Hallo ihr alle. Hier ein neues Kapitel und dieses Mal ist es über den allseits beliebten, gefürchteten Lucius Malfoy. Iarethirwen? wink wink Ich hoffe er gefällt dir immer noch ;-)

Danke an alle Reviewer. Und nein: die Kapitel hatten nichts mit meinem Frust über das neue Buch zu tun. Ehrlich gesagt waren sie schon viel früher fertig. Nur fehlt mir meistens die Zeit die Sachen hoch zu laden (v.a. weil ich zuhause nur sehr langsames Internet habe). In Zukunft will ich aber versuchen jede Woche ein Kapitel hochzuladen und hoffe das klappt.

Kleine Werbung: In Kürze findet ihr eine Geschichte von mir im Netzt, die erklären soll warum Snape tut, was er tut. HBP-Spoiler ;-) Heißt: Still Dumbledore´s Man. Würde mich freuen, wenn ihr mal reinlest.

5. Lucius

Sanft streichelte er ihre blasse Haut, die im Sonnenlicht glänzte. Sie lächelte ihn an und zog ihn zärtlich zu sich hinunter in die weißen frisch duftenden Laken. Er ließ sein Haar durch ihr goldblondes Haar gleiten, während er ihren nackten Körper mit seinen Lippen liebkoste. Sie roch süß, ein wenig nach Zimt. Und sie erinnerte ihn an eine Frau, die ihm einmal viel bedeutet hatte.

„Lucius", hauchte sie sanft, „hör nicht auf damit… bitte."

Er lachte heiser auf und ließ dann seine Hand zwischen ihre Beine gleiten. Mira war eine schöne Frau, doch noch sehr jung. Anfang zwanzig, vielleicht. Er wusste gar nicht mehr, wann es angefangen hatte. Irgendwann hatte er sie auf der Straße angesprochen… auf einer Muggle-Straße. Er wollte seinen Spaß, sie war bereitwillig mitgekommen. Doch wie immer in letzter Zeit hatte sich alles anders entwickelt, als er es sich gedacht hatte. Statt sie zu benutzen, wie er es schon oft mit Muggle-Mädchen getan hatte, hatte sie die Initiative übernommen. Sie hatte ihn mitgenommen in ihre Wohnung, irgendwo im Zentrum von Dover, und dann…

Sie bewegte sich sanft unter dem Druck seiner Hände, ihr Atmen erregte ihn.

Mira… ein Mugglemädchen, doch als sie ihn zu sich in ihr Bett zog, brachte er es nicht fertig ihren Körper zu brechen, wie ihren Geist. Als sie sich auf ihn setzte und ihn mit ihrer warmen Feuchtigkeit umschloss, verlor er sich in ihr.

Seit diesem Tag kam er immer wieder zu ihr, abends, wenn sich die Schatten herab senkten. Er ertrug es nicht, bei sich zu Hause zu sein… allein zu sein. Lucius Malfoy hatte nie etwas gefürchtet, aber seit Narzissa gegangen war… Er fürchtete nichts mehr als die Einsamkeit am Abend und was noch furchtbarer war: in der Nacht.

„Lucius, bitte…"

Mira war wie Narzissa in jungen Jahren. Wie sie dort lag in den weiß glänzenden Laken auf ihrem Bett. Haut wie Porzellan, Augen wie zwei silberne Sterne und ein voller Mund, der nicht nur seine Lippen zu küssen wusste. Er nahm seine Hände von ihrem Körper und sah sie an. Nun war sie es, die lachte. Langsam erhob sie sich von ihren Kissen, sie begann ihn zärtlich zu küssen, biss in seinen Hals, ihre Lippen wanderten immer tiefer seinen Körper herab, ihre Zunge bohrte sich in seinen Bauchnabel, immer tiefer wanderten ihre Lippen. Er stöhnte auf. Dann stieß er sie plötzlich von sich und presste sie in die Laken. Er wusste, dass der Druck seiner Hände auf ihren Armen härter war, als nötig. Er sah wie sich ihre Haut rötete. Doch statt Angst blitzte nur Verlangen in ihren Augen. Sie hatte gewusst, dass er das tun würde.

„Du hast keine Angst vor mir, nicht wahr Mira?"

