Vielen lieben Dank für eure echt tollen reviews. Ich habe mich über jedes einzelne ehrlich wie ein Schneekönig gefreut. Ihr seid alle echt toll /knuddel/
So, und hier kommt es nun: das große Finale. Kurz, dafür umso heftiger. /zwinker/
Ich möchte hier noch mal anmerken, dass diese Story die mit Abstand härteste ist, die ich bisher geschrieben habe. Und wenn ihr den folgenden Epilog gelesen habt, werdet ihr wissen, warum ich als zweites Genre noch Horror dazu genommen habe, denn das, was gleich passieren wird, geht über Drama einfach hinaus.
Warnung: Jemand wird in diesem Kapitel sein Leben verlieren. Und zwar auf nicht gerade sehr angenehme Art und Weise.
Ich gehe zwar nicht bis ins letzte Detail, aber vielleicht macht es der Raum, den der Text für eigene Spekulationen lässt ja noch gruseliger, als wenn ich alles detailliert beschrieben hätte. Zeitweise war ich mir wirklich nicht sicher, ob ich den Epilog überhaupt online stellen soll. Die Story hätte auch mit Kapitel 3 ein durchaus plausibles Ende gehabt. Da ich den Schluss aber schon angekündigt hatte, will ich euch das nun folgende dann doch nicht vorenthalten.
Soundtrack zu diesem finalen Kapitel: Killing just for fun
von Tito & Tarantula (aus dem 1997er Album „Tarantism")
Wer den Film „From Dusk ‚till Dawn" kennt, weiß, wer Tito ist /zwinker/
... killed seven people for luck
he murdered for a reason
one he know nothing of
he was killing,
killing just for fun …
Epilog
Snape wusste nicht mehr, wie lange er danach noch so in der Ecke es Bettes kauerte. Irgendwann war es ihm dann endlich gelungen und er hatte seinen inneren Dämon so weit bezwungen, dass er wieder halbwegs einen klaren Gedanken fassen konnte.
Aufseufzend legte er sich der Länge nach auf die mit Blut besudelten Laken, lockerte seine verspannte Muskulatur und ließ den Abend noch einmal vor seinem inneren Auge Revue passieren.
Er wusste nicht, wie es Narzissa gelungen war, ihn soweit zur Vernunft zu bringen, dass er von ihr abgelassen hatte. Normalerweise war sein Blutrausch so stark, dass er ohne mit der Wimper zu zucken tötete. Ein kleiner Teil von ihm war froh, dass sie entkommen war, doch die Kreatur in seinem Inneren grollte immer noch leise vor sich hin und forderte ihren Tribut.
Er spielte achtlos mit dem kleinen silbernen Dolch, sah zu, wie das Kerzenlicht sich auf der Klinge brach, doch dann wurde seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt.
Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als ihm bewusst wurde, was es war.
„Komm doch herein Bellatrix. Da draußen ist es sicher höchst ungemütlich" forderte er den Schatten auf, der sich draußen vor dem schmutzigen Fenster herumdrückte.
Und tatsächlich, das Fenster schwang auf und herein stieg Narzissas dunkle Schwester.
„Ich hoffe, es hat dir Freude bereitet, mir dabei zuzusehen" sagte Snape im Plauderton.
„Nicht so sehr, wie es dir offenbar Spaß gemacht hat" entgegnete Bellatrix und trat an das Bett heran.
Sie ließ ihren Blick langsam über seinen immer noch unverhüllten Körper wandern.
„Du hast dich kaum verändert, Severus" flüsterte sie und ihre sonst so harten Züge wurden für einen Moment weicher.
„Danke. Leider kann ich das von dir nicht behaupten", antwortete Snape glatt.
„Ich weiß!", heulte sie auf, „Askaban...verändert die Menschen...".
„Bitte hör' auf damit. Selbstmitleid steht dir nicht besonders, meine Liebe", entgegnete er kalt.
