Danke für die Reviews! Ich hoffe, der zweite Teil gefällt euch auch, denn ich glaube, der Stil hat sich ein wenig verändert... lasst es mich enifach wissen, ja? ;-)


Ron saß neben Justin und Cedric und starrte mit ihnen um die Wette Löcher in die Luft, als Harry hereinkam.

„Es schneit", sagte Ron, ohne den Blick vom riesigen Fenster zu nehmen. Harry setzte sich auf einen der beiden Sessel, die seitlich zur Couch standen.

„Was tun wir heute?", fragte er.

„Das wollte ich auch gerade fragen, Potter", sagte Draco, der zusammen mit Theo hereinkam. Theo setzte sich auf den zweiten Sessel, Draco blieb stehen.

Justin verschränkte die Arme. „Wieso glaubt ihr, wir unternehmen etwas mit euch?"

„Weil wir in einem Haus wohnen, und Dumbledore wäre gar nicht erfreut, wenn ihr uns ausschließen würdet?", sagte Theo. Draco nickte. Ron schaute, als hätte er eben erfahren, dass der Weihnachtsmann nur ein Fantasieprodukt ist.

Harry musste sich doch sehr zurückhalten, nicht sein strahlendstes Grinsen aufzusetzen.

„In dem Prospekt hier stehen ein paar Sehenswürdigkeiten", sagte Cedric plötzlich ohne aufzublicken. Ron riss ihm den Prospekt aus der Hand und verzog das Gesicht.

„Das meinst du doch nicht ernst?"

Cedric zuckte mit den Schultern. „Hier gibt es nichts anderes", sagte er. „Und bevor wir hier rumhocken und uns auf die Nerven gehen..."

„Dann bin ich für die Burgruine in den Bergen", sagte Ron mit einem Grinsen.

„Zeig mal her." Justin nahm den Prospekt. „Wie kommen wir denn dahin? Die sind nicht ans Flohnetzwerk angeschlossen?"

„Was erwartest du denn, Finch- Fletchley?", grunzte Draco.

„Du darfst mich gerne Justin nennen", sagte Justin grinsend. Harry starrte Justin böse an, aber niemand bemerkte es.

„Nein danke, wo kommen wir denn da hin", sagte Draco. Als die Aufmerksamkeit nicht mehr auf ihm lag, blickte er zu Harry und erwiderte seinen Blick.

„Einverstanden, dann die Burgruine", sagte Cedric. „Und wir nehmen den Skilift."

„Skilift? Ich bleibe hier!", sagte Theo.

„Nein, tust du nicht!", sagte Draco, „Es sei denn, du willst alleine hier bleiben."

„Hm", machte Justin. Er kratzte sich am Kinn.

„Was?", fragte Ron.

„Gibt es keine Alternativen zum Skilift? Apparieren oder so?"

„Wenn du das kannst und volljährig bist, gerne", meinte Cedric. „Aber Skilift ist nicht schlimm, Justin. Da kann nichts passieren."

„Muggel haben es gebaut", sagte Theo.

„Also haben wir hier zwei mit Höhenangst?", stellte Harry fest. Justin nickte, Theo schnaubte ganz Slytherin- like.

„Du wirst es überleben, Nott", sagte Ron. „Und Justin, ich weiß ein paar Tricks, wie man sich ablenken kann. Wir können ja zusammen sitzen", fügte er hinzu.

„Und was ist mit mir?", fragte Theo. „Sag mir die Tricks!"

„Später", sagte Ron. Er stand auf. „Ich pack uns ein paar Sandwichs ein." Und er verschwand in Richtung Küche.

Cedric klatschte auf seine Beine. „Dann macht euch fertig, gleich geht es los", sagte er. Er stand auf und ging aus dem Raum. Justin schaute sich unbehaglich um. Draco drehte sich ohne ein Wort um und ging raus, was dazu führte, dass Theo sich nun unbehaglich fühlte.

„Ihr werdet schon sehen. Ist echt nicht schlimm", sagte Harry in die Stille.

„Bist du jemals mit einem Skilift gefahren, Potter?", fragte Theo. Harry schüttelte den Kopf. „Aber ich stelle es mir nicht schlimm vor."

„Da bin ich ja beruhigt. Nur zu deiner Info, Potter: es wackelt ziemlich. Und wenn man nur den kleinsten Fehler macht..."

