Bitter Hearts
von Rilla

Disclaimer (Rilla): Mir gehört nichts, was ihr wieder erkennt. Ich verdiene kein Geld damit
Disclaimer (Nici1807): Mir gehört ebenfalls nicht, weder die Personen noch die Story. Alles gehört JKR bzw. Rilla.

Ein riesengroßes Dankeschön geht wieder ein meine Mega-Beta CallistaEvans. Du bist die Beste, Mädel. Tausend Dank! Ohne Dich wäre ich echt aufgeschmissen

Bevor es losgeht, kommt jetzt – wie immer – der Dank an alle Reviewer. Ich freue mich, dass auch immer noch neue Leser dazukommen.
/Eine Runde Butterbier und Kekse für die Meute


Kapitel 10 – Ein Kneipenabend mit Remus

Severus war nicht besonders glücklich an dem Tag, als die Eule zurückkehrte, die er zu Remus gesendet hatte, mit einer Notiz dass dieser das vorgeschlagene Treffen akzeptierte. Er hatte gehofft abgewiesen zu werden. Auf diesem Weg hätte er Tonks und ihre unaufhörliche Fragerei beschwichtigen können, ohne sich dabei in irgendeiner Art mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen zu müssen. Remus würde ihn nicht so leicht vom Haken lassen. So saß er nun hier, im Eberkopf und wartete darauf, dass sein Ex-Lover auftauchte.

Exakt zehn Minuten zu spät schritt Remus durch die Tür. Er blieb an der Bar stehen und bestellte zwei Gläser Scotch. Genau wissend, wo er Severus finden würde, nahm er diesem gegenüber, in der dunkelsten Ecke des Pubs, Platz.

„Es ist lange her", sagte der Werwolf leise.
„Das ist es."
„Ich hätte wegen deines Briefes überrascht sein sollen, aber ich weiß, dass Tonks sehr… überzeugend sein kann."
„Lästig ist das Wort das ich benutzen würde." Er hob sein Glas und trank es in einem Zug halb leer.
Remus lächelte. „Ich sehe, du hast dich kein bisschen verändert."
Severus räusperte sich. „Ich vermute, der Wolfsbanetrank, den ich dir geschickt habe, war zufrieden stellend?"
„Sehr."
Er schluckte den Rest seines Scotchs hinunter. „Ich hole Nachschub.", sagte er schneidend und erhob sich.

Einige Runden erwischte er sich, wie er von dem Gespräch erzählte, dass er mit Tonks am See geführt hatte. An diesem Punkt angekommen, war er ein wenig lauter geworden und viel weniger gehemmt. In seinem Kopf schwankte es unbeständig und er konnte merken, dass er einige seiner Worte lallte.

„Also, was hast Du zu ihr gesagt?", fragte Remus.
„Nichts! Ich sagte dir doch, das war der gesamte Inhalt des Gespräches."
„Nicht Tonks, Hermione."
„Ich habe ihr nichts getan. Ich habe lediglich klargemacht, dass ich es frustrierend finde, mit einer schlecht ausgebildeten Bibliotheksmitarbeiterin zusammenarbeiten zu müssen."
„Und ich nehme an, dass du deinen typischen Charme und Taktgefühl eingesetzt hast?"
Severus starrte ihn nur wütend an.
„Aha. Das habe ich mir gedacht. Ich möchte, dass du es ihr leichter machst, Severus. Sie ist schwanger, sie hat einen großen Verlust erlitten und sie hat zwei Kinder großzuziehen. Dies hier ist nicht mehr ihr gewohntes Umfeld; ihr Leben fand lange Zeit woanders statt. Gib ihr Zeit, sich einzuleben."
„Die Frau ist ein Vulkan, Remus. Sie ist fast so boshaft wie…ich."

Remus griff quer über den Tisch und schob beiläufig das Scotchglas aus Severus' Reichweite.
„Weißt Du, was mit ihr nach dem Krieg passiert ist? Ihr Leben war ein Trümmerhaufen, Severus. Sie hatte beide geliebt, Ron und Harry. Die beiden waren ihre stärkste Verbindung zu unserer Welt, und als sie weg waren…nun, da wusste sie nicht mehr wohin sie sich wenden sollte. Sie hat ihr Zimmer für Wochen nicht verlassen. Niemand konnte sie davon überzeugen darüber zu sprechen oder auch nur zu essen. Sogar Albus war besorgt. Sie brach den Kontakt zu ihren Eltern ab. Sie brach den Kontakt zu allen ab.
Es dauerte einen Monat, bis sie sich entschied, wieder leben zu wollen. Sie traf Mark, als er mit seiner Tante Urlaub in London machte. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich habe sie noch nie so glücklich gesehen. Sie zog noch im selben Jahr zu ihm in die Staaten; er ging auf die Juristische Fakultät der New Yorker Universität.
Sie heirateten drei Jahre später und sie wurde kurz danach schwanger. Es hat uns alle überrascht, Hermione Granger als Mutter, aber sie war wunderbar. Sie hatte einfach die ganze Zeit dieses innere Leuchten. Sie war so glücklich. Es war, als hätte der Krieg für sie niemals statt gefunden. Wenn wir sie besuchten, Tonks oder Albus oder Minerva oder ich, dann war das, als könnten wir den Krieg einfach vergessen. Sie hatte diese unglaubliche Welt um sich herum aufgebaut, die die Leute mit in ihren Bann zog."
Er lachte. „Du hättest Albus in Muggelkleidung sehen sollen. Ihr Ehemann wusste nur wenig über ihr früheres Leben, und wir wollten ihn nicht durcheinander bringen. Ich vermute, die ganzen Gefühlen, die sie verdrängt hat, die mit Harry und Ron und allen anderen, die sie im Krieg verloren hat, zu tun haben, kommen jetzt, wo Mark tot ist, wieder hoch. Ich…Ich habe sie einmal gesehen, seit sie wieder da ist, Severus, und sie sieht wieder so gebrochen aus, so wie du,-"

