Leute, ich habe da ein mathematisches Problem, bei dem ihr mir vielleicht helfen könnt: Was ist 517 - 2?

Denn genau so viele von euch haben die letzten beiden Kapitel gelesen, ohne mir ein kleines Review da zu lassen... Schämt euch! ;p Ihr solltet immer im Kopf behalten, dass ich im Grunde ein faules Miststück bin und wenn ihr mich in dem Glauben lasst, dass euch diese Übersetzung kein kleines Review Wert ist, dann seh ich die Umstände, die ich mir damit mache nicht mehr ein. Und außerdem darf ich auch noch mal auf mein kleines Betaproblem hinweisen.

An die beiden treuen Herzen jedenfalls ein großes DANKE! Silithiel und Amunet! verbeug

Drunk

Chapter 7

fitting (ich lass hier mal den englischen Titel stehen, weil er auf deutsch so viel heißt wie: Zusammenpassen, was sich irgendwie nich so prall anhört...)

Dir Sohn,

Ich freue mich sehr über deine momentanen schulischen Leistungen. Ich höre nur Gutes über dich von den Lehrern. Vor allen anderen Severus Snape hat mir nur Komplimente zu machen. Du bist schnell zu einem großen Zauberer herangewachsen und ich habe noch große Pläne mit dir.

Aber es gibt noch jemand anderen, in dessen Händen dein Leben liegt. Unser Lord hat gesprochen. Er will dich schon bald sehen, Draco. Er will, das du beitrittst. Er hat dich erwählt, sein neuer Schützlicg zu sein, er wird dich lehren, ein hervorragender Todesser zu sein und schwarze Magie zu nutzen. Das ist eine großartige Möglichkeit für dich. Ich bin stolz auf dich, mein Sohn.

Ich sende dir anbei auch diese Kette. Du wirst sie von nun an immer um den Hals tragen. Wenn es rot leuchtet nimmst du einen Besen und triffst mich vor dem Hogs head. Viele Grüße auch von deiner Mutter.

Lucius

Draco betrachtete die kleine Kette in seiner Hand. Sie war sehr schön. Der Anhänger stellte eine kleine silberne Münze mit einem Schwert, das durch etwas schnitt, was aussah wie ein Löwe, dar.

Er atmete einmal tief ein und aus und legte sich die Kette um. Sie war kalt gegen seine Haut. Er zitterte. Plötzlich konnte er seinen Körper nicht mehr kontrollieren.

Dieser Brief war ein großer Schock für ihn. Naja... Nicht wirklich. Er war sich der Pläne seines Vaters schon seit langem bewusst. Er hatte gewusst, das er ihn eines Tages an Voldemort liefern würde. Er hatte allerdings nicht mal im Traum daran gedacht, dass es so schnell passieren würde.

Schon als kleiner Junge bekam er von seinem Vater manchmal "Gute-Nacht-Geschichten" erzählt, wie er sie nannte. Geschichten über einen Held. Einen großen Zauberer, dem es bestimmt war, die Welt zu regieren, sie von den Unwürdigen zu reinigen. Muggel, Schlaämmblüter... Draco hatte diese Geschichten immer verabscheut. Sie waren so blutig und makaber. Sie hatten ihm Angst gemacht.

Er hatte sein Leben unter dem Dach von Mördern verbracht.

Viele Nächte hatte er wachgelegen und gehört, wie sein Vater mit Besuchern sprach. Viele von ihnen kamen wegen Geld, um damit das Land zu verlassen. Er hatte oft Dinge gehört wie: "Da ist Blut überall!" oder "... aber das Mädchen war eine zu gefährliche Zeugin. Ich musste ihren Mund schließen..."

Er hatte gelernt, das einige Zauberer besser waren als andere, das manche Menschen es nicht verdienten zu leben und das er eines Tages seinen Nutzen unter Beweis stellen müssen würde... für seinen Lord. Voldemort.

Trotzallem sah er sich nicht fähig damit konfrontiert zu werden. Mit ihm. Tief in ihm drinnen, dachte Draco, hatte er wohl immer gehofft das ihn Voldemort am Ende vielleicht, nur vielleicht, gar nicht brauchen würde.

