So, lange ist es her, dass ich auf dieser lieben Seite war, denn ich habe die Uni angefangen und das nimmt doch mehr Zeit weg, als ich gedacht habe! Jetzt habe ich mich hingesetzt und einen kleinen Epilog geschrieben, weil ich in einigen Reviews gesehen habe, dass ihr das Ende so doof fändet, und das kann ich euch ja nicht antun!

Ich danke euch allen, die diese Story gelesen haben und natürlich besonders denen, die mir ein Review dagelassen haben! Ich habe mich immer total gefreut, wenn ich eins bekommen habe! Danke, danke, danke! Tausendmal danke! Ich habe euch alle echt total gern! Und hoffentlich kriege ich demnächst mal wieder was geschrieben, was es würdig ist, hier online gestellt zu werden!

Kapitel 13: Epilog

Harrys Wunden waren zum Glück schnell geheilt, aber Madam Pomfrey bestand trotzdem darauf, dass der Gryffindor noch eine Nacht im Krankenflügel verbrachte.

Zuerst hatte Harry diese Anweisung mit Missbilligung zur Kenntnis genommen. Aber dann hatte er Justins Zustand gesehen und auch wenn sich alles in Harry danach sehnte in Dracos Armen einzuschlafen, brauchte Justin jetzt seelischen Beistand.

Die Folter durch die Todesser hatte dem Hufflepuff nicht nur körperlich zugesetzt. Die Verletzungen waren alle gezielt gesetzt worden, sodass der Junge besonders lange zu leiden hatte. Selbst Madam Pomfreys beste Heilungszauber hatten nicht verhindern können, dass an einigen Stellen Narben zurückbleiben würden. Doch darüber würde sich Justin wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt Gedanken machen.

Denn obwohl er soviel Mut und Geistesgegenwart gezeigt hatte, als Nagini Harry hatte angreifen wollen, saß ihm der Schock tief in den Knochen. Wie ein Häufchen Elend lag er in den weißen Laken der Krankenbetten und hatte die Bettdecke fast bis zur Nasenspitze gezogen, als könnte er sich so vor den Gedanken an die Erlebnisse schützen.

Harry war auch sehr ausgelaugt, denn die Heilungszauber waren immer Kräfte zehrend, aber ihm war noch nicht zum Schlafen zu Mute und so setzte er sich neben Justins Bett und versuchte den Blonden so gut es ging von den dunklen Gedanken abzulenken, redete von Quidditch, von den Apparierprüfungen, von allem, nur nicht von einem Thema, dass Justin wieder an die dunklen Kellergewölbe hätte denken lassen können.

Obwohl der Hufflepuff nicht ein Wort sagt, merkte Harry, dass er ihm für die Ablenkung dankbar war. Trotzdem lag immer noch eine leichte Traurigkeit in seinen Augen, als sie sich langsam schlossen und der Junge in einen hoffentlich traumlosen Schlaf hinüber glitt.

Harry stand auf und ging hinüber zu einem Fenster und öffnete es. Eine leichte, frische Brise wehte herein und brachte den würzigen Duft des Verbotenen Waldes in den Krankenflügel. Irgendwo konnte Harry eine Nachtigall hören. Aus Hagrids Hütte stieg Rauch aus dem Kamin. Alles war wie immer.

Noch immer konnte der Junge, der lebte, sich nicht vorstellen, dass der Schrecken der Zaubererwelt endgültig besiegt war, durch seine eigene Hand getötet. Gedankenverloren strich Harry über das einzige sichtbare Zeichen, das ihn noch mit Voldemort verband, seine Narbe. Niemals mehr würde er aus Alpträumen erwachen, die durch dieses magische Band zum Dunklen Lord entstanden.

Der Gryffindor lehnte sich weit aus dem Fenster und atmete tief durch. Wie konnte alles vorbei sein, wenn doch alles ganz normal aussah? Keine von den Todessern getöteten Menschen erstanden wieder auf, die Welt sah nicht heller oder freundlicher aus als vor Voldemorts Tod. Dies hier war kein Vergleich zu den Vorstellungen der Fernsehfilme, die Harry in Dudleys altem Fernseher hatte sehen können, wenn die Antenne guten Empfang gehabt hatte. Die ganze Welt sollte frohlocken, aber der einzige der sich dort draußen anscheinend freute, war der kleine Vogel, der sein Lied sang.

Der Nachtwind wurde allmählich kühler und Harry fröstelte. Leise schloss er das Fenster so weit, dass immer noch etwas Luft hinein wehen konnte. Seine nackten Füße machten ein kaum hörbares Geräusch, als er zu seinem Bett ging. Die angenehme Wärme des Betts macht ihn müde und der leise Vogelgesang tat sein übriges.

Das laute Zwitschern einer Lerche ließ Harry aus seinem wohltuenden Schlaf erwachen. Helle Sonnenstrahlen fielen durch die nur halb geschlossenen Vorhänge in das Krankenzimmer und tauchten es in ein angenehmes Licht. Automatisch wollte Harry zur Seite greifen, wo seine Brille auf dem kleinen Nachttisch lag, als er merkte, dass ein Gewicht auf seinem Oberkörper seine Bewegung einschränkte.

Der Gryffindor blinzelte nach unten und kniff die Augen zusammen, um das verschwommene Bild etwas schärfer zu machen. Ein blasser Arm lag quer über seiner Brust und als der Schwarzhaarige den Blick weiter schweifen ließ, konnte er auch einen blonden Schopf erkennen, der neben dem Arm auf dem Bett lag und auf dem weißen Laken im Sonnenlicht seidig glänzte.

Ein seliges Lächeln stahl sich auf Harrys Gesicht. Draco hatte wohl die ganze Nacht an seinem Bett gesessen, als er geschlafen hatte. Zärtlich strich er einige silberne Strähnen beiseite, um eine bessere Sicht auf das schlafende Gesicht des Slytherin zu haben. Doch kaum hatten seine Fingerspitzen den Jungen berührt, schlug dieser die Augen auf.

Ein verschmitztes Grinsen breitete sich auf Dracos Gesicht auf. „Wenn du weiter so guckst, dann bleibt bestimmt dein Gesicht irgendwann so stehen. Oder du bekommst zumindest sehr früh sehr tiefe Falten." Harry schaute verdutzt und verstand dann erst, dass er ja immer noch die Augen zusammenkniff, und setzte sich schnell seine Brille auf, die jetzt nicht mehr so unerreichbar war, da Dracos Arm nicht mehr auf ihm lag, was, wie Harry sich eingestehen musste, eigentlich sehr schade war.

„Du hast gestern leider schon geschlafen, als ich dich noch besuchen wollte", sagte Draco und strich zärtlich über Harrys Hand.

Der Schwarzhaarige lächelte noch ein wenig breiter. „Du kannst froh sein, dass Madam Pomfrey dich nicht gesehen hat! Du wärst wahrscheinlich hochkant hinausgeworfen worden."

Draco konnte sich ein Aulachen nicht verkneifen. „Da könntest du Recht mit haben. Oh, wenn man vom Teufel spricht."

Just in den Moment war eben Besagte in denn Krankenflügel gekommen. Zielstrebig hielt sie auf Justins Bett zu. „Na, gut geschlafen, Mr. Malfoy?" fragte sie im Vorbeigehen den verdutzten Jungen und zwinkerte.

Harry und Draco grinsten sich an. „Das zum Thema ‚Rauswerfen'", schmunzelte Draco und schaute auf seine Uhr. „Komm, Harry, es ist Zeit fürs Frühstück."

Der Angesprochene schwang seine Beine aus dem Bett und hatte sich nach einer kurzen Katzenwäsche schnell angezogen. Unzufrieden fuhr er mit seiner Hand durch seine schwarze Haarpracht. „Oh Mann, meine Haare haben echt ein Eigenleben", seufzte er, als die Strähnen sich wie immer in alle Richtungen erstreckten.

„Ich mag sie so", beteuerte Draco und ließ seinerseits seine Finger durch Harrys Haar streifen. Nach einem kleinen Seitenblick zu der Medihexe, um sich zu vergewissern, dass sie nicht auf sie achtete, zog Draco Harrys Kopf zu sich und drückte ihm einen innigen Kuss auf den Mund. „Wie ich übrigens alles an dir mag", vervollständigte er noch seine Aussage.

„Och, nur mögen?" erwiderte Harry mit einem schelmischen Grinsen, fasste Draco an der Hand und zog ihn zum Ausgang. Er wunderte sich über sich selber, dass seine Nachdenklichkeit so schnell verflogen war, aber Draco ließ ihn einfach alle anderen Gedanken vergessen.

Die Große Halle summte wie immer wie ein großer Bienenstock. Schon von weitem konnte Harry den Schopf seines besten Freundes ausmachen, dessen rote Farbe ihn einfach in jeder Gruppe hervorstechen ließ. Und daneben saß Hermine, wie nicht anders zu erwarten. Schon wollte Harry in deren Richtung gehen, als er von Draco zurückgehalten wurde.

„Ich muss leider da vorne rüber", sagte er und deutete mit seinen Augen zu dem Slytherin-Tisch. „Meinst du nicht, dass das heute mal egal ist?" fragte der Schwarzhaarige und schaute den Blonden mit großen bittenden Augen an. Bei dem Anblick musste Draco unwillkürlich lachen. „Vielleicht, aber ich glaube, es müssen bei meinen Freunden erstmal ein paar Sachen klargestellt werden. Wir sehen uns danach, okay? Sollen wir uns am See treffen?"

Harry zog schmollend die Unterlippe vor, musste dann aber selbst grinsen, als er daran dachte, wie blöd er damit wahrscheinlich aussah. Deshalb nickte er nur und gab Draco einen kurzen Kuss auf den Mund, bevor er sich von ihm löste und zu seinen Freunden setzte.

Hermine und Ron begrüßten ihn mit großem Hallo und Hermine hätte ihn fast zu Tode gedrückt, als sie ihm vor Freude um den Hals gefallen war, denn immer wenn sie ihn hatten besuchen wollen, hatte Harry schlafend im Bett gelegen (von dem blonden Slytherin mal ganz abgesehen).

Wegen der besonderen Ereignisse hatte Dumbledore den Schülern frei gegeben und so war es nicht verwunderlich, dass alle in der Großen Halle versammelt waren. Als der Lautstärkepegel immer höher stieg, machte sich der langbärtige Schulleiter auf sich aufmerksam. Mit einem Löffel stieß er gegen sein Glas. Schnell legten sich die Gespräche, um die Rede des Schulleiters gut hörbar zu machen.

Dankbar nickte Dumbledore mit einem Lächeln den Schülern zu.

„Meine lieben jungen Zauberer und Hexen! Natürlich ist die Nachricht von dem großen und bedeutenden Ereignis schon in jedermanns Ohr. Trotzdem darf ich euch persönlich noch einmal verkünden, dass die Tage von Angst und Schrecken gezählt sind.

Der, dessen Namen die ganze Magierwelt nicht auszusprechen wagte, ist tot! Voldemort ist tot!"

Obwohl diese Neuigkeiten wahrlich schon jedem bekannt war, denn natürlich hatte nicht nur Hermine den Tagespropheten abonniert, erhob sich lautes Gemurmel im Saal.

Dumbledore schmunzelte. „Und ich dachte, es würde jetzt großer Jubel ausbrechen. Aber wie es scheint, hat euch diese Botschaft regelrecht umgehauen. Vielleicht werdet ihr eurer Freude nächstes Wochenende mehr Ausdruck verleihen können, wenn wir ein großes Fest veranstalten."

Kaum war die letzte Silbe verklungen, machten die Schüler ihrer Begeisterung mit Klatschen und lauten Freudenrufen Luft. Die Ankündigung des Festes hatte Voldemorts Fall anscheinend offiziell gemacht und der Damm schien gebrochen.

Auch Harry jubelte bis seine Lunge schmerzte und schaute sich glücklich um, wie seine Mitschüler die Bedeutung und das ganze Ausmaß des Ereignisses anfingen zu begreifen. Mit einem strahlenden Lächeln suchte er den Blickkontakt mit Draco. Dieser stand klatschend am Tisch und schaute mit einem eher ernsten Gesichtsausdruck zu Harry. Neben ihm saß Gregory Goyle, der mit gebeugtem Rücken sein Gesicht in seinen Händen verbarg. Sein Urteil war noch nicht gesprochen, es war klar, dass er sich nicht freuen konnte.

Die Tage bis zum Fest vergingen wie im Fluge. Harry musste in aller Einzelheit seinen beiden besten Freunden von dem Kampf erzählen und Hermine erzählte ihm, was zu der Zeit in Hogwarts passiert war. Bei ihrer Beschreibung von Prof. McGonagall in ihrem Zimmer mit dem Dudelsack hatte Harry erst nach einer halben Stunde aufhören können zu lachen.

Wenn er nicht gerade bei Draco war (was sehr häufig vorkam) oder mit Hermine und Ron im Gemeinschaftsraum saß, besuchte Harry Justin, der sich gut erholte. Neville, den Justin wohl an seine Eltern erinnerte, kümmerte sich sehr gut um ihn, unterhielt sich mit ihm über verschiedene Pflanzen und ihre Eigenarten, was auch ein Hobby des Hufflepuffs war, und lenkte ihn von düsteren Gedanken ab.

Als Harry einen Nachmittag allein bei Justin gewesen war, hatte dieser auf einmal mit einem Thema angefangen, das eigentlich zwischen Ihnen nicht mehr zur Sprache hatte kommen müssen.

„Harry, ich muss mich immer noch bei dir entschuldigen. Ich habe dir so viel Mühe gemacht und es tut mir alles so furchtbar leid. Ich wollte dich nie in Schwierigkeiten bringen, das musst du mir glauben. Und ich weiß jetzt, dass du und Draco zusammengehört. Ich werde dir nie mehr Probleme bereiten, das verspreche ich dir. Und…ich danke dir, dass du mich gerettet hast. Ich schulde dir was!"

Harry hatte den Hufflepuff nur verständnislos angeschaut. „Justin, mache dir bitte keine Vorwürfe, es ist eben alles so gekommen, wie es gekommen ist. Ich mache dich für nichts verantwortlich. Und es ist doch eine Selbstverständlichkeit, dass ich dir gefolgt bin. Du bist doch gewissermaßen doch nur meinetwegen durch das Bild gezogen worden. Und ehrlich, Justin, eigentlich bin ich dir was schuldig. Denn du hast mich vor Nagini gerettet. Ohne dich wäre ich vielleicht nicht mehr am Leben. Und wenn du meinst, dass wir uns etwas schuldig sind, dann denke ich, dass wir quitt sind, oder?"

Mit einem Lächeln hatte Justin die dargebotene Hand gedrückt und danach wurde dieses Thema auch nie wieder angeschnitten.

Pünktlich zum Fest durfte Justin den Krankenflügel verlassen. Es wäre auch sehr schade gewesen, wenn er das verpasst hätte, wie er später selber immer wieder bestärkte. Denn diese Feier übertraf den Trimagischen Ball um Längen. Diesmal durften natürlich alle Jahrgänge daran teilnehmen und die Große Halle war so gut gefüllt, dass es kaum genug Platz zum Tanzen gab.

Draco und Harry verschwanden nach ein paar schönen Stunden von dem großen Getümmel. Hand in Hand machten sie einen Spaziergang um den See.

„Gregs Zauberstab wird zerbrochen", erzählte Draco. „Aber zum Glück erst nach der Schule." Harry nickte nur. Sie konnten beide nicht auf Gregory Goyle böse sein, obwohl er der Urheber der ganzen Sache war, aber schließlich hatte sich alles zum Guten gewendet. Und Harry und Draco waren sich einig, dass man sich in der Sache nicht mit unnützen Rachegelüsten beschweren musste.

„Muss er dann als Muggel leben?" fragte Harry und schloss seine Hand noch etwas fester um Dracos.

„Ja, sieben Jahre lang. Danach darf er sich wieder einen Zauberstab kaufen." Antwortete der Blonde. „Dumbledore hat sich für ihn eingesetzt. Greg ist ihm dafür ewig dankbar, auch wenn er ihn überhaupt nicht leiden konnte."

An einer Baumreihe am See blieben die Jungen stehen und schauten auf das ruhige Wasser. Das Spiegelbild des Mondes leuchtete auf der Oberfläche, verzerrt durch kleine Wellen.

Die Schuluhr schlug. Harry schaute zu dem hell erleuchteten Gebäude hinauf.

Er schlang seinen Arm um Dracos Hüfte. „Sollen wir schlafen gehen?"