„Komm, da kann doch nichts passieren. Einsteigen, fahren, aussteigen", meinte Harry. Justin schüttelte stumm den Kopf.

Theo stand auf. „Du wirst es ja sehen."

Merry Christmas!

Später standen die sechs vor dem Haus, Ron schloss ab. Dann ging er zu den anderen und wandte sich an Cedric.

„Wohin?", fragte er.

„Am Bahnhof habe ich einen Infostand gesehen. Lass uns da nachfragen", antwortete Cedric. „Auf dem Weg können wir mal bei Cho vorbeischauen, vielleicht will sie ja mit."

„Können wir dann auch zu Pansy?", fragte Theo.

„Lass mal", sagte Justin. Er schauderte.

„Wenn ihr eure Freundinnen mitnehmt...", erwiderte Theo beleidigt.

„Okay. Cho hat wahrscheinlich andere Pläne", sagte Cedric schnell. Auch er erschauderte bei dem Gedanken, noch mehr Slytherins ertragen zu müssen.

Sie stapften durch den Schneematsch auf dem Bürgersteig zum Bahnhof. Ron lief als einziger auf der Straße, im unberührten Schnee. Schweigend lief Harry neben Justin und Cedric, und spürte mit jeder Faser, dass Draco hinter ihm lief.

„Kennst du dich mit Schneeliften aus, Draco?", fragte Theo gerade. Harry hörte keine Antwort.

„Diggory!", kam es lauter von Theo. Cedric runzelte die Stirn und schaute sich um. „Was?"

„Du bist doch ein riesiger Muggelfan?", fragte Theo.

„Worauf willst du hinaus?"

„Schon mal Schneelift gefahren?"

Cedric lachte auf. „Oh Mann, denkst du echt, das ist so schlimm?"

„Lach mich nicht aus!", befahl Theo. Harry hoffte, dass Theo sich Cedric aufdrängen würde, und dass Cedrics nette Ader durchkam und er Mitleid mit Theo hatte, denn das hieße, Harry konnte ohne Verdacht zu schöpfen mit Draco im Lift sitzen.

Cedric war das wohl auch bewusst, denn er schaute Harry fragend an. Harry zuckte mit den Schultern und nickte.

„Okay, Nott, aber nur auf dem Hinweg", sagte er. Harry konnte Theo förmlich aufatmen hören.

„Was entscheidet ihr über meinen Kopf hinweg!", empörte Draco sich. „Theo, du kannst mich doch nicht einfach..."

Theo winkte ab. „Komm schon, Draco, wir müssen uns mit den anderen Häusern verstehen."

„Ach, das sind ja ganz neue Töne", sagte Draco.

Sie kamen am Infostand an und Cedric redete mit der Frau am Schalter, während die anderen mit mehr oder weniger Wohlwollen den Skilift betrachteten. Sein Ende war nicht zu erkennen, und der Berg, auf den er führte, war überseht mit Bäumen. Die Berge in der Umgebung, verfügten über keinen Lift.

Cedric kam zu ihnen. „Okay, ich habe schon Tickets gekauft. Hier." Er verteilte ihnen Fahrscheine, und sie gaben ihm das Geld zurück. Dann gingen sie ein paar Schritte zum Lift, und reihten sich in die Schlange der Wartenden ein, die ein paar Meter lang war. Justin klebte plötzlich an Ron, und Theo an Cedric. Harry schaute Draco an und konnte ein Grinsen nun nicht mehr unterdrücken. Auch Draco grinste und zwinkerte, bevor er sagte: „Denk ja nicht, dass du diese Fahrt überleben wirst, Potter."

„Keine Angst, Malfoy. Ich rechne mit dem Schlimmsten. Hey, RON!", rief Harry den vor ihm stehenden. Ron drehte sich um. „Tut mir leid, Harry", sagte er.

„Du könntest uns wenigstens vorlassen. Wenn Malfoy mich rausschubst, seht ihr das dann." Ron nickte und Harry packte Draco brutal am Arm und zog ihn mit sich, vor Ron in die Reihe. Sie rückten schweigend vor, bis sie dran kamen. Harry und Draco ließen den Sessellift auf sich zukommen und sprangen im richtigen Moment drauf. Die Stange zogen sie runter und Harry drehte sich um, um zu sehen, wie Ron und Justin sich anstellten. Sie schafften es und Ron streckte ihm beiden Daumen entgegen. Auch Theo und Cedric hatten keine Probleme.

