Hi, dieses Mal ein Doppelkapitel. Für alle, die schon den sechsten Band gelesen haben und dringend einen alternativen Severus nötig haben. Schnief! Ich bin fertig mit der Welt… hab ja so geheult gestern Abend!
Danke an alle, die mir so wundervolle Reviews geschrieben haben. Leider komme ich im Moment nicht so richtig voran, aber ich gebe mir jetzt Mühe schnell weiter zu schreiben. Bin jetzt mit Uni-Kram fertig… also wahrscheinlich lade ich jetzt wieder regelmäßiger hoch.
3. Erkenntnisse
Hermine sah durch den Türschlitz in den Raum ihrer beiden Kinder. Das erste, was sie sah, war die weinende Brianna in ihrem Bett. Godric und Ron konnte sie von der Tür aus nicht sehen.
„Was habe ich dir gesagt?" Rons Stimme war schneidend.
„Brianna und ich waren sehr böse?" presste Godric hervor.
„Und warum?"
„Brianna spricht in der bösen Sprache." Hermine sah wie das Mädchen in ihrem Bett die Hände vor das Gesicht hob. Brianna schluchzte laut auf.
„Halt den Mund, Brianna", Rons Stimme war eiskalt, Hermine hatte dies noch nie zuvor gehört, „und du Godric?"
„Ich darf Mamas Stab nicht klauen."
Hermine hörte wie die Hand ihres Mannes die Wange des Kindes traf und ihre Hand ballte sich zu einer Faust. Sie wollte hinein stürmen, doch etwas hielt sie zurück. War das Ron? Ihr zärtlicher und liebevoller Ron? War es das, was sie in den letzten Tagen hatte so unruhig werden lassen? Die Ahnung, dass hinter ihrem Rücken Dinge geschahen, böse Dinge.
„Ich darf nicht Zaubern."
Wieder das klatschende Geräusch, das Hermine in Mark und Bein ging.
„Papa, bitte…" Godrics Stimme war nur noch ein wimmern.
„Was habe ich dir beigebracht?"
„Wir haben böses Blut. Wir tragen das Böse in uns. Wir müssen das Böse bekämpfen. Wir dürfen uns dem bösen Blut nicht unterwerfen…" Godric sprach diese Worte wie auswendig gelernt, so als hätte er sie schon tausend Mal aufsagen müssen. Hermine spürte die Tränen in ihrem Gesicht und das Zittern ihres Körpers. „Wir dürfen Mama nichts davon sagen, weil es Mama ganz traurig macht, dass wir böses Blut haben. Wir müssen das Böse bekämpfen, um Mama glücklich zu machen." Godric schluchzte auf.
„Gut!" Rons Stimme war sanfter geworden. Hermine hörte wie er ein Deckbett hochnahm und Godric damit zudeckte.
Hermine schob die Tür auf und trat in den Raum. Die Kinder starrten sie mit großen Augen an.
Ron trat lächelnd auf sie zu. „Bist du schon fertig. Die Kinder wollten auf keinen Fall ins Bett und lieber noch spielen. Das gab vielleicht wieder eine Heulerei… aber jetzt sind sie friedlich. Nicht wahr?" Die Kinder nickten und starrten Hermine mit ängstlichen und großen Augen an.
Hermines Hand klatschte auf Rons Wange. „LÜG MICH NICHT AN!"
„Hermine, was soll das?"
„ICH HABE ALLES GEHÖRT!" Hermines Stimme brach. „Wie kannst du nur so mit deinen Kindern reden, wie kannst… du hast sie geschlagen…" Hermine zitterte am ganzen Körper.
„Jetzt beruhige dich doch", Ron wollte ihre Schultern umfassen, doch Hermine wich entsetzt von ihm zurück. War das ihr Mann? War das Ron?
„FASS MICH NICHT AN!"
„Hermine, bitte. Ich musste mit ihnen reden. Sie müssen lernen Gut und Böse zu unterscheiden."
„Indem du ihnen sagst, sie seien selbst böse?"
Nun umfasste er doch ihre Schultern. „Bei Merlin, du weißt doch, wer ihre wahren Großeltern sind. Das Böse liegt doch in der Famile. Ich will sie doch nur schützen."
„Dann bin ich wohl auch böse wie?"
