So hier Kapitel 3 (wer hätts gedacht). Die Charaktere reagieren möglicherweise etwas emotionaler als die Originale, trotzdem viel Spaß beim Lesen.
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3.Kapitel
Erschöpft warf sich Cain auf sein Bett, auf was hatte er sich hier nur eingelassen? Er hatte das Beste aus der neuen Allianz machen und gemeinsam mit dem Doktor die Pläne gegen ihren Vater aushecken wollen, doch da hatte er sich wohl zuviel vorgenommen. Es war zu keinem Gespräch gekommen, Jezebel, der ihm gegenüber gesessen hatte, hatte ihn die ganze Zeit nur hasserfüllt angefunkelt und Cain hatte zurückgestarrt, außer bei zwei vereinzelten Versuchen ihrer Kameraden die Situation zu retten war kein Wort Gesprochen worden. Außerdem machte er sich Sorgen um Merryweather. Er stellte sich die Frage ob er sie nicht lieber hätte mitnehmen sollen oder wenigstens Oskar hätte bei ihr zurücklassen sollen, doch hier war es definitiv zu gefährlich und hätte er Oskar zur Leibwache abgestellt hätte er noch ein Kindermädchen für den Leibwächter finden müssen. Ein Seufzer entrang sich seiner Brust, er hätte sie doch lieber mitgenommen.
Ruhelos wanderte der Doktor im Zimmer umher, er war wütend und hätte das verdammte Zimmer am liebsten in kleine Stücken gehackt. Cassian hatte er bereits lautstark hinausgeworfen. Er schnappte sich eine Vase vom Tisch und warf sie an die Wand, ein nasser Fleck breitete sich aus. Er hasste Cain doch, also was tat er hier? Wie sollte er mit ihm zusammenarbeiten? Was war er denn noch wert ohne diesen Hass, den er auf seinen Halbbruder hatte? Seine Faust flog an die Wand. Schmerz durchzuckte ihn. Aber was wenn Cassian Recht hatte? Hatte er die Chance auf ein eigenes Leben? Eine Zukunft ohne Cain und Alexis? Würde er seine Seele von der Vergangenheit befreien können... Aber selbst wenn, wo sollte er denn hin? Er kauerte sich aufs Bett und schlang die Arme um seine Knie. Er hätte niemals mitkommen sollen, es war doch sowieso sinnlos.
Wütend stierte Alexis seine Untergebenen an, die sich zitternd in der Nähe der Tür herumdrückten. Seit mehr als drei Stunden war alles auf der Suche nach Jezebel doch er war nirgends auffindbar. Wo war dieser miese kleine Bastard! Was hatte er vor? Glaubte er wirklich er könnte ihm entkommen? Wie lächerlich.
Ohne auf seine Umgebung zu achten streifte Cassian durch die langen Gänge von Cornwall Castle. Er war in Gedanken versunken und eine tiefe Sorgenfalte zog sich über seine Stirn. Vor seinem inneren Auge sah er wie sich sein Plan, den Doktor zu retten, in Luft auflöste. Wenn er nichts unternahm, würde er an den Zweifeln des Doktors scheitern, aber was sollte er tun? Was konnte er denn überhaupt tun, wenn der Doktor sich weigerte ihm zuzuhören? Er musste irgendwie zwischen den Brüdern vermitteln, den Doktor dazu bringen auf den Plan und auf sich selbst zu vertrauen, aber wie zum Teufel sollte er das machen, wenn ihm niemand zuhören wollte! Einmal mehr wünschte er sich einen erwachsenen Körper zu haben.
Die Tage vergingen – genaugenommen nur zwei – und Cain traf mit Riff seine Vorkehrungen für die Ankunft seines Vaters – ohne Jezebel, denn auch beim besten Willen schafften die ungleichen Brüder es nicht friedlich miteinander auszukommen. Und so blieb der Doktor meist für sich in seinem Zimmer oder er streifte durch die ausladenden Gärten und kämpfte mit seinen Zweifeln.
Der Mond ging gerade am östlichen Horizont auf, als Jezebel, gegen den ausdrücklichen Rat aller, sich in der ‚Dunkelheit nicht vom Haus zu entfernen, für einen weiteren Spaziergang die Gartenanlage betrat. Tief in Gedanken ging er eine Weile an den Klippen entlang, dann landeinwärts in Richtung Wald. Plötzlich erregte ein leicht metallischer Duft seine Aufmerksamkeit, alarmiert blieb er stehen, dieser Geruch war ihm bei weitem nicht unbekannt, das war eindeutig Blut. Angestrengt versuchte er im fahlen Mondschein die Details seiner Umgebung zu erkennen. Seine Hand hatte er an seiner Pistole, bereit einen möglichen Angreifer zurückzuschlagen, da sah er es, das matte rötliche Glitzern einer Blutlache am Boden.
„Wo ist der Doktor! Ha! Ich soll euch vertrauen, wenn dieser Bastard sich ständig heimlich davon macht! Woher will ich wissen, dass er nicht geradewegs zu meinem Vater rennt um uns zu verraten!" Wütend funkelte Cain Cassian an.
„Bitte, Count, wenn Ihr das wirklich glauben würdet, hättet ihr uns doch gar nicht hierher kommen lassen. Wollt Ihr ihn jetzt einsperren? Er wird nicht zurückgehen. Ist es so unverständlich, dass er mal an die Luft gehen will? Er ist wahrscheinlich längst zurück!" , antwortete Cassian, die Hände zu Fäusten geballt und seinen Ärger und Stolz mühsam hinunter schluckend.
„Ach ja? Zeig es mir! Mir reicht es langsam mit euch Natterngezücht!" Wütend schob er Cassian vor sich her in Richtung Jezebels Zimmer, dort angekommen riss er ohne Anmeldung die Tür auf und... Der Atmen stockte ihm. Auch Cassian starrte nur mit weit aufgerissenen Augen durch die Tür.
Für einige Sekunden standen sie geschockt in der Tür, dann durchbrachen hinter ihnen Schritte die Stille. Immer noch wie betäubt drehten sie sich um und sahen den Doktor herankommen. Noch für den Bruchteil einer Sekunde stand Cassian unbeweglich, dann stürzte er dem Doktor entgegen und versuchte ihn von dem Zimmer abzulenken, doch Jezebel hatte längst bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Er schob seinen Diener zur Seite und ging, ihn mit zusammengekniffenen Augen aufmerksam musternd, langsam weiter auf Cain zu. „Was ist los?", fragte er und wandte den Kopf in Richtung Zimmer. Als er es sah drohte sein Herz für einen Schlag auszusetzen, das Zimmer war völlig verwüstet und überall mit Blut beschmiert und in der Mitte des Zimmers über einer weiteren Blutlache hing, an seinem Darm aufgehängt, ein kleines Lamm vom Kronleuchter herab. Seine restlichen Innereien lagen hübsch verteilt im Zimmer herum (/liebevoll im Zimmer arrangiert ( kam mir etwas zu krass vor )) und alles war mit Blut getränkt, soviel, dass unmöglich alles von dem kleinen Tier stammen konnte. Schockiert taumelte er einen Schritt zurück, dann hatte er sich wieder gefasst. „Was zur..."
„Das haben wir uns auch gerade gefragt." ,wurde seine unausgesprochene Frage von seinem Bruder beantwortet.
Nun da er Cain wieder wahrnahm runzelte Jezebel die Stirn und sagte mit mühsam beherrschter Stimme: „Draußen fand ich ebenfalls Blut aber es war niemand dort."
„Tja ... sieht aus als hätte er uns gefunden."
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