„Die Fahrt dauert nicht ewig, Potter", kam es schneidend von Draco. Harry zwickte ihn.

„Ich wollte gucken, ob die anderen es schaffen", sagte er.

„Als würde sie es nicht schaffen. Also ehrlich, manchmal ist Theo ein richtiger Feigling. Aber ich will mal nicht meckern", sagte Draco. Er nahm Harrys Hand, die wie seine eigene im Handschuh verpackt war.

„Schade, dass ich dich nicht küssen kann", meinte er.

Harry seufzte. „Die Woche wird sich in die Länge ziehen", sagte er, „Ohne Möglichkeiten, uns zwischendurch zu verdrücken."

„Wer sagt denn, dass wir keine Möglichkeiten haben? Wir könnten uns ja verirren. Im Wald. Hach, was ich für gute Ideen habe."

„Ja, sehr gut. Wir laufen nur in die Gefahr, dass die anderen uns früher finden, als erwartet, zu erfrieren, oder –"

Draco drückte Harry zur Seite, so dass man ihn von hinten nicht mehr sehen konnte, lehnte sich zu ihm und küsste ihn auf den Mund. Harry stieß ihn nach ein paar Sekunden zurück und setzte sich auf.

„Zu gefährlich, Malfoy", sagte er. „Aber ich weiß etwas besseres."

Er zog seine Handschuhe aus und rieb sich die Hände. Dracos Augen weiteten sich. „Was hast du vor?"

„Sch", machte Harry. Er grinste Draco an. Ein Blick nach hinten verriet ihm, dass Ron eindringlich auf den käseweißen Justin einredete. Dann wandte er sich Draco zu, lehnte sich leicht gegen ihn und begann, ihm über die Hose zu streicheln. Dracos Augen wurden noch größer.

„Du kannst doch nicht..."

„Und ob ich kann, Draco. Du müsstest mich inzwischen kennen."

„Du überraschst mich immer wieder. Oho, Potter", machte Draco. Harry hatte seine Hose geöffnet und die Hand hineingleiten lassen. Er hatte es geschafft, Draco zu erhärten, und als er seine Hand um das halb erregte Glied schloss, und anfing zu reiben und zu streicheln, merkte er, dass es immer härter wurde. Dracos Atem ging schneller, seine Hände krallten sich in Harrys Rücken und in den Sitz.

Harry verfluchte innerlich die Eisenstange, die ihn davon abhielt, seinen Mund zu benutzen. Mit der Hand wurde er immer schneller, Draco stöhnte leise und warf seinen Kopf in den Nacken.

Harrys Daumen strich über die Eichel, er wechselte zwischen hartem Reiben und sanften Streichen, nur die Spur einer Berührung. Er wusste, das trieb Draco in den Wahnsinn. Er spürte das Keuchen von ihm in seinem Ohr, da er sich immer stärker gegen ihn lehnte. Mit seiner zweiten Hand fuhr er über Dracos Oberschenkel, erst außen, dann innen, und Dracos Atem wurde noch schneller. Harry spürte, wie Draco zitterte, und schon so hart war, dass er bald kommen würde. Er drosselte sein Tempo.

„Ups, wir sind bald da", sagte er, obwohl das Ende der Fahrt noch nicht in Sicht war. Draco sah das jedoch nicht, hatte er doch die Augen geschlossen.

„Mach sofort weiter, Potter, oder es wird Tote geben", sagte er, Harry mit einer Hand im Nacken packend. Harry wusste, was Draco vorhatte und spannte sich an. „Komm ja nicht auf die Idee, mich zu küssen", sagte er. Er linste zu Ron, der zu ihnen sah und wie das schlechte Gewissen in Person aussah. Harry schlug Dracos Hand weg und winkte Ron zu, als Zeichen, dass alles in Ordnung war. „Dann. Mach. Weiter", zischte Draco leise.

„Schon gut", sagte Harry. Seine Hand, die er nie aus Dracos Hose gezogen hatte, nahm einen langsamen Rhythmus an. Er nahm seine zweite Hand hinzu. Er spürte, dass Draco jeden Moment kommen würde.

