Hoppla, so viele reviews /staun/
Vielen lieben Dank an alle /sich artig verbeugt/
Hätte nicht gedacht, dass die Story so einen regen Zulauf findet. Ich bin ja mal gespannt, was ihr zu diesem Kapitel so zu sagen habt.
Hier geht es also nun in Runde 3.
Wer meinen Stil schon kennt (weil er Stories wie z.Bsp. „Devotion", „Hold me, thrill me, Kiss me, Kill me" oder „Pain is so close to pleasure" gelesen hat) kann sich halbwegs denken, was ihn jetzt wohl erwartet. Allerdings habe ich im Vergleich zu meinen älteren Stories hier den Level sogar noch etwas erhöht /fg/
Ich möchte nochmals deutlich darauf hinweisen, dass es sich hier um eine stark Lemon-lastige Darkfic handelt. Wer mit S/M-Spielchen, Dominanz- und Unterwerfungs-Szenarien und Schmerz als erotischer Stimulans nichts anfangen kann, sollte lieber nicht weiterlesen. (oder sich hinterher dann nicht beschweren, ich hätte nicht ausreichend vorgewarnt) /zwinker/
Allen anderen: viel Spaß mit dem neusten Kapitel (das übrigens recht lang geworden ist).
Soundtrack diesmal: Roses on white Lace
von Alice Cooper (aus dem 1987er Album: Raise your fist and yell)
Refrain:
In my eyes
Blood drops look like roses on white lace
They won't wash away
In my mind they're roses on white lace
Straight from the heart
Kapitel 3
Kein Zweifel, Noctem Opiales hatte begonnen, seine Wirkung zu entfalten. Sie reagierte auf ihn und zwar viel schneller und auch viel stärker, als ihr lieb war. Doch so schnell würde sie sich nicht unterwerfen lassen; auch nicht durch den Einfluss des Trankes.
Um sich möglichst davon abzulenken, wie ihr Körper auf den seinen reagierte, begann sie, sein Erscheinungsbild nach etwaigen Makeln abzusuchen, die seine anziehende Wirkung auf sie eventuell abschwächen konnten. Sie musste nicht lange danach suchen. Neben dem dunklen Mal auf seinem Unterarm, zierten weitere Narben seine Oberarme und Schultern. Narzissa sah genauer hin und erkannte alsbald, was diese Narben hervorgerufen hatte. Silbern im Kerzenschein leuchtend, überzog ein Geflecht feiner Linien die Haut seiner Arme und Schultern. Es waren die Überbleibsel einer, oder mehrerer, grausamer Züchtigungen. Und zwar nicht mit einer „normalen" Peitsche ausgeführt, sondern mit einer verfluchten; auf dass die Pein des Delinquenten verzehnfacht wurde und er auf immer die Spuren auf seinem Körper tragen musste. Wenn schon seine Arme und Schultern so aussahen, musste höchstwahrscheinlich auch sein Rücken völlig von Narben verunstaltet sein.
Wer ihm das wohl angetan hatte, flackerte kurz ihre Neugier auf, sie sprach die Frage danach aber nicht laut aus.
Das war auch nicht nötig, denn Snape wusste es auch so.
„Du willst wissen, wer mir das angetan hat, ja?" fragte er lauernd.
Narzissa schüttelte verneinend den Kopf, doch er ließ sich davon nicht abhalten.
„Dann sieh genau hin" und mit diesen Worten bohrte sich sein Blick in den ihren. Die Wucht der Erinnerung traf sie wie ein harter Schlag in die Magengrube und sie keuchte auf, konnte aber ihren Blick nicht davon abwenden.
Ein schmächtiger, unscheinbarer Junge von vielleicht 12, 13 Jahren, halb entblößt auf seinen Knien kauernd. Mit schmerzverzerrtem, Tränenüberströmtem Gesicht, aber ohne einen Laut von sich zu geben, versuchte der Junge krampfhaft, den Schlägen, die unablässig auf seinen bereits von zahllosen roten Striemen überzogenen Rücken niederprasselnden, Stand zu halten. Der Schmerz und die Qual darüber, nicht vor jedem weiteren Schlag zurückzuzucken oder zu schreien, stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Genauso wie die wilde Wut, der blanke Hass und Abscheu im Gesicht des Mannes geschrieben stand, der immer wieder aufs Neue so hart zuschlug, als wollte er sämtliches Leben aus dem Jungen herausprügeln.
