. Bei manchen glitzerte purer Neid in ihren Augen. Während Zach es nach einer Stunde aufgab, das Interesse verlor, meinte Draco noch weiter testen zu müssen und drehte eine Runde nach der anderen – probierte mehr aus und brachte den Wagen an die Grenze. Jetzt allerdings, wollte er eine kurze Pause einlegen, bevor er mit vollem Elan weiter machen würde.

„Ja! Dich meinte ich! Wer bist du? Zu wem gehörst du? Ist das dein Wagen?" Draco zog eine Augenbraue hoch, musterte die dürre und unscheinbare Gestalt vor sich.

„Und wer bist du?", meinte Draco gelangweilt und widmete sich wieder seiner Liste.

„Randy – Randy Mayers.", stellte er sich vor und streckte die Hand aus. Draco betrachtete sie kritisch, nickte und schlug ein.

„Draco Malfoy."

„Und? Für wen fährst du nun?", wollte Randy wissen, seine Augen glitzerten. Draco bekam ein ungutes Gefühl.

„Ich fahre für niemanden, ich teste nur.", gab Draco knapp die Auskunft, Randy kratzte sich sein Kinn.

„Tatsächlich? Schade! Mein Partner würde gerne mit dir ein Rennen fahren. Er hatte dich gerade beobachtet.", sagte er mit unangenehmer Stimme, Draco lief es kalt den Rücken hinunter.

„Kein Interesse, danke.", folgte Draco seinem Gefühl, bemerkte nicht das gehässige Grinsen.

„Ich garantiere dir, dass viel Kohle raus springen wird.", grinste Randy schief, Draco überlegte.

„Und wie viel?", hackte er desinteressiert nach, Randy nannte ihm die Summe – Dracos Augen wurden groß.

„Ach? So wenig?", ging Draco in die Vollen, Randy nickte mit Respekt.

„Ich sehe schon! Du bist ein harter Brocken!", zischte Randy leise, sein Grinsen wurde breiter.

„Wie man es nimmt.", stimmte Draco emotionslos zu, Randy räusperte sich.

„Und gegen wen soll ich fahren? Wann?", seufzte Draco, tat noch immer so, als wäre er nicht interessiert.

„Lass dich einfach überraschen! Solltest du gewinnen, bekommst du den Einsatz. Sollte er gewinnen, bekommt er deinen Einsatz. Vor dem Start gebt ihr mir das Geld. Alles klar? Beginn ist um 19 Uhr.", teilte ihm Randy mit, Draco überlegte noch immer.

„Ich überlege es mir. Noch ein letztes… Wie war gleich die Summe?"

°°°°

„Mit wem spricht Draco denn da?", erkundigte sich Jo, der Crash gefolgt war. Auch Zach kam hinzu.

„Keine Ahnung! Der Typ wird von dem Baum da verdeckt.", erwiderte Crash, Zach zuckte die Schultern.

„Vielleicht wird er herausgefordert? Gut genug wäre er ja.", meinte Zach, Crashs Gesicht verdüsterte sich.

„Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Wir sollten herausfinden wer dieser Typ ist, der mit Draco spricht. Wir hatten Harry versprochen auf ihn aufzupassen.", zischte Crash, Jo stimmte dem zu.

„Gott sei Dank ist dieses Arschloch von Rick weit und breit nicht zu sehen.", grummelte Zach, die Freunde nickten.

Gegen Abend trudelte Draco endlich ein, strahlte über das gesamte Gesicht und überreichte Jo seine Liste. Der Rotschopf stöhnte gequält auf, sah Draco mit Hundeaugen an.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein!", japste er nach Luft, Crash und Zach prusteten los.

„Doch! Das ist es! Es ist noch eine Menge zu tun! Glaube mir!", entschied Draco zufrieden und setzte sich erschöpft aufs Sofa. Crash und Zach rutschten beiseite, während Jo sich sofort an die Arbeit machte und eifrig bei der Sache war.

„Ach…Draco? Willst du uns nicht noch etwas sagen?", fing Crash an, Draco sah ihn unschuldig an.

„Wirklich? Was denn?", schlug Draco die Beine übereinander, sein Helm lag auf seinem Schoß.

„Wir hatten dich beobachtet. Mit wem hattest du denn gesprochen?", kam Zach auf den Punkt, Draco fing breit zu grinsen an.

„Randy Mayers. Kennt ihr den?" Ein synchrones Kopfschütteln folgte.

„Er meinte, sein Partner würde um 19 Uhr gerne mit mir ein kleines Rennen fahren." Dracos Augen funkelten.

„Was? Ehrlich!", kreischte Jo aus der Werkstatt, Draco gluckste.

„JAAHHAA!", lachte er zurück, Jo betrat gerade den Vorraum und setzte sich zu Draco.

„Du weißt aber, dass es gefährlich ist?"

„Ja, natürlich! Dennoch ist es nichts anderes als die Testrunden.", meinte Draco, Crash runzelte die Stirn.

„Eigentlich nicht. Nur irgendwie habe ich so ein komisches Gefühl bei der Sache. Hatte dieser Randy verraten WER sein Partner ist?", wollte Zach sofort wissen, Draco verneinte.

