Bitter Hearts
von Rilla

Disclaimer (Rilla): Mir gehört nichts, was ihr wieder erkennt. Ich verdiene kein Geld damit
Disclaimer (Nicole): Mir gehört ebenfalls nicht, weder die Personen noch die Story. Alles gehört JKR bzw. Rilla.

A/N (Nicole): Durch Zufall bin ich auf Rilla aufmerksam geworden und habe mit Begeisterung angefangen ihre Geschichten zu verschlingen. Die Folgende hat es mir besonders angetan. Sie geht zeitweise richtig unter die Haut.
Aus einer spontanen Idee heraus habe ich dann angefangen zu übersetzen und Rilla um Erlaubnis gefragt, die Übersetzung ins Netz zu stellen. Sie schien richtig begeistert von der Idee und hat es erlaubt.
Hier ist also das erste Kapitel.
Ich hoffe, dass ich Rillas Stil einigermaßen gut getroffen habe. Wer das Original lesen möchte, findet es z.B. auf shagsthedustmop(.)technomystic(.)org / ShagsErotica / BitterHearts / bh1.htm (Die Story ist abgeschlossen!!)

Dann möchte ich mich noch bei meinen beiden Betas CallistaEvans und Pima bedanken. Ihr seid klasse, Mädels!!! Ohne Euch wäre ich an manchen Stellen verzweifelt!
Auch ja, und wenn ihr ein Review abgeben wollt: Ihr wisst ja, wo und wie. Übrigens auch gerne in Englisch, weil Rilla ab und an mal reinschauen will…

A/N (Rilla): Diese Story wird ein wenig anders sein. Sie wird sich nach und nach in eine Romanze wandeln, aber frühzeitigen 'Smut' wird es nicht zwischen diesen Charakteren geben. Bisher habe ich an rund 40 Kapitel gedacht, es wird also ein wenig länger werden als meine anderen Sachen.
Weiterhin möchte ich wie in meinen anderen Stories die Warnung, ergänzen, dass ich Sexualität als eine fließende Sache ansehe. Ich mag es nicht, meine Charaktere als direkt, schwul oder sehr oft als bi abzustempeln, weil ich finde, dass die Ausdrücke Grenzen haben.
Von daher werdet ihr angedeuteten slash, etc finden...
Wegen eines Vorwurfs, den ich für diese Story bekommen habe, möchte ich nur noch ergänzen, dass in dieser Story Kinder vorkommen, die wie im echten Leben reden. Wenn Euch das beleidigt, dann braucht ihr jetzt gar nicht weiter zu lesen.
Ok, genug geschwafelt, los geht es mit der Story…


Kapitel 1 – Das Ende der Reise

Der riesige weiße Ozeankreuzer glitt mit genauester Präzision durch das Wasser. Seine siebentägige Trans-Atlantik Reise ging dem Ende zu. Die Passagiere, von denen die meisten die Freiheitsstatue und das Emire State Building gerade erst vor eine Woche besucht hatten, waren müde und bestrebt nach Hause zu kommen. Sie versammelten sich auf dem Deck, wo die am Horizont auftauchenden, ersten Zeichen von Festland eine aufgeregte Begeisterung in den reisemüden Passagieren hervorrief.

Als sich die Menge auf dem Deck der Silver Princess ihren Weg in eine ungleiche Gruppe bahnte, schlängelte sich ein kleiner Junge mit einem unordentlichen Wust brauner Haare durch die vielen Beine. „'tschuldigung!" sagte er höflich, als er mit einem besonders stark behaarten Paar Beinen, die in auffällig bunten Bermudashorts steckten, zusammenstieß. Der kleine Junge blickte hoch und erblickte einen runden, lächelnden Mann mit rotem Gesicht, sehr wenig Haar und grellem T-Shirt.

„Schon in Ordnung, junger Mann," sagte der gutmütige Besitzer der schäbigen Zusammenstellung, als er zur Seite trat, damit das Kind sein Ziel erreichen konnte.