„Du wirst hier nie wieder einen dieser dreckigen Zaubersprüche aussprechen, hast du mich verstanden!" herrschte der Mann den Jungen an.
„Du Ausgeburt der Hölle, du bist genauso verderbt wie deine unselige Mutter, bevor ich sie von ihrem Leid erlöst habe..." keuchte der Mann und schlug noch härter zu.
Bei diesen Worten sank der Junge ein Stück vorne über und konnte nicht verhindern, dass ein leises Wimmern über seine Lippen kam...
Mit der gleichen Wucht, wie er ihr Zugang zu seiner Erinnerung verschafft hatte, unterbrach Severus jetzt wieder den geistigen Kontakt und Narzissa keuchte ein weiteres Mal auf. Ohne es zu wollen empfand sie auf einmal Mitleid mit Snape, zumindest mit dem ungeliebten gequälten Jungen von damals, der unter der grausamen Knute seines eigenen Vaters fast zerbrochen war.
„Spar' dir dein Mitleid für dich selbst auf. Du wirst es noch brauchen. Bis ich mit dir fertig bin...", er beendete den Satz absichtlich nicht, aber Narzissa hatte auch so verstanden.
Wie ein unheilvoller Rachedämon kauerte er sich über sie, sein Gesicht nur noch eine Handbreit von dem ihren entfernt.
Sie drückte sich tiefer in die Kissen und versuchte so, dem drohenden Kuss zu entkommen.
„Keine Angst, ich werde dich nicht küssen", sagte Snape lächelnd, „zumindest nicht auf den Mund, denn das ist nur etwas für Liebende. Und das sind wir schließlich nicht, nicht wahr?".
„Nein, ganz sicher sind wir das nicht" bestätigte sie.
„Und das ist auch gut so. Liebe ist etwas für Schwächlinge" erwiderte er, dann tauchte sein Gesicht seitlich weg und Narzissa schrie auf, als sich seine Zähne in ihre Halsbeuge bohrten.
Der Biss stachelte ihren Widerstand aufs Neue an und sie stieß ihn unwirsch von sich. Ein Handgemenge folgte und Snape gab nach ein paar Augenblicken scheinbar auf. Halb aufgerichtet lag er nehmen ihr, ein äußerst zufriedenes Lächeln umspielte seinen Mund.
„Hm, du schmeckst sehr gut. Ich frage mich, ob du überall so gut schmeckst" schnurrte er und leckte sich die Lippen.
„Du bist wirklich abscheulich. Und verderbt bis ins Mark!" klagte sie ihn an.
„Natürlich bin ich das. Genauso wie du ein verwöhntes, arrogantes Prinzesschen bist, das sich schon immer für etwas Besseres gehalten hat".
Als Antwort darauf schlug sie ihm einmal hart ins Gesicht, aber das amüsierte Snape offenbar nur.
„Komm schon...", forderte er sie auf, „...schlag mich. Ich weiß, dass du es willst...".
Seit frühester Kindheit an hatte man Narzissa immer wieder eingebläut, sich niemals vor anderen irgendwelchen Gefühlsausbrüchen gänzlich hinzugeben. Sie hatte stets Haltung zu bewahren, wie es sich für die Tochter einer Zaubereradelsfamilie schickte. Doch jetzt, unter dem Einfluss von Noctem Opiales ließ sie die Zügel schleifen und ergab sich ganz ihre Wut auf ihn hin.
Mit einem Aufschrei stürzte sie sich auf Severus, schlug ihn mehrfach hart ins Gesicht, krallte ihre Fingernägel in seine Haut und trommelte zu guter Letzt mit den Fäusten gegen seine Brust und Schultern. Und die ganze Zeit über lachte Snape aus vollem Halse.
Als sie endlich keuchend und am Ende ihrer Kräfte von ihm abließ, zierten lange blutige Striemen seine Brust, den Hals und die Wangen und Blut tropfte von seiner aufgeplatzten Unterlippe und besudelte das makellose Weiß der Laken unter ihnen.