„Randy Mayers.. hm.. Ich kenne den nicht. Dürfte neu sein.", überlegte Crash, stand danach entschlossen auf.

„Gut! Dann zieh dein Ding durch, wenn du meinst. Jo wird sicherlich rechtzeitig mit dem Wagen fertig sein, oder? Du wirst in unserem Namen starten, wenn es dir Recht ist. Immerhin geht es um eine gewisse Rangliste, wenn du verstehst.", zwinkerte Crash, Jo grummelte.

„Klar!", ereiferte sich Draco, Jo stand auf und marschierte wieder in die Werkstatt.

„Gut! Dann gehen wir es an und helfen Jo!", erwiderte Crash, Draco seufzte und erhob sich ebenfalles.

°°°

Harry hatte endlich frei und befand sich auf den Weg zu seinen Freunden. Ob Kevin und Blaise auch schon dort waren? Plötzlich klingelte sein Handy, Kevin war dran.

„Hey Kumpel! Kommst du auch zum Rennen?", war die Begrüßung, Harry fing zu grinsen an.

„Klar doch! Bin schon auf dem Weg! Appariere allerdings in die Seitengasse, sonst würde es auffallen. Und wo seid ihr gerade?", wollte Harry wissen, Kevin grinste.

„Schon da! Wir sind ebenfalls in der Seitengasse! Warten auf dich!", lachte Kevin los, Blaise schrie eine Begrüßung dazwischen – Harry lachte ebenso.

„Gut! Bis dann! In 5 Minuten bin ich da!" Schon legte Harry auf. Rasch zog er sich um, da er noch kurz in die Wohnung apparierte. Mit einem kurzen Blick in den Spiegel überprüfte er sein Outfit und fand es eigentlich ganz okay. Er konnte es kaum abwarten seinen Engel wieder zusehen! Mit einem Blick auf die Uhr riss er erstaunt seine Augen auf: 18:52. Harry konzentrierte sich und schon war er verschwunden. Mit einem leisen Plopp´ stand Harry auf einmal neben seinen Freunden, die ihn überschwänglich umarmten.

„Harry! Bin ich froh dich wieder zu sehen!", rief Kevin aus und hielt Harry weiterhin fest.

„Ja, das bin ich auch! Hast mich schon vermisst, was?", grinste er schief und löste die Umarmung. Kevin wurde leicht verlegen.

„Ja, habe dich wirklich vermisst. Ich lebe gerne bei Blaise, aber abgehen tust du mir schon.", gab er leicht rötlich zu, Harry freute sich darüber. Blaise lachte auf, umarmte Harry ebenso und wiegte ihn freundschaftlich umher.

„Schön dich wieder zu sehen, Kumpel! Was ist? Gehen wir es an? Immerhin habe ich dich und Draco recht lange nicht mehr gesehen!", gab er von sich, Harry nickte und löste sich auch diesmal aus der Umarmung.

„War ja nur eine Woche.", lächelte er gerührt, Blaise seufzte.

„Stimmt schon, aber es ist schon etwas anderes euch nicht mehr bei uns zu haben. Gehen wir los?", ereiferte er sich schon voller Vorfreude, Kevin und Harry gingen voran. Zwei Minuten später kamen sie an, Harrys Herz klopfte hart in der Brust. Einerseits spürte er die vertraute Nervosität, die er immer besaß, wenn ein neues Rennen startete. Andererseits hatte er ein ungutes Gefühl bei der Sache. Er und die beiden anderen schritten gemeinsam dem Lärm entgegen, die Sonne war schon am untergehen. Viele erkannten Harry, winkten ihm freudig zu. Harry war dies ein wenig peinlich, doch er freute sich noch immer erkannt zu werden. Während Kevin, Blaise und er durch die Menge gingen, Kevin und Blaise die aufgemotzten Wagen bestaunten, bemerkte Harry das Tuscheln, da ihn immer mehr erkannten.

„Harry, altes Haus! Wieder auf ein Rennen aus?", erklang die Stimme eines seiner Rivalen, jedoch waren sie damals niemals Feinde gewesen.

„Hey Micki! Nein, diesmal nicht. Bin nur ein Zuschauer.", zwinkerte Harry leichthin, Kevin und Blaise staunten.

„Na gut für mich! Ich bin in einer halben Stunde dran!", lachte Micki mit Lederjacke und dunkler Sonnenbrille auf, Harry schmunzelte.

„Na dann, viel Glück!", lachte Harry, klopfte ihm auf die Schulter und ging weiter.

„Sag mal, ist das da vorne Draco?", ereiferte sich Blaise, rüttelte an Harrys Schulter, er wurde dadurch exakt in die richtige Richtung gedreht. Harry bekam große Augen.

„Ja, das ist er!", stotterte Kevin, - Jo, Crash und Zach kamen angelaufen.

„Jungs! Hier sind wir!", riefen sie aus, zwängten sich durch die Menge und kamen auf die Dreiergruppe zu.

„Was macht Draco beim Start?", zischte Harry sogleich, seine Gegenüber bekamen ein schlechtes Gewissen.

„Er wird fahren, Harry.", meinte Crash leise, Harrys Herz bekam einen Stich.