Da war es genau vor ihm; der Anblick auf den er gewartet hatte. Der Junge legte seine Hände auf die Reling und blickte angestrengt über das unruhige Wasser des Ozeans. In weiter Entfernung war Land in Sicht; eine ungeheuer große Insel lag vor ihm, wie ein riesiger Spielplatz. Er lächelte und legte seinen Kopf auf die unterste Strebe der Reling. Mami war so traurig in letzter Zeit gewesen. Marka hatte ihm gesagt, dass, wenn sie in ihrem neuen Zuhause ankämen, Mami nicht mehr traurig sein würde.

„Noah! NOAH! NOAH!" Die Stimme der Frau wurde immer mehr panisch, als sie sich den Weg durch die Menge bahnte, behindert durch ihren wuchtigen Schwangerschaftsbauch und das kleine Mädchen, welches sie im Schlepptau hatte.

„NOAH! Hat jemand einen kleinen Jungen, zwei Jahre alt, gesehen? Er hat braunes Haar und ein gelbes T-Shirt an! NOAH!" Sie trug ein langes, purpurn und gold besticktes Umstandskleid und ihr Haar, in der Farbe von dunklem Weizenbrot war zu einem festen Knoten zusammengesteckt. Sie sprach mit einem Akzent, der vermuten ließ, dass sie ursprünglich Engländerin war.

Eine ältere Dame in einem langen, violetten Mantel, hielt sie am Arm fest und zeigte in Richtung Reling.

„Oh, du meine Güte! Er ist eben zu flink. Danke, vielen, vielen Dank!" Die Frau begann in Richtung ihres Sohnes zu rennen, aber nicht ohne zuvor den leichten Schock der alten Dame zu begreifen, die ihr zuwinkte

„Noah!" rief sie, nahm den Jungen in ihre Arme und drückte ihn ungeschickt an die Seite ihres Bauches.

„Untersteh dich jemals wieder wegzulaufen. Du hättest geradewegs über Bord fallen können. Oh, mein Süßer!" Sie bedeckte seine kräftigen Wangen mit feuchten Küssen.

„Mama, dahin fahren?" Er deutete auf den fernen Streifen Land.

„Ja, Süßer, da werden wir hinfahren."

„Wir fast hause sind?"

Die Frau unterdrückte eine Träne beim Klang dieser Worte. „Ja, Noah, ich denke, wir sind fast zuhause. Komm jetzt, Marka. Lass uns zurück in die Kabine gehen und fertig packen." Sie drehte sich vom Wasser und dem weit entfernten London weg und verließ durch die Menschenmenge gehend langsam das Deck.

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Das vierjährige Mädchen, bekleidet mit einer lachs- und pflaumenfarbigen Hose und einem gleichfarbigen ärmellosen Top, hüpfte vergnügt auf dem Bett herum. Ihre tiefschwarzen Zöpfe flatterten in der Luft wie zwei fallende Flügel.

„Mami, warum machen sie die Kabinen so klein?"

„Weil sie eine Menge von ihnen in dem Schiff unterbringen müssen."

„Mami, warum durften wir nur eine Box mit Spielsachen mitbringen?"

„Wir sind auf einer langen Reise, Marka, wir haben keinen Platz für mehr."

„Wie lange sind wir mit dem Schiff gefahren?"

„Sieben Tage."

„Haben wir mein grünes Kleid mitgebracht?"

"Ja."

"Und meine Schildkröte?"

"Ja."

„Und…und…und…Mami?"

„WAS Marka? Spuck es aus!"

Das Mädchen starrte seine Mutter einen Moment lang stumm an, sichtlich verletzt. Seine Unterlippe schob sich hervor und begann zu zittern.

„Es tut mir Leid, Süße. Es tut mir so leid. Mami hat … das hier ist … eine sehr stressige Reise. Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht anschreien dürfen. Weine nicht, Liebes." Sie nahm das Kind in ihre Arme und wiegte es sanft.

