Kapitel 34a

Am nächsten Tag saß Legolas allein in seinem Zimmer am Schreibtisch und schrieb einen Brief, als es an der Tür klopfte und diese geöffnet wurde.

„Legolas bist du allein?"

Verwundert schaute er auf.

„Ja, komm rein Elladan."

„Sag mal stimmt es was Azrael von einer Blitzhochzeit erzählt?"

„Ja, ich will Galawen so schnell es geht heiraten. Und so kann ich verhindern, dass dieser Mistkerl wieder dazwischen funkt."

Elladan nickte.

„Was hältst du dann von einer Doppelhochzeit?"

Überrascht schaute Legolas ihn an.

„Und wer soll das andere Brautpaar sein."

Ein Grinsen machte sich bei den beiden breit

„Ach keine Ahnung. Aber ich dachte es könnte doch ganz witzig sein, wenn die Prinzen Düsterwalds und Bruchtals am selben Tag Hochzeit halten."

„Witzig?" Legolas Augenbraue schoss in die Höhe.

„Was ist der wahre Grund?"

„Ehrlich gesagt der selbe wie bei euch. Wenn der Mistkerl schon was gegen eure Hochzeit hat, was wird er dann erst bei Azrael für einen Aufstand machen?"

„Da hast du natürlich Recht. Aber denkst du auch daran in was für eine Gefahr du sie da bringst?"

„Wie meinst du das?"

„Wenn er erst erfährt das ihr verheiratet seid, was glaubst du wird er tun? Ihr Gratulieren?"

„Nein, aber er wird ihr nichts tun, da bin ich mir sicher."

„Glaubst du das wirklich oder willst du dir das einreden?"

„Nein, das glaube ich wirklich. Er ist zwar der größte Mistkerl überhaupt, aber er liebt sie." Wieder einmal ballte er die Hände zu Fäusten.

„Weiß er es denn? Dass er sie liebt meine ich."

„Oh ja er weiß es, was meinst du wieso er so versessen auf eine Hochzeit war?"

„Hätte ja sein können, dass es nur so war um sie zu besitzen. Aber dass er sich diese Gefühle selbst eingesteht hätte ich nicht geglaubt."

„Man sah es aber in seinen Augen, deswegen wird sie vorerst sicher sein."

„Wollen wir um Azraels willen hoffen, dass du Recht hast."

„Also machst du mit?"

Legolas grinste breit.

„Natürlich. Ich will doch nicht verpassen Azrael in einem weißen Hochzeitkleid zu sehen."

„Ob es weiß sein wird, ist zu bezweifeln."

„Doch nicht etwa schwarz!"

„Ich werde ihr die Wahl lassen. Und drei identische Kleider anfertigen lassen, eines in weiß, eines in schwarz und eines in Bronze. Sie soll selbst entscheiden welches sie nimmt. Bzw. sie sind schon fertig

„Dir wird klar sein, dass sie das schwarze nimmt."

„Ja."

„Ich habe übrigens gestern einen Brief an die Herrin von Lorien geschrieben. Sie werden 2 Wochen hier sein."

„2 Wochen... dann werden wir bis dahin wohl noch warten müssen."

„Das stimmt. Wir können aber nicht ohne die Hohe Frau heiraten, sie ist schließlich Galawens Tante."

„Ja, ich sehe es ja ein. Aber er wird dann genug Zeit haben etwas zu planen."

„Wenn er davon erfährt."

„Ganz Bruchtal weiß es!"

Legolas lachte auf.

„Es wäre auch seltsam wenn es irgendjemand NICHT weiß, nach der Show."

Jetzt grinste Elladan.

„Ich war es der Menge einfach schuldig. Nur weil du sowas heimlich still und leise machst, müssen es doch nicht alle so tun."

„Aber gleich sooo öffentlich? Erst springt ihr euch beinahe an die Kehle und schreit euch vor aller Augen an und dann der Antrag. Besser hätte ich es nicht machen können."

„Höre ich da etwas ein bisschen Neid?"

„Neid? Worauf?"

„Das du nicht so eine tolle Idee hattest."

„Glaube mir, ich brauche keine Ansammlung von Elben als Zeugen dafür. Hattest du Angst alleine würde sie dich zurückweisen?"

Entrüstet schaute Elladan seinen Freund an.

„Wie kommst du darauf?"

„Hätte ja sein können. Während des Festes hätte sie dir ja schlecht einen Korb geben können."

„Ach was du redest, sie ist Azrael, sie hätte es tun können."

„Das hätte ich gerne gesehen." Lachte Legolas laut.