Doch nun brauchte er ihn und es gab nichts, was er daran ändern konnte.

Nichts.

ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Am nächsten morgen wachte Harry auf mit dem Gefühl, etwas wichtiges vergessen zu haben.

Er zog sich an und ging in die große Halle um zu frühstücken. Er setzte sich neben Neville und begann sich sein Toast zu schmieren.

"Also, Harry. Wer ist denn die Glückliche?", grinste Seamus und setzte sich auf den Platz zu Harrys Linken.

"Wovon redest du?", fragte Harry verwirrt.

"Die Party, du Idiot! Was sonst?" Er nahm sich die kanne mit Orangensaft. "Du hast doch ein date, oder?"

"Mist.", murmelte Harry und starrte auf sein halb bebuttertes Toast, als wäre es dafür verantwortlich. Is die Party wirklich heute?

"Na klar!", erwiderte Seamus mit einem unglücklichen Lächeln. "Du musst unbedingt jemanden fragen. Und du solltest es besser jetzt tun..."

"Ich weiß, ich weiß...", seufzte er. Ich weiß nur nicht wen..."

"Morgen, Harry!" Ginny hatte sich ihm gegenüber gesetzt und lächelte schüchtern.

"Ginny!", sagte Harry erleichtert. "Ähm... Ich weiß, es ist etwas spät, aber... Würdest du mit mir auf diese Ravenclawparty heute Abend gehen?"

"Oh...!" Ginny sah aus, als würde sie gleich explodieren vor unterdrückter Aufregung. "L... Liebend gerne!"

"Großartig!", lächelte Harry, "Dann heute Abend!"

Ginny errötete und guckte weg, den Tisch entlang. Harry nahm einen Biss von seinem Toast und begann eine Unterhaltung mit Deamus über die Party.

Er bemerkte nicht die grauen Augen vom Slytherintisch, die ihn interessiert musterten.

oooooooooooooooooooooooooooooooo

"Ich frag mich, mit wem Potter zu der Party geht...", murmelte Pansy Parkinson während sie sich mit ausschweifenden Bewegungen durch ihr Haar strich. "Vielleicht ist es ja Granger. Geschmack hatte er ja noch nie..."

Draco war einen Blick in Richtung Gryffondortisch. Da saß Harry umgeben von seinen Hauskameraden, über irgend etwas lachend. Er drehte sich wieder zu Pansy mit den Worten: "Nein, glaub ich nicht. Ich hab gehört Granger würde mit so einem Ravenclaw hingehen."

"Echt? Vielleicht hat sie ihn ja bezahlt...", schnaubte sie, "Aber mit wem geht Potter dann?"

"Vielleicht hat er ja noch nicht mal ein Date?" Meinte Draco nur und schaffte es sich dabei nicht hoffnungsvoll anzuhören. Irgendwie mochte er den Gedanken nicht, das Harry ein Date hatte... 'Vielleicht weil du ihn für dich selbst willst?' , dachte er, zuckte dann mit den Schultern wie um den Gedanken los zu werden. Er konnte sich nicht von seiner momentanen Besessenheit mitreissen lassen. Nicht, wenn er heil aus dieser Sache rauskommen wollte...

Unauffällig blickte er erneut hinüber zu dem Schwarzhaarigen. Der sprach gerade mit dieser Weasley. Und die warf gerade verführerisch ihr Haar zurück!

Draco hasste sie.

"L... Liebend gerne!", hörte er die Rothaarige sagen.

"Großartig! Dann heute Abend!", antwortete Harry dann und schenkte der Weasley ein glückliches Lächeln.

Draco spukte seinen eben getrunkenen Kaffee quer über den Tisch.

"Was is los?", fragte goyle und sah Draco besorgt an. "Nichts. Ich hab mich nur verschluckt..." Plötzlich fühlte er sich sehr müde. Beinahe ausgebrannt. Er hustete. Da begann sich ein großer Kloß in seinem Hals zu bilden und er versteckte schnell sein Gesicht in seinen Händen. Sein ganzer Körper schmerzte. Es fühlte sich an als ob dicke, fette Würmer an seinem Gehrin herumkauten und der Kloß in seinem Hals wurde immer noch größer, versuchte ihn zu ersticken. Er keuchte schwach.

