Wow! Ich bin überwältigt, dass sich überhaupt noch jemand an die Story erinnert... Aber da ihr euch nun mal hier her verirrt habt, werd ich regelmäßig für Nachschub sorgen. Ich bedanke mich an dieser Stelle auch sehr für die vielen Reviews. Außerdem will ich hier auch noch mal anmerken, dass diese Story lediglich eine Übersetzung von Steiners Drunk ist. Ansonsten viel Spaß mit dem Kapitel (Ich hatte ihn... u.u;)
Drunk 04
Harry fühlte, wie die Luft aus seiner Lunge wich, als er Draco ungläubig anstarrte. „Du... Du hasst mich nicht?" Er konnte es nicht glauben. Das musste doch wohl ein kranker Scherz sein? „Nein. Ich weiß nicht, wie oder wann es passierte, aber irgendwie hörte der Hass plötzlich auf.", sagte Draco und ließ seinen Kopf müde gegen die Wand sinken. „Versteh das nicht falsch, ich kann dich immer noch nicht ausstehen, allein dein Anblick... Aber ich hasse dich nicht. Ich kann nicht." „Ich... versteh das nicht.", meinte Harry nur sichtlich verwirrt, „Du hast gesagt, es wäre meine Schuld? Hab ich noch irgendwas gesagt, als ich betrunken war, an das ich mich nicht erinner? Ich meine... außer dem Kuss.", sagte er und wurde rot.
„Nein... Ja!... ach, ist doch egal!" Draco machte eine Bewegung in Richtung der Tür, doch Harry stoppte ihn. „Was ist es? Was meinst du?" Er guckte den anderen forschend an. „Sag schon, Malfoy!" „Nein. Ist echt nicht wichtig." Draco öffnete die Tür und trat in den leeren Flur. Harry folgte ihm. Er wollte Draco nicht so einfach davon kommen lassen. „Du kannst jetzt nicht einfach gehen!", rief er mit Draco Schritt haltend. „Na dann guck her!", schnarrte der Blonde. „Du ziehst mich in ein leeres Klassenzimmer, du schreist mich wegen Dingen an, von denen ich gar keine Ahnung habe! Wenn du willst, dass ich dir helfe, dann musst du mir schon sagen, worum es geht!" Mit diesen Worten hatte er Draco überholt und blieb nun mit verschränkten Armen vor ihm stehen und erwartete eine Antwort. „Rede!" „Niemals!"
Harry seufzte. Malfoys hatten doch wirklich einen Dickschädel. „Sag es mir!" Draco verdrehte die Augen und sandte Harry dann einen bösen Blick. „Verdammt noch mal, NEIN!" Er schob Harry aus dem Weg. „Kannst du denn einfach nicht verstehen, dass ich nicht mit dir darüber reden will? Hau AB!" Harry fühlte die Wut in sich aufsteigen und konnte sie nicht mehr zurück halten. „Schön! Mach doch was du willst, du mieser, kleiner Schnösel! Ich wollte dir ja nur helfen, um Gottes Willen!" Er drehte sich hastig um und ging den Flur hinunter. „Verdammt seist du, dummer Malfoy!" Er ging schneller, weg von Draco. Dieser sah Harry nach und begann dann langsam seinen Weg in die Slytheringemeinschaftsräume. In Gedanken verfluchte er den Gryffindor. Potter kapierte es einfach nicht! Er hatte ja keine Ahnung, welche Probleme er ihm bereitete. Er hatte keinen blassen Schimmer von der Ernsthaftigkeit dieser Situation. „Scheiße, Potter!", dachte er, als er ins Bett stieg, immer noch voll bekleidet. „Scheiße, Potter", dachte er, als er versuchte, die warmen Tränen zurück zu halten. Malfoys weinten nicht.