„Hast du Galawen eigentlich schon gefragt?"

„Was gefragt?"

„Ob sie dich immer noch heiraten möchte."

„Sollte sie nicht?"

„Nun ich weiß es ja nicht, aber wie willst du ihr sonnst die Ankunft ihrer Tante erklären?"

„Ich werde sie damit überraschen." Er grinste „Damit sie erst gar nicht auf die Idee kommt etwas dagegen zu sagen, schließlich hat sie zu viel Umgang mit Azrael, das könnte abfärben."

„Was hast du vor, Mellon?"

„Wie kommst du daraus das ich was vorhabe?"

„Na so wie du guckst. Den Blick kenn ich nur allzu gut von meinem lieben Brüderchen, wenn er mal wieder ne Idee für einen Streich hat."

„Aber ich bin nicht aufgelegt Streiche zu spielen, hier geht es um eine ernste Sache.

„Ja, aber du planst was. Gibts zu!"

„Vielleicht." Legolas grinste frech.

„Sag schon, du wirst sicher Hilfe benötigen."

Elladans Neugierde war geweckt.

„Es ist doch nichts Großartiges. Wenn Galadriel da ist, will ich es schnell hinter mich bringen. Am besten noch am selben Tag. Und meine geliebte Galawen wird überrascht."

„Du willst sie einfach vor den Altar zerren und heiraten?"

„Zerren ist so ein schlimmes Wort. Ich will sie zum Altar führen und sie dann heiraten, nur das sie erst nichts davon weiß."

„Also genauso wie Alrik es mit Azrael getan hat"

Legolas Augenbrauen zogen sich ärgerlich zusammen.

„Ja, nur das es hier nur um ihr bestes geht und ich bin eindeutig nicht Alrik!"

„Das stimmt. Es war nicht so gemeint." Beschwichtigend legte er ihm die Hand auf die Schulter „ aber versetz dich in ihre Lage. Sie hat es selbst ziemlich heftig miterlebt."

Legolas schüttelte den Kopf.

„Dann werde ich wohl vorher mit ihr reden müssen. Wenn wir das mit der Doppelhochzeit durchziehen würden, müsstest du Azrael ja ebenso überraschen und ich glaube nicht das sie davon so begeistert wäre."

„Ich würde es ihr vorher sagen, sie muss ja auch das Kleid auswählen

„Recht hast du. Dann lass uns das gleich mal machen, schließlich haben die beiden dann "nur" 2 Wochen um sich vor zu bereiten, was bei Frauen viel zu wenig Zeit sein wird."

„Hast du eine Ahnung wo sie sind?"

„Wer von den beiden?"

„Naja wahrscheinlich werden sie doch zusammen unterwegs sein."

„Ich glaube sie werden in Galawens Zimmer sein. Azrael lief eben zu ihr und ich wurde kurzerhand rausgeschmissen. Frauengespräche" er grinste Elladan wissend an. „Hast du deiner Kleinen wieder was Gutes getan?" ein dreckiges Lachen löste sich aus seiner Kehle.

„Nein, nicht das ich wüsste." Tat Elladan unwissend, wurde jedoch sofort durchschaut.

„Du musst bedenken, dass unsere Zimmer sehr nah an deinem Liegen und Elben wirklich sehr gute Ohren haben."

„Willst du auf irgendetwas anspielen?"

„Nein, nein."

Elladan warf ihm noch einen prüfenden Blick zu.

„Dann lass uns mal rüber gehen."

„Aber vorsichtig, nicht das sie uns rauswerfen"

„Hey wieso sollten sie?"

Er klopfte an, doch keine Reaktion.

„Keiner da?" vorsichtig lukte er durch den Türspalt.

„Wo könnten sie denn sein?" Überlegte Legolas laut, doch Elladan hörte Geräusche aus dem Bad und öffnete ohne nachzudenken die Tür.

„Oh..." war das einzige was er herausbrachte.

Die beiden Freundinnen schwammen gemütlich in dem großen Becken und unterhielten sich.

Auch Legolas brachte nicht mehr als ein „Oh!" zustande als er hinter Elladan in den Raum sah.

„RAUS!" kreischte Azrael als sie die beiden entdeckte, Galawen schaute nur erschrocken, vergaß zu schwimmen und tauchte unter Wasser.

Legolas starrte derweil Azrael an.

Elladan stupste ihm in die Seite.

„Guck doch nicht so auffällig hin."

Doch dieser reagierte gar nicht.

„Schmeiß ihn raus!" schrie Azrael Elladan an, und fuchtelte mit ihrem Armen.