„Hermine, das habe ich doch nie gesagt. Ich will nur verhindern, dass meine Kinder auf die falsche Seite geraten."
Hermine stieß ihn von sich. „INDEM DU IHNEN ANGST MACHST!"
„Zum Teufel, Hermine. JETZT BERUHIGE DICH!"
„RAUS!"
Er trat auf sie zu. „HERMINE; BERUHIGE DICH!"
„RAUS AUS DIESEM ZIMMER!"
Er wollte sie an sich ziehen, doch sie wich entsetzt vor ihm zurück. Wie konnte er es wagen? Er hatte die Kinder geschlagen und das vermutlich nicht zum ersten Mal. Die Brut des Bösen, das sah er in ihnen. Wie konnte er das tun? Wie…? Hermine begann hemmungslos zu weinen.
„Und? Willst du nicht dem Kind in meinem Bauch nicht auch das Böse austreiben? Oder mir?" Hermine ging weinend in die Knie.
„Bitte Hermine, das hat doch nichts mit dir zu tun." Er wollte sie berühren, doch sie streckte ihm abwehrend die Hände entgegen.
„Es hat mit mir zu tun… verschwinde… hau einfach ab… LASS UNS IN RUHE!"
„Hermine…"
„HAU AB!"
„Wie du willst", Rons Stimme hatte plötzlich wieder einen bedrohlichen Unterton angenommen. Dann stürmte er an ihr vorbei aus dem Raum. Kurze Zeit später hörte Hermine, wie die Tür ins Schloss fiel.
Hermine barg ihr Gesicht weinend in ihren Händen. Hatte sie sich so getäuscht.
„Mama… Mama… nicht weinen." Godric hatte sich neben sie gesetzt.
„Ist schon gut, mein Kleiner… es… es tut mir so leid."
Godric strich ihr immer wieder über das strubbelige Haar. „Nicht weinen, Mama."
„Ich hätte es doch wissen müssen, ich hätte… ich hätte euch doch schützen müssen."
Godric schlang seine zarten Kinderarme um ihren Hals. „Ich hab dich lieb, Mama."
In diesem Moment zupfte eine andere Hand an ihrem Blusenärmel. Hermine drehte sich um und blickte in die verweinten Augen von Brianna. „Nit weinen, Mama", schniefte sie, „Brianna lieb."
Hermine zog das kleine Mädchen in ihren Arm. „Ja, natürlich bist du lieb, Brianna. Du hast doch nichts gemacht."
„Brianna nit wieder mit kleine Slange sprechen."
Hermine schob das Mädchen ein Stück von sich und blickte ihr tief in die Augen. Dann lächelte sie das Mädchen aufmunternd an. „Du hast eine kleine Schlange?"
Brianna presste ihre Lippen zusammen.
„Wie heißt sie?"
Wieder sagte das Mädchen nichts.
„Hör mir zu Brianna, Harry spricht auch mit Schlangen und egal, was Papa sagt: Das ist nicht böse! Es können nur ganz wenige und deshalb macht es vielen Zauberern Angst. Aber es ist nicht böse. Zeigst du mir die Schlange?"
Plötzlich breitete sich ein Lächeln auf Briannas Gesicht aus. „Slange ist gaanz tlein… und drün… und im Garten… tomm Mama, Slange gucken."
Hermine musste lachen. Sie hatte Brianna nie zuvor das Wort „Schlange" sprechen hören. „Schlange, Brianne, das heißt Schlange nicht Slange."
„Denau… tleine drüne Slange."
Auch Godric prustete plötzlich los. Und dann saßen sie lachend in dem großen Kinderzimmer. Für einen Moment verspürte Hermine Erleichterung, doch die sollte nicht lange vorhalten.
„Was haltet ihr davon heute bei Oma Molly zu bleiben?"
Die Kinder applaudierten.
„Gut, dann zieht euch jetzt ganz schnell an. Und dann, wirst du, Godric, eure Waschsachen und die Plüschhexen einpacken. Ich werde mit Brianna die Schlange suchen."
Es dauerte nicht lange die Kinder anzuziehen. Die Großeltern übten eine seltsame Faszination auf die Kinder aus. Auch die Waschsachen und die Plüschhexen waren schnell zusammen gepackt. Nur die Schlange wollte sich nicht so einfach zeigen.
