"Guck nicht hin verdammt, du notgeiler Bock!"

Verflucht!

"Jetzt geh endlich weg!"

"Ich kann nicht, verdammt. Sie sind fast an uns vorbei, geduld dich doch noch."

GEDULDEN? Na der hat gut reden, der hat ja auch keine Latte!

"Ich hab hier ne Latte, und du erzählst mir einen von beruhigen?"

"Sieht so aus, und jetzt Shhh"

"Potter, ich warne dich."

Die VF, oder wie diese Bekloppten-7-Sünden-Weiber sich auch immer nannten, marschierten nun neben der Statue vorbei. Ein Wunder dass sie uns nicht sahen, aber so wie Potter mich daran drückte, waren wir wohl nicht so leicht zu sehen.

"Geh... hier weg, mann!", zischte ich, aber anstatt endlich das Weite zu suchen, rückte er noch näher heran.

Hat der Kerl eigentlich noch alle Latten am Mast? Okay... der Vergleich mit den Latten ist hier wohl doch reichlich fehl am Platz.

"Nicht jetzt, es geht einfach nicht."

"Wenn du nicht gekommen wärst, dann wär das alles nicht passiert, Potter"

"Ich bin auch nicht frewillig gekommen, es hat sich nun einfach so ergeben."

"Was macht ihr da?", eine entsetzte Stimme riss uns aus unserer kleinen Fehede.

Hach, der Tag kann wirklich nur schöner werden.

"Weasley, verzieh dich! Bettel woanders.", legte ich direkt los. Eigentlich hätte ich mich in einer solchen Situation zurück halten sollen. Ich meine, schließlich war nicht er derjenige, der von seinem Erzfeind an eine Statue gedrängt wurde und dabei noch ne Latte hatte. Aber man kennt mich ja, ich wäre kein Malfoy, wenn ich nicht jeden anfahren würde, der nicht halbwegs so schön ist wie ich.

"Harry, was tust du da? Um Himmels Willen. Oh mein Gott, dieses Bild hat sich in meine Netzhaut eingebrannt. Ahhh!", rief dieses verdammte Wiesel theatralisch.

"Ron, jetzt überleg doch mal, das ist nicht - "

"Ich meine, Harry, ja okay, nach der Sache mit Cho letztes Jahr kann ich ja verstehen, dass du dir jemand neuen suchen willst. Aber wieso dann... wieso dann DEN?"

Ich merkte wie Harry sich langsam nach hinten bewegen wollte, aber nicht mit mir. Ich würde mir nicht die Blöße geben, und Weasley zeigen, dass ich nen Steifen hatte. Schnell griff ich Potters Arme und zog ihn wieder zurück.

Perplex starrte er mich an. Gut, wir waren so nah aneinander, dass das wohl kaum noch feierlich war.

"Mal -", begann er, doch ich unterbrach ihn hastig.

"Wiesel, hat die deine Mutter nicht beigebracht, andere nicht zu stören? Merkst du nicht, dass wir allein sein wollen? Oder bist du selbst dafür zu dumm?"

"Harry, sag dass das nicht wahr ist", flehte der dümmliche Rotschopf.

Mist, was sollte ich denn jetzt tun? Wie konnte ich diese Kakerlake denn nun endlich überzeugen, dass er hier wirklich fehl am Platze war?

"Ron -"

Der Tag ist sowieso nicht mehr zu retten...

Verstört kniff ich meine Augen zusammen und drückte meine Lippen auf Potters.

Man, der hatte ja gar nicht solche Schleifsteinlippen, wie die immer aussahen. Natürlich waren sie nicht so weich und seidig wie meine, aber immerhin.

"So Weasley, ich würde gern hier weitermachen, aber mit Publikum kann ich das nicht so gut, verstanden?", giftete ich, und er nahm auch auf der Stelle reißaus. Mein Plan hatte gefruchtet, aber zu welchem Preis?

Nur an einem einzigen Tag bin ich zur schwulen Lachnummer für 2-Klässler und Tucken geworden. Das soll erst mal jemand toppen.

Augenblicklich löste sich Potter von mir und wich zurück. "Was.War.Das?", fragte er außer Atem. Scheint sehr geschockt der Arme, aber nach meinen Küssen ist erst mal jeder betäubt. Meine Küsse sind wie Chloroform. Hm... ob das wohl wirklich ein Kompliment ist?