Remus brach mitten im Satz ab, aber es war nicht nötig ihn zu beenden; Severus wusste genau, was er sagen wollte.
„Nachdem du mich verlassen hast?"
Remus senkte den Kopf.
„Das wolltest du doch sagen, oder? Dass ich nur ein Schatten meiner selbst war, als du gegangen bist? Da hast du Recht. Jeder, der meine Loyalität in Frage stellte, hat ebenfalls Recht. Sogar ich selber wusste bis zur letzten Minute nicht, wo ich stand. Aber ist es nicht das, was du meintest, als du gegangen bist? Dass ich mich immer auf die Seite der Gewinner stelle?"
„Severus, nicht…ich möchte das nicht wieder aufrollen. Es ist fast zehn Jahre her. Du weißt, wie Leid es mir tut."
„Mmm."
„Versuche…nicht so hart zu Hermione zu sein. Wenn ich mich richtig erinnere, mochtest du sie als Schülerin sehr gerne."
„Sie war eine ärgerliche kleine Besserwisserin. Nun ist sie nur noch ärgerlich."
„Tatsächlich, ich meine mich zu erinnern, dass du den Begriff 'brillant' benutzt hast."
„Sie war klug, das gestehe ich ihr zu."
„Sie könnte einen Freund gebrauchen, Severus."
„Du schlägst doch nicht vor, dass ich mich mit dieser Frau anfreunden soll?"
„Nein, aber du könntest versuchen netter zu ihr zu sein."
„Remus, sie hat Kinder."
„Ach, ich hatte beinahe deine Abneigung gegen jüngere Menschen vergessen. Komm darüber hinweg, Severus. Werde erwachsen. Sie ist sehr verletzt und du machst es ihr nicht gerade leichter."
„In Ordnung."
„Ich wusste, dass du über deinen Schatten springen würdest, alter Freund."
„Alter Freund stimmt.", murmelte er und griff über den Tisch nach seinem Glas.
„Severus." Remus griff nach seinem Arm. „Ich möchte nur, dass du weißt…dass es mir Leid tut. Es tut mir Leid, dass ich an dir gezweifelt habe, oder vielmehr an deiner Loyalität. Es war eine verwirrende Zeit für mich. Ich hatte gerade Sirius verloren, meinen besten Freund. Harry war so wütend auf dich und als er mir erzählte, wie du ihn in seinem sechsten Schuljahr behandelt hast…ich denke, das hat mich zerrissen. Ich habe einen schlechten Zeitpunkt gewählt. Du warst in so großer Gefahr und ich habe mich einfach abgewandt." Er senkte den Kopf.
Severus saß schweigend da. Diese Worte wären ihm vor Jahren an die Substanz gegangen, aber heute Abend schienen sie keinen Effekt zu haben.
„Ich denke, wir haben die Gelegenheit verpasst, dieses Gespräch zu führen, Remus.", sagte er nach einer Weile.
„Du hast Recht. Ich wollte nur, dass du es weißt. Ich gebe dir keine Schuld dafür, dass du mich weggestoßen hast. Von meiner Beziehung zu Tonks zu erfahren…das muss schwer für dich gewesen sein."
„Können wir das Thema wechseln. Ich denke, ich würde es vorziehen, über Hermione und ihre Brut zu reden."
„Du hast sie gerade ‚Hermione' genannt."
„Tatsächlich:"
„Weißt du, was ich denke, Severus?"
„Nein, aber ich vermute, du wirst es mir gleich sagen."
„Ich denke, du hasst sie nicht so sehr, wie du vorgibst. Ich denke, sie fordert dich heraus."
„Und ich denke, du hast zuviel getrunken." Severus stand auf. „Wenn du mich dann entschuldigen würdest, Remus. Ich muss mich um Hogwarts Angelegenheiten kümmern."
„Lass das nicht unser letztes Treffen gewesen sein, Severus."
„Das wird es nicht."

Langsam ging er zurück nach Hogwarts. Remus hatte recht, wie immer.


-TBC-

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