Vielen, lieben Dank an Lmea the Ruthless. Du bist unser bisher einziger Reviewer hier bei (knuddel)

Aber wir haben trotzdem noch eine kleine Lücke zu klären, auf die uns ein netter Reviewer auf einer Site aufmerksam gemacht hat. Daher sein Add an dieser Stelle:

Tamuril: Nun, wie vor dem Prolog geschrieben, ist die FF ja Blödsinn, aber du hast Recht. Auch dieser darf nicht jeder Logik entbehren. Offenbar ist es mein/unser Fehler gewesen, den Grund für das Verschwinden von Frauen noch einmal genauer zu erläutern. Daher folgendes:

Ilúvatar hat eine Frau, und wie jede Frau, ist auch diese dunkel und böse. So wie Iúvatar sich eine Welt geschaffen hat und durch Fremdgehen Kinder (Elben und Menschen) gezeugt hat, hat sich auch seine böse Frau vergangen und eine zweite Welt (sozusagen phasenverschoben) geschaffen. Das ist auch der Kurort für Sauron (mit dem sie schon früher ihre Kinder geschaffen hat) Und so wie Ilúvater nur Söhne hatte, hatte seine Frau nur Töchter.

Doch Melkor hat den Fehler im System erkannt (es wäre ja keine Fortpflanzung mehr möglich gewesen) und hat die Elben und Menschen beider Welten miteinander vermischt. (eigentlich ist Melkor der Gute). Leider wurde Melkor jedoch entmannt (er hat keine Beine mehr) und konnte sich nicht gegen den Ring und den Silmaril wehren, die sein gesamtes Werk wieder zerstörten.

(ACHTUNG! LOGIK) Der Ring als Werk vom Lover der Frau Erus und der Silmaril als Werk eines Kindes von Eru sind nämlich sozusagen eine bildliche Spiegelung der Interessen Erus und seiner Frau, die alles wieder ins Reine bringen wollen – Frauen in ihre Welt und Kerle auf Arda. Dass sie damit die Welten vernichten (keine Fortpflanzung mehr möglich), ist ja nur eine subjektive Darstellung von uns armen, männlichen Piraten, die sich jetzt auch miteinander beschäftigen müssen. (Hand klopft mit seiner Hand Knie aufs Knie.)

Das alles kannst du im Sulmirullium nachlesen, einem Werk unseres verehrten Meisters Koliten. ;)

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Auf die Länge kommt es an

Völlig in Gedanken versunken und leise vor sich hin singend wandelte Lindir durch die Gänge Bruchtals. Er war dabei, ein neues Lied zu üben, welches er am kommenden Abend in der Halle des Feuers zum Besten geben wollte – doch diesmal nicht, um den schönen Erestor zu verzaubern und in sein Bett zu locken, sondern um SIE zu beeindrucken. Gut, körperliche Anmut und Eleganz waren ihr nicht zu eigen, auch war ihre Haut nicht glatt und weich sondern mehr pockennarbig und rau, aber seit Elrond sich ihrer Zähne angenommen hatte, konnte Lindir sich zumindest annähernd vorstellen, sie zu küss…nein, so richtig vorstellen konnte er es sich nicht.

Kopfschüttelnd ging er weiter und bemerkte den dunkelhaarigen, schmalen Elb nicht, der ihm entgegen kam. Zum Leidwesen beider war auch dieser in Gedanken versunken und achtete nur auf das Tablett in seinen Händen und nicht darauf, wohin er ging. Ehe einer von ihnen in der Lage war auszuweichen, stießen sie aneinander und landeten auf dem steinernen Boden.

„Aua!", rief Lindir, doch als sein Blick auf Figwit fiel, konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen, denn dessen braunes Haar war mit gelb-beiger Pampe verschmiert. „Was hast du denn gemacht?", fragte Lindir ihn, während er sich wieder hochrappelte.

„Ich wollte Eruiwen etwas zu essen bringen. Sie hat noch Schmerzen von der Zahnbehandlung, und da dachte ich, dass püriertes Lembas mit Honig ihr vielleicht schmecken würden." Mit angeekeltem Ausdruck fasste er sich an den Kopf. Dann sah er hoch zu Lindir. „Du hättest wirklich aufpassen können, wo du hinläufst! Aber du bist ja immer nur mit Rumträllern beschäftigt – als wärst du so ein blöder Zaunkönig!" Damit stand auch er auf.

„Du bist doch nur neidisch, weil ich singen kann und du nicht!", stänkerte Lindir zurück.

