Kapitel 32

Azrael lag irgendwo auf einer Lichtung rum, trank Met und beobachtete die Sterne.

Elladan lief durch den Wald und suchte sie.

„AZRAEL?"

Das Mädchen hörte sein Rufen und flüsterte breit grinsend:

„Hier her."

Was der Elb natürlich nicht hören konnte, doch lief er ungefähr in die richtige Richtung.

„Wo ist sie denn jetzt schon wieder?"

Doch dafür hörte Azrael ihn

„Weg…" verrückt kicherte sie vor sich hin.

Endlich entdeckte der Prinz sie.

„Fuindi... was machst du denn hier?"

„Trinken?"

„Das ist doch sonst nicht deine Art." Besorgt sah er sie an.

Azrael hob eine Augenbraue.

„Nein? Ich dachte das mache ich immer."

„Nicht ohne Grund."

„Oh, vielleicht sollte ich mir einen Grund überlegen."

Wieder kicherte sie

„Das lässt du lieber schön bleiben."

ER nahm ihr den Kelch aus der hand nimmt und trank selbst einen Schluck.

„Hey!" protestierend schaute sie ihn an und versuch sich den Kelch zurück zu holen. „Das ist meiner!"

„Sei doch nicht so eigensinnig."

„Ich bin nicht eigensinnig." Wütend funkelte sie ihn an. „Und jetzt gib her!"

„Was krieg ich dafür?" er grinste sie an.

„Einen deftigen tritt in den ARSCH!"

„Nein, dann nicht."

ER trank noch einen Schluck

„Du verdammter, sturer, blöder Elb!"

Wieder versuchte sie nach dem Kelch zu schnappen.

Doch Elladan war abermals schneller und hielt den Kelch aus ihrer Reichweite, so das Azrael quer über seinem Schoß lag.

„Gemütlich da unten?"

Er lachte, doch das Mädchen sah ihn nur beleidigt an.

„Nein, ich will trinken!" fing sie wie ein Kleinkind an zu jammern.

Immer noch lachend ließ der Elb ihr einen Tropfen Met auf die Nase fallen.

„Falsch, falsch, falsch! In den Mund verdammt." Bettelte sie ihn von unten an.

Grinsend träufelte er ihr etwas Met auf die Lippen, welche Azrael gierig aufleckte.

„Mehr, mehr, mehr."

„Wir haben aber das Zauberwort vergessen."

„SOFORT!"

„Falsch." Damit nahm er einen großen Schluck.

„FLOTT!"

„Hm... wieder falsch."

Nochmal trank er einen Zug.

„ICH GEH ZU ELROND UND PETZE"

„Was willst du denn petzen? Das wir nachts auf einer verlassenen Lichtung liegen und ich dich nicht abfüllen will?"

„Ja verdammt, was wird der von dir denken?"

„Nun nichts Gutes."

Beiden kam nicht in den Sinn das eigentlich das Gegenteil der Fall wäre, würde er sie wirklich NICHT abfüllen wollen.

„Genau und nun gib schon!"

„Du hast das Zauberwort immer noch nicht genannt."

„Dann muss ich zu drastischeren Maßnahmen übergehen." Grummelte Azrael angesäuert

„Und welche bitte?"

Sofort sprang das Mädchen auf, schwankte dabei jedoch leicht.
"Ich gehe zurück zum Fest, die haben da nämlich noch viel mehr trinken."

Damit streckte sie ihm die Zunge raus, drehte sich um und lief los.

„Pass auf das du nicht gegen einen Baum läufst!"

Azrael drehte sich beim laufen um und funkelte ihn an.

„Schon klar!"

Doch als sie sich wieder umdrehte, sah sie den sich nähernden Baum zu spät und lief dagegen.

Verschämt blieb sie vor diesem stehen und lehnte sich mit der Stirn dagegen

„Ich will sterben…"

Besorgt eilte Elladan zu ihr.