Brianna musste lange rufen, bis sie endlich kam. Ihr Parcel schien Hermine fast perfekter als ihre menschliche Aussprache. Aber das konnte sie kaum beurteilen, sie hatte nie eine Begabung dafür gezeigt. Aber vielleicht würde Harry etwas mit der Kleinen üben…
Molly Weasley war erstaunt, als Hermine mit den Kindern vor der Tür stand und darum bat, dass die Kinder eine Nacht bei ihnen zu lassen. Doch als sie Hermines verweinte Augen und die zittrigen Hände sah, fragte sie nicht mehr weiter.
Das Haus war leer und kalt. Selbst das große Kaminfeuer in der Wohnstube vermochte Hermine nicht zu wärmen. Sie hüllte sich in eine warme Decke und setzte sich auf das Sofa. Es blieb ihr nichts anderes, als zu warten, bis Ron kam. Sie musste mit ihm reden. Sie musste einfach.
4. Ich hasse dich!
Es war weit nach Mitternacht, als Ron endlich zurückkam. Er hatte getrunken und konnte kaum aufrecht gehen.
„Wo sind die Kinder?"
„Bei deiner Mutter."
Ron drehte sich schwankend zu ihr um und obwohl er noch gut zwei Meter von ihr entfernt stand, konnte sie seinen Alkoholatem riechen.
„Ich wollte eigentlich mit dir reden…" sagte Hermine während sie sich schwerfällig vom Sofa erhob.
„Dann reden wir."
„Du hast getrunken."
„ACH NEEEEE!" Er beugte sich unvermittelt zu ihr vor und blickte ihr direkt in das Gesicht. Sein Atem roch beißend und verursachte Hermine Übelkeit. Sie wollte an ihm vorbei gehen, doch er hielt sie fest. Seine Hand grub sich tief in ihren Arm. Hermine stöhnte auf.
„Du tust mir weh Ron."
„Wohin willst DU?"
„Bitte lass mich los, ich will ins Bett."
Ron begann höhnisch zu lachen. „Die Kinder sind weg wie… ich verstehe… du willst dich mit mir versöhnen… gut… gehen wir ins Bett."
Hermine spürte wie ihre Lippen trocken wurden und ein stechender Schmerz sich in ihrer Magengegend breit machte. Sie fühlte Rons Erregung und ihr Ekel stieg.
„Nein… Ron, du hast getrunken. Lass mich in Frieden."
„Bin ich dir jetzt nicht mehr gut genug? Fühlst dich wohl zu Höherem bestimmt, wie?" Ron zerrte an ihrem Arm, doch Hermine riss sich mit einem Ruck von ihm los. Voller Entsetzen wich sie einige Schritte zurück. Angst! In ihr war nur noch Angst! Dieser Blick. Sie kannte ihn, sie hatte ihn schon zuvor gesehen, jedoch nicht bei Ron… sondern bei Lucius.
„Ron, bitte lass mich in Ruhe", sagte sie fast flehentlich.
„Deine Kinder hältst du wohl auch für etwas besseres, was? Ihr seid doch alle gleich. Eine Ausgeburt des Bösen…"
„Ron, wie kannst du nur so reden? Wie…?" Hermine spürte, dass sie erneut zu weinen begonnen hatte. Sie fürchtete sich. Mehr war da nicht. Kein Hass auf ihren Mann. Nur das blanke Entsetzen und die Angst.
Er kam nähert zu ihr. „Gib es doch zu Hermine, du und dein Severus… ihr hintergeht mich. Ich habe eure Blicke doch heute Nachmittag gesehen, wie er dich mit seinen Augen verschlungen hat, trotz deines dicken Bauches, trotz meines Kindes in dir… und du..."
„Ron… Ron… was redest du? Das mit Severus ist doch… ist doch seit Jahren vorbei…"
Ron lachte auf. Er stand jetzt direkt vor ihr. Hermine spürte, dass er nur noch eines wollte, sie mit Worten verletzen.
„Du treibst es doch mit jedem."
Hermine stockte der Atem. „Wie kannst du so etwas sagen?"