„Bin ich nicht!"

„Bist du doch!"

„Bin ich nicht!"

„Bist du…"

Ein deutlich vernehmbares Räuspern unterbrach sie. „Aber, aber, meine Lieben, ihr benehmt euch wie kleine Elblinge! Und dabei haben wir doch einen Gast. Was soll Eruiwen nur von euch denken, wenn sie euch so streiten hört?" Mit einem milde amüsierten Gesichtsausdruck blickte Elrond von einem zum anderen.

„Er ist schuld!", kam es gleichzeitig von Lindir und Figwit, während sie erbost mit den Fingern aufeinander zeigten.

„Seid so nett und vergesst eure Streitereien, ja? Ich muss mit euch reden." Mit einem Kopfnicken wies er sie an, ihm zu folgen und führte sie in sein großes Arbeitszimmer. Dort warteten schon Glorfindel, der gemütlich in einem Ohrensessel fläzte und Erestor, der mit gelangweilter Mine am Kamin stand und ausgiebig gähnte. Auch Elladan und Elrohir, Elronds Zwillingssöhne, waren anwesend – zumindest körperlich, denn sie schienen zu sehr miteinander beschäftigt zu sein um wahrzunehmen, was um sie herum geschah.

Elrond schritt zu seinem Schreibtisch und ließ sich auf der Arbeitsplatte nieder. Ernst sah er in die Runde. „Ich habe etwas Wichtiges mit euch zu besprechen." Sein Blick blieb missbilligend auf seinen Söhnen ruhen. „Elladan, könntest du bitte aufhören, an Elrohirs Ohr rumzuknabbern und deine Hände bei dir lassen? Macht das doch in eurem Zimmer, zum Balrog! Mir kommt gleich mein Frühstück hoch!"

Der Angesprochene löste zwar seinen Mund von seines Bruders Ohr und grinste seinen Vater breit an, schob aber seine Hand demonstrativ unter Elrohirs Oberteil, was diesem ein überraschtes Keuchen entlockte.

Angewidert sah Elrond weg. „Wie dem auch sei…Wie ihr ja alle wisst, haben wir einen Gast. Einen weiblichen Gast, und diese Gelegenheit sollten wir uns nicht entgehen lassen. Ich schlage also vor, dass ihr mir helft einen Plan auszuarbeiten, damit ich sie so schnell wie möglich von meinen…nun ja, Qualitäten überzeugen kann."

Auf einmal war Erestor wieder hellwach. „Na, das ist ja interessant! Wer hat das denn jetzt entschieden?"

Erstaunt blickte Elrond zu seinem schwarzhaarigen Berater. „Ich bin der Hausherr. Da ist es doch klar, dass die…Betreuung des Gastes mir zufällt."

Hier schaltete sich Glorfindel ein: „Das sehe ich aber nicht so! Immerhin bin ich der Oberste der Grenzwachen und somit ist Eruiwen bei mir viel sicherer aufgehoben als bei dir. Davon abgesehen sind meine Qualitäten größer als deine."

Dieser Aussage folgten ein misstrauischer Blick Elronds auf Glorfindels Mitte und ein lautes Lachen Elrohirs. „Wenn es nach der Größe geht, dann müsste Elladan der Vorzug gegeben werden – glaubt mir, er ist nicht zu übertreffen." Er schenkte seinem Bruder einen glutvollen Blick.

„Sei still, Sohn." Elrond sah gereizt in die Runde. „Frauen mögen an Männern Ausstrahlung und Macht, und davon habe ich am meisten, deshalb…"

Er wurde von Lindir unterbrochen: „Nein, Frauen mögen Gefühl und Wärme und Männer, die im Stande sind, liebevolle Zuneigung zu zeigen, deshalb muss die Wahl ganz klar auf…"

„…mich fallen", vollendete Figwit leise den Satz, „Ich kann kochen und putzen und massieren und bin ihr gerne zu Diensten…"

„…aber singen kannst du nicht", stichelte Lindir wieder. Figwit schubste ihn. Hätte Glorfindel sich nicht zwischen sie gestellt, wäre es vermutlich in eine Schlägerei ausgeartet.