„WAS?", kreischte er los, Zach trat hervor. Harry hätte ihn beinahe nicht mehr erkannt, trotzdem ging er jetzt nicht auf die Veränderung ein.

„Ja, er wurde aufgefordert.", sagte Zach unsicher, Harrys Gesicht verdüsterte sich.

„Von wem?", knurrte er los, Jo räusperte sich.

„Randy Mayers. Allerdings war er nur das Sprachrohr. Draco tritt gegen seinen Partner an. Leider wissen wir nicht wer es ist.", meldete sich Jo, Harry seufzte und versuchte sich zu beruhigen. Diese Umgebung, die Leute, das was gerade passierte… Alles erinnerte ihn an die schmerzliche Zeit von früher. Er kam nur schwer damit klar.

„Kenne ich nicht.", grummelte Harry, die anderen nickten.

„Geht uns genauso. Muss neu sein. Nur zu deiner Information. Rick hatte sich bisher nicht sehen lassen.", wisperte Crash leise, beugte sich zu ihm hinab und sah Harry fest in die Augen. Harry fühlte sich leichter, lächelte sogar ein wenig.

„Gut so.", seufzte er zufrieden, „Ich muss kurz zu Draco. Ihr entschuldigt mich?" Schon war er weg. Seine Freunde sahen ihm nachdenklich hinterher, während zwei Autos vor der Startlinie standen und ein sehr süßes, leicht angezogenes Mädchen, mit Fahne in Händen haltend, dazwischen stand. Harry hatte nur Augen für Draco, der sich gerade den Helm anzog, die Handschuhe überprüfte.

„Draco!", rief Harry aus und zwängte sich weiterhin durch die gaffenden Massen.

„Harry!", winkte Draco ihm zu, nahm den Helm wieder ab.

„Was tust du hier? Wieso…", fing Harry besorgt an, Dracos Grinsen verflog.

„Ich fahre ein Rennen! Was dagegen?", meinte Draco verstimmt, Harry schnaubte.

„Du bist noch nicht gut genug!", erzürnte er sich, Dracos Gesichtsausdruck wurde hart.

„Ach ja? Zachary ist da anderer Meinung! Ich hatte diesen Wagen den ganzen Tag getestet, Harry! Nur zu deiner Information: Ich BIN gut!", zischte Draco säuerlich, Harry versuchte abermals die Beherrschung zu bewahren. Immer wieder sah er Nickis Gesicht vor sich, der ebenso von sich überzeugt gewesen war. Nicki hatte, im Gegensatz zu Draco, sehr wohl Können und Erfahrung vorzuweisen gehabt – und trotzdem verlor er sein Leben.

„Das kann schon sein, Draco! Allerdings ist es mehr als gefährlich! Gerade bei solchen Rennen kann verdammt viel schief gehen, wenn man sich überschätzt! Ich selber hatte einige Unfälle und kam nur mit Glück davon! Du brauchst mehr Erfahrung darin und Nicki ist dabei gestorben…", redete Harry panisch auf ihn ein, doch Draco hob einfach nur die Hand. Seine Nasenflügel blähten sich auf, die Augen funkelten vor unterdrückter Wut.

„Erfahrung! Und was war mit der Rally? Ich bin oft genug gefahren! Schon vergessen, dass ich heute den ganzen Tag lang zum testen gefahren bin? Du warst ja nicht hier! Sonst hättest du es miterleben können! Aber nein! Deine Arbeit war ja wichtiger als unser Urlaub! Weißt du was, Harry? Ich glaube eher, dass du nur neidisch bist, weil ich auf Anhieb besser war als du! Und was diesen Nicki angeht… Ja, da verstehe ich dich und ich weiß auch, dass es gefährlich ist! Aber ICH BIN NICHT NICKI!", blaffte er Harry an, dessen Herz in tausende Stücke zersprang. Verstand Draco denn nicht? Auch wenn man einen Wunsch besaß, so musste man manchmal zurückstecken, um mit offenen Augen die Gefahren zu erkennen. Zu lernen, um es dann zum richtigen Moment aufs Neue zu probieren. Harry war sprachlos. Neidisch? Wieso sollte er? Glaubte Draco das denn wirklich? Wut stieg in Harry hoch, beide sahen sich fest und feindselig in die Augen.

„Gut, wenn du meinst? Ich bin nicht neidisch auf dich! Merk dir das endlich! Ich mache mir nur Sorgen! Dann fahr doch in dein Unglück!", zischte Harry mit zusammengekniffenen Augen, Draco grinste kalt.

„Ich werde sicherlich nicht in mein Unglück fahren! Wie wäre es mit ein wenig Vertrauen, Potter? Und ich bin mir GANZ sicher, dass du neidisch bist!", zischte er unterkühlt, Harry schüttelte müde und traurig den Kopf. Es tat ihm in der Seele weh, doch wusste er, dass es sinnlos war Draco aufzuhalten.

„Stimmt, du bist nicht Nicki, aber du bist naiv und vom Ruhm geblendet. Du bist ein solcher Idiot, Draco." Harrys Stimme triefte vor Enttäuschung, er gab es auf. Einerseits konnte er Draco verstehen, andererseits aber… Draco richtete sich noch mehr auf, sah hochnäsig auf Harry hinab.