"Ich... Ich fühl mich nicht so gut... Ich glaub ich leg mich nochmal für ein paar Minuten hin.",sagte er und stand auf. Seine Beine schwankten bedrohlich und er musste sich an seinem Stuhl festhalten.

"Okay. Aber du musst dich schnell wieder erholen, Draco Schatz. Du erinnerst dich doch noch, das ich dein Date bin heute?", sagte Pansy und warf ihm einen ich-kill-dich-wenn-du-mich-sitzen-lässt-Blick zu.

"Danke, das du dir solche Sorgen um mich machst. Ich liebe dich auch.", schnarrte er. "Ich brauch nur ein wenig Schlaf. Keine Sorge, ich werd heut Abend da sein."

"Gut."

Sobald er die große Halle hinter sich gelassen hatte begann er zu rennen. Er rannte durch die Gänge so schnell er konnte, durch das Portraitloch und durch den Gemeinschaftsraum. Als er es dann endlich bis zur Toilette geschafft hatte beugte er sich über die Schüssel und schenkte ihr ein vollständiges Frühstück.

Als es schließlich aufhörte brach er auf dem Boden zusammen, ließ seinen Kopf gegen den kühlen Stein sinken und versuchte wieder regelmäßig zu atmen. Was passierte mit ihm? Er hatte nie von so etwas gehört. Es hatte irgendetwas mit diesem Fluch zu tun, da war er sich sicher. Aber gab es dabei wirklich so verheerende Nebeneffekte?

'Gott!', dachte er. 'Geht das jetzt kedes Mal so, wenn ich Potter mit jemand anderem sehe? Werde ich unsagbar eifersüchtig werden und dann zum Klo rennen um es von oben bis unten voll zu kotzen?'

Er steckte arg in der Klemme...

oooooooooooooooooooooooo

"Wow, Harry! Du siehst ja wahnsinnig gut aus!"

Hermine bedachte Harry mit einem beeindruckten Blick.

"Ich fühl mich wie ein Idiot."

Dean und Seamus hatten sich geweigert Harry in seinen abgenutzten und langweiligen Sachen auf diese Party gehen zu lassen.

"Wir haben dir ein paar neue Sachen gekauft!", hatte Seamus freudestrahlend gerufen als er und Dean in den Schlafsaal gerauscht waren und ihm einen riesigen Beutel vor die Füße geworfen hatten.

Natürlich hatte er sich zunächst geweigert. Er hatte sich die beiden Outfits angegucktund nicht entscheiden können, welches ihm weniger gefiel.

"Ach komm schon, Harry! Es ist eine lehrerfreie Party und du willst doch wohl wenigstens heute gut aussehen, oder?"

"Na vielen Dank!"

"Du weißt, wie ich das meine... Und jetzt probier es schon an!"

Und hier stand er nun und starrte den Fremden an, der ihm aus dem Spiegel entgegen blickte.

Er trug schwarze, enganliegende Lederhosen. Sie waren zwar knapp, aber noch bequem genug, um respektabel zu sein. Sein neues Shirt war rot und (zu seinem Entsetzen) waren die oberen drei Knöpfe geöffnet. Seine Brille hatten sie ihm abgenommen und stattdessen trug er jetzt Linsen. Sie hatten es sogar irgendwie geschafft, dass sein Haar jetzt in einer gewollt-unordentlichen Art und Weise durcheinander lag. 'Eigentlich seh ich sogar richtig heiß aus...', dachte er und starrte weiterhin sein fremdes Spiegelbild an. Aber trotzdem er wollte nicht, dass ihn die ganze Schule so sah, so als versuche er etwas zu sein, was er nicht war. 'Ob er es wohl...? Oookay. Genug!', dachte er und verfluchte sich selbst.

"Hermine! So kann ich doch nun wirklich nicht...", versuchte er noch einmal einzuwenden.

"Sei leise! Du siehst super aus!", meinte sie strikt udn schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. "Die Mädchen werden ausrasten, wenn sie dich so sehen!"

"Du siehst selber nicht schlecht aus!"