„Gut, sehr gut. Ich wusste doch, dass unter dieser perfekten eiskalten Oberfläche ein wilder Geist zu finden ist. Wir werden viel Spaß miteinander haben", bemerkte er lächelnd und leckte sich genüsslich das Blut von der Lippe.
„Das verstehst du unter Spaß?" fragte sie argwöhnisch.
„Ja. Das und noch einiges anderes", antwortete er ausweichend, doch dann veränderte sich seine Mimik, und ein stählerner Ausdruck lag in seinen Augen.
„Und jetzt bin ich dran..." flüsterte er drohend.
Wie ein Raubvogel, der sich unversehens auf seine Beute stürzt, war er auf einmal über ihr. Sein Gewicht drückte sie nieder, seine Hände schienen überall gleichzeitig zu sein. Er tat ihr absichtlich weh, seine langen Finger lagen wie Schraubstöcke auf ihren Brüsten, er biss sie so heftig in die Seite, dass ein rotes Mal zurückblieb und als er sich dann auch noch gewaltsam einen Weg zwischen ihre Beine suchte, wusste sie, dass sie verloren war. Natürlich wehrte sie sich die ganze Zeit nach Kräften gegen ihn, hatte jedoch nicht wirklich eine Chance. So schmal Severus auch gebaut war, in seinem Körper steckten ungeahnte Kräfte und er wusste genau, wie er sie am effektivsten einsetzen konnte.
„Oh ja, mein Kätzchen...wehr dich nur...", hörte sie sein Flüstern dicht an ihrem Ohr, „...wehr dich, tu mir weh...dann macht es mir noch viel mehr Spaß...".
Dass diese Worte nicht nur leeres Geschwätz waren, spürte sie genau, als sich seine Männlichkeit hart und fordernd gegen ihren Schenkel presste.
Sie bäumte sich unter ihm auf, schlug zu mit aller Kraft, doch das alles schien ihn nicht von seinem Vorhaben abbringen können, sondern eher noch weiter aufzustacheln.
Seine Begierde war auch vorher schon stark, ja beinahe schon schmerzhaft gewesen, doch jetzt bedrängte sie ihn gnadenlos. Und je stärker Narzissa sich unter ihm wand, desto heißer brannte die Lust in seinen Adern. Schlangengleich wand er sich zwischen ihre Beine, umfasste mit einem Arm ihre Hüften um sie ein wenig anzuheben und dadurch eine bessere Position zu erlangen. Er lachte, als die Spitze seiner Männlichkeit ihren Schoss das erste Mal berührte und sie bereits feucht und bereit für ihn vorfand. Ohne viel Federlesens senkte er sich mit einem machtvollen Stoß in sie, der erstickte Schrei, der sich ihr dabei entrang, klang in seinen Ohren wie Siegesgeheul. Instinktiv hatte sie die Muskeln angespannt, als er in sie eindrang, wollte so eine letzte Bastion der Abwehr errichten. Doch sie erreichte damit nur, dass er lustvoll aufstöhnte.
Und leider auch, dass sie langsam aber sicher begann, selbst auf den Geschmack zu kommen, denn ihre Anspannung verursachte eine stärkere Reibung, die auch sie nicht kalt ließ. Er hatte begonnen, langsam und kraftvoll zuzustoßen und jeder neue Stoß fühlte sich an wie ein fleischgewordenes Fragezeichen.
„Komm schon...sag' mir, wie du's gerne hast..." flüsterte er lockend.
Narzissa's wohlerzogenes Selbst wehrte sich immer noch heftig gegen seinen ungewollten Übergriff, ihr Verstand, in dessen Windungen der Trank immer heller brannte, war da anderer Meinung und wurde von ihrem Körper, der ebenfalls Fahnenflucht begannen hatte, noch in seiner Meinung bestärkt. Sie hatte schon immer eine Schwäche für starke, dominante Männer gehabt und Severus füllte diese Rolle gerade aufs vortrefflichste aus. Darüber hinaus war es auch schon immer ein ganz besonderes Vergnügen für sie gewesen, die reservierte, kühle und überlegene Lady für ein paar Stunden abzulegen und in die Rolle der devoten Liebesdienerin zu schlüpfen. Oh ja, sie ließ sich im Bett äußerst gerne dominieren, es war ein willkommener Kontrapunkt zu der starken Persönlichkeit, die sie sonst immer an den Tag legte.