„Der ängstliche Idiot von uns beiden bist du, Potter. Du solltest mir endlich vertrauen, doch was machst du? Läufst einfach weg, du Feigling! Ich rede mit dir, POTTER!", brüllte Draco ihm hinterher, als Harry es jetzt erst Recht aufgab, sich umherdrehte und mit feuchten Augen davonging. Als er allerdings nach rechts sah, grinste ihn Randy Mayers an, der ihm irgendwie suspekt vorkam. Und gleich dahinter tauchte ein Mann auf, dessen Overall ihm mehr als bekannt vorkam. Die Menge jubelte, Harrys Herz blieb stehen.

RICK! Er war doch hier! Wieso tauchte er erst jetzt auf? Wollte er sich mit Draco…. Harry drehte sich panisch geworden umher, doch Draco saß bereits im Wagen. Sicherheitsleute hielten Harry und die anderen mit breit ausgestreckten Armen auf.

„Es hat keinen Sinn, Harry. Das Rennen fängt jetzt an.", erklärte ihm Dieter, eher als Türsteher bekannt. Harry sah ihn flehend an.

„Aber ich muss zu Draco! Ich muss ihm etwas Wichtiges sagen!", rief Harry aus, doch Dieter schüttelte den Kopf und drängte mit seinen Kollegen die gaffenden Zuschauer weiterhin ab.

„DRACO! NEIN! FAHR NICHT! BITTE! DRACO! BITTEEEE!", kreischte Harry mit erhobener Hand los, doch es war zu spät. Harrys gehetzter Blick wandte sich zu Rick, der sein Visier hochschob und Harry gehässig angrinste. Er schickte ihm einen Kuss, Harry schluchzte trocken auf. Danach drehte er sich umher und zischte durch die Menge zu seinen Freunden. Als er ankam, sahen sie ihm besorgt entgegen. Harry sprintete auf Crash zu, packte ihn am Kragen. Sein Blick wirkte hysterisch und panisch zugleich.

„RICK IST DOCH HIER! DIESER RANDY IST DER NEUE PARTNER VON RICK! ER HAT ES AUF DRACO ABGESEHEN! DU MUSST WAS UNTERNEHMEN! DRACO FÄHRT GEGEN IHN! ER WIRD IHN UMBRINGEN!", kreischte Harry ihn an, rüttelte ihn durch. Blaise, Kevin, Jo, Zach und auch Crash wurden kalkweiß im Gesicht, sahen Harry geschockt an. Tränen liefen über Harrys Wangen, da er immer wieder den Unfall von Nicki vor seinen Augen hatte. Höllische Angst um Draco hatte.

„Verdammte Scheiße!", rief Crash aus, wusste nicht was er tun sollte.

„Harry, es ist zu spät.", krächzte er eingehend, als die Flagge nach unten zischte und die Wagen davonbrausten. Abermals brach Jubel aus, doch Harry blendete es aus. Sein Körper fühlte sich taub an, sein Herz zerbrach. Er stand nahe an einem Nervenzusammenbruch und konnte es sich nicht mehr mit ansehen. Nicht noch ein Unfall auf Ricks Kosten! Sein Gehirn setzte aus, er folgte nur noch seinen Instinkten. Er musste hier weg!

„HAAARRYYY!", rief Kevin aus, als dieser sich aus der Umarmung losriss und davon zischte. Kevin und die anderen wollten hinterher, doch die Menge wurde zu einem Hindernis, welches immer wieder gegen sie prallte.

„Aus dem WEG!", brüllte Crash, doch es war sinnlos. Harry war verschwunden.

„Ich werde ihn suchen gehen!", meinte Blaise hart, Kevin meldete sich ebenso.

„Ich auch! Ihr bleibt hier und versucht Draco irgendwie zu erreichen! Und wehe es passiert ihm etwas!", zischte Kevin gefährlich und folgte Blaise durch die Menge. Drei verdutzte und verdatterte Gesichter blieben zurück, Trauer und Verzweiflung standen in ihren Augen.

„Aber wir wussten es doch selber nicht?", stammelte Jo, er fühlte sich mies.

„Los! Wir müssen zum Start! Macht schon!", rief Crash aus und stieß die anderen Zuschauer aus dem Weg. Jo und Zach hetzten hinterher und hofften, dass alles gut gehen würde.

°°°°

Dracos Herz raste, als das junge Mädchen beide Fahrer angrinste und die Flagge in die Höhe hielt. Draco linste zum anderen Wagen, doch konnte er durch die verdunkelten Scheiben nicht sehen gegen wen er fuhr. Immer wieder ging er den Streit mit Harry durch. Ja, es tat ihm Leid, aber er wollte, dass Harry ihm vertraute! Er WAR gut! Mehr als das! Wäre Harry früher hier gewesen, hätte er es mitbekommen! Er wäre stolz auf ihn gewesen! Wieso verglich Harry ihn mit Nicki? Was konnte er dafür, dass Nicki damals das Pech hatte zu sterben?