„Legolas wenn du dich nicht sofort umdrehst, red ich kein Wort mehr mit dir! Und Elladan, für dich gilt das selbe!" rief nun auch Galawen, was Legolas endlich aus seiner Trance riss.

Erschrocken sah er Galawen an.

„Oh ja, tut mir leid." Murmelte er leise und drehte sich um.

Elladan folgte seinem Beispiel.

„Du hast ein Glückslos gezogen." Flüsterte er Legolas leise zu.

„Das kann ich vor dir auch behaupten. Wer hätte gedacht das sich SO WAS unter der ganzen Kleidung versteckt." Flüsterte dieser zurück und räusperte sich.

„Pass auf was du sagst. Sie gehört immer noch mir."

Der Prinz Düsterwalds grinste.

„Angst vor Konkurrenz?"

„Du scheinst sie beeindruckt zu haben…"

„In wie fern?"

„Sie schwärmte gestern von deinen Ausstrahlungen ohne Tunika."

Nur schwerlich konnte Legolas einen Lachanfall unterdrücken.

„Ehrlich?"

„Ja." Gab Elladan grummelnd zu.

Galawen, nur mit einem Handtuch bekleidet tippte Legolas von hinten auf die Schulter

„Was ist den so komisch?"

Der Elb drehte sich zu ihr um und küsste sie.

„Elladan erzählte mir gerade, dass Azrael wohl im Bett mit ihm nur an mich denken kann." Er grinste breit.

„Na wenn das so ist." Sie warf Azrael einen kurzen Blick zu, diese schaute irritiert von einem zum anderen.

„Habe ich was nicht mitbekommen?"

Legolas verbeugte sich vor ihr und gab ihr einen Handkuss.

„Du siehst bezaubernd aus in deinem Handtuch."

Galawen zog Legolas bestimmt zu sich und öffnete mit flinken Fingen, seine Tunika.

„Nein, nur das hier."

Azrael wurde rot und starrte auf Legolas Oberkörper, dieser grinste breit.

Elladan sah mit eifersüchtigen Blicken vom einen zum anderen und stellte sich wie zufällig hinter Gala.

„Musste das sein?"

„Ja, aber jetzt zeig du mal was du hast." Herausfordernd grinste sie ihn an.

Machte sich jedoch gar nicht erst die Mühe auf einen Antwort zu warten, sondern machte sich sogleich an seiner Tunika zu schaffen.

„Hey der gehört mir!"

Azrael schupste die Elbe von Elladan weg.

„Schatzi, wenn du schon Legolas betrachten darfst will ich auch mal sehen was Elladan zu bieten hat."

„Nein!"

Besitzergreifendstellte sie sich vor ihn.

„Meiner!"

„Darf ich auch noch was sagen?" Elladan streifte entschieden seine Tunika ab.

„Darüber wollt ihr euch doch wohl nicht streiten oder?"

„Pha!" Azrael drehte sich schmollend weg, betrachtete jedoch aus den Augenwinkeln abwechselnd Legolas und Elladan.

Galawen sah überlegend von einem zum anderen.

„Nicht schlecht. Aber ich muss sagen, du hast etwas Speck angesetzt, mein lieber Elladan."

Azrael drehte sich mit vor unterdrücktem Lachen bebenden Schultern um, um icht gleich los zu prusten.

„Da hast du recht, Liebste. Hast dich wohl gehen lassen, mein Lieber." Pflichtete auch Legolas bei.

„Woher weißt DU das denn?" irritiert sah Galawen Legolas an.

Elladan sah finster von einem zum anderen.

„Ach du lügst."

Damit schupste er Galawen zurück ins Wasser."

Azraels Bemühungen waren nun doch umsonnst und sie musste laut loslachen.

„Ihr seid alle sooo albern!"

Legolas hob eine Augenbraue.

„Ach sind wir das?"
Mit geschickten Händen hob er das kreischende Menschenmädchen hoch und warf es ebenfalls zurück ins Wasser.

Prustend tauchte Galawen wieder auf, lehnte sich aus dem Becken, schnappte sich Elladans Bein und brachte ihn somit zum Fall, das er selbst im Wasser lag.

sich aus dem Becken lehnt undElladan am Bein schnapp

Azrael derweil suchte ihr Handtuch was sich beim Fall verabschiedet hatte.

„Ich komme freiwillig rein."

Mit einem eleganten Sprung war auch der Prinz Düsterwalds im warmen Nass.

Galawen wollte ihn von Azrael ablenken, drückte sich fest an ihn und strich über seine Brust. Doch dieser beugte sich zu ihr runter.

„Eifersüchtig?"