„Versuche, nicht so laut zu schreien. Schrei am besten gar nicht", sagte er. Draco antwortete nicht, er konnte nur noch stöhnen und sich an Harry festklammern. Schließlich schrie er doch auf und ergoss sich in seiner Hose.

„Baah, Draco, kannst du dich nicht beherrschen?", fragte Harry. Er zog seine Handschuhe wieder an. Draco lehnte am Sitz und keuchte noch. „Und dein Kuhstall ist offen, nur zur Info", meinte Harry.

„Du bist unmöglich", sagte Draco. Er fummelte an seiner Hose herum, aber mit seinen Handschuhe schaffte er es nicht, sie zu schließen. Harry verdrehte die Augen und half ihm. „Und du hast ja doch geschrieen. Was sollen bloß die Nachbarn denken. Wer weiß, ob die vor uns nicht ihren Spaß an dir hatten."

Draco blickte Harry böse an. „Das wäre dann deine Schuld. Ich frag mich eher, was Weasley denkt."

Harry blickte sich um, aber Ron sprach mit Justin, der schon entspannter aussah. Auch Draco blickte sich um.

„Finch- Fletchley sieht aus, als hätte Weasley ihm gerade einen runtergeholt", war sein Kommentar.

„Du denkst auch immer nur an das eine. Und überhaupt, die beiden sind doch nicht schwul."

„Bei Finch- Fletchley wäre ich mir da nicht so sicher", sagte Draco. „Ich glaube, er hat Gefallen an mir gefunden."

„Das sagst du nur, um mich eifersüchtig zu machen", sagte Harry.

„Habe ich das nötig?", fragte Draco.

„Und ob. Dein Ego ist ja noch nicht groß genug."

„Ha, ha, Potter. Selten so gelacht." Harry kniff Draco in den Arm. „Stimmt doch. Weißt du was? Ich denke, ich werde ihm mal raten, seine dreckigen Finger von meinem Freund zu lassen."

Draco lachte. „Tu das. Und wenn du schon dabei bist, kannst du gleich Weasley erzählen, wie du so die Fahrt auf den Berg verbracht hast."

„Klar. Noch irgendwelche Wünsche? Soll ich dir vor seinen Augen einen Blow- Job geben?"

„Nee, ich will nicht, dass er sieht, wie sehr ich dir ausgeliefert bin", sagte Draco. Er zog Harry zu sich und küsste ihn. „Draco!", sagte Harry. Er entzog sich Dracos Armen und rückte so weit weg, wie es ging.

„Du musst vorsichtiger sein, echt. Ich wage gar nicht daran zu denken, wenn Ron gerade geguckt hat, also echt."

Draco blickte nach hinten. „Oh, Scheiße. So wie er uns anstarrt, kannst du dir schon mal eine Erklärung ausdenken."

Harry fuhr erschrocken herum. Rons Blick war nach unten gerichtet „Du Lügner!", sagte Harry und begann, Draco zu kitzeln. Draco schlug seine Hände zurück. „Du musst dich beherrschen, denk daran", sagte er. Harry streckte ihm die Zunge heraus.

Nach weiteren zehn Minuten waren sie oben angekommen. Theo brüskierte sich damit, dass Skilift fahren das leichteste auf der Welt war, und wollte im nächsten Lift (ja, sie mussten eine weitere Fahrt hinlegen) wieder neben Draco sitzen. Ron kam sofort zu Harry geeilt.

„Ich hoffe, es war nicht allzu schlimm?", fragte er. Harry zuckte mit den Schultern. „Es war wie immer", sagte er, und dabei log er noch nicht einmal.

Sie fuhren eine kürzere Strecke mit einem älteren und weitaus weniger benutzten Lift. Oben angekommen waren nur zwei Helfer. Touristen gab es nicht.

„Wo bitte geht es hier zur Ruine?", fragte Cedric.

Der Helfer schaute sie misstrauisch an. „Da würde ich nicht hingehen. Da soll es spuken."

Der zweite Helfer lachte auf. „Hört nicht auf Thorben. Der ist abergläubig, wie ihr merkt. Seht ihr den Waldpfad dort? Folgt ihm, dann könnt ihr sie nicht verfehlen. Ist nur ziemlich verschneit. Und seid lieber vor Anbruch der Dunkelheit zurück."

