Bitter Hearts
von Rilla

Disclaimer (Rilla): Mir gehört nichts, was ihr wieder erkennt. Ich verdiene kein Geld damit
Disclaimer (Nici1807): Mir gehört ebenfalls nicht, weder die Personen noch die Story. Alles gehört JKR bzw. Rilla.
Vielen Dank für alle Reviews. Ich hoffe, Eure Neugier wird mit dem folgenden Kapitel etwas befriedigt ;-)

Kapitel 4 – Personalversammlung

Severus rauschte in das Verwandlungsklassenzimmer und suchte sich einen Platz weit vorne. Minerva war die Einzige, die ihm gerade mal zunickte. Die Tür flog erneut auf und als er sich umschaute, erkannte er unmittelbar das leuchtend pinke Haar der Frau, die den Raum betrat. Er stieß einen Seufzer aus, halb vor Erleichterung – dies war wenigstens eine Person, die mit ihm reden würde – und halb aus Wut. Natürlich war es jemand wie sie, der den Job bekam.

„In Ordnung, ich denke, dann können wir beginnen", sagte Albus mit strahlenden Augen. „Zuerst einmal möchte ich Ihnen unsere neue Professorin für Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellen, Nymphadora Tonks." Tonks errötete leicht als sich neben Severus setzte und ihn anlächelte. Er nickte streng zurück.

„Und dann müsste ich noch eine neue Kollegin vorstellen, aber es scheint, dass sie noch nicht angekommen ist. Wie Sie ja alle wissen, wird dies Madame Pince's letztes Jahr als Bibliothekarin hier in Hogwarts sein. Wir werden alle sehr traurig sein, wenn sie uns verlässt. Dieses Schuljahr wird sie eine Assistentin haben, die sie als ihre Nachfolgerin einarbeiten wird."
Severus stöhnte. Er nutzte die Bibliothek sehr viel und hatte immer eine sehr präzise, sehr lange Liste mit Forderungen. Madame Pince hatte die Erfüllung seiner Wünsche, bis hin zu einer Kunstform entwickelt. Nun schien es so auszusehen, als ob er wieder ganz von vorne anfangen müsste. Er hoffte nur, dass Albus jemanden ausgesucht hatte, der letztendlich wenigstens ein kleines bisschen Kompetenz mitbrachte.

„Ah, Madame Simonetti! Da sind Sie ja!"
Die Tür öffnete sich und eine aufgeregte, rundliche Frau betrat den Raum, gefolgt von zwei kleinen Kindern. Sie beugte sich zu ihnen hinab und sprach leise mit leichtem amerikanischem Akzent auf sie ein. „Eure Malbücher und Buntstifte sind hier drin, ebenso eure Blöcke. Ich möchte, dass ihr schön leise seid, bis Mami hier fertig ist."

Als sie sich aufrichtete, bemerkte Severus, dass sie keineswegs rundlich war, sie war schwanger. Mit einem spöttischen Grinsen über die Anwesenheit der kleinen Kinder im Raum, wandte er seine Aufmerksamkeit zurück zu Albus.

„Tut mir leid, dass ich zu spät bin!", sagte sie, als sie den Kopf hob und sich beeilte einen Sitz zu finden.

Im Raum ließ sich ein kollektives Keuchen vernehmen. Severus fuhr wieder herum, um den Grund der Aufregung zu herauszufinden und sein Blick fiel auf zwei ihm vage bekannte, zimtfarbige Augen.

„Ich bin sicher, die meisten werden sich an sie erinnern. Das ist Madame Hermione Simonetti."

Granger, dachte Severus, deshalb kam sie mir bekannt vor. Das ist es also, was sie mit ihrem brillanten Verstand gemacht hat; Kinder kriegen. Bedauerlich.

Hermione watschelte leicht, als sie zu dem Platz direkt neben Tonks ging.

Albus sprach weiter über seine Pläne für das neue Schuljahr. Kurz nachdem er die Wichtigkeit, die Schüler von der peitschenden Weide fernzuhalten, erörtert hatte, wurde er von einem ohrenbetäubenden Schrei aus dem hinteren Teil des Raum unterbrochen.

„NOOOOOOOOEEEEYYYY! Hör auf damit. Zieh nicht an meinen Haaren! MAAAAAAAAAAAMMMMI!"
Hermione flog förmlich aus ihrem Sitz zum hinteren Teil des Klassenzimmers, zerrte ihre Kinder auseinander und befreite den Pferdeschwanz des Mädchens aus der rundlichen kleinen Faust des Jungen.

„Es tut mir leid, Professor Dumbledore!", sagte sie. "Sie sind gerade in so einer Phase. Er möchte alles machen, was sie macht und er hat ja so ein Temperament!"

„Schon in Ordnung, meine Liebe", erwiderte Albus mit einem Lächeln. "Ich denke, wir müssen uns alle irgendwie daran gewöhnen, dass jetzt Kinder im Schloss leben. Es ist schon hundert Jahre her, seit so kleine Kinder in Hogwarts waren."

Severus schnaubte. Er war überrascht zu sehen, dass Hermiones Kopf in seine Richtung schnappte, die Augen wutentbrannt.