„Wusste ich es doch..." hauchte Severus, der natürlich wieder ihre Gedanken gelesen hatte. So erregt wie er bereits schien, wunderte sie sich, dass er dazu überhaupt noch in der Lage war.
Ein leises tonloses Lachen war die Antwort darauf.
„Du würdest dich wundern, wozu ich noch alles fähig bin..." flüsterte er und hörte auf, sich in ihr zu bewegen. Er verharrte in dieser Position, brachte aber sein Gesicht ganz nah an ihres heran.
„Sieh her..." befahl er ihr und seine Worte hatten die Macht, dass sie hinsah und nicht einmal mehr blinzeln konnte.
Eine Kaskade wild durcheinander wirbelnder Erinnerungsfetzen, aufblitzende Bilder sich windender Leiber, angefüllt mit einer wahren Sturzflut an Sinneseindrücken prasselte auf sie nieder. Severus, immer wieder Severus, wie er seinen Spaß auf vielfältigste Weise und mit einer langen Reihe unterschiedlichster Gespielinnen hatte. Die Bildfolgen waren viel zu schnell, als dass sie etwas genaues hätte erkennen können, auch wenn sie ein paar Mal das Gefühl hatte, dass ihr jemand bekannt vorkam. Severus hatte im Lauf der Zeit wirklich keine Spielart ausgelassen. Ob nur zu zweit, oder zu dritt oder inmitten einer wahren Orgie und sogar ein paar männliche Liebhaber waren darunter gewesen.
Auf diese Voyeur-hafte Weise an seinen Begierden teilhaftig zu werden, ließ Narzissa alles andere als kalt, auch wenn sie sich das selbst nicht wirklich zugestehen wollte. Also schob sie es auf die Wirkung des Trankes, der sie immer weiter enthemmte und ihr Urteilsvermögen immer stärker trübte. Doch tatsächlich konnte Noctem Opiales nur das unterstützen oder hervorholen, was auch schon vorher im Geist desjenigen verborgen gewesen war, der ihn trank. Das Liebesspiel mit Lucius war zwar auch hin und wieder etwas härter gewesen, doch niemals so schmerzvoll und beinahe animalisch wie sie es jetzt mit Severus erlebte und sie fragte sich, ob es einfach nur die Reflexion seines Geistes auf den ihren war, der diese dunklen Lüste in ihr aufrüttelte, oder ob sie insgeheim schon immer darauf gewartet hatte, das es einmal hervorgelockt würde. Und wie dunkel ihre Lüste waren, merkte sie, als sich die Art seiner Erinnerungsfetzen, an denen er sie teilhaben ließ, mit einem Mal veränderte. Was bisher noch die normalen Spielarten der Liebe und Vereinigung in beiderseitigem Einverständnis gewesen war wandelte sich, wurde zusehends brutaler, abartiger.
Sado-Maso-Rollenspiele wechselten sich mit reinem gewaltsamem Übergriff ab. Fesseln, Flüche, Zaubertränke, Peitschen, Bannsprüche, Erniedrigung in all ihrer Grausamkeit und zuletzt, Messer, Dornen, Rasierklingen und Blut. Narzissa hätte sich zutiefst davon abgestoßen fühlen sollen, aber das war nicht der Fall. Erschreckt über sich selbst spürte sie, wie sie nach immer mehr und mehr davon gierte.
Doch genau in diesem Augenblick unterbrach Severus ein weiteres Mal die Verbindung und verschloss seinen Geist wieder vor ihr.
„Hoppla, ich hätte nie geglaubt, dass du Spaß an so etwas haben könntest" raunte er ihr zu und das Lächeln um seinen Mund verlieh ihm dieses Mal einen äußerst grausamen Ausdruck.