Thorben schnaubte und ging davon. Die sechs machten sich auf den Weg zum Wald, der Schnee, über den sie liefen, war noch vollkommen unberührt und sie hinterließen Spuren im Schnee.

Nach bestimmt einer halben Stunde, in der sie schweigend einem deutlichen Pfad zwischen den Bäumen gefolgt waren, stießen sie auf die Überreste einer Burg. Mauern ragten aus dem Boden, aber nicht sehr hoch. Ein Dach fehlte ganz. Die sechs verstreuten sich über das Gelände und schauten sich die Ruine an, doch viel mehr als ein paar alte Steine gab es nicht zu sehen. Einen Turm konnten sie empor klettern, von dort aus hatten sie eine fantastische Aussicht auf die verschneiten Berge Tirols.

Harry und Ron standen dort, betrachteten den leichten Schneefall und überlegten, wie die restliche Woche wohl werden würde, als plötzlich eine Stimme direkt hinter Harry sagte: „Mir ist so was von langweilig, Potter."

Harry fuhr zusammen und drehte sich mit einem empörten Blick um, genauso wie Ron.

„Das ist mir doch egal, Malfoy", zischte Harry im Warnton.

„So? Dann ist es dir sicher auch egal, wenn ich dich vom Turm stoße, um keine Langeweile mehr zu haben?", fragte Malfoy und trat einen Schritt auf Harry zu. Harry wich nicht zurück, und so kamen sie sich sehr nahe. Harry gefiel das nicht, nicht in der Öffentlichkeit, aber hinter ihm ragte ein meterhoher Abgrund auf.

Er legte seine Hände auf Dracos Brust und drückte ihn zurück. „Hör auf damit. Das ist nicht mehr lustig", sagte er. Draco hob seine Augenbrauen, und Ron fügte hinzu: „Wenn wir dich schubsen, Malfoy, ist dir auch nicht mehr langweilig!"

Die beiden ignorierten ihn und starrten sich an. „Ich weiß nicht, wovon du redest", zischte Draco. Dann stieß er Harry gegen Ron und machte kehrt. Ron fing Harry auf.

„Dieser Idiot!", regte er sich auf, „Warum müssen wir uns immer mit dem rumschlagen? Das kotzt mich an!"

Harry erwiderte nichts, und so gingen sie schweigend die Treppe hinter Draco hinunter. Mitten auf der Treppe stoppte Harry und beugte sich, um seinen Schuh zu schnüren. „Ron, geh doch schon einmal zu Cedric und frag, ob wir gleich wieder gehen sollen. Ich bin in drei Sekunden da", sagte Harry. Ron nickte und sprang die Treppe in großen Schritten hinunter. Sobald er Draco überholt hatte, drehte dieser sich um und prompt sprang Harry mit Anlauf in seine Arme. Draco stolperte rückwärts gegen die Wand, doch Harry verlor keine Sekunde und begann, seinen Freund abzuküssen.

„Du solltest damit aufhören", sagte er zwischen ihren Küssen, „Mich immer so zu provozieren!"

Draco lachte. „Das ist mein Job."

Harry hörte Ron seinen Namen rufen, gab Draco einen letzten Schmatzer und begab sich auf den Weg nach draußen.

„Hat Malfoy dich aufgehalten?", fragte Ron, der bei Cedric, Justin und sogar Theo stand.

„Nein, ich ihn", grinste Harry. Die anderen grinsten ebenfalls, bis auf Theo, der nur die Stirn runzelte. Harry grinste noch breiter. „Wenn ihr wüsstet", dachte er sich.

„Ist jemand gestorben?", fragte Draco, als er zu ihnen stieß.

„Nein?", sagte Harry, unverständlich den Kopf schüttelnd. „Du hast Gedankengänge."

„Stell dir vor, Potter."

„Okay. Bevor ihr euch wieder in die Haare kriegt, würde ich vorschlagen, aufzubrechen, bevor unsere Spuren ganz verschwunden sind. Es sieht ganz so aus, als wollte der Schneefall heftiger werden", sagte Cedric.

Alle nickten, und so fingen sie an, den Pfad zurückzuwandern. Noch erkannten sie leicht ihre Spuren von dem Hinweg. Aber wie Cedric hervorgesagt hatte, begann es immer heftiger zu schneien. Schon bald konnte sie die Spuren nicht mehr sehen.