„Hast du dir wehgetan?"

Sanft drehte er ihren Kopf zu sich hin und begutachtete ihre Beule.

Azrael fing an zu schniefen.

„Dieser blöde Baum hat sich mir einfach in den Weg gestellt."

„Ja, sie sind direkte verwandte der Ents."

„Aber das ist keine Entschuldigung, das hat der mit Absicht gemacht."

„Wer sagt was anderes? Das war nur zu dem Thema in den Weg stellen." Lachte Elladan leise.

„Ich hasse Bäume, ich hasse Türen, Tore und Wände, ich hasse Wurzeln und Flüsse, ich hasse grundsätzlich alles wo ich hinfallen oder gegen laufen kann!"

Der Elb umarmte sie.

„Meine arme Kleine, du tust mir leid."

„Ich mir auch!"

Sie kuschelte sich an ihn, hing aber mit den Gedanken bei leckerem Met.

Elladan reichte ihr den Kelch mit dem letzten Rest

„Als kleines Trostpflaster."

Azrael bekam leuchtende Augen

„Schön!"

Sie schnappte sich den Kelch und trank ihn schnell leer.

„Und nun zurück zum Fest."

„Hey, nicht so schnell." Elladan hatte mühe hinter dem Mädchen her zu kommen.

„Sind wir etwa betrunken." Kicherte Azrael

„Nein, nur angeheitert was man von dir nicht mehr sagen könnte."

„Ich bin voll nüchtern!" sie bekam einen Kicheranfall.

„Ja das hört man!"

„Wieso? Lalle ich?"

„Nein aber du kicherst unentwegt"

„Tu ich gar nicht" kicherte sie weiter. „Doch stimmt, ich tu es."

Jetzt lachte sie.

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Das erste was Azrael tat als sie wieder in der Festhalle waren, war einen neuen Kelch in einem Zug zu leeren, Elladan schüttelte nur den Kopf.

„Du bist unverbesserlich. Lass uns Tanzen."

Erschrocken schaute Azrael ihn an.
"Ich kann aber nicht tanzen"

„Wieso nicht?"

Azrael wurde rot.
"Weil ich es nicht kann."

„Dann lernst du es eben heute." Unbarmherzig zog er sie mit sich, doch Azrael zeterte unentwegt rum

„Tu mir das nicht an!"

„Doch ich will wenigstens einmal mit dir tanzen dürfen."

„Aber, aber…" schließlich gab sie grummelnd auf. „wenn es sein muss…"

„Ja, es muss."

Zusammen mit ihr nahm er Aufstellung.

Unsicher fing Azrael an mit ihm zu tanzen und trat ihm dabei die ganze zeit auf die Füße.

Elladan jedoch ließ sich den Schmerz nicht anmerken.

„Na siehst du so schlimm ist es doch nicht."

Doch Azrael ließ sich nicht täuschen.

„Ist es doch."

„Nein, ist es nicht."

Azrael zog eine Augenbraue hoch

„Ich trete dir die ganze Zeit auf die Füße"!

„Egal, du trittst immer öfter vorbei."

„Und wenn deine Füße blutig getrampelt sind, sagst du bescheid."

„Immer doch, Fuindi."

Nach ein paar Liedern riss sich Azrael einfach von ihm los und ging auf einen Diener der Met verteilte zu.

„Jetzt habe ich keine Lust mehr."

Seufzend folgte Elladan ihr.

„Du bist heute echt komisch."

„Hm?"

„Was ist los mit dir?"

„Mit mir ist gar nichts los. Wie kommst du auf so ne blöde Idee?"

„Du kommst mir heute so seltsam vor."

„In wie Fern wenn man fragen darf?"

„Keine Ahnung, du bist heute sprunghaft, hast plötzliche Stimmungsschwankungen und betrinkst dich grundlos.

