Kapitel 4:

Krum streifte einen Ärmel ihres Umhangs hinunter. Dann auch den anderen. Und er begann ihre Bluse aufzuknöpfen.

Langsam machte Ron sich Sorgen. Wo hatte dieser Mistkerl von Krum Hermine bloß hingeschleppt? Und warum? Und warum waren sie noch nicht wieder da? Eben beim Essen schon hatte er etwas in Krums Blick gesehen, was ihm gar nicht gefallen hatte, als er Hermine angesehen hatte.

Das Abendessen war längst vorbei und er und Harry waren auf dem Weg zurück in den Gemeinschaftsraum. „Sag mal, Ron, was war eigentlich heute mit dir und Hermine los?" fragte Harry grinsend, der heute schon den ganzen Tag eine ungewöhnliche Atmosphäre zwischen Ron und Hermine wahrgenommen hatte.

„Ähm... was?" fragte Ron, der nicht zugehört hatte. „Wo hast du denn wieder deine Gedanken?" kicherte Harry. „Bei Hermine..." murmelte Ron geistesabwesend. „Oh ja, das dachte ich mir schon." meinte Harry belustigt. Ron errötete daraufhin. „Nicht so wie du denkst... ich..." – „Ach komm, lass gut sein, ich denke ich verstehe schon..." – „Nein, halt, du verstehst es nicht! Ich mache mir Sorgen um sie, weil sie noch nicht wieder da ist von ihrem Abstecher mit Krum..." – „Hm... Hermine kann doch auf sich aufpassen, denkst du nicht?"

Ron blickte zu Boden. Harry sah ihm an, wie besorgt er war. „Ich gehe sie suchen, okay?" sagte Ron schließlich. „Sie wird nicht sauer, wenn ich ihr sage, dass ich mir Sorgen gemacht habe, oder?" – „Nein, wird sie bestimmt nicht..." – „Dann sehen wir uns später im Gemeinschaftsraum. Ich kann sowieso an nichts anderes denken, wenn ich nicht weiß, wo sie ist." – „Okay, Ron, bis später."

Und so bog Ron in einen verlassenen Korridor ab, um nach Hermine zu suchen. Was er sich für Sorgen machte. Es war schrecklich. Wahrscheinlich saß sie schon längst oben im Gemeinschaftsraum, auf die Idee war er noch gar nicht gekommen. Oder sie war früh zu Bett gegangen. Aber sie hätte ihn nicht sitzen lassen. Sie hatten doch beschlossen, sich heute Abend in einem leeren Klassenzimmer zu treffen und ein bisschen zu knutschen.

Er war mittlerweile schon durch die halbe Schule gelaufen und hatte keine Spur von ihr finden können. Als er allerdings in den nächsten Korridor einbog, gefror ihm das Blut in den Adern. Er hörte Schreie. Laute Entsetzensschreie. Voller Panik waren sie und sie riefen seinen Namen.

„RON! RON! HILFE! BITTE, ICH BRAUCHE HILFE!" hörte er es aus dem Gang kommen. Es war eindeutig Hermines Stimme. Immer hätte er sie erkannt. Er rannte den Korridor entlang, stieß Türen auf und rief Hermines Namen.

Endlich gelangte er an die Tür, aus der die Schreie drangen, und wollte sie gerade aufstoßen, als er merkte, dass sie verschlossen war. Wutentbrannt hämmerte er gegen die Tür und drehte den Türknauf bis dieser fast abfiel. Mit zittrigen Händen schnappte er sich seinen Zauberstab. „ALOHOMORA!" schrie er, aber es half nicht. „HERMINE! HERMINE, BIST DU DA DRIN?" – „RON!" Ron ging ein paar Meter zurück und rannte dann mit voller Wucht gegen die Tür. Immer wieder rannte er dagegen, verzweifelt bemüht, sie aufzustoßen.

Sie wollte einfach nicht nachgeben. Hermines Schreie verstummten plötzlich. Doch das machte Ron nur noch nervöser und wütender. Noch einmal rannte er mit all seiner Kraft gegen die Tür und da – endlich – zerbarst die Tür in tausend Stückchen und Ron rannte hektisch in das Zimmer.

Er blickte sich im Zimmer um und das blanke Entsetzen machte sich in ihm breit. Wut, Hass, Zorn und alles Böse in ihm rauften sich zusammen und schwollen in seiner Brust an. Wie konnte dieses verdammte Schwein es nur wagen...

Huiuiui, Ron ist so richtig sauer... Macht's gut und bis zum nächsten Kapitel! Ich freue mich dolle über Reviews! Virsing!

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