„Wir folgen einfach weiter dem Pfad, keine Angst", rief Cedric ihnen zu. Harry und Ron nickten, und Harry sah mit einem Seitenblick auf Draco, dass dieser wohl nicht ganz so zuversichtlich war. Er redete unruhig mit Theo.

„He", Harry stieß Ron an. „Lass uns die Zeit zurück vertreiben, indem wir die Slytherins erschrecken", schlug er vor. Ron grinste. „Gute Idee", stimmte er zu.

Sofort schlich Harry sich an Draco an, achtete nicht weiter auf Ron und stürzte sich von hinten auf Draco. Sie landeten mit einem Aufschrei im Schnee. Draco wehrte sich und sie wälzten sich eine zeitlang, bis endlich Stimmen zu ihnen durchdrangen.

„HARRY!"

„DRACO!"

Harry und Draco hielten inne und sahen zu Ron und Theo hinauf. „Was?", zischte Draco. Ron rollte mit den Augen und streckte den Arm aus. „Wir haben Cedric und Justin verloren", sagte er. Harry konnte nur einen guten Meter weit sehen, dann versperrte ihm wirbelnder Schnee die Sicht. Er raffte sich auf.

„Keine Sorge, sie werden da vorne sein und auf uns warten", meinte er. Er streckte Draco eine Hand aus, und als Draco die Augen aufriss, wusste er, dass er sich hatte gehen lassen.

„Komm endlich, Malfoy, wir müssen die beiden einholen", war sein Versuch, zu retten, was zu retten war. Draco grinste, stand alleine auf und klopfte sich die Klamotten ab. Harry zuckte so unbeteiligt wie möglich die Schultern und die vier gingen dicht nebeneinander weiter.

„Wehe, ihr rennt auch noch weg", ließ Draco nach einiger Zeit vernehmen.

„Was stört dich das, Malfoy?", fragte Ron.

„Es stört mich, weil wir dann auf uns gestellt sind, du Affe", sagte er. Harry hielt Ron von einer weiteren Antwort ab. Nach ein paar Minuten war immer noch keine Spur von Justin und Cedric zu sehen.

„JUSTIN! CEDRIC!", rief Ron. Doch seine Worte verloren sich im Wind. „Wo zum Teufel sind sie?"

Eine Windböe pfiff ihnen um die Ohren, sie mussten ihre Mützen festhalten.

„Sollten wir nicht schon längst beim Lift sein?", schrie Theo in den Lärm hinein.

Harry deutete auf einen Baum, zu dem sie rannten. Am Stamm war es etwas windgeschützter.

„Also, was sollen wir jetzt tun?", fragte er außer Atem. Draco lehnte sich erschöpft gegen dem Baumstamm. „Warten, bis der Sturm vorbei ist", schlug er vor.

„Aber wer weiß, wie lange das dauert", meinte Harry, „Was, wenn wir die Nacht hier verbringen müssen?" Dracos Augen blitzten auf, Harry sah es ganz genau.

„Was schlägst du denn vor, Potter?", fragte Theo. Harry zuckte mit den Schultern.

„Die anderen amüsieren sich jetzt alle", beschwerte Ron sich angesichts der anbrechenden Dunkelheit. „Und wir werden bald erfrieren. Hätte Dumbledore uns wenigstens erlaubt, die Zauberstäbe mitzunehmen."

Harry blickte ihn verduzt an. „Durften wir das nicht? Meiner liegt in unserem Zimmer."

„Toll, Potter, ganz toll", höhnte Draco. „Bricht mal wieder die Regeln, und nützen tut es dann doch nichts."

„Klappe, Malfoy", fuhr Harry ihn an.

„Mein Vorschlag", mischte Theo sich ein, „Wir gehen noch ein paar Schritte..."

„Aber kannst du noch den Pfad erkennen?", fragte Ron.

„Und wenn wir sie oder den Lift nicht finden, setzen wir uns unter einen Baum und ergeben uns unserem Schicksal", schloss Theo, ohne auf Ron zu achten.

„Was anderes bleibt uns wohl nicht", sagte Harry. Er stapfte voran in den Schneesturm, die anderen folgten ihm. Nach ein paar Schritten schon erkannte er einen schwarzen Umriss in dem weißen Trubel vor ihm. Je näher er kam, desto besser erkannte er, worum es sich handelte: Eine einsame Holzhütte. Harry wollte gar nicht wissen, wie weit sie vom Weg abgekommen waren. Aufgeregt winkte er die anderen zu sich.