„Ich weiß echt nicht, wie ich diesen Aufsatz in nur zwei Tagen fertig haben soll!", jammerte Ron aus einem der vielen Sessel am Feuer des Gemeinschaftsraumes. „Snape ist so ein Sklaventreiber, er hat uns schon genug Hausaufgaben für die nächsten drei Schuljahre aufgegeben. Und jetzt plötzlich ein Aufsatz über Tränke und ihre besondere Wirkung bei Vollmond?" Er seufzte und warf seinen halbfertigen Aufsatz in die Flammen. Ich gebs auf, ich kriegs nicht hin." „Hättest du früher angefangen, müsstest du jetzt nicht zwei Aufsätze zur gleichen Zeit schreiben, Ron!", sagte Hermine und griff nach einem Buch von dem großen Stapel neben ihr. Das Buch hatte den Titel „Krankheit und Tod von Zauberern im Mittelalter", und manchmal nieste es so sehr, dass sie es mit einem Taschentuch schließen musste. Harry schenkte seinen Freunden keine Aufmerksamkeit, er warvtief in Gedanken über Malfoy und hatte nicht einmal gemerkt, wie Hermine seinen Namen rief.
„Harry? Harry? HARRY?" „W... Was?" Langsam drehte er den Kopf in ihre Richtung. „Du bist beunruhigend ruhig, heute.", sagte sie und guckte ihren Freund nervös an. „Ärgert dich irgendwas?" „Nein... Nein, nicht wirklich. Ich bin nur ein bisschen müde.", meinte er nur schwach. „Oh... Aber du weißt, dass du immer mit mir reden kannst, ja?", lächelte sie. „Na klar, danke... nun, ich glaube ich gehe jetzt doch besser ins Bett. Gute Nacht!" „Nacht, Harry.", sagte Ron, der damit angefangen hatte, sich ein paar Marchmallows zu grillen und so mit überschlagenen Beinen in seinem Sessel saß, was es wie ein Picknick aussehen ließ. Harry grinste bei diesem Anblick und schüttelte den Kopf. Er fing an die Treppen hinauf zu gehen. Kurz bevor er den Schlafsaal betrat, hörte er das Niesen von Hermines Buch, das ihr genau im Gesicht landete.
Er fragte sich, wie spät es war. Der Mond erhellte das Zimmer und sein geisterhaft weißer Schein fiel auf sein Bett, fiel auf sein Gesicht wie der Kuss von jemandem vor langer Zeit... Allein. Er fühlte sich so allein, hier in seinem übergroßem Bett, den Mond und die Sterne durch die Vorhänge seines Bettes beobachtend.
Harry...
Wie oft hatte dieser Name seine Träume durchzogen wie ein Schleier? Er wusste es nicht.
Kuss...
OH, nein... Nicht schon wieder.
„Stop!"
Kuss...!
„Nein!" Er setzte sich auf und hielt sich die Ohren zu. „Ich will ihn nicht!"
Aber du kannst ihn nicht vergessen... den Kuss...!
„Das hatte doch nichts zu bedeuten! – Nichts!"
Es ist zu spät... Du kannst es nicht mehr stoppen... nicht mehr...!
„Bitte! Hör auf!" Sein ganzer Körper zitterte. Er wollte sich unter seinem Federbett verstecken, aber er saß wie versteinert aufrecht in seinem Bett, nicht fähig, sich zu bewegen. Die Stimmen hörten nie auf. Sie verschwanden nie. Er dachte, er wäre sie vor lange Zeit los geworden. Beim letzten Mal, als er sie hörte war er sieben Jahre alt gewesen. Eines Nachts fingen sie einfach an mit ihm zu reden. Sie erzählten ihm Dinge, Dinge, an die er sich noch wortwörtlich erinnern konnte.
Dinge über ihn.
Über... Küsse.
Über einen Kuss, an den er nie geglaubt hatte.
Weil er gefährlich war.
Weil er undenkbar war.
Weil... Er war Schicksal. Und er glaubte nicht an Schicksal.