Hermine trug eine Jeans und ein grünes Top, was ihre Kurven betonte und selbst Harry hatte schon das ein oder andere Mal einen Blick riskiert.

"Dank dir. Aber jetzt lass uns endlich gehen. Dein Date wartet!"

Zusammen stiegen sie die Treppen zum Gemeinschaftsraum hinunter.

Ron, der sich gerade mit Neville unterhalten hatte, drehte sich herum und schluckte. "Hey, Harry! Wow... Du siehst cool aus! Dein Experiment hatte Erflog, Seamus!"

"Ich weiß.", erwiderte dieser und musste unweigerlich grinsen. "Ich bin halt gut."

"Hey, Harry..."

Schüchtern kam Ginny auf Harry zu und stellte sich neben ihn. Sie sah gut aus in ihrem Kleid. In ihrem Haar glitzerte etwas, das aussah wie Schneeflocken.

"Du siehst wunderschön aus, Ginny.", sagte Harry, die Rolle eines Gentleman perfekt ausfüllend.

"Danke..." Ginny lief rot an und senkte den Blick. "Du auch."

"Nun...", sagte da Hermine, "Lasst uns gehen."

ooooooooooooooooooooooooooooooo

Die Große Halle hatte nie zuvor so glamourös ausgesehen, wie an diesem Freitagabend. Fackeln in verschiedenen Farben erhellten die Halle und ließen sie etwas aussehen wie eine Disko, wenn sich Harry richtig erinnerte, wie Muggel diese Art Party nannten. Die langen Haustische waren entfernt worden um Platz für eine riesige Tanzfläche zu machen. Die anderen Anwesenden hatten sich schon ihr erstes Butterbier des Abends geholt und standen nun plaudernd herum. Kurz meinte er auch eine Flasche Feuerwiskey irgendwo gesehen zu haben...

"Harry! alle starren dich an!", flüsterte Hermine plötzlich in sein Ohr.

Kurz sah er über seine Schulter und entdeckte tatsächlich eine Gruppe Hufflepuffmädchen, die frühlich kichernd in seine Richtung deuteten.

Er ignorierte Hermines Grinsen und konzentrierte sich darauf, dass Ginny sich wohl fühlte. Sie zitterte leicht und stotterte jedes ihrer Worte, wenn sie zu ihm sprach.

Harry wusste, dass Ginnyihn mochte. Sehr mochte. Er hatte ihre Blicke bemerkt, ihr häufiges Erröten und die Art, wie sie manchmal ihr Haar zurück warf, wenn er in der Nähe war. Er fand das ja sogar recht niedlich, aber er brachte es einfach nicht über sich ihr die Wahrheit zu sagen: Das er nicht so an ihr interressiert war, wie sie an ihm.

"Warum reservierst du usn nicht schon mal einen Tisch während ich mich um die Getränke kümmer?", sagte er und unternahm einen weiteren Versuch, Ginnys Klammergriff um seinen Arm etwas zu lockern.

"Oh... okay.", meinte sie schließlich und ließ seinen Arm los.

Erleichtert seufzte er und machte sich dann auf in Richtung der Getränketische.

Er hatte sich gerade zwei Butterbiere geschnappt und wollte schon wieder gehen, als er eine wohlbekannte STimme hinter sich hörte.

"Potter..."

Langsam drehte er sich um. Draco stand da hinter ihm und öffnete sich gerade eine Flasche. Harry konnte sich nicht davon abhalten den Slytherin fasziniert anzustarren.

Er trug eine weiße Stoffhose, die eigentlich recht locker saß, aber straff um seinen Hintern und diesen damit gekonnt betonte. Als Oberteil hatte er ein enganliegendes silbernes Hemd gewählt, das seinen flachen Bauch hervorhob. Sein Haar fiel leicht nach vorne in sein Gesicht und gab ihm damit einen entwas verwegenen Ausdruck. Es wirkte so weich und zu gerne hätte er nach einer dieser Strähnen gegriffen und sie durch seine Finger gleiten lassen...

"Malfoy.", erwiderte er stattdessen nur, Draco nicht direkt ansehend, um nicht wieder in seine Betrachtung zu verfallen.

"Du siehst gut aus."

Harrys Augen schnappten zurück und fixierten verwirrt den Blonden. "W... Was?"