„Haben Sie ein Problem mit meinen Kindern, Professor Snape?", fragte sie spitz.

„Ich habe ein Problem", begann er, irritiert, dass das Mädchen die Nerven hatte, ihm vor seinen Kollegen die Stirn zu bieten, „mit Ihrer Vorstellung, dass dies ein Kinderhort ist. Gibt es einen Grund, warum der Vater der Kinder nicht als Babysitter einspringen kann?"

Ihre Augen wurden groß und füllten sich mit Tränen. „Ich sehe, dass einige Dinge sich hier nicht geändert haben!" zischte sie. „Kommt mit mir, meine Lieblinge."

Ihre Kinder an der Hand, eilte Hermione aus dem Klassenzimmer. Albus blickte enttäuscht zu Boden. „Ich nehme an, das beendet unser Treffen", bemerkte er. „Ich sehe Sie dann alle in fünfzehn Minuten in der Großen Halle."

Als die Lehrer das Klassenzimmer verließen, zog Minerva Severus leise bei Seite.

„Ich denke, du sollten wissen", begann sie streng, „dass Miss Granger, oder besser Madame Simonetti, Witwe ist. Ihr Ehemann ist im Mai verstorben."

„Dann sind wir jetzt dazu übergegangen uns in Wohltätigkeit zu üben?"

„Also wirklich, Severus. könntest du nicht zumindest so tun, als hättest du, im tiefsten Inneren deines kalten Herzens, ein kleines bisschen Mitleid?" Sie drehte sich auf dem Absatz um und war verschwunden.

„Lächerliche Gryffindors und ihr Sinn für Ehre", murmelte er vor sich hin, als er in Richtung Große Halle hastete.

Tonks wartete vor dem Klassenzimmer auf ihn.

„Ich habe von Hermiones Ehemann gehört. Es ist eine Schande. Sie ist so jung, erst sechsundzwanzig. Das ist doch kein Alter, um schon Witwe zu sein."

Die zierliche Frau kämpfte, um mit seinen großen Schritten mitzuhalten. Ihm fiel aber nicht ein, für sie langsamer zu werden.

„Mmm", antwortete er. Er schenkte dem, was sie sagte, kaum Aufmerksamkeit.

„Severus". Sie griff nach seinem Arm und stoppte ihn. „Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst nicht gut aus."

„Es war ein langes Jahrzehnt, Nymphadora."
Sie hob den Arm und berührte seine Wange. „Es gibt da…Menschen, mit denen du reden kannst, das weißt du. Du musst dich nicht vor der ganzen Welt verstecken."

„Oh, das tue ich aber", erwiderte er und wandte sich ab. „Von dem, was ich so höre, scheine ich eine Gefahr für die Menschheit zu sein."

Damit ließ er sie vor dem Eingang zur Halle einfach stehen.

Als er sich auf seinen Stuhl am Lehrertisch setzte, bemerkte er, dass Hermione am anderen Ende saß, ihre Kinder an einer Miniaturausgabe des Tisches neben ihr. Sie war immer noch dieselbe Hermione Granger – trotz ihres schwangeren Bauches. Ihr Haar war voll und buschig, ihr Gesicht durchschnittlich, aber relativ attraktiv, aber ihre Augen waren anders. Sie waren traurig, sogar wenn sie ihre Tochter anlächelte. Ihre Augen waren gealtert, auch wenn der Rest von ihr es nicht war.

„So leicht wirst du mich nicht los", flüsterte ihm eine Stimme ins Ohr, als Tonks sich neben ihn setzte.

„Sie ist reizend, nicht wahr?"

„Wer?", fragte er, während sein starrer Blick sich nun zu der Frau wandte, die neben ihm saß.

„Hermione. Sie ist ganz schön erwachsen geworden, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe, und nicht nur äußerlich." Die Metamorphmagus lachte über den eigenen Witz.

„Ist mir nicht aufgefallen.", entgegnete er.
Tonks lächelte schelmisch. „Wirklich nicht? Nun, darüber wollte ich sowieso nicht mit dir reden. Ich will immer noch wissen, wie es dir geht."

„Tonks, was soll das werden?"

„Wir sorgen uns um dich. Remus sagt, das er seit vier Jahren nichts mehr von dir gehört hat. Vier Jahre, Severus. Was ist los?"

„Dann triffst du den Werwolf also noch immer."

Tonks grinste. „Gelegentlich. Du wechselst das Thema. Was ist es, weswegen du dich vor aller Welt versteckst?"

„Es gibt niemanden, vor dem ich mich verstecken könnte", entgegnete er knapp.

„Severus, ich versuche nur, dir zu helfen."

In diesem Moment betrat Minerva die Halle, gefolgt von einer Gruppe Erstklässler.

Im Saal wurde es still, als sie darauf warteten, dass die Auswahlzeremonie anfing.
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TBC

Vielen Dank an meine beiden Betas Pima und CallistaEvans. Sorry, dass ich Euch soviel Arbeit mache...
So (wie immer), wenn es Euch gefallen hat (oder auch nicht), dann hinterlasst doch bitte ein (kurzes) Review.