Verzweifelt versuchte Narzissa, ihre Gedanken hinter eine mentale Barriere zu zwingen, sich von dem Taumel aus Blut und Schmerz zu lösen, den sie gesehen hatte. Doch Severus ließ das nicht zu, mit einem Lachen zerstörte er fast spielerisch jeden ihrer Versuche, einen geistigen Schutzwall aufzubauen. Er hatte Besitz von ihr ergriffen. Sowohl physisch als auch psychisch und der Trank intensivierte diese Verbindung noch. Sie war eine Närrin gewesen, als sie geglaubt hatte, er würde sich damit zufrieden geben, dass sie ihm nur ihren Körper überließ. Sein Blick durchbohrte sie, legte ihr geheimstes Innerstes bloß, holte sämtliche verborgenen Geheimnisse und Sehnsüchte hervor und sie hatte keine echte Chance, ihn davon abzuhalten. Mental war er ihr haushoch überlegen.
Also verlagerte sie sich wieder darauf, körperlich Widerstand zu leisten und sie schaffte es tatsächlich, ihn ein weiteres Mal von sich zu stoßen. Wie ein Tier auf allen vieren kauerte er auf dem Bett, belauerte sie, plante schon den nächsten Angriff. Seine hoch aufgerichtete Männlichkeit schimmerte auf äußerst obszöne Weise feucht im Schein der Kerzen. Er lachte, als er ihrem Blick folgte.
„Das ist alles von dir mein Täubchen. Möchtest du kosten?" fragte er, doch er erwartete nicht wirklich eine Antwort. Statt dessen fuhren die Finger seiner rechten Hand einmal kurz über sein Glied, dann packte er mit eben dieser Hand ihr Kinn und sein Daumen strich ihr die Feuchtigkeit so zärtlich auf die Lippen, als wäre es süßester Nektar.
Voller Abscheu spukte sie ihn an.
„Du elender Widerling!" schleuderte sie ihm entgegen.
„Oh schön, endlich mal etwas neues. Immer nur Scheusal und abscheulich, das wurde langsam echt langweilig" entgegnete er.
Als Antwort darauf verpasste sie ihm eine neuerliche Ohrfeige.
„Das ist natürlich auch eine Antwort", bemerkte er spöttisch, „aber sag mir doch: möchtest du gern ein schönes kleines Spiel mit mir spielen?"
Sie sah ihn argwöhnisch an. Sein lauernder Blick verhieß nämlich nichts gutes.
„Was meinst du damit?" fragte sie zurück.
„Liebste Narzissa", begann er in einem höchst spöttischen Tonfall, der sich aber merklich veränderte, als er fort fuhr, „möchtest du gern meine kleine unterwürfige Hure spielen? All die schlimmen Dinge mit mir tun, die du schon immer einmal machen wolltest, aber bisher keine Gelegenheit dazu hattest?"
„Nein! Ganz. Sicher. Nicht!" schnappte sie empört, doch ihre Gedanken verrieten sie.
Severus fletschte wissend die Zähne und bereits einen Wimpernschlag später hatte er sich wieder auf sie gestürzt.
Narzissa fand sich nach einem weiteren kurzen und heftigen Handgemenge herumgeworfen und in der Hundestellung wieder. Einer seiner Arme lag wie eine Eisenklammer um ihre Hüften und sie spürte, wie er sich wieder zwischen ihren Beinen in Position brachte. Sein Eindringen war diesmal noch machtvoller und er stieß auch nicht langsam, sondern hart und fordernd zu. Ihr Schoß begann unter dem Ansturm, Wellen der Lust durch ihren ganzen Körper zu schicken. Sie krallte sich in die Laken und unterdrückte ein Stöhnen. Es war ein Höllenritt, aber genau das, was sie jetzt und hier und in dieser Verfassung brauchte. Der Trank hatte nun seine volle Wirkung entfaltet und sämtliche Hemmungen und Bedenken hinfort gespült. Das einzige, was sie jetzt noch wollte war, dass Severus sie bis an ihre Grenzen führte.
Und noch darüber hinaus...
„Sag es kleine Narzissa...sag es..." hauchte er.
Sie erzitterte wohlig, als sie das Timbre seiner Stimme hörte. Tief, dunkel, lockend.
„Sag es" wiederholte er.
„Oh Sev...tu es...lass mich deine Hure sein..." raunte sie, halb in ein Kissen hinein.