"Ich sagte: Du siehst gut aus." Draco lächelte ihn an und nahm einen Schluck von seinem Getränk.

"Oh... ähm... Du auch.", hauchte Harry und eine leichte Röte legte sich über seine Wangen.

"Danke... Ich weiß."

"Also... Wie geht's?" Harry hatte in den letzten zwei Tagen kein Wort mit Draco gewechselt. Er fühlte sich etwas schuldig. Immerhin war es seine Schuld, das Draco jetzt Probleme hatte und er hatte nicht einmal über eine Lösung oder einen Spruch nachgedacht, der Draco von diesen ungewollten Gefühlen befreien würde.

"Was denkst du denn?", sagte Draco mit einem Blick auf die inzwischen tanzenden Pärchen. Sie schwebten in der nur von den kleinen vielfarbigen Lichtern erhellten Dunkelheit umher. Er sah erschöpft aus, bemerkte Harry. Blasser als sonst, mit kleinen, schwarzen Ringen unter den Augen.

Harry wusste nicht, was er darauf erwidern sollte und die beiden beobachteten die Tanzfläche für eine Weile schweigend.

"Wäre das hier nicht eine gewöhnliche Schulparty, hätte ich gerne mit dir getanzt...", sagte Draco dann plötzlich, den Blick weiter auf die Tanzenden gerichtet.

"Wirklich?", lachte Harry, "Ich wusste gar nicht,das du überhaupt tanzen kannst."

"Es gibt eine Menge, was du nicht über mich weißt, Potter.", erwiderte der Slytherin und bohrte seine Augen in Harrys und brachte damit fast dessen Knie zum nachgeben.

Plötzlich schien es als würde die Welt um sie herum still stehen und sie wären die einzigen in diesem Universum. Die Musik hatte aufgehört zu spielen. Die Lichter waren verloschen. Der einzige noch existierende Schein ging von Dracos Augen aus, die Harry gefangen hielten. Er konnte den Bann nicht brechen. Er konnte seinen Blick nicht abwenden.

Er war gefangen.

"Harry?"

"Harry, was machst du da?"

Die Musik kam zurück und Harry fand sich in der Realität wieder. Er blinzelte.

Ginny schaute ihn besorgt an. Sie guckte erst ihn fragend an, dann Draco herausfordernd.

"Hat er irgendwas fieses gemacht, Harry?", fragte sie, einen Arm beschützend um seine Taille legend. "Du siehst eigenartig aus. Das gefällt mir nicht."

Harry antwortete nicht. Er sah Draco an. Dieser bedachte ihn mit einem unlesbaren Ausdruck. Seine grauen Augen waren dunkler als sonst. Fast schwarz.

"Nein, er... Nein.", meinte Harry nur verwirrt. Was sollte er sagen? Ginny nahm seinen Arm und wollte ihn wegziehen. "Lass uns gehen. Ich habe uns einen Tisch frei gehalten."

Harry bewegte sich nicht. Sie zog ein wenig kräftiger an seinem Arm. "Harry? HARRY!"

"Harry..."

Dieses mal war es Draco, der seinen Namen ausgesprochen hatte. Und wieder trafen seine Augen die silbernen des Blonden.

"Komm mit mir."

Draco drehte sich um und ging durch die Halle, vorbei an den Tanzenden, durch die Tür.

Ohne zu wissen warum machte sich Harry von Ginny los, die vor Überraschung japste und folgte Draco rennend hinaus in die kalte Winternacht.

"Draco...?", keuchte er, von seinem kurzen Sprint erschöpft. Er wurde sich plötzlich bewusst, das er Draco bereits ohne groß darüber nachzudenken beim Vornamen nannte. Kurz blickte er über die Schlossgründe.

Draco stand da gegen die Schlossmauer gelehnt, die Augen geschlossen. Als er Harry kommen hörte, drehte er sich leicht lächelnd um.

"Warum bist du mir gefolgt?"

"Naja... Du hast mich darum gebeten..." Harry kam sich wie ein Idiot vor. Er ging ein paar Schritte zurück. Warum war er Draco gefolgt?

"Du musstest nicht. Du hättest auch bei dem Weasleymädchen bleiben können."