„Pah! Alles Quatsch! Sie wird keinen von euch wollen! Frauen wollen einen klugen Mann und eine Schulter zum Anlehnen, jemanden, dem sie vorbehaltlos vertrauen können, weil er die Zügel in der Hand hält! Frauen wollen einen Mann wie mich!" Erestor blickte stolz von einem zum anderen. „Und außerdem bin ich es, der am längsten ohne Frau auskommen musste. Du, Elrond, warst schließlich gerade voll in Aktion, als sich die Frau, in der gerade dein Zauberstab steckte, in Luft aufgelöst hat."

„Ja", knurrte Elrond. „Und ich will gar nicht wissen, woher du das weißt. Aber hast du eine Vorstellung davon, wie schmerzhaft der Fall in das Leinen eines Bettes sein kann, wenn der Zauberstab gerade Magie wirken will? Seitdem bedarf er besonderer Pflege..."

„die dir Celeborn gerne zukommen lassen hat und es auch weiterhin tun wird", ergänzte Elladan grinsend. „Er ist neben uns beiden überhaupt der einzige, der das Fehlen von Frauen großartig findet, denn wenn du ehrlich bist... das Gesabbel von Galadriel in unseren Köpfen hat regelmäßig Migräne ausgelöst."

Einen Moment lang blieb es still im Raum, während sich die versammelten Elben musterten – nur die Zwillinge hatten sich wieder einander zugewandt und ließen hin und wieder ein glückliches Seufzen verlauten.

„Ihr wollt also alle euer Glück versuchen?", durchbrach schließlich Elrond die Ruhe. Eifriges Nicken von allen Seiten war die Antwort. „Gut. Ich habe Eruiwen geraten, mindestens zwei Wochen hier zu bleiben, damit ich die Wundheilung im Auge behalten kann. Zwei Tage ist sie schon hier, also bleiben noch zwölf übrig. Das gibt jedem von uns drei Tage Zeit, sich ihr zu nähern. Wer möchte anfangen?"

„Entschuldigung, Elrond…" Figwits dünne Stimme war leise wie ein Flüstern. „Aber wir sind zu fünft…es bleiben für jeden nur zwei Tage, nicht drei!"

„Da hast du wohl Recht. Aber zwei Tage sind ziemlich wenig, um die Gunst einer Frau zu gewinnen. Ich schlage also vor, wir ziehen Strohhalme. Derjenige, der den Kürzesten zieht, muss den anderen behilflich sein und darf selbst nicht um Eruiwen buhlen. Der mit dem Längsten darf sein Glück zuletzt versuchen.

Atemlose Stille legte sich wieder über die Elben, während Elrond Strohhalme besorgte und sie zurecht schnitt. Keiner wollte der Erste sein, denn ganz zweifellos war das Gedächtnis eines Orks dem eines Elben unterlegen – wer wusste schon, woran Eruiwen sich in zwei Wochen noch erinnern würde! Doch noch schlimmer wäre es, den Kürzesten zu ziehen und gar nicht um die Orkfrau werben zu können!

Elrond zog als erster, sein Strohhalm war mäßig lang und er konnte einen leicht enttäuschten Gesichtsausdruck nicht verbergen. Dann zogen Erestor und Lindir; Erestors Halm war deutlich länger als Elronds, Lindirs allerdings kürzer. Den Kürzesten Halm zog Figwit, dessen Augen sogleich begannen, in Tränen zu schwimmen.

Tröstend legte Glorfindel den Arm um ihn. „Ach, Fig, es kann eben nicht alle Tage Sonntag sein. Und sieh es mal so: Nur einer von uns kann sie bekommen, du hast also wenigstens drei traurige Elben, die sich gerne von dir trösten lassen werden!" Als Glorfindel allerdings erkannte, dass sein Strohhalm der nächstkürzeste war und er somit den Anfang machen musste, verhärteten sich auch seine Züge und er verließ mit fliegenden Haaren Elronds Arbeitszimmer. Ihm folgten Lindir und Erestor, Figwit im Schlepptau, mit glücklicheren Minen.

Zurück blieb Elrond mit seinen Söhnen. Mit schief gelegtem Kopf sah er die Zwillinge an, wie sie eng umschlungen auf dem Sessel lümmelten. Dann atmete er tief ein und verließ ebenfalls den Raum.

Kichernd sahen Elladan und Elrohir ihm nach.

„Und, auf wen wettest du, Elladan?"

„Wäre ich Eruiwen, würde ich mich für Glorfindel entscheiden, doch ich glaube, sie wird Papa nehmen."

„Warum denkst du das?"

„Na, guck sie mal an! Sie ist hässlich, Papa ist Heiler…sie wird hoffen, dass er ihr mehr als nur das Gebiss richtet!"