„Jaaaa, du bist meine kleine willige Hure...uhmmm jaaaa..." stöhnte er, dann senkte er seine Hand klatschend auf ihr Hinterteil.
Schmerz war nun nicht länger ein Hemmschuh, sondern als Stimulans äußerst willkommen. Er schlug noch eine Weile zu, dass sie sich unter ihm wand und um mehr bat. Und er tat ihr den Gefallen, grub mit jedem neuerlichen Stoß seine Fingernägel in ihr weißes Fleisch und hinterließ eine ganze Reihe langer tiefer Striemen auf ihrem Rücken, aus denen vereinzelt sogar Blut sickerte. Und anstatt sich vor Schmerzen zu winden, feuerte sie ihn noch weiter an.
Lichtblitze zuckten vor seinen Augen, sein Körper hatte unter dem Ansturm der Lust unkontrolliert zu zittern begonnen. Noctem Opiales verstärkte jegliche seiner Empfindungen so sehr, dass seine Begierde die Grenze zum Schmerz überschritt. Und Schmerzen waren schon immer etwas gewesen, was ihn am allermeisten beflügelt hatte. Wobei er je nach Lust und Laune manchmal lieber den eigenen körperlichen Schmerz fühlte und bei anderer Gelegenheit lieber anderen Schmerzen zufügte. Heute verschwammen die Grenzen zwischen diesen beiden Begierden, lösten sich auf und wurden zu etwas neuem. Hier und jetzt mit Narzissa spürte er, wie etwas in ihm aufbrach. Etwas, das er bisher immer sorgsam unter Verschluss gehalten hatte. Doch jetzt war der Dämon geweckt, die Tür zum verborgendsten Winkel seiner Seele wieder einmal aufgestoßen.
Und nur Blut konnte diese Tür nun wieder schließen...
Er hörte auf, in sie zu stoßen und zog sich ganz zurück, was ihm ein unwilliges Stöhnen ihrerseits einbrachte, denn in Narzissas Adern brannte die Lust nun auch lichterloh. Aber er löste sich nur kurz von ihr, nämlich um sie ein weiteres Mal herum zuwerfen und ihren blutigen Rücken tief in die Laken zu drücken, sodass sie sich wohlig räkelte. Sie kam ihm begierig mit den Hüften entgegen, als er ein drittes Mal in dieser Nacht in sie eindrang.
Sie krallte sich an seinen Schultern fest, ihre Fingernägel bohrten sich tief in sein Fleisch. Die Gier, endlich zum erlösenden Höhepunkt zu kommen, trieb beide vor sich her wie ein Herbststurm die Blätter der Bäume.
Wie aus dem Nichts hatte er plötzlich einen kleinen silbernen Dolch in der Hand. Und ehe sie darauf reagieren konnte, hatte er ihr die Klinge einmal quer über den Brustansatz gezogen. Gierig wie ein Ertrinkender leckte er das hervorquellende Blut von ihrer Haut, während sich ihr Brustkorb unter ihm unter heftigen Atemzügen hob und senkte.
Danach hob er den Kopf und ließ ein lang gezogenes Stöhnen hören, das eher dem Gebrüll eines Raubtiers glich.
Narzissa, aufgepeitscht durch ihre eigene Begierde, sah seine mit ihrem Blut verschmierten Lippen, wollte seinen Kopf zu sich hinunterziehen, um es abzulecken. Doch mitten in der Bewegung stockte sie, denn plötzlich spürte sie die Spitze des Dolches, den er ihr an die Halsschlagader gesetzt hatte. Ein kurzer Stoß und sie würde hier unter ihm verbluten.
Das machte ihren von Lust und Noctem Opiales umnebelten Verstand so weit wieder klar, dass ihr endlich sein von Wahnsinn und Blutdurst umwölkter Blick auffiel. Seine schwarzen Augen waren das Tor zu seiner Seele und dieses stand in diesem Moment so weit offen, dass sie das Gefühl hatte, in einen grausigen und bodenlosen Abgrund gerissen zu werden. Todesangst vertrieb alle anderen Empfindungen, sie keuchte erschreckt auf und wollte sich von ihm befreien, aber er drückte ihr immer noch unbarmherzig die Klinge gegen den Hals.