„Kein Wunder, dass du nie gesagt hast, was im Malfoy-Haus passiert ist. Wahrscheinlich habt ihr dort auch eine Nummer nach der anderen geschoben, du und dein Lucius…"
Hermine spürte wie sie sich vor Übelkeit zusammen krümmte. „Nummer… geschoben…", sagte sie und jeder andere hätte das Entsetzen in ihrer Stimme gehört, doch nicht Ron.
„Wusste ich es doch."
Bevor sie nachdenken konnte, hatte sie ihm ins Gesicht geschlagen. „DU WIDERST MICH AN!"
„SO… TUE ICH DAS?" Ron ging noch näher auf sie zu und drängte sie zurück. „DU… DU…"
Hermine wusste hinterher nicht mehr, ob er es mit Absicht getan hatte. Es ging plötzlich alles sehr schnell. Rons Faust, die gegen ihre Wange schlug, ihre Knie, die unter ihr nachgaben, ihr Kopf, der gegen den Kaminsims schlug. Dann Momente in der sie benommen da lag. Der Schmerz in ihrem Körper. Dann Rons Gesicht, Ron, der sich über sie beugte und wie aus der Ferne ihren Namen rief. Ihre Angst und ihr Stab in ihrer Hand. Der „Stupefy", der einfach über ihre Lippen kam und Ron zu Boden beförderte.
Wann sie wieder aufgestanden war, konnte sie ebenfalls nicht sagen, ihre rechte Wange schmerzte, an ihrem Hinterkopf klebte Blut. Irgendwoher griff sie einen Mantel. Sie wollte weg, einfach nur noch fort von diesem Schrecken. Er hatte sie geschlagen, er hatte… Sie blickte auf ihren Mann herab. Ein seltsames Gefühl, eine Mischung aus Schuld und Erleichterung. So ähnlich musste sich Narzissa gefühlt haben, als sie Lucius verhexte, um Hermine zu retten. Hermine hatte Angst, schreckliche Angst. Doch dieses Mal hatte sie sich gewehrt, dieses Mal… warum war die Erinnerung an die Angst plötzlich wieder so klar? So lange hatte sie nicht daran gedacht. Doch jetzt…
Hermine rannte in die eisig kalte Nacht hinaus. Sie floh aus ihrem Haus, wie sie damals aus Lucius´ Haus geflohen war.
Snape saß noch lange an seinem Schreibtisch, erst hatte er Arbeiten korrigiert, dann hatte er nicht schlafen können und hatte sich erneut über seine Aufzeichnungen gesetzt. Es war ein seltsamer Tag gewesen. Hermine, die Kinder… er würde sich wohl nie daran gewöhnen. Sie und Ron schienen so glücklich zu sein. Sicher die einen oder anderen Schwierigkeiten hatte es immer gegeben, aber das gehörte dazu. Der musste es eingestehen. Ron hatte Hermine glücklich gemacht, vielleicht glücklicher, als er es je gekonnt hatte.
Es klopfte so leise an seiner Tür, dass er es nur durch Zufall vernahm.
„Herein", sagte er zögerlich und in der Erwartung Dumbleore würde das Zimmer betreten. Er kam immer, wenn Snape bei Hermine gewesen war. Es schien, als würde der Schulmeister auf etwas warten. Natürlich wusste er immer mehr, als alle anderen, auch was Hermine betraf.
Die Gestalt, die seine Kammer betrat hatte einen dunklen, braun schimmernden Mantel an und die große Kapuze in ihr Gesicht gezogen. Doch er brauchte ihr Gesicht nicht zu sehen, um zu wissen, wer sie war.
„Hermine?"
Sie blickte zu ihm auf und er sah die Tränen in ihren Augen. Reflexartig sprang er auf und rannte auf sie zu.
„Was ist denn passiert?"
Hermine wandte ihr Gesicht ab. „Wir hatten Streit", sagte sie leise, „ich… ich wusste nicht wohin…"
„Ist schon gut, komm." Als er sie an der Schulter berührte, zuckte sie heftig zusammen. „Willst du nicht deinen Mantel aus ziehen?"
Hermine schüttelte den Kopf.
Er schob ihre Kapuze zurück, er spürte ihren Widerstand, doch sie schien keine Kraft zu haben, sich wirklich dagegen zu wehren.