Sie lachte auf. Wieder kam eine alte Sehnsucht in ihm hoch. Die Sehnsucht sie sich einfach zu nehmen, ihr weh zu tun. Er hatte es bei einigen Frauen getan. Aber seit Narzissa gegangen war… seit… Hermine fort war. Es würde mit keiner Frau wieder so sein, wie mit Hermine, dem Engel. Ihre Unschuld hatte ihn angetrieben. Aber hier… Mira?

Lucius beugte sich über sie. Mira spreizte ihre Beine und hob ihre Hüften. Sie wollte ihn, wie er sie. Ein seltsames Spiel. Mit einer einzigen Bewegung senkte er sich in sie herab. Sie stöhnte auf vor Lust.

Er könnte ihr weh tun, er könnte immer noch ihren Körper brechen, wie ein Muggle-Mädchen wie sie es verdiente. Lucius presste sich gegen sie und sie schlang ihre Beine um seine Hüften, ihr Körper bewegte sich unter seinem, ihr stöhnen trieb ihn. Er stieß hart zu, so hart, dass sie das Gesicht verzog.

Ihre Beine glitten von seiner Hüfte. Er lachte auf. Jetzt, wo er einmal damit begonnen hatte, konnte er nicht mehr damit aufhören, auch wenn sie ihn an Narzissa erinnerte. Narzissa zu der er immer sanft gewesen war. Er hielt noch immer ihre Arme umklammert.

Sie sah ihn an ohne ein Wort zu sagen. Er hörte nicht auf, nicht, wo er einmal damit begonnen hatte. Schon bei seinen ersten Bewegungen war sein Erregung gewachsen. Es war gut. Nach einigen wenigen weiteren Stößen ergoss er sich in ihr und rollte sich zu Seite.

Für einen Moment blieb Mira regungslos neben ihm liegen, dann drehte sie ihm plötzlich ihren Körper zu und sah ihn an. Er wollte den Vorwurf in ihren Augen lesen, ihn aus ihrem Mund hören, doch stattdessen lächelte sie und strich ihm liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann legte sie ihren Kopf auf seine Brust und umfasste seinen Körper mit ihren Armen. Er spürte, wie sich ihr Atem langsam beruhigte und sie an ihn gekuschelt einschlief. Er griff eine der Decken und zog sie über sie. Mira rückte noch ein wenig mehr an ihn heran, so dass ihm die Nacktheit ihres Körpers noch mehr ins Bewusstsein kam. Er verstand sie nicht. Hatte er sie nicht verletzt?

Lucius Malfoy konnte in dieser Nacht lange nicht schlafen. Die Erinnerung war zurückgekehrt. Es waren andere Zeiten damals, damals mit Narzissa.

Sie hatte ihn verraten und als er aus seiner Starre erwachte, war sein erster Gedanke gewesen sich an ihr zu rächen. Er hatte sich zu Dracos Haus geschlichen, nachmittags, wo er wusste, dass Draco nie zu Hause war.

Narzissa hatte im Garten gesessen, eine leichte Beute. Er hatte sich mit gezücktem Stab an sie heran geschlichen, versteckt hinter einer Ecke, wo sie ihn nicht sehen konnte. Und dann hatte er sie angesehen. Sie hatte sich in eine Decke gehüllt und schien trotz der warmen Sonne zu zittern. Ihr Gesicht war blasser, als sonst. Es hatte leicht die Farbe von Asche angenommen, ihre Augen waren geschlossen und sie schien so unendlich erschöpft zu sein. So müde und so traurig.

Lucius hatte bis heute nicht begriffen, was damals geschehen war, aber zum ersten Mal spürte er eine Regung in sich, die andere als Mitleid bezeichneten. Er konnte sie nicht hassen, trotz ihres Verrates, trotz allem…

Sie hatte ihm mehr bedeutet, als er sich je einzugestehen bereit gewesen war.

Er war einfach gegangen, ohne mit ihr zu sprechen.

Danach hatte er eine Wohnung in London gekauft, hatte sie einrichten lassen und anschließend den Schlüssel Narzissa übersandt. Außerdem hatte er ein Konto bei Gringots einrichten lassen, das zu ihrer freien Verfügung stand. Niemand sollte ihm nachsagen, dass er seine Frau nach all den Jahren schlecht behandelte.