"Bist du etwa schwul? Ich meine, ich habe schon immer die Vermutung gehabt, aber dass es wirklich so ist, dass -"

"Potter du Vollidiot! Was fällt dir ein sowas zu sagen, sogar sowas zu denken? Ich bin der größte Hetero des ganzen Universums. So hetero wie ich, das kannst du dir nur wünschen! Mir laufen die Mädchen hinterher, wie die Fliegen der Scheiße!"

"Malfoy, Scheiße kann nicht laufen."

"ICH WEIß! Es geht um das Prinzip du Wunderknabe!"

"Und trotzdem schwul."

Mit diesen Worten drehte er sich herum, und ging.

"Wie kannst du es wagen? Potter... Wie kannst du nur? POTTER, ich rede mit dir! Komm sofort zurück!", schrie ich ihm hinterher, aber dieser Mistkerl blieb einfach nicht stehen, und mit einer Latte durch die Gänge zu rennen war nicht das Klügste.

Irgendwann werde ich ihn umbringen, das schwöre ich, und wenn es das Letzte ist!

Dieser Tag war so schwarz, dass er auf einer Farbskala wahrscheinlich nicht mehr zu erkennen wäre.

Zumindest war auf meinen Prachtkerl Verlaß und nach kurzer Zeit hatte er sich wieder in den Normalzustand versetzt und ich konnte endlich hinter dieser scheiß Säule hervor kommen.

Jetzt musste ich erst mal Zabini suchen. Er ist zwar heute auch völlig gestört und schleimig, aber ich brauchte ihn jetzt.

Nach der Sache war ich vollkommen erledigt. Potter dachte, ich wäre schwul, und nicht genug, ich hatte ihn geküsst. Das war mit Abstand das widerlichste, was ich je getan hatte. Eine neue Nummer 1 war geboren und hatte die Maden, die ich wegen ner verlorenen Wette mal essen musste, gnadenlos vom Thron gefegt.

Auf dem Weg durch die Gäng musste ich vor einigen verrückten Weibern flüchten, die sich mir kichernd in den Weg warfen, oder mir sogar nachstellten.

Schrecklich, das Ganze! Gut, ich kann es ihnen nicht verübeln, wer wird nicht schwach bei diesen goldig glänzenden, blonden Haaren, den wunderschönen Augen und der sportlichen, sexy Figur?

Da der Unterricht seit 5 Minuten angefangen hatte, musste er schon im Klassenzimmer sein. Verspätet erreichte ich das Klassenzimmer und stand die Stunde Geschichte der Zauberei mit einigen Patzern durch.

Mein Stuhl war unter mir zusammen gebrochen und ich konnte Pansy versehentlich unter den Rock gucken. Kein Anblick den ich besonders genossen hatte.

Auch die Doppelstunde Zaubertränke war nicht freundlicher.

Ich glaube, ich hatte bis dahin noch nie einen so schlechten Trank gebraut. Na ja, ein explodierender Kessel bestätigte das Ganze wohl noch.

Auch die restlichen Stunden sahen nicht besser aus. Ich verfluchte diesen Tag und machte jeden an, der mich nur zu lang anglotze.

Was ist mit dieser vefluchten Welt passiert, warum drehen plötzlich alle so am Rädchen?

Ich kam leider nicht dazu, Zabini das Ganze zu erzählen, obwohl... wenn man sowas Zabini erzählt, weiß es innerhalb der nächsten 2 Stunden die ganze Schule.

Ich muss verrückt geworden sein.

Nachdem ich nicht gefrühstückt hatte, schien mein Magen sich langsam doch zu melden, und so liess ich das Mittagessen nicht ausfallen, wie ich es eigentlich geplant hatte.

Theorethisch wagte sich nur jemand hier rein, der ernsthaft suizidgefährdet war, zumindest am Valentinstag, oder der am verhungern war. Ich gehörte ja genrell zu der 2. Gruppe, aber heute würde ich mich wohl eher zu der 1. zählen.

"Hey, Malfoy.", begrüßte mich ein freundlich grinsender Zabini.

"Schraub dein scheiß Lächeln ab, Zabini. Da wir ja Freunde sind, geb ich dir mal einen Tipp: Gelbe Zähne sind nicht attraktiv."

"Deine Laune scheint sich von Grund auf gebessert zu haben, gut, dass wir das geklärt haben. Hab da ne Warnung für dich. Geh nicht ins unbenutze Klassenzimmer im 3. Stock." "Wieso sollte ich nicht?", gab ich garstig zurück und häufte mir etwas Essen auf den Teller.