"Ich weiß."

Draco kam langsam auf ihn zu. Er sah beinahe schmerzlich schön aus, in dem blassen Mondlicht. Harry hätte schreien können.

"Ich glaube, du hast etwas gespürt, da drinnen..." Dracos Gesicht kam Harrys immer näher. Die silbernen Augen hatte er halb geschlossen. "Ich habe es auch gefühlt..." Seine Worte waren nur ein heiseres Flüstern. Er ließ seine kalte Hand an Harry linken Arm hinauf wandern. Harry bekam eine Gänsehaut.

"Ich glaube... der Fluch ist stärker geworden... weil es so lange her ist, seit unserem letzten... Kuss."

Und mit einem leichten Vorbeugen schloss Draco den kleinen Abstand zwischen ihnen. Ihre Lippen trafen sich und Harry hatte das Gefühl vergehen zu müssen, durch die Berührung dieses Jungen, von dem er nie gedacht hätte, das er ihm mal so nahe sein würde. Verschwörte Feinde, küssend, sich berührend... passend.

Harry seufzte in den Kuss. Es war ein unbeschreibliches und doch irgendwie unwirkliches Gefühl, Draco wieder so nahe zu sein. Diesmal allerdings lehnten sie sich beide in den Kuss. Dracos Hand fand Harrys und ihre Finger verschränkten sich. Harry öffnete sich dem Blonden noch etwas mehr, um seiner Zunge mehr Spielraum zu geben.

ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Als Dracos Lippen Harrys trafen wusste er, dass er gestorben und in den Himmel gekommen sein musste. Er presste sich noch näher an den anderen. Seine Hand wanderte an dem festen Körper des anderen hinab und fand dessen Linke, um sie fest zu halten. Er hatte das gebraucht... Sein Körper und Geist hatten sich nach Harry verzehrt, hatten ihn fast in den Wahnsinn getrieben. Und hier war er nun... so nah. Er spürte das, egal was noch passierte, er Harry nie wieder loslassen könnte. Niemals. Das hier war, was er brauchte. Es war das einzige, was ihn von seiner Verzweiflung abbringen konnte. Der Spruch zwang ihn dazu. Die Liebe...

Mit einem leisen Seufzen gab er sich dem Kuss noch tiefer hin. Seine Zunge traf Harrys und diese sandte kleine Blitze durch seinen Körper. Er zitterte leicht vor Verlangen. Sein ganzer Körper stand in Flammen und das vorher noch kränkliche Gefühl in seinem Bauch war von einem starken Gefühl ersetzt worden, das er nicht beschreiben konnte.

Er wusste nicht, wie lange sie da gestanden haben, auf der Treppe zum Hauptportal, sich im Mondlicht leidenschaftlich küssend, doch plötzlich löste sich Harry von ihm.

"Draco...", keuchte er atemlos.

Draco öffnete seine Augen einen spaltbreit. Er sah direkt in Harrys grüne Augen. Das Gesicht des Gryffindors war nur Zentimeter von seinem entfertn, aber für Draco hätten es eben so gut Kilometer sein können.

"Was?" Er konnte seine Augen nicht von dem Anblick von Harrys geschwollenen Lippen lösen. 'So süß...', dachte er.

"Da unter deinem Hemd glüht irgendwas."

"Glüht?" Er sah an sich hinunter. "Oh, Mist!"

Hektisch griff er nach der Kette und holte sie hervor. Der Anhänger glühte in einem satten Rot. Er schloss seine Hand darum.

"Scheiße! Ich muss gehen! Accio Besen!" Ein langer, grauer Prestissimo kam innerhalb von Sekunden an und Draco flog los. Harry stand nach dem Kuss immernoch unter Schock. Er starrte Draco nach, der schon längst hinter den Türmen vschwunden war. Sein Herz schlug wie wild gegen seine Rippen und da stand er nun, im eisigen Wind, der sein Haar zerzauste und sein Gesicht schmerzen ließ.

Er hatte sich nie zuvor so verlassen gefühlt. Als hätte man ihm etwas weggenommen und er sich nicht sicher sein konnte, es jemals wieder zu sehen.

Er vermisste ihn...

tbc...