Elladan tauchte noch einmal unter und schnappte sich Azrael.

„Hast du was verloren?"

„Wo ist mein Handtuch?" kreischte Azrael laut.

„Nimm solange meines." Schnell löste die Elbe ihres und warf es Azrael zu, die schnell versuchte sich das nasse Handtuch im Wasser umzuwickeln.

Galawen wandte sie sich wieder an Legolas.

„Sollte ich?"

Dieser warf einen anerkennenden Blick zu Azrael

„Vielleicht."

Elladan derweil starrte überrascht Galawen an.

„Hey, reiche ich dir nicht?" die Elbe trat einen Schritt zurück, das Legolas sie besser betrachten konnte.

Azrael bemerkte Elladans Blick und warf wütend Galawen das Handtuch zurück.

„Du brauchst es eher!"

Doch die Elbe lächelte nur.

„Du müsstest doch langsam wissen, dass wir Elben mit sowas lockerer umgehen."

„Ich gehe auch locker damit um, aber nicht wenn MEIN Freund dich SO anschaut wie er es gerade tut und ich will erst gar nicht wissen was er denkt."

Auch Legolas warf Elladan einen skeptischen Blick zu, der schnell wieder zu Azrael sah.

„Ich denke gar nichts."

Galawen warf Legolas einen kurzen Seitenblick zu.

„Naja MEINEM Freund scheint es ja egal zu sein."

Der Prinz schaute empört.

„Er weiß, auf was er sich einlässt, sollte er sich mit mir anlegen."

„Würde ich jetzt auch sagen." Schmollend schaute sie weg.

„HA wenn sie schon nichts angehabt hätte, hättest du sie förmlich mit deinen Blicken ausgezogen!" redete Azrael weiter auf Elladan ein.

„Was denkst du bitte von mir, Schatz?"

„Was ich denke? Das willst du nicht wissen, mein Lieber."

„Nicht schmollen Liebling." Sanft umarmte Legolas sie von hinten.

„Wahrscheinlich wäre es dir auch egal, wenn ich so durch ganz Bruchtal laufe."

„Oh nein, glaube mir, niemand hat das recht dich SO zu sehen, außer mir."

„Doch das will ich."

Elladan wandte sich ganz von Galawen ab und umarmte Azrael, doch diese zappelte und versuchte sich zu befreien.

„Lass los!"

„Und was ist wenn ich es nicht mache?"

„Sieht man."

Azraels Handtuch schwamm grade vorbei und Gala schnappte sich es um sich darin einzuwickeln.

„Du gehörst MIR." Leidenschaftlich küsste er sie.

„Dann kratze und beiße ich. Mach doch bei den beiden da mit." Das Mädchen zeigte auf die Küssenden.

„Würde sicher lustig sein zu dritt."

Elladan sah kurz rüber.

„Aber ich will doch nur dich."

Galawen sträubte sich immer noch dagegen.

Auch Azrael zappelte weiter.

„Hätte ich jetzt auch gesagt, so wie du Galawen eben angestarrt hast!"

„Du hast Legolas doch nicht minder angestarrt."

„Aber ich darf das, weil ich nur seinen Oberkörper gesehen habe, aber Galawen ist NACKT!"

„WAR!" kam es sofort von der anderen Seite.

„Und wenn schon. Es war doch nicht so gemeint."

Doch Azrael hörte den Einwand der Elbe gar nicht.

„War nicht so gemeint? Du schatz ich hab mit deinem besten Freund geschlafen, aber es WAR JA NICHT SO GEMEINT!" wütend funkelte sie ihn an.

„Bitte, sei doch jetzt nicht böse. Ich bin doch auch nur ein Mann."

„DAS ist eindeutig keine Entschuldigung. Wäre das auch ne ausrede wenn du mich betrügen würdest?"

„Nein, ich würde dich nie betrügen."

„Du Schatz, ich hab mit deiner besten Freundin geschlafen, aber ich bin JA AUCH NUR EIN MANN!" sie grummelte vor sich hin. „Blablabla!"

„Dann würde Legolas mich umbringen." Gab Elladan seufzend zu.

„Ach, das ist das einzige was dich davon abhält… gut zu wissen."

„Nein, natürlich nicht. Aber es wäre ein triftiger Grund, wenn du nicht wärest." Fügte er schnell hinzu als er bemerkte wie ihr Gesicht sich weiter verfinsterte.

„Toll."

Vor sich hingrummelnd schwamm sie zum Becken, doch Elladan hielt sie fest.

„Bevor du gehst, wovon ich ausgehe, lass uns wenigstens das bereden wofür wir eigentlich gekommen sind."