Als er sie ansah, schnürte es ihm die Kehle zu. „War Ron das?" Ihre rechte Wange war dick angeschwollen und verfärbte sich langsam blau.
Hermine nickte und Tränen begannen ihr Gesicht herab zu laufen. Dann kam sie ihm plötzlich ganz nah, bettete ihren Kopf an seine Brust und begann hemmungslos zu weinen. Er schloss seine Arme um ihren Körper. Snape wusste nicht, was er denken, was er fühlen sollte. Lange hatte er sich gesehnt, dass sie sich wieder so vertrauensvoll an ihn lehnte, doch nicht so. Nicht unter solchen umständen. Er wollte ihr über das Haar streicheln, doch hielt er plötzlich inne, als er in etwas Feuchtes fasste. Fassungslos starrte er erst auf seine Hand, dann auf ihren Kopf.
„Du blutest."
„Ich… ich bin gestürzt… er hat… ich glaube er wollte das nicht. Ich bin nach hinten gefallen… Kamin…"
„Shhhh, es ist gut… ich…", er schob Hermine langsam von sich und sah sie eindringlich an, „ich werde dich erst einmal auf die Krankenstation bringen… und morgen sehen wir weiter. Wenn du nicht nach Hause willst, kannst du in nächster Zeit gerne auf Snape-Manor bleiben… und… wo sind die Kinder?"
„Bei Molly."
„Das ist gut. Komm, ich bring dich…"
„Nicht zur Krankenstation."
„Hermine, jemand muss nach der Wunde sehen, wer weiß, was du dir bei dem Sturz noch zugezogen hast. Und denk an das Kind in dir…"
„Nein." Hermine schüttelte energisch den Kopf.
Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Wie lange war es her, dass sie zum letzten Mal so verstört war. Malfoy Manor. Es war lange her. Wie konnte Ron ihr das antun? Dabei hatte Snape immer gedacht, dass er sie liebte, dass er glücklich mit ihr war.
„Dann lass mich wenigstens Madam Pomfrey holen, ja?"
Hermine hielt für einen Moment inne.
„Bitte, Hermine."
Dann nickte sie.
„Komm." Er führte sie in das benachbarte Wohnzimmer und dann weiter in das Schlafzimmer. Sie würde hier schlafen, er konnte einen Platz im Wohnzimmer beziehen. Sie brauchte Ruhe und ein weiches Bett. Er nicht.
Plötzlich blieb Hermine stehen und starrte auf das Bett. Dann blickte sie zu ihm auf. „Ist es wirklich schon so lange her", fragte Hermine und er sah, dass sie schwer schluckte.
Auch er sah kurz zum Bett und dann wieder zu ihr. „Es… ich", er wusste nicht, was er sagen sollte. Wie oft hatte er an jene Nacht gedacht in dem sie sich ihm zum ersten Mal hingegeben hatte. Wie oft hatte er in diesem Bett von ihr geträumt. „Es… es ist lange her… du… du kannst hier schlafen… ich werde Madam Pomfrey rufen…"
Er drehte sich um, um zu gehen, doch sie ergriff seine Hand und hielt ihn zurück. Sie sah ihn aus ihren goldfarbenen Mandelaugen an und er spürte, wie er zu zittern begann. „Ich habe dir nie… nie gesagt… wie leid es mir tut… dass… dass ich dich so verletzt habe… es tut mir leid… aber… aber… ich konnte nicht."
Er lächelte sie zärtlich an. „Es braucht keine Entschuldigung… leg dich jetzt hin, ich rufe Madam Pomfrey."
„Severus."
„Nicht jetzt Hermine, nicht heute Abend. Versuch dich auszuruhen." Er verließ gesenkten Hauptes den Raum. Ahnte sie, wie schwer sie es ihm machte? Ahnte sie, dass er diese Nähe nicht ertrug? Ahnte sie, dass er sie noch immer liebte?
Er beugte sich über den Kamin und rief mittel Flohpuder nach Madam Pomfrey, dann setzte er sich auf das Sofa und starrte in den Raum. Er brachte es in dieser Nacht nicht fertig noch einmal zu ihr zu gehen. Sie war verheiratet, damit musste er leben. Und ein Streit berechtigte ihn zu nicht. Gar nichts!