„Severus, bitte...", flehte sie mit erstickter Stimme, „Severus, tu es nicht...".
Es dauerte einen Moment, doch dann schienen ihre Worte zu ihm durchzudringen, denn er blinzelte ein paar mal wie jemand, der aus einem Traum erwacht. Sein Blick fiel auf den Dolch in seiner Hand, er keuchte auf und das wahnsinnige Glitzern in seinen Augen erlosch. Dennoch war der Dämon in ihm nicht besiegt und die Kreatur tobte und sträubte sich gegen die mentalen Fesseln, die er ihr anlegte. Er atmete schwer, als kostete es ihn eine übermenschliche Anstrengung, als er sich von ihr löste. Er kauerte sich so weit es ging von Narzissa weg und am Fußende des Bettes hin und schlang die Arme fest um seine Knie. Der Dolch lag aber immer noch in seiner Hand.
Narzissa tat es ihm gleich und zog sich in den höchst zweifelhaften Schutz der anderen Ecke am Kopfende zurück.
Eine ganze Weile waren nur die heftigen Atemzüge beider zu hören.
Sorgfältig darauf bedacht, auch nicht die winzigste Regung des anderen zu verpassen, ließen sie sich gegenseitig keine Sekunde aus den Augen. Die Luft um sie herum schien zu knistern und war von Unheil geschwängert. Es ging immer noch eine unmittelbare und äußerst tödliche Gefahr von Severus aus, darüber war sich Narzissa vollkommen klar. In seinem Gesicht arbeitete es, als würde er einen wilden Kampf mit sich selbst austragen. Höchstwahrscheinlich stimmte das auch.
Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sollte sie einfach aufstehen und gehen? Was, wenn er eine Bewegung von ihr als Angriff interpretierte? Im Angesicht einer wütenden Königskobra, die mehr als bereit zum Zuschlagen war, unterließ man es besser tunlichst, auch nur einen Finger zu rühren. Und Severus hatte in diesem Moment sehr viel von eben dieser tödlichen Giftschlange an sich. Sollte sie es mit Worten versuchen? Das konnte auch einen negativen Effekt auf ihn haben. Aber irgendwas musste sie tun, sie konnte schließlich nicht ewig so hier sitzen bleiben und darauf warten, ob er wieder zur Vernunft kam, oder nicht. Also holte sie tief Luft und trat die Flucht nach vorne an.
„Severus? Was...", begann sie leise, brach aber ab, denn sie wusste nicht genau, was sie sagen sollte.
Aber offenbar hatten die zwei Worte ausgereicht, um ihn von seinem inneren Kampf abzulenken.
Sein Blick bohrte sich in den ihren.
„Geh. Bevor ich ganz die Beherrschung verliere und dich auf dem Gipfel meiner Lust töte", flüsterte er gepresst und die Adern an seinen Schläfen traten hervor, weil er so sehr mit sich rang um ruhig zu bleiben.
„Severus, ich...", weiter kam sie nicht.
„GEH JETZT!" stieß er hervor und diesmal kam Leben in sie.
Erschreckt sprang sie vom Bett auf, raffte ein paar ihrer Kleidungsstücke vom Boden, legte sich jedoch nur kurzerhand den Umhang um und floh. Auf ihrer überstürzten Flucht aus dem Haus in Spinner's End folgten ihr Snapes Worte: „wenn dir dein Leben lieb ist, sprich zu niemandem ein Wort hierüber. Und komm' nie wieder hierher zurück!"
Die unverhohlene Drohung in seinen Worten und das Hochgefühl, gerade noch einmal dem sicheren Tod entronnen zu sein, beflügelten Narzissas Schritte und sie war alsbald in der Schwärze der Nacht verschwunden.
- to be continued –
Was? Es geht noch weiter?
Yep, ich hätte da noch einen kleinen verträumten Epilog anzubieten, der vielleicht für ein paar Überraschungen sorgt.
Selbigen werde ich am Wochenende online stellen.
Und jetzt bin ich ehrlich gespannt auf eure Reaktionen. Also bitte, reviewed, was das Zeug hält. /zwinker/