„Nein. Genauso wenig, wie dir Mitleid zu Gesicht steht, Severus. Warum hast du sie laufen lassen?"
„Wäre es dir denn lieber gewesen, ich hätte deine Schwester getötet?" fragte er zurück.
„Verdient hätte sie es. Niemand bändelt ungestraft mit meinem Severus an, oder?" schnurrte Bellatrix und in ihren Augen leuchtete es auf.
„Du hast Recht. Normalerweise nicht", bestätigte er.
„Warum hast du sie dann nicht umgebracht?", sagte Bellatrix aufgebracht.
„Weil ich glaube, dass sie noch gebraucht wird. Der Dunkle Lord hat da so eine Andeutung gemacht" erklärte er.
„Ja natürlich. Immer ist Narzissa diejenige, die alles bekommt, was sie will. Das Aussehen, die Aufmerksamkeit, den richtigen Mann, das Geld, den Sohn, das Ansehen, die Aufmerksamkeit. Und was bekomme ich? Nichts!" echauffierte sich Bellatrix.
Snape sah sie für einen Moment schweigend an.
„Was möchtest du denn gern?" fragte er lauernd.
Bellatrix stieß einen Klagelaut aus und drehte ihm den Rücken zu. Ihre Schultern bebten.
Es verging eine ganze Weile, ehe sie antwortete.
„Ich möchte, dass wieder alles so ist wie früher. Vor allem zwischen uns, Severus" sagte sie leise und ein flehentlicher Unterton lag in ihrer Stimme.
Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort, wählte seine Worte mit äußerstem Bedacht.
„Ich wage mich dunkel daran erinnern zu können, das du es warst, die mich zurück gestoßen hat und nicht umgekehrt, meine Liebe".
Seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht, Bellatrix wirbelte zu ihm herum und sah mit Tränenverschleierten Augen zu ihm hinunter.
„Du weißt doch warum!", schleuderte sie ihm entgegen.
„Natürlich weiß ich das!", brauste er auf, „ich, das schmutzige Halbblut war es nicht wert, eine reinblütige Hexe aus dem Hause Black zu ehelichen und deshalb hast du mich zum Teufel geschickt und einen anderen geheiratet. Ist es nicht so?".
„Ich...nein...", begann sie, „warum verstehst du es immer noch nicht? Ich musste so handeln. Ich durfte der Familie keine Schande machen, nachdem Andromeda schon...".
„...die hochheilige Familienehre besudelt und einen Muggel geheiratet hat", vollendete Snape den Satz für sie.
„Genau!", bestätigte sie, „du weißt doch, dass es mir fast das Herz gebrochen hat, dich zu verlassen".
„Oh, ich bin gerührt", erwiderte Snape höhnisch.
„Und das solltest du auch. Ich liebe dich nämlich noch genauso wie damals", brach es aus ihr heraus.
„Davon habe ich in all den Jahren aber nicht viel zu sehen bekommen", stichelte er.
Bellatrix rang mit sich, blieb ihm aber eine Antwort schuldig.
„Also, was führt dich zu so später Stunde noch einmal hier her?" nahm Snape die Konversation im Plauderton wieder auf.
„Hatte ich das nicht schon gesagt?" flüsterte sie tonlos.
Snape bedachte Bellatrix mit einem langen Blick, dann stieg er mit einer fließenden, eleganten Bewegung aus dem Bett und trat zu ihr.
„Weißt du", begann er und seine Stimme hatte ein samtweiches Timbre, „vielleicht könnte ich heute Nacht eine kleine Ausnahme für dich machen. Um der alten Zeiten willen".
Bellatrix' Gesicht hellte sich schlagartig auf.
„Könntest du?" hauchte sie.
„Ja. Könnte ich durchaus", bestätigte er und strich ihr mit der flachen Klinge des Dolches zärtlich über die Wange.