Die Tür war offen, sie schlüpften einer nach dem anderen hinein und Harry lehnte sich gegen die Tür, um sie ins Schloss fallen zu lassen.

Im Innern der Hütte war es dämmrig. Als Harrys Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte er, dass der Raum, in dem sie sich befanden, eine Art Wohnraum war. Rechts von der Tür war ein Kamin, eine abgenutzte Couch davor, und im hinteren Bereich ein Kochbereich. Die Geräte waren verrostet und sehr dreckig. Doch Harry war froh, nicht mehr in dem Schnee zu sein. Er schüttelte sich die Flocken von der Kleidung und aus den Haaren. Dann fing er Dracos sehnsüchtigen Blick auf und zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Du wirst noch lange warten müssen, bis du wieder dadurch fahren kannst", bedeutete seine Geste.

Die anderen schauten sich ebenfalls um. Theo ging in die Küche und ließ einen Finger über den Herd gleiten. Rabenschwarz war er danach, und ein weißer Streifen erstreckte sich nun auf der Herdoberfläche.

„Igitt", murmelte er. Ron saß währenddessen schon auf der Couch und überprüfte ihre Tragfähigkeit, indem er auf und ab wippte. Draco durchschritt den Raum und blickte aus jedem Fenster. Harry hatte einen Schrank in der rechten Ecke des Raumes erspäht und öffnete ihn.

„Merlin sei dank", entwich es ihm. Der Schrank war bis oben gefüllt mit Decken und Kissen. Wenigstens frieren würden sie nicht. Draco trat neben ihn und nahm eine Decke heraus. Als er sie ausbreitete, kamen Mottenlöcher zum Vorschein. Er verzog das Gesicht.

„Ich hoffe, die sehen nicht alle so aus", meinte er, seinen spottenden Ton mal vergessend. Harry nahm die nächste Decke und breitete sie aus. Besser, aber immer noch mit Mottenlöchern versäht. Er schaute Draco an.

„Trotzdem, besser als nichts", sagte Harry. Draco grinste und warf einen Blick über die Schulter.

„Für Weasley muss es das Paradies auf Erden sein", höhnte er, als er sah, dass Ron sie beobachtete.

„Kannst du dich nicht zumindest in so einer Situation zurückhalten?", fragte Theo und kam auch zu dem Schrank. Draco legte seine Stirn in Falten. „Was ist los, Theo, schlechte Laune?"

„Allerdings. Woran das liegt, kann ich mir nicht denken", sagte Theo. Er holte Decken aus dem Schrank, entfaltete sie und ließ sie auf den Boden fallen. Die meisten waren durchlöchert.

Harry ging zu dem Kamin und hockte sich davor, Ron stand auf und lief hin und her. „Wir müssen Cedric und Justin finden", sagte er, „Sonst sind sie morgen tot."

„Wenn du da raus gehst, wirst du dich verirren und morgen selber tot sein", sagte Harry leise. Er stocherte im Kamin herum. „Hat einer von euch ein Feuerzeug oder Streichhölzer?", fragte er. Draco und Ron glotzten ihn doof an, aber Theo kam zu ihm. „Selbst wenn, wir haben kein Holz, Potter. Wir werden uns mit den Decken begnügen müssen", sagte er.

„Oder mit dem, was von ihnen übrig ist", sagte Draco und hielt eine in die Höhe. Harry nickte abwesend.

„Hört ihr mir denn nicht zu?", fragte Ron, „Wir können sie nicht im Stich lassen."

Harry stand auf. „Er hat Recht. Ihr bleibt hier", sagte er zu den Slytherin. Er nickte Ron zu und machte Anstalten zur Tür zu gehen.

„Was, wenn sie schon unten sind?", fragte Draco plötzlich. Harry drehte sich um und blickte ihn an. Er sah, dass sein Freund sich Sorgen macht, und am liebsten hätte er ihn in den Arm genommen, um ihn zu beruhigen.

„Sie waren nur ein paar Schritte vor uns, sie können nicht weit sein. ", antwortete er. Er nickte Draco zu und öffnete die Tür. Schnee peitschte ihm entgegen, als er so schnell es ging hinausschlüpfte. Ron schloss die Tür sorgfältig hinter sich.