„Glaubst du an das Schicksal, Draco?", pflegte sein Vater ihn zu fragen. „Nein.", hatte er wiederholt, nicht wissend, was sonst zu sagen wäre. „Gut. Der Glauben an das Schicksal macht die Leute schwach. Er macht, dass du fühlst. Ein Malfoy fühlt nichts. Erinnere dich daran, Draco." Und er tat es. Er glaubte nicht an das Schicksal. Aber das hier musste doch Schicksal sein, oder? In dieser Nacht tat er kein Auge mehr zu.
Das erste, was Harry bemerkte, als er in die große Halle kam war, dass Draco nicht da war. Er runzelte die Stirn. Er konnte sich nicht mal an das letzte Mal erinnern, als der Slytherin abwesend gewesen war. Der Blonde war immer der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gewesen, würde es immer sein. Harry war nicht blind. Er war sich dessen bewusst, das Draco gut aussah. Ein eleganter, schlanker Körper... weiße, milchige Haut... silbernes Haar, das in seine Augen fällt...-
„Oooookay, das reicht eindeutig.", sagte er zu sich selbst, geschockt, das er es so weit hatte kommen lassen. Er wusste nicht, warum er auf einmal solche Gedanken dem anderen Jungen gegenüber hatte. Auf jeden Fall schien Draco sich seiner mehr oder weniger bemächtigt zu haben. Er hoffte nur, dass er da raus kommen würde, bevor es zu spät war...! Aber irgendwo, tief in seiner Seele, sagte ihm etwas, dass er nicht schnell genug gewesen war.
Er ist ein Löwe. Ein Löwe, auf Lauer nach seiner Beute. Die Dunkelheit umgibt ihn, ihn unsichtbar machend für jeden, der vielleicht vorbei käme. Da ist sie. Groß und dunkel, grüne Augen schimmern in den Schatten. Der Löwe wartet. Raubtiere warten immer. Sie warten auf den richtigen Zeitpunkt, sodass sie ihrem Opfer so nahe sind, das ihnen fast der Geruch nach frischem Fleisch in die Nase steigt.
Jetzt. Angriff.
Er ist starr vor Schreck. Seine Augen in Schock geweitet, als der Angreifer seinen Mund gierig auf seinen drückt. Seine Beute an die Wand presst, als er, der Löwe, in Wohlgefallen knurrt. Das Opfer atmet zischend ein, als der Löwe seine Zunge in den Mund der Beute schiebt. Jeden Winkel für sich erobernd. Jedes Geheimnis lüftend, das sich dort vielleicht verbirgt...
„Mmmmpff... Dra... Draco? Oh, Gott!" Die Beute schaut ihn an mit Augen voller Verwirrung... aber der Löwe grinst teuflisch. Aus einem sehr befriedigenden Grund: Lust. Er fühlt sie. Die Lust. Er fühlt es jetzt, an seinem eigenen Körper, als die Beute zurück schlägt, sich beißend und saugend an seinem Kiefer gütlich tut, das Raubtier zum Knurren bringend aus reiner Wonne. Plötzlich hört er sie. Die Stimmen.- Sie sind stärker, als üblich, drängend und fordernd, laut und erfüllt mit Wut.
KUSS, KUSS, KUSS, KUSSSSSSSSSSsssss!, fauchen sie. Ihn zum zittern bringend aus zweierlei Gründen: Angst und dem Drang, ihnen nach zu geben. „Scheiße!", keuchte er. Dann ließ er von seiner Beute ab, dreht sich um und rannte so schnell er konnte davon.
Raubtiere ließen sich durch nichts von ihrer Beute abbringen.
Aber er ist kein Raubtier.
Er ist verloren.
Tbc...
Anmerkung: Das Draco hier mit dem Zeichen Gryffindors assoziiert wird, versteh ich auch nicht so ganz. Fragen dazu bitte an Steiner. Ich weiß es auch nicht...