„Will Buuhs Kuuhs sehen! Buuhs Kuuhs!"

„Okay, Noah, ich werde das Blue´s Clues 1 Video ein letztes Mal einlegen. Wir müssen es aber auf dem Schiff lassen, wenn wir gehen, verstanden?"

„Buuhs Kuuhs Buuhs Kuuhs!"

„Mami, warum können wir Blue´s Clues nicht mitnehmen?"

„Weil es da, wo wir hingehen, keine Elektrizität gibt."

„Aber ist es dann nicht dunkel? Ich mag die Dunkelheit nicht!" Die Unterlippe erschien ein zweites Mal.

„Nein, nein, Schatz, es gibt andere Wege ein Zimmer zu erleuchten. Zum Beispiel Kerzenlicht! Und ich verspreche dir, dass ihr euer Blue´s Clues Video nicht vermissen werdet! Es gibt eine Menge Überraschungen, da wo wir hingehen."

„Werde ich Little Bear vermissen?" Das brachte ihre Mutter zum Lachen.

„Nein, ich wette, du wirst Little Bear auch nicht vermissen."

„Mami, ich vermisse Papi."

Ihre Mutter, die gerade das Videoband in den Schlitz unter dem kleinen Fernseher schob, hielt inne. Nachdenklich blickte sie auf ihren schwangeren Bauch und strich sanft mit einer Hand darüber.

„Ich vermisse ihn auch, Baby." Ihre leisen Worte gingen in der Anfangsmelodie der Show unter. Sie setzte sich auf das Bett und beobachtete ihre Kinder, die gebannt auf den Mann mit dem grüngestreiften T-Shirt starrten.

Wenn es so einfach gewesen wäre' dachte sie, hätte ich sie zuhause gelassen, wo sie hingehören, wo sie sich wohl fühle.'

Ihre Kinder aus ihrer vertrauten Umgebung zu reißen war nicht ihre Absicht gewesen, es war eine Notwendigkeit. Zuhause gab es nichts mehr für sie. Wie oft hatte sie ihr Heim nun schon verlassen, weil da nichts mehr für sie übrig geblieben war. Zweimal, dachte sie, Zweimal zu viel.

Ihre Arme über die Wölbung ihres Bauches legend, als es hüpfte und sie trat, versuchte sie verzweifelt die zermürbende Kälte aufzuhalten, die in ihrem Herzen wuchs. Sie ging in das kleine Badzimmer und ließ ihre Kinder ihr Video ansehen.

Ihr Gesicht mit kaltem Wasser erfrischend, blickte sie in den Spiegel. Die letzten Monate hatten es nicht gut mit ihr gemeint und sie sah viel älter aus als sechsundzwanzig. Sie hatte feine Linien um die Augen, die beim Lachen zu Falten würden, wenn sie einem Lachen erlaubt hätte zu ihren Augen zu gelangen. Sie schob ihr buschiges, braunes Haar nach hinten, schüttelte es leicht, so dass drei silberne Strähnen an der rechten Seite ihrer Schläfe sichtbar wurden und im Licht schimmerten. Sie hätte sie natürlich entfernen können, wie die meisten Frauen ihres Alters es wohl mit grauen Haaren machen würden, aber sie hatte beschlossen, sie zu lassen, als eine Mahnung.

Tief einatmend ging sie wieder zum Bett, setze ein falsch-fröhliches Lächeln auf und sagte: „Schlafenszeit für kleine Leute. Kommt und putzt Euch die Zähne." Die Kinder hüpften vom Bett, zu müde von der langen Reise, um zu argumentieren.

Morgen früh würden sie ihr Reiseziel erreichen und morgen Nacht würde sie in das Leben zurückkehren, das sie vor acht Jahren hinter sich gelassen hatte.


-TBC-

1 Blue's Clues läuft bei uns auf S-RTL unter „Blue's Clues- Blau und schlau" -Danke CallistaEvans

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