Warum er das alles tat, wusste er nicht. Nein er schämte sich nicht für das, was in seinem Haus passiert war. Nein. Noch immer glaubte er die richtige Entscheidung getroffen zu haben, als er Hermine entführte. Es wäre eine starke Blutslinie geworden… hätte er doch nur etwas mehr Zeit gehabt. Er war gescheitert. Das war nicht Narzissas Schuld, es war seine eigene. Er hätte alles besser planen müssen, hätte Hermine an einen anderen Ort bringen sollen. Er war unnötige Risiken eingegangen, hatte zugelassen, dass sich sein verstand ausschaltete und die Leidenschaft Oberhand gewann. Er hätte kühl bleiben müssen, sich das Mädchen mit klarem Kopf nehmen müssen. Er hätte alles besser planen müssen.

Er hatte Narzissa unterschätzt, sie hatte ihren eigenen Kopf und er wusste, dass sie sich immer durchsetzte, wenn sie es wirklich wollte. Sie hatte seine Pläne ruiniert… aber nur, weil er das zugelassen hatte. Hätte er früher reagiert, ihre Schwäche für das Mädchen früher erkannt, wäre dies alles nicht geschehen. Narzissa hatte sich immer eine Tochter gewünscht, aber nach Dracos Geburt, hatte sie keine Kinder mehr empfangen können. Er hätte von diesen Gefühlen wissen müssen. Er hatte verloren, weil er selbst alles falsch eingeschätzt hatte.

Zwei Mal hatte er versucht sich Narzissa zu nähern, zwei Mal war er wieder umgedreht, ohne sie gesprochen zu haben.

Es fiel Lucius schwer sich dies einzugestehen, aber er war einsam. Sein Sohn sprach nicht viel mit ihm. Seine Frau war für ihn verloren. Und alle, die je seine Begleiter gewesen waren, waren inhaftiert oder hatten sich von ihm zurückgezogen.

Mira war die einzige, die ihm blieb. Mira das Mugglemädchen.

„Musst du gehen?" Sie lächelte ihn an und dabei glänzten ihre Augen wie der Morgenstern.

„Ja", sagte er, während er sich das Hemd zuknöpfte. Er hasste diese Kleidung, die einzige Mugglekleidung, die er besaß. Ein schlichter schwarzer Anzug und ein weißes Hemd.

Mira kicherte.

„Was?"

„Du solltest dir mal etwas Neues zum Anziehen kaufen, Lucius. Solch einen Schnitt trägt man schon seit zwanzig Jahren nicht mehr." Mira reichte ihm das Jackett.

Er lächelte sie an, sagte aber nichts. Was ging es dieses naive Mädchen an, welche Kleidung er wirklich bevorzugte. Sie hatte keine Ahnung, wer er wirklich war. Und er hatte auch nicht das Bedürfnis ihr dies zu erzählen. Es war besser, wenn er nicht mehr kam. Er klammerte sich zu sehr an sie. Es war gefährlich. Wenn irgendjemand davon erfahren würde…

„Es ist besser, wenn ich nicht mehr komme", sagte er leise.

Er sah, wie sich ihre Augen trübten und das Lächeln aus ihrem Gesicht verschwand. „Warum?"

„Glaub mir einfach, dass es besser ist."

„Ich verstehe nicht."

„Ich bin nicht der, für den zu mich hältst." Lucius zog sich das Jackett über, das sie ihm gereicht hatte.

„Mir ist egal, wer du bist, Lucius. Ich mag dich… wirklich. Komm einfach wieder." Sie sprach sehr leise und er wusste genau, dass es sie verletzte, dass er nicht mehr kommen wollte. Er kam immer, jeden zweiten oder dritten Abend. Seit einem halben Jahr.

„Nein", sagte er und wusste doch sogleich, dass er in zwei Tagen wieder vor ihrer Tür stehen würde.

Sie sagte nichts weiter, als sie ihm die Tür öffnete. Er trat in den Flur des Wohnhauses hinaus und wandte sich zur Treppe. Nach wenigen Stufen hielt er noch einmal inne und wandte sich dem Mädchen zu.

„Bis übermorgen", sagte Mira mit einem Lächeln. Und dieses Mal widersprach er nicht.