Seine Erregung von vorhin war zwar etwas abgeklungen, doch den Gipfel der Leidenschaft hatte er noch nicht erreicht gehabt und so spürte er, wie die Lust aufs Neue durch seine Adern pulsierte. Was Bellatrix nach einem viel sagenden Blick nach unten natürlich nicht verborgen blieb.
„Ja..." schnurrte sie und leckte sich die Lippen, „...um der alten Zeiten willen...".
Snape beugte sich vor, nahm sie in seine Arme und ihre Lippen fanden sich zu einem leidenschaftlichen Kuss...
„Jemand tot, den wir kennen?" lautete Ron's immer wiederkehrende Frage, nachdem Hermine wie üblich den Tagespropheten aufgeschlagen hatte.
„Oh ja, allerdings", antwortete sie atemlos und überflog hastig den Artikel auf Seite 2.
„Und? Wer ist es?", fragte Harry mit leichter Ungeduld.
„Diesmal hat es jemand von der Gegenseite erwischt", begann Hermine, „und ich glaube, dass du dich sogar darüber freuen wirst".
„Ich mich freuen, dass jemand tot ist? Das glaube ich nicht", entgegnete Harry.
„Doch. Es hat Bellatrix Lestrange erwischt. Man hat ihre Leiche in einem Graben ganz in der Nähe der heulenden Hütte gefunden. Sie soll anscheinend ziemlich übel zugerichtet worden sein und das Ministerium kann sich nicht erklären, wer es wohl getan hat".
„Wa...waass?" riefen sowohl Harry als auch Ron und stürzten sich auf Hermines Zeitung.
Was der Tagesprophet glücklicherweise für die zart besaiteteren Gemüter unter seinen Lesern verschwieg, war der Umstand, wie übel zugerichtet Bellatrix' Leichnam wirklich war, als er gefunden wurde.
Selbst die hartgesottensten Naturen unter den Auroren hatten bei dem Anblick mit Übelkeit und Entsetzen zu kämpfen gehabt.
Bellatrix war fast nicht mehr zu identifizieren gewesen. Sie war wohl schon einige Zeit tot und der Leichnam hatte zu verwesen begonnen. Trotzdem konnte man noch gut erkennen, dass ihre Arme und Beine mehrfach gebrochen worden waren, denn sie standen in grotesken Winkeln vom Rumpf ab. Man hatte ihr beide Augäpfel herausgerissen und ihre Zunge war mit einem Rasiermesser in drei Teile geschlitzt worden. In ihrem Körper befand sich kein einziger Tropfen Blut mehr, ihr Lebenssaft war wohl komplett in das umliegende Erdreich gesickert. Auch wegen der furchtbaren Wunde, die ihren Brustkorb vollkommen zerschmettert und aufgerissen hatte. Sowohl von den Augäpfeln als auch von ihrem Herz fehlte jede Spur...
Das neue Schuljahr in Hogwarts hatte gerade begonnen und das Oberhaupt des Hauses Slytherin war trotzdem in Hochstimmung.
Endlich hatte Severus Snape den Posten bekommen, den er schon so viele Jahre begehrte. Nun durfte er endlich sein Lieblingsfach unterrichten: Verteidigung gegen die dunklen Künste.
Er war gerade dabei, ein paar seiner persönlichen Habseligkeiten in seinem ehemaligen Büro unten in den Kerkern neben dem Zaubertränke-Klassenzimmer zusammen zu räumen, um in seine neuen Räumlichkeiten umzuziehen. Versonnen lächelnd schritt er langsam an einem der Regale entlang, auf denen sich Glas an Glas mit den unterschiedlichsten Inhalten reihte. Niemand außer ihm schaute sich das gerne etwas genauer an, denn so manches der Gläser enthielt überaus schaurige Gegenstände.
Und niemandem war bisher aufgefallen, dass zwei neue Gläser nebst gruseligem Inhalt hinzugekommen waren...
The End
So, und hier noch ein paar Anmerkungen meinerseits:
Fragt mich bitte nicht, wie ich auf die Idee kam, Snape sozusagen als „Killer aus Leidenschaft" darzustellen, ich weiß es nämlich ehrlich gesagt selbst nicht.
Eigentlich hatte ich nur vorgehabt, wieder mal ein „klassisches" S/M-Szenario zu schreiben. Vielleicht etwas härter als das, was ich schon zu Papier gebracht habe. Während des Schreibens an dieser Story machte sich aber mal wieder eine der Figuren selbstständig und führte mich zu einem ganz anderen Ende. Das Ergebnis ist die nun vorliegende Story.
Wie Aditu in ihrem review zu Kapitel 3 schon richtig angemerkt hat, kann jemand, der eine solche Hölle als Kindheit überstanden hat, einfach keine normale Psyche entwickeln (und es ist leider eine traurige Tatsache, dass Menschen, die als Kind aufs grausamste misshandelt wurden, als Erwachsene selbst zum Täter werden können).
Vielleicht gucke ich aber auch nur viel zu viel TV-Serien á la „CSI" oder „Profiler" /zwinker/
Vielleicht hätte ich auch nicht den Film „American Psycho" anschauen sollen, oder den Roman „Cupido" (von Jillianne Hofmann) lesen. Obwohl der Plot dieses Buches nicht unbedingt etwas mit meiner Story zu tun hat, muss ich ihn hier trotzdem als Inspirationsquelle angeben. /zwinker/
Was die Verbindung zwischen Snape und Bellatrix angeht, das ist alles rein spekulativ. Inspiriert dazu wurde ich durch den Lexikon-Eintrag über Bellatrix auf der Site HP-xperts. Da stand nämlich, dass Bellatrix zu Schulzeiten der Clique um Severus Snape angehört hat. Das hat mich auf die Idee gebracht, aus Bella und Sev ein Paar zu machen. Und warum hätten die beiden nicht auch tatsächlich etwas miteinander haben können, bevor Bella Rodolphus Lestrange geehelicht hat? So, wie ich Snape in meiner Story dargestellt habe, passen die beiden echt toll zusammen, denn sie haben ja ähnliche Vorlieben: Schwarze Magie, foltern und töten.
Und die Überraschung am Ende dieser Story, wie Bellatrix tatsächlich zu ihrer Schwester steht, und dass Snape Bellatrix getötet hat und nicht umgekehrt (wie ihre Drohung in Kapitel 1 ja suggerierte) machte die Sache in meinen Augen erst richtig rund /fg/
Ich habe den HBP jetzt 2-mal gelesen. Soweit ich mich entsinne, taucht Bellatrix nur in Kapitel 2 auf und dann wird sie nur noch einmal in dem Streitgespräch zwischen Snape und Draco erwähnt. Ansonsten kommt sie in Buch 6 nicht mehr vor und deshalb war sie für mich das perfekte Opfer. Sollte ich hier was durcheinander gebracht haben, bitte ich um Nachsicht: hakt es bitteals künstlerische Freiheit meinerseits ab (ich wollte einfach eine spannende Geschichte erzählen, nichts weiter).
Das selbe gilt für den kurzen Passus mit dem Trio und dem Tagespropheten. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Ron diese Frage schon so früh im Buch stellte, jedes Mal wenn Hermine Zeitung liest.
Anyway. Ich hoffe, die Story hat euch ein wenig gefallen. Auch, oder gerade wegen dem ziemlich heftigen Ende. /zwinker/
Bitte schreibt mir, was ihr von der ganzen Story haltet. Ich freue mich wirklich sehr über Feedback.
OK, jetzt ist wirklich genug gelabert.
Hat mich gefreut, wenn ich euch mit der Story etwas unterhalten konnte. Vielleicht sieht/liest man sich ja wieder bei meiner nächsten.
So long Fellows. /verbeug/