Dracos Stirn zog sich kraus, als er in den Rückspiegel sah und Harry erblickte. Er wirkte so fertig, so traurig und verzweifelt! Er rief ihm etwas zu, doch Draco konnte nicht hören was es war! Die Flagge zischte nach unten und Draco trat ins Pedal. Die jubelnde Menge hinter ihm wurde immer kleiner, Draco schaltete sofort in den nächsten Gang. Die Tachonadel stieg immer mehr an, doch Draco konnte sich einfach nicht konzentrieren. Er bemerkte nicht einmal, dass der Wagen neben ihm immer näher kam, ihn bald rammen würde. Draco versuchte das Bild eines verzweifelten Harrys los zu werden, doch es gelang ihm einfach nicht. Sein Herz fing zu schmerzen an, denn dieser Streit war so falsch! So verflucht falsch! Harry war seine Welt und nichts anderes zählte!

„Scheiße!", stieß Draco aus, trat kräftig in die Bremse. Sein Instinkt sagte ihm, dass er es abbrechen sollte, und das tat er auch. Sein Wagen brach aus, das Heck schleuderte mit rauchenden Reifen hin und her. Er konnte nicht ahnen, dass Rick der andere Fahrer war, dieser zu fluchen anfing. Draco zog die Handbremse an, wendete und stieg abermals ins Gaspedal. Er musste zu Harry! SO konnte er einfach nicht fahren! Nicht ohne Harrys Segen! Scheiß auf das rausgeschmissene Geld! Harry war wichtiger! Er ertrug es nicht sich mit ihm zu streiten. Besonders nicht, wenn der „Malfoy" wieder einmal voll durchkam. Ja, er hatte Harry verletzt, sehr verletzt und das wollte er wieder gut machen!

„SEHT MAL! DRACO KOMMT ZURÜCK!", rief Crash erstaunt aus, sprang in die Höhe, während die anderen zu buhen anfingen. Die Scheinwerfer kamen immer näher, ehe Draco mit quietschenden Reifen stehen blieb. Die Türe ging auf, Draco hetzte auf seine Freunde zu und beachtete die anderen buhenden Menschen mit keinem Blick.

„Wo ist Harry!", keuchte er los, seine Freunde wurden panisch.

„Er ist weggelaufen.", meinte Jo kleinlaut, Draco riss die Augen auf.

„Wieso? Nur weil wir gestritten haben? Ich meine, ich dachte schon, dass er bis zum Ausgang des Rennens hier bleiben würde! Seit wann ist er denn so ein Feigling und haut einfach ab!", regte sich Draco auf, die anderen sahen ihn verdattert an.

„Ihr hattet einen Streit?", fragte Jo leise und zog Draco mit sich in den Schuppen. Als die Freunde ankamen, verriegelten sie die Türe und drückten Draco ins Sofa.

„Ja! Und was für einen! Ich bekomme Harrys Augen nicht aus dem Sinn. Er wirkte so traurig… und…", stammelte Draco leise und ließ den Kopf hängen.

„Wusstest du, dass du gegen Rick gefahren bist? Weshalb bist du umgekehrt? Gott sei Dank bist du das!", raufte sich Zachary nervös und ohne Nerven die Haare, Dracos Augen wurden groß.

„Rick? Er ist hier? HIER?", regte er sich auf, die anderen nickten.

„Ja, und Randy ist sein neuer Kollege.", erläuterte Jo trocken, Draco sank in sich zusammen.

„Da habe ich noch Glück gehabt, oder? Wusste es Harry?", flüsterte er leise, die anderen setzten sich vor ihn auf den Boden.

„Nein, vorerst nicht. Erst, als Rick zu seinem Wagen ging, wusste Harry es. Wieso fragst du?", wollte Jo sofort wissen.

„Weil ich, bevor das Rennen losging, in den Rückspiegel sah. Harrys Ausdruck in den Augen verfolgte und warnte mich. Ich weiß nicht wieso, aber ich musste umkehren. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Harry bei mir war, mich beschützen wollte. Ein sehr komisches Gefühl. Außerdem war ich ein Scheusal, der Streit war echt heftig. Normalerweise würde ich nicht mehr so austicken, aber die Wut kam einfach hoch. Die Wut war allerdings nicht nur an Harry gerichtet, sondern an das, was ich noch nicht ganz verkrafte.", flüsterte Draco leise und verzweifelt. Kurzzeitig entstand Stille.

„Vielleicht seid ihr Seelenverwandte? Das würde es sehr wohl erklären. Was hatte der Streit mit deinem Großvater zu tun? Wieso warst du bloß so wütend? Hatte es auch etwas mit der schwarzen Magie zu tun, von der du uns erzähltest?", fragte Zach sofort, Draco sah auf – doch durch sie hindurch.

„Vor mehr als einer Woche passierte etwas, was mein Leben durcheinander brachte. Bisher konnte ich noch nicht trauern, der Druck und die Fassungslosigkeit des Erlebten sitzen noch zu tief in mir. Ich schätze, dass sich meine Seele weigert und es mit Wut verarbeiten will."

„Willst du uns davon erzählen?", rutschte Jo näher und legte Draco eine Hand auf die seine. Draco nickte nur und fing leise an. Dann wurde er in seinen Erzählungen immer lauter, schneller und hysterischer. Er untermalte das Gesehene mit seinen Händen, in seinen Augen stand der pure Wahnsinn. Endlich fing er an es zu verstehen, es zuzulassen, es zu verarbeiten. Er bemerkte dabei nicht, dass Jo, Crash und Zach immer weißer wurden, zu zittern anfingen.

„….und der Junge, der vor zwei Jahren an einem Unfall starb hieß Nicolas Monroe und war mein Cousin. Als wir Großvaters Geist mittels Zauber in die Hölle jagten, befreiten wir alle Seelen, die kurzzeitig vor uns erschienen. Nicki war darunter und verhielt sich äußerst komisch. Er las meine Gedanken, meine Vergangenheit und fragte mich, ob ich Harry wirklich liebte. Ich bejahte und dann schwebte er auf meinen bewusstlosen Harry zu und mir kam es so vor, als ob er sich mit ihm gedanklich unterhielt. Er hatte einen traurigen Ausdruck im Gesicht und gleichzeitig war er auch glücklich. Wisst ihr was ich meine? Er kam danach auf mich zu und sagte mir, dass ich der Richtige für Harry sei, ich ihm sagen sollte, dass ich ihn liebe.", endete Draco mit zittriger Stimme, Tränen schimmerten in seinen Augen.

Langsam aber sicher brachen die Gefühle durch, jene, die er bisher verdrängt hatte. Als sich sein Blick klärte und die drei ansah, waren ihre Gesichter vor Tränen nass, Jo´s Schultern zuckten immer wieder, er schüttelte den Kopf und hing in Zachs Armen. Zacharys Gesicht wirkte versteinert, ebenso jenes von Crash.

„Ich weiß, dass es sich heftig anhört und es tut noch immer sehr weh… Danke für eure Anteilnahme.", meinte Draco leise.

„Aber wisst ihr was? Ich erzählte es auch Harry und er rastete vollkommen aus. Er weinte bitterlich und sagte mir immer wieder, dass er mich aus tiefsten Herzen liebte, egal was ich noch erfahren würde. Dass ich seine große Liebe wäre und…"

Crash schluchzte trocken auf, er sprang hoch und drehte Draco den Rücken zu. Er rang nach Fassung, Draco verstand die Welt nicht mehr.

„Was habt ihr denn alle? Ihr benehmt euch ja beinahe so wie Harry?", wisperte Draco zerstreut, Crash drehte sich langsam umher und sah Draco fest an. Sein Kinn zitterte, danach lugte er unsicher zu seinen Freunden.

„Draco. Auch wenn es schmerzt, aber wir müssen dir etwas sagen. Harry wird uns vielleicht deshalb umbringen, aber es geht nicht anders.", wimmerte er, musste sich extrem zurückhalten, um nicht in Tränen auszubrechen. Jo und Zach hielten einander fest und wiegten sich leise weinend umher. Draco verstand noch immer nicht, sah Crash treuherzig an.

„Was denn?", fragte er, Crash kam näher und kniete sich vor Draco hin.

„Du musst jetzt stark sein, ja?" Crash schluckte den harten Kloß in der Kehle hinunter, der mehr als nur brannte und erneut Tränen in seine Augen trieb. Draco nickte benommen und Crash schloss kurzzeitig seine Augen.

„Harry wollte nicht, dass du fährst, weil Nicki damals gestorben war. Wir liebten ihn alle und wie du weißt, musste Harry den Unfall mit ansehen.", fing Crash leise zu erzählen an, brach dann allerdings ab.

„Ja, das weiß ich. Aber was hat euer Nicki mit meiner Erzählung zu tun?" Draco sah sich seine Freunde eingehend an, sein Herz pochte hart in der Brust.

„Wie lautete sein Nachname.", brachte Draco hervor, Crash konnte ihm nicht in die Augen sehen.

„Unser Nicki hieß: Nicolas Monroe.", ließ er die Bombe platzen, Dracos Herz erlitt beinahe einen Stillstand.

„Nein.. nein! Das kann nicht sein! Das…", stotterte Draco, „Das kann nur ein dummer Zufall sein!", warf er ein, Crash zog seine Brieftasche heraus und kramte darin herum.

„Du sagtest, dass du Nicki als Geist gesehen hättest. Nicht wahr?", krächzte er, Draco nickte. Crash zog ein altes Foto heraus und hielt es Draco vor die Nase.

„Ist er das?" Draco erstarrte, ließ das Foto fallen und verfiel in einen Schockzustand.

„Ja, das ist Nicki, mein Cousin.", wisperte er fassungslos, die anderen senkten betroffen ihren Blick.

„Es tut uns so Leid.", stammelte Zach nun unter Tränen, Draco reagierte nicht.

„Anscheinend haben wir alle was gemeinsam, ja?", lachte Draco künstlich und verbittert auf, blinzelte die Tränen weg und stand auf – trabte im Raum auf und ab.

„Ihr trauert ebenso, aber ihr hattet Harry nicht gesehen. Es ging ihm so nahe, so als ob…" Draco hielt inne, seine Augen wurden groß. Wieso war er nicht viel früher drauf gekommen? Die Anzeichen waren doch mehr als eindeutig gewesen! Scheiße! Verfluchte, das konnte doch nicht wahr sein!

„Draco….", wimmerte Jo wissend, sah ihn bittend an.

„Nicki und Harry waren ein Paar, richtig? Deshalb fragte er mich, ob ich Harry über alles liebte! Deshalb benahm sich Harry so komisch! IST ES SO?", donnerte er los, die drei sagten nichts und weinten leise.

„Und… RICK!", zischelte Draco mit vor Wut blitzenden Augen, er zitterte.

„ER HAT IHN AUF DEM GEWISSEN! ER BRACHTE NICKI UM! Deshalb verschwand Harry! Es traf ihn noch viel mehr als euch! Und auf einmal ergibt alles einen Sinn.", meinte Draco leise und beherrscht, doch zitterte er vor Anspannung und Wut.

„Ja…", stammelte Zachary, Dracos Aura fing zu pulsieren an. Sein Kopf dröhnte, alles fügte sich wie ein Puzzle zusammen. Die unschöne Wahrheit brach auf ihn herein, stürmte seine Gefühle und zerriss sie in tausend Stücke! Nicht nur, dass Harry mit seinem Cousin zusammen gewesen war, hatte Rick ihn auch noch umgebracht und wollte es auch bei ihm versuchen! Deshalb diese Anspielung damals im Supermarkt!

Pass besonders auf Blondi auf… hatte Rick damals gesagt, bevor Harry ausgerastet war. Draco ließ einen Schrei los, hielt sich den Kopf, das Zimmer drehte sich immer mehr. Er hörte nicht die besorgten Rufe, bemerkte nicht das Kommen von Kevin und Blaise.

„Wir können Harry nirgends finden! Er ist spurlos verschwunden! Wir waren überall und…!" Blaise hielt inne, da er die schwarze Magie deutlich spüren konnte. Fassungslos sah er in die Runde, erkannte die nassen und panischen Gesichter – Draco, der sich nicht mehr unter Kontrolle hatte.

„NEEEEEEIIIIIINNNNNNNN!" Noch nie war ein Ausruf so hart, so laut, so verzweifelt gewesen, wie der von Draco. Schwarze Blitze zuckten aus seinem Körper, schossen in alle Richtungen ab. Draco drehte sich mittels schwarzer Magie um seine eigene Achse, wurde immer schneller. Blaise biss die Zähne zusammen, sprang auf Draco zu und mit einem lauten Knall waren sie verschwunden. Zurück ließen sie einen verdutzten Kevin, der sich sofort um die Freunde kümmerte. Einige Zeit später erfuhr auch er die bittere Wahrheit, die noch mehr Sorge um Harry und Draco aufwarf.

°°°°

Beide kamen in einem dichten Wald an, Blaise zuckte am gesamten Körper. Er merkte nur am Rande, dass Draco sich losgerissen hatte, weglief und dann zusammenbrach. Er selber konnte nicht aufstehen, da seine Gliedmaßen wie versteinert waren, der Rest an schwarzer Magie durch seine Adern lief. Verschwommen sah er zu Draco, er keuchte und versuchte sich aufzurichten.

„Draco…", brachte er mühsam hervor, doch Draco hörte es nicht. Er war viel zu sehr gefangen in seinen Emotionen, die endlich an die Oberfläche drangen. Sie setzten die gesamte Macht der schwarzen Magie frei, die Dracos Innerstes beinahe zerriss. Tränen der Wut, Trauer und der Enttäuschung traten ihm in die Augen, er schrie abermals los. Während Draco im dicht besiedelten Wald – weit abseits des Trubels – am Boden kniete, warf er den Kopf in den Nacken und fing zu schreien an.

Blaise fühlte sich abermals hilflos, doch seine Kraft kehrte langsam aber sicher zurück. Draco wurde gebeutelt von Eifersucht, Verzweiflung, Trauer, Verständnis, Erkenntnis und Rache. Alles kam zusammen und er verkraftete es einfach nicht mehr. Sein Schrei wurde lauter, die Hände zischten seitlich hoch. Aus ihnen drangen abermals schwarze Blitze, die rot glühten und die umstehenden Bäume trafen. Diese gingen sofort in Flammen auf, während Draco einen weiteren Schrei ausstieß und eine schwarzmagische Druckwelle aussandte. Die brennenden Bäume bogen sich unter der Druckwelle nach hinten, welche auch Blaise erfasste. Allerdings war er schon gerüstet, rief mittels Zauberstab ein Schild hervor, welches ihn ein klein wenig schützte. Als Dracos Oberkörper nach vorne fiel und Blaise nur noch ein Schluchzen vernahm, krabbelte er auf ihn zu.

Draco schluchzte immer mehr, fühlte sich nach und nach von seiner seelischen Last befreit. Er donnerte seine Faust auf den Boden – zum Ausdruck des ersten Mordes seines Großvaters. Abermals kam der Arm hoch, raste nochmals auf die Erde zu – war wieder ein Ausdruck für den zweiten Mord seines Großvaters. Ein nächster Schlag folgte, es ging immer weiter. Draco schluchzte noch immer, seine Tränen liefen ungehindert über seine Wangen. Er schaffte es einfach nicht sich zu beruhigen, sein Herz schmerzte immer mehr. Auf einmal spürte er die liebevolle Umarmung seines besten Freundes, sanfte Worte, die ihn beruhigen wollten.

„Wein dich ruhig aus, Draco. Es war an der Zeit. Alles wird wieder gut, ich verspreche es dir.", wisperte er leise und wiegte Draco sanft am Boden sitzend umher. Die brennenden Bäume störten ihn nicht, würde er sie später mittels Zauber löschen. Draco sank in seinen Armen zusammen und weinte bitterlich. Minuten vergingen, die wie Stunden wirkten, in denen Blaise einfach nichts tat, Draco nur festhielt.

„Mein Gegner beim Rennen war Rick… legte mich rein… wollte mich sicherlich umbringen…Ich bin umgekehrt… Streit mit Harry…vor dem Rennen… Nicki war mein Cousin, Blaise! Nicki war gleichzeitig Harrys damaliger Freund und ebenso Rennfahrer! Ein und dieselbe Person! Nicki wurde von Rick getötet… Nicki… Harry… Mein Harry. Ich kann nicht mehr.", schluchzte er hart auf, krallte sich an Blaise fest. Der ehemalige Slytherin fühlte den Schmerz seines besten Freundes, stand aufgrund der ausgesagten Tatsachen unter Schock. Jetzt verstand er endlich und konnte es nachvollziehen. Verstehen, wieso Harry weggelaufen war – auf Malfoy Manor, und jetzt. Verstehen, wieso Harry auf Rick damals losgegangen war, die schwarze Magie bei ihm ausbrach. Jetzt verstand er einfach alles…

In Blaise Augen brannten ebenso Tränen, doch jetzt musste er für Draco stark sein. Er würde seinem besten Freund beistehen und immer für ihn da sein. Und er schwor sich ebenso, dass er Draco ins Gewissen reden würde, falls die Eifersucht wieder durchkommen sollte. Schwor sich Draco und Harry bei der Rache gegen Rick zu helfen. Jetzt musste er Draco wieder zur Vernunft bringen, da dieser unberechenbar wäre. Würde Rick vor ihm stehen, würde Draco ihn mit Sicherheit grillen und genauso handeln wie Harry es damals gerne getan hätte. Jetzt war er gefragt und er hoffte, dass alles gut ausgehen würde.

Sein Plan stand fest. Er würde mit ihnen kämpfen – für die Gerechtigkeit. Auch er hatte viele Sprüche auf Lager, die Rick gehörig einheizen würden. Allerdings stand an erster Stelle Draco wieder zurück zu bringen, sie alle zu beruhigen, um wieder normal und ruhiger zu werden – bessere und übersichtlichere Schlüsse ziehen zu können. Natürlich würde er Draco Zeit geben – so viel er brauchte. Und dann kam Harry dran.

Denn dieser war wie vom Erdboden verschluckt und keiner wusste wo er war. Harry und Draco mussten sich wieder versöhnen, sich aussprechen, um gemeinsam gegen Rick kämpfen zu können, ihre Liebe genießen zu können. Und irgendwie hatte Blaise das Gefühl, dass die beiden Rick das Leben zur Hölle machen würden. Blaise wurde ruhiger, während Draco noch immer in seinen Armen hing und weinte.

Er wusste nicht woher, aber er hatte die Gewissheit, dass sie alle auf dem richtigen Weg waren, alles gut gehen würde. Denn so stand es in den Sternen, die am Firmament glitzerten und Blaise in Sicherheit wiegten.

TBC…..

AAAAHHH! Ich weiß! Ich weiß! Gemeiner Cliffhänger. Er musste sein, tut mir Leid!

Aber glaubt mir, eine jede Story von mir geht gut aus! Ich werde mich beim nächsten Chap ranhalten, versprochen! Damit ihr nicht all zu lange warten müsst!

- Wie wird Draco sich nun verhalten?

- Wird er Harry verzeihen können, weil dieser ihm nichts von Nicki sagte?

- Wird er glauben nur ein Lückenbüßer zu sein?

- Wo ist Harry eigentlich?

- Wird Draco ihn finden?

Ja, ich weiß, diese Fragen stellt ihr euch jetzt vielleicht. Sie werden im nächsten Chap beantwortet! Versprochen!

Und noch etwas! Da ich im Zeitdruck war, konnte ich dieses Chap nicht nochmals durchlesen! Verzeiht mir daher meine Fehler! Ich hatte das Chap heute Abend für euch fertig geschrieben und hoffe, es hat euch gefallen!

Danke an alle Reviewer! Leider komme ich nicht dazu zu antworten! Sorry! Hole ich beim nächsten Mal gerne nach! Ich danke folgenden Reviewern, die mir so lieb geschrieben haben!

Leilia, Schneewittchen, Momoko-chan, Alraune, Moony Tatze, glamourgirl2, Connili, Nalan, nurikki und Dule!

Danke für eure tollen Kommis! Ich hoffe doch sehr, dass ich niemanden vergessen habe! Ach noch etwas. Ich weise wieder einmal auf Kapitel 19, Vorwort, hin, wo ich besage, dass ich es nicht einem jeden Recht machen kann. Außerdem wisst ihr sicher doch, dass ich Kitsch in Person bin? Danke für das tolle Lob und für die Kritik!

Knutschas an alle! Eure gugi