„Nur weil ich ein BLAUES Kleid anhabe, zu dem du nicht mal was gesagt hast, oder weil ich mich extra aufgebrezelt habe und du nichts besseres zu tun hattest als mit den ganzen Elbinnen hier zu flirten?"

Überrascht sah Elladan sie an.

„Ich habe doch nicht mit denen geflirtet! Und du siehst wundervoll aus, das habe ich dir aber schon bei eurer Ankunft gesagt."

„Du hast jawohl geflirtet."

„Nein hab ich nicht! Wie kommst du darauf?"

„Weil du mit ihnen rumgeschäkert hast, als wenn es mich gar nicht gebe, die haben sich doch alle an dich rangeschmissen wie nichts!"

„Erstens es ist nicht verboten, sich zu unterhalten und zweitens will ich von denen doch gar nichts."

„Pha, so wie du die angesehen hast."

„Wie hab ich die denn angesehen?"

„Als würdest du sie gleich auffressen wollen."

„Stimmt doch gar nicht!"

„Wohl" beharrte Azrael grummelnd auf ihrer Meinung.

„Was sollte ich denn mit denen? Ich hab dich und das reicht mir."

Skeptisch sah das Mädchen ihn mit Alkohol verschwommenen Augen an.

„Ich gehe mir jetzt ne netten Elben suchen und dann gehe ich tanzen."

Mit einem Ruck drehte sie sich um und trank dabei einen großen Schluck, doch Elladan hielt sie am Arm fest.

„Das wirst du nicht tun!"

„Du willst doch nicht, dass ich dir jetzt eine Szene mache, oder?"

„Ich möchte nicht, dass du jetzt einfach gehst."

„Und wieso?"

„Weil du aus einer völlig harmlosen Sache ein Drama machst!"

„Mache ich nicht."

„Doch."

„NEIN!"

„DOCH!"

„NEIN!" schrie sie ihn nun endgültig an.

„Wie würdest du es sonst nenne?"

Die blicke der Umstehenden ignorierte der Prinz einfach.

„Ich verteidige meinen Standpunkt."

Azrael bemerkte erst gar nicht das sie nun im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit standen.

„Deinen Standpunkt? Niemand hat diesen angefochten, alle wissen das du zu mir gehörst, nur du anscheinend willst es nicht wahr haben."

„Zu dir gehören? Toll, aber was bringt es mir das, wenn du am ersten Abend hier schon wieder allen Elbinnen schön Augen machst?"

„Das mache ich doch gar nicht! Du verdrehst die Tatsachen, sie waren es nicht ich, von dir und Legolas will ich gar nicht erst sprechen."

„Von mir und Legolas? Wie kommst du denn bitte auf so einen Scheiß? Hast du dir den Kerl mal angesehen? Mal ganz davon abgesehen, dass er mit Galawen verlobt ist."

„Ja aber ich habe euch heute auch gesehen, meine Liebe, das kannst du nicht leugnen."

„Gesehen? Wir haben geredet mein Lieber! Was soll daran so schlimm sein?"

„Ihr redet doch sonst nie länger als nötig mit einander."

„Was kann ich denn dafür wenn er zu mir kommt und plötzlich so blöden freundlich ist. Soll ich ihn schlagen?"

„Keine Ahnung verdammt."

Wegen des Alkohols hatte der Elb die Wette völlig vergessen.

„Ja siehst du. Und glaubst du wirklich wenn ich mit Legolas eine Affäre oder ähnliches hätte, Gott bewahre mich davor sowas zu denken, würde ich das in aller ÖFFENTLICHKEIT ausleben?"

„Woher soll ich das wissen? Mir ist schon lange unklar was bei euch Menschen im Kopf vorgeht."

„Ach in Wirklichkeit meinst du doch nur mich. Was bitte verstehst du denn nicht?"

„Das würde jetzt zu lange dauern um alles auf zu zählen." Er seufzte. „Ach ja, ich hab da noch ein Frage."

„Und die wäre?"

Mit verschränkten Armen schaute Azrael ihn an.

Elladan zog einen kleinen Gegenstand aus der Tasche und ging vor ihr in die Knie.

„Willst du mich heiraten?"

Damit hielt er ihr einen wunderschönen Ring entgegen.

Azrael sah ihn mit erschrockenen Augen an, sie konnte durch den Alkohol nicht wirklich verstehen was er ihr da sagen wollte. Sie war einfach sprachlos.
Erwartungsvoll sah Elladan sie an, im Saal war es ruhig geworden und alle Augen hangen auf den Beiden.

„Ich…"

Hilflos schaute das Mädchen sich im Saal um.

Doch mit einemmal klappte sie ohnmächtig zusammen.

Elladan konnte sie gerade noch auffangen bevor sie auf dem Mamorboden aufschlug, und strich ihr besorgt eine Strähne aus dem Gesicht.

Langsam kam Azrael wieder in Elladans zu sich. Verwirrt sah sie ihn an.

„War das dein ernst?"

„Ja, ernster als je etwas in meinem Leben."

Überglücklich strahlte sie ihn an.
"Es wäre mir eine Ehre dich zu heiraten, Elladan!"

Der Saal erzitterte unter den Gejohle und Beifall der Umstehenden als die beiden sich innig küssten. Einige Elbinnen jedoch rannten weinend raus.

Auch Azrael weinte, jedoch vor Freude, sanft strich Elladan ihr die Tränen von der Wange und steckte ihr den Ring an den Finger.

„Du hast mich soeben zum glücklichsten Mann in ganz Arda gemacht."
"Und du mich zur glücklichsten Frau. Es tut mir leid, was ich gerade alles gesagt habe."

„Hey, ich hab genauso großen Schrott geredet. Vergessen wir es einfach, ja?"

„Von mir aus gerne."

Freudig umarmte sie ihn

„Aber was wird dein Vater dazu sagen?"

Aus den Augenwinkeln sah sie Elronds steinernes Gesicht.

„Ach, er wird es überleben müssen. Er sagte ja schon, dass ich jeden heiraten könnte, den ich wollte, auch wenn es eine Orkin ist."

„Ich glaube ihm würde eine Orkfrau eher gefallen als ich an deiner Seite."

„Das ist mir ehrlich gesagt sowas von egal."

Er grinste sie an.

„Elladan?"

„Ja?"

„Ich liebe dich so verdammt viel, dass es schon fast weh tut!"

Doch der Elb lächelte nur.

„Du hast mir mein Herz gestohlen, sodass sein Schmerz oder Heil allein in deiner Hand liegt."

Azrael sah ihn mit geröteten Augen an und wusste nicht was sie dazu sagen sollte, heulend umarmte sie ihn fest.

Liebevoll strich Elladan ihr über die Haare.

„Meine Fuindi."

Doch das Mädchen konnte gar nicht aufhören zu heulen, es interessierte sie nicht, dass sie alle noch beobachteten.

„Was meinst du, sollen wir ins Zimmer gehen oder noch etwas hier bleiben?"

„Warte…" sie sah sich kurz um „Wo ist Galawen?"

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Galawen saß mit Legolas auf der Terrasse und ließ sich über die willigen Elbinnen aus.

„...aber hast du die Gesichter von den Tussis gesehen?"

„Das war unbezahlbar!" lachte Legolas laut.

„Apropo unbezahlbar, wieso ist es eigentlich grade so still da drin?"

„Lass und mal lieber nachsehen, wer weiß wer was angestellt hat."

Legolas stand auf und zog Galawen hock, sie hackte sich bei ihm ein und ging zusammen mit ihm rein.

Staunend sahen sie die umstehenden Elben an, die alle gebannt auf einen Punkt starrten.

„Was ist denn hier los?"

Eine kleine weinende Elbe reagierte auf die Frage.

„Prinz Elladan hat diesem Menschenweib einen Antrag gemacht." Schluchzte sie doch ihre Augen blitzten eifersüchtig.

Legolas sah sie Elbe mit großen Augen an, dann Galawen

„Oh…" war das einzige was er dazu zu sagen hatte.

Galawen war nicht weniger verdattert, doch langsam schlich sich ein lächeln auf ihre Züge.

„Komm las uns die beiden beglückwünschen!"

Kopfschüttelnd folgte der Prinz ihr.

„Das darf doch nicht wahr sein."

„Wieso? Was findest du daran so schlimm?"

„Naja, sie hätte auch anders reagieren können."

„Zum Beispiel wie?"

„Nicht erfreut, man bedenke, dass sie verheiratete ist. Aber lass uns lieber zu ihnen gehen und ihnen alles Gute wünschen."

„Sag ich doch."

Entschlossen zog sie ihn mit sich.

Azrael lag immer noch leicht schluchzend und sprachlos vor Schock in Elladans Armen, als Galawen sie entdeckte.

„Hey, da sind sie ja! Herzlichen Glückwunsch."

Azrael warf sich Freude strahlend in Galawens Arme

„Ich…" sie schluchzte „…heirate!"

Galawen umarmte sie.

„Ja ich habs schon gehört." Sie lachte „Ich freu mich für dich, dann wirst du ja doch noch eher verheiratet sein als ich."

„Muss nicht sein, mal schaun wer schneller ist."

„Ganz sicher du. Wozu sind wir in Bruchtal?

Legolas grinste Elladan breit an

„Hast es endlich geschafft."

„Na bestand da ein Zweifel?" grinste der Prinz Bruchtals zurück.

Freundschaftlich legte Legolas ihm eine Hand auf die Schulter.

„Ich hatte nie welchen"

„Also dann wäre das ja geklärt"

Azrael löste sich wieder von Galawen und klammerte sich an Elladan

„Ich lass dich nie wieder los." Schmachtete sie ihn an.

„Ich glaube die werden wir nie wieder von dir lösen können." Meinte Legolas lachend zu Gala

Elladan sah liebevoll zu Azrael runter.

„Wer sagt, dass ich das will?"

Doch plötzlich löste das Mädchen sich von ihm und hüpfte und tanze wie ein kleines Kind im kreis.

„Ich heirate, ich heirate, ich heirate, ich heirate!"

Legolas betrachtete das ganze mit einer obligatorisch hochgezogener Augenbraue, während Galawen herzlich lachte.

„He, he, behalt dir noch Atem für eventuelle andere Konversationen."

„Konversation? Ich heirate, ich brauche keine Konversation mehr."

„Sag das ihm."

Gala deutete zur Seite wo Elrond gerade auf sie zukam.

„Och nö" wegen des Alkohols fing Azrael wieder an zu jammern

„Mein Sohn, wie ich sehe hast du den Abend genutzt."

„Ja Vater." Er sah Azrael liebevoll an, die ihn umarmte.

Der Fürst Bruchtals betrachtete die beiden mit emotionsloser Mine.

„Nun dann bleibt mir ja nur noch, euch eine glückliche Ehe zu wünschen."

Elladan war doch verletzt durch seine Ablehnung.

„Danke…"

Azrael, hörte den Unterton in Elladans Stimme und konnte nur allzu gut dessen Gefühle nachvollziehen.

Entschieden baute sie sich vor Elrond auf.

„Das geht aber auch freundlicher!"

„Wann gedenkst du die Hochzeit stattfinden zu lassen?"

„Wir wissen es noch nicht, so schnell wie möglich, damit niemand dazwischen funken kann."

„Verdammt, Elrond ich rede mit dir!" rief das Mädchen aufgebracht, jetzt erst sah er sie an.

„Bitte? Ich hab dich nicht gehört."

„Das wäre auch nichts Neues. Kannst du nicht ein bisschen herzlicher sein? Hallo das ist dein Sohn und er will heiraten.

Ok, ich weiß, du kannst mich nicht leiden, trotzdem ist der DEIN SOHN!" regte sie sich auf.

„Fuindi, komm lass es." Sanft versuchte Elladan sie weg zu ziehen.

Elrond seufzte auf.

„Nun, ich sage es zwar ungern, aber du hast diesmal recht."

Damit umarmte er sie.

„Willkommen in der Familie."

Geschockt ließ Azrael die Umarmung über sich ergehen und sah Elrond mit großen überraschten Augen sprachlos an.

Elladan lächelte seinen Vater dankbar an.

„Danke Adar!"

Über Azraels Gesichtsausdruck schmunzelnd entließ Elrond sie wieder aus seinen Armen.

„Nun, du hast doch eine herzliche Bekundung gewünscht."

„Ja… aber… aber…"

Dann riss sie sich zusammen und lächelte ihn freundlich an.

„Danke."

Elrond nickte

„Ich werde alles Wichtige für die Hochzeit vorbereiten lassen."

„Schon…" sie räusperte sich kurz „Ich meine schon so schnell?"

Sie sah von Vater zu Sohn und wieder zurück, Elladan nickte.

„Ja, wir wollen doch nicht dass jemand bestimmtes es erfährt."

Bei dem Gedanken an Alrik fiel ein schatten über ihr Gesicht, was Elladan jedoch nicht bemerkte weil er mit Hochzeitsplanungen beschäftigt war.

Elrond wandte sich zum gehen, sah jedoch nochmal Azrael an.

„Wünscht du noch jemand bestimmtes, eine Einladung zukommen zu lassen?"

Verwirrt schaute Azrael ihn an.
"Wie meint Ihr?"

„Irgendjemand aus Rohan oder Gondor?"

Azrael überlegte kurz.
Hm…. Nein ich glaube nicht. Lady Eowyn könnte ich nicht ertragen und Eomer…" sie warf Elladan einen kurzen unauffälligen Blick zu „Lieber nicht."

„Wie du meinst, ich werde Glorfindel sofort bescheid geben, dass er alles in die Wege leitet."

Azrael lachte auf.

„Dann wird es dauern, ich glaube nicht, dass er freiwillig mir bei meinen Hochzeitsvorbereitungen helfen will." Sie grinste breit.

„Nun er hat seine Pflichten zu erfüllen ob er will oder nicht. Schließlich ist Elladan mein Sohn."

„Und ich bald Eure Schwiegertochter. Es tut mir leid, dass ich Euch das antun muss."

Sie grinste noch breiter, doch Elrond winkte ab.

„Besser du, als eine Orkfrau."

„Oh, damit hätte ich nicht gerechnet, aber danke für diesen Komplimenthaften Vergleich."

Jetzt musste der Herr Bruchtals doch lachen.

„Nun ja, wir werden uns in Zukunft wohl an einander gewöhnen müssen."

„Ich habe da kein Problem mit, wie steht es mit Euch?"

„Der neue Wind wird sehr erfrischend sein."

„Passt bloß auf, dass Ihr Euch nicht zu sehr daran gewöhnt."

„Wieso?"

„Irgendwann muss selbst ICH mich ändern."

„Wie kommst du nur darauf?"

„Ich weiß nicht, ist so ein Gefühl."

Beide lachten.

„Darf ich euer Gespräch stören?" mischte Elladan sich ein.

„Natürlich, mein Sohn"

Besitzergreifend legte er einen Arm um Azraels Schultern.

„Ich würde nämlich gerne mit meiner zukünftigen Braut zu Bett gehen."

„Dann wüsche ich Euch eine gute Nacht, aber ich denke die werdet ihr so oder so haben."

„Darf man das jetzt als zweideutige Andeutung verstehen?" flüsterte Azrael Elladan fragend ins Ohr.

„Nun, schwer zu sagen."

Er grinste und verabschiedete sich von den anderen und schob